ich bin gerade fertig mit meinem Studium und habe von meiner Großmutter 12.000 Euro bekommen, die ich nicht gleich ausgeben, sondern für mich sinnvoll anlegen möchte. Da bin ich auf euer super informatives Forum gestoßen. Könnt ihr mir vielleicht eine geeignete Strategie verraten, wie ihr dieses Geld anlegen würdet? Der Fonds Carmignac Patrimoine soll anscheinend ganz gut sein (Was macht der Carmignac Patrimoine besser als alle Anderes | finanzdeutsch). Aber alles auf diesen Fonds zu legen scheint mir recht unüberlegt. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wieviel ihr vielleicht dort anlegen würdet bzw. was ihr mir sonst raten würdet? Wo bekomme ich eigentlich die günstigstens Konditionen, wenn ich in diesen Fonds investieren möchte?
Das Geld werde ich die nächsten Jahre nicht benötigen, daher denke ich so an eine Laufzeit von 5-10 Jahren.
Liebe Grüße
Sarah
PS: Was ich noch vergessen habe. Muss ich irgendwelche steuerlichen Sachen beachten dabei?
PPS: Gibt es vielleicht auch gute Literatur über bestimmte Strategien? Bzw. welche Grundlagenliteratur wäre geeignet, damit man sich mit dem Thema etwas näher beschäftigen kann?
den wichtigsten Punkt einer erfolgreichen Anlagestrategie hast du schon selbst genannt: Diversifikation. Das Gesamtkapital immer in verschiedene Anlageklassen (optimal mit verschiedenen Laufzeiten) streuen.
Der von dir genannte Fonds ist ein Mischfonds, d.h. damit hast du schon innerhalb des Fonds eine relativ gute Risikostreuung.
Was könnte man noch machen?
Geschlossene Fonds fallen aufgrund der von dir veranschlagten Laufzeit weg, die meisten geschlossenen Beteiligungen haben Laufzeiten ab 10 Jahre. Außerdem sollten "Anfänger" wegen der vielfaltigen Risiken ohnehin die Finger davon lassen.
Von Anleihen und Zertifikaten rate ich dir ebenfalls ab, da du dort das Emittentenrisiko trägst.
An deiner Stelle würde ich mit ca. 30% des Kapitals Fonds kaufen, 40% Festgeld (Laufzeiten nicht länger als 3 Jahre, nach Ablauf schaust dich nach neuen attraktiven Festgeldangeboten mit von dir gewählter neuer Laufzeit um), 30% Tagesgeld (, um auf Zinsmarktentwicklungen reagieren zu können).
Also niemals an die hohe Rendite ohne Risiko glauben, sowas gibts nicht. Wird allerdings oft in Betrugskonstrukten als Köder benutzt, Negativbeispiele diesbezüglich gibts auch hier im Forum.
vielen Dank für die Ratschläge. Ich muss sagen, dass mir Festgeldangebote im Moment garnicht zusagen, weil die Zinsen sehr sehr gering sind und ich mir doch mehr verspreche. Bzw. mir ist bewusst, welche Risiken ich bei einigen Anlagen eingehe. Dieses Risiko möchte ich halt nur bis auf ein gewissen Grad beherrschen bzw. minimieren können. Was könnte ich denn sonst mit den 40 % machen?
Was gibt es denn noch an steuerlichen Aspekten zu beachten? Muss ich dabei vorsichtig sein oder wird das automatisch abgewickelt?
Erst mal herzlichen Glückwunsch zum Abschluss deines Studiums. Deine Euphorie ist leicht zwischen den Zeilen zu lesen. Was hast du eigentlich studiert? Einfach so, aus Interesse.
Die Diversifikation hat marketmaker2 schon angesprochen. Die ist auch gut. Nur kommt es darauf an in welchen Proportionen und worin. Man kann Diversifikation mit Tagesgeldkonnten und Lebensversicherungen betreiben oder mit Immobilien und Aktien. Was ich damit sagen möchte: es kommt auch darauf an was überhaupt in deinem Portfolio ist und was nicht.
Ich bin ein Freund des Testens. Du musst dir sicher sein, was du tust, bevor du dein Geld für 10 Jahre nicht mehr siehst. Leider sind 12000 € für eine gute Aufteilung schon fast zu wenig, aber nicht zu wenig um herauszufinden, was deiner Vermögensbildung wirklich gut tut. Außerdem beschreitest du schon den richtigen Weg, in dem du nach Bildung fragst. Nur wenn du dich selbst in diesem Bereich weiterbildest kannst du "das Risiko bis auf einem gewissen Grad beherrschen."
