Meine Eltern gehören zu der Generation, die noch nicht über eine zusätzliche Altersvorsorge nachdenken musste. Sie haben sich auf ihre Rente verlassen und zweifeln jetzt langsam an der tatsächlichen Versorgung mit der normalen Altersrente. Sie sind aber jetzt schon 53 und 56 Jahre und deshalb für viele Altersvorsorgemodelle auch definitiv schon zu alt. Ich würde sie gerne ermuntern, trotzdem noch etwas in dieser Richtung zu unternehmen, bin aber selbst nicht sicher, ob man z. B. eine Riester-Rente in diesem Alter noch abschließen soll.
Je später man anfängt, desto weniger kommt dabei raus. Das ist natürlich klar.
Im Alter von 56 Jahren ist es schon so, dass wenn du monatlich 100€ reinzahlst, das nicht später monatlich zum Rentenbeginn rausbekommst.
Deine Eltern sollten überlegen, was für sie vorteilhafter ist.
Nur als Beispiel:
Zahlen sie monatlich 100€ in eine Rentenversicherung bis zum Rentenbeginn, erhalten sie nach Ablauf eine lebenslange Rente von 70€.
Wie gesagt ist dies ein Beispiel. Also mich bitte nicht wegen den Zahlen festnageln.
über den Sinn einer Riester-Rente in diesem Alter kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Sollte hier noch eine gesunde Steuerersparnis zum tragen kommen, kann man sicherlich darüber nachdenken, etwas Förderung noch mitzunehmen.
Aber es gibt auch andere interessante Modelle. Gerade Menschen im "fortgeschrittenen" Alter können oft eineige Ersparnisse nachweisen.
Kombimodelle , wie Einmalzahlungen in ein Prämiendepot aus dem dann eine aufgeschobene Rente mit verkürzter Beitragszahlung bedient werden, können sehr attraktiv sein. Z.Bsp. 30.000 Euro ins Depot über 5 Jahre abbauen mit Jährlicher Zahlung von 5 x 6336 Euro in die Rentenversicherung ergibt zum Ablauf eine lebenslange, steigende Rente von ca. 200 Euro oder eine Kapitalabfindung von ca. 47.000 Euro vor Steuer.
In §93 Abs. 3 ESTG sind die sogenannten Kleinbetragsrenten aus geförderten Verträgen geregelt. Dies besagt, dass sich der VN, solange die Rente unter einem bestimmten mtl. Betrag liegen würde, das gesparte Kapital einmalig auszahlen lassen kann. Ab Vollendung 60. Lebensjahr, ohne Abzüge