Ich empfehle dir etwas in den Fonds zu stecken, den du erwähnt hast, aber nicht viel und darüber hinaus geringe Summen in ganz andere Bereiche. Den Rest würde ich auf Tagesgeldkonto packen, bis du nicht soweit bist, dass du in einen Bereich mehr investierst. 2-3 Jahre bringen dir auch bei Fonds nicht allzuviel Vorteil, aber eine gut überlegte Entscheidung schon. Wenn du also dir zwei bis drei Jahre Zeit nimmst, um dich weiterzubilden und dabei einige Praxiserfahrung sammelst, kannst du in 5-10 Jahren wesentlich mehr Profit machen, als wenn du jetzt dein gesamtes Geld einfach aufteilst.
Nur ein Denkanstoß: Wenn man die Forbes-Liste entlang geht, gibt es niemand, der mit langfristigen Beteiligungen an Aktienfonds reich wurde. Wieso denken eigentlich die Leute, dass börslich gehandelte Aktienfonds das beste Instrument zum Vermögensaufbau ist?
Wenn ich dein Interesse geweckt habe, melde dich per PM oder E-Mail. Die richtige Frage ist: Was machen die, die viel Geld machen? Denn bei Ihnen hat es scheinbar funktioniert.
PS. Die steuerlichen Aspekte sind von Anlage zu Anlage unterschiedlich und deswegen immer vor der jeweiligen Investition abzuklären. Pauschal kann man nicht viel sagen.
Wenn dir 3% Rendite für 2 Jahre Festgeld zu wenig sind, wären im Prinzip lediglich risikobehaftete Anlagen denkbar, z.B. geschlossene Fonds wie z.B. Schiffsbeteiligungen, Solar-, Waldinvestments usw. oder aber weitere börsengehandelte Fonds (Immo, Aktien usw.).
12.000 Euro sind nicht die Summe, durch deren Anlage man reich wird. Deshalb kann ich dir von geschlossenen Fonds abraten, da du die Risiken überhaupt nicht einschätzen kannst, als Laie kauft man die Katze im Sack.
Desweiteren sind geschlossene Beteiligungen nicht ohne Weiteres veräußerbar, wenn du das Geld vor Laufzeitende benötigst.
Mein Tipp: Konservative und einfach Anlage.
Wie Sergio schon sagte, ist die Steuerfrage pauschal nicht zu beantworten.
Der Fonds Carmignac Patrimoine soll anscheinend ganz gut sein (Was macht der Carmignac Patrimoine besser als alle Anderes | finanzdeutsch). Aber alles auf diesen Fonds zu legen scheint mir recht unüberlegt. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wieviel ihr vielleicht dort anlegen würdet bzw. was ihr mir sonst raten würdet?
Bevor Du die Werkzeuge auswählst, solltest Du die grundsätzliche Strategie festlegen.
Die großen Anlageklassen sind Aktien, Renten (festverzinsliche Wertpapiere) und Immobililen. Ergänzungen gibt es beliebig viele.
Es wäre also erstmal sinnvoll, eine Grobstruktur, passend zu Deiner Risikobereitschaft festzulegen:
Der Patrimoine kann als Beitrag zur Deckung des Anteils Aktien / Renten genutzt werden. Er hat maximal 50% Aktienanteil. Wenn Du also bspw. 40% Deines Anlagebetrages dort investiert, dann hast Du maximal auf 20% das Risiko von Aktien.
Weitere Möglichkeiten gibt es viele. Die Frage ist, in was Du damit investieren willst. Einfach nur einen anderen Fonds in den Raum zu werfen, macht hier keinen Sinn.
Zitat von sarahv
Wo bekomme ich eigentlich die günstigstens Konditionen, wenn ich in diesen Fonds investieren möchte?
Google mal nach "Fondsdiscount" über diese Anbieter bekommst Du den Fonds ohne Ausgabeaufschlag und günstige Konditionen für ein Fondsdepot.
Zitat von sarahv
PS: Was ich noch vergessen habe. Muss ich irgendwelche steuerlichen Sachen beachten dabei?
Ich muss sagen, dass mir Festgeldangebote im Moment garnicht zusagen, weil die Zinsen sehr sehr gering sind und ich mir doch mehr verspreche. Bzw. mir ist bewusst, welche Risiken ich bei einigen Anlagen eingehe.
Die Tages- und Festgeldzinsen stehen immer in Relation zur Inflationsrate. Netto (Zinsen - Inflation) ist es ungefähr immer gleich wenig.
Das ist auch keine Anlage im eigentlichen Sinne, sondern eher ein Parkplatz.
Sinn macht das z.B. wenn man den für Aktien gedachten Teil seines Geldes derzeit nicht investiert haben möchte, z.B. weil die Kurse zu weit gestiegen sind.
Eins noch:
Guter Rat in Finanzdingen ist:
1. teuer
2. selten
Meistens wird unter dem Deckmantel einer Beratung verkauft. Beratung gibt es nur dann, wenn es darüber einen Vertrag gibt und dieses auch direkt und angemessen vergütet wird.
Alle anderen wollen Dir was verkaufen. Je geheimer, desto suspekt!
Der Carmignac Patrimoine ist tatsächlich gut. Auch wenn er in den letzten Monaten eine kleine Schwächephase durchmachte.
Es ist ein vermögensverwaltender flexibler Mischfonds, der global anlegt. Hier gibt es schon eine ordentliche Streuung.
Als Ergänzung ist der Fonds Ethna Aktiv sehr gut. Er ist noch eine Spur konservativer als der Patrimoine und legt hauptsächlich in Europa und der Schweiz an. Ethna Aktiv ist ebenfalls ein flexibler vermögensverwaltender Mischfonds.
Abgesehen von diesen beiden Ideen, mit denen man in meinen Augen ziemlich gut schlafen kann, gibt es Tausende von Möglichkeiten.
Tagesgeld, um sich in aller Ruhe zu informieren.
Schwankungsarme Rentenfonds sind auch gut für die Nerven.
Oder wenn es eine ganz exotische Anlage sein soll - Holz. Ist gerade sehr beliebt, hat mit dem Auf und Ab der Börse nichts zu tun und ist ein Sachwert zum Anfassen. Wird allerdings von vielen Leuten als spekulativ bewertet.
Auch gerade außerordentlich beliebt sind Goldmünzen oder Goldbarren.
Als Kleinanleger hat man wirklich die Qual der Wahl.
Wenn du Fonds kaufen möchtest, meide den Kauf über deinen "Bankberater". Das kostet zuviel an Gebühren (Ausgabeaufschlag).
Saftige Rabatte im besten Falle bis zu 100% bekommt man bei den Online-Banken oder bei Fondsdiscountern.
Ich glaube, dass die Auswahl der genauen Strategie und das eigentliche Anlegen jetzt doch ein wenig länger dauert. Werde daher erstmal ein Tagesgeldkonto eröffnen und dort das Geld parken. Schließlich ist jeder Tag verlorenes Geld bzw. verlorene Zinsen. Sehe ich das richtig, dass ich da bei der Bank of Scotland am besten liege? Da ich dort vorallem auch 30 Euro Startkapital bekomme.
Die Bank of Scotland hat derzeit die attraktivsten Zinsen beim Tagesgeld, ja.
Allerdings gilt bei der Bank "nur" die englische bzw. britische Einlagensicherung.
Banken mit deutscher Einlagensicherung sind z.B. die ING DiBa (2% für die ersten 6 Monate, danach deutlich weniger) und dann kommt schon die DKB mit 1,65%.
Was du machst, bleibt dir überlassen
PS: Glückwunsch zum abgeschlossenen Studium! Ich selbst arbeite noch dran
nachdem ich ein Tagesgeldkonto eingerichtet habe und zumindest ein paar Zinsen bekomme, würde ich gerne mit einem kleinen Betrag mit Aktien handeln. Gibt es auch dort irgendwo eine Übersichtsseite, die aktuelle Online-Broker miteinander vergleicht? Bzw. welche Online-Broker würdet ihr für Beträge bis 5.000 Euro empfehlen? Ihr habt dort bestimmt schon viele Erfahrungen gesammelt, daher frage ich... Ich habe gelesen, dass comdirect und ing diba ganz gut sein sollen, aber die Aussagen waren auf Grundlage der Stiftung Warentest... Und der vertraue ich nicht allzu sehr.
Welche Kriterien sind denn ausschlaggebend für die Wahl? Ich denke mal sowas wie jährliche Depotgebühren, Kosten pro Transaktion.. Wo sollte ich sonst noch drauf achten?
Gibt es vielleicht spezielle Features/Funktionen, die ein Online-Broker anbietet und alle anderen nicht? Bzw. welche Funktionen sollten AUF JEDEN FALL enthalten sein?
Studium beendet und 12.000 Euro zur Verfügung
und habe von meiner Großmutter 12.000 Euro bekommen, die ich nicht gleich ausgeben, sondern für mich sinnvoll anlegen möchte. Da bin ich auf euer super informatives Forum gestoßen. Könnt ihr mir vielleicht eine geeignete Strategie verraten, wie ihr dieses Geld anlegen würdet? Der Fonds Carmignac Patrimoine soll anscheinend ganz gut sein (Was macht der Carmignac Patrimoine besser als alle Anderes | finanzdeutsch). Aber alles auf diesen Fonds zu legen scheint mir recht unüberlegt. Könnt ihr mir ein paar Tipps geben, wieviel ihr vielleicht dort anlegen würdet bzw. was ihr mir sonst raten würdet? Wo bekomme ich eigentlich die günstigstens Konditionen, wenn ich in diesen Fonds investieren möchte?
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Zitat von sarahv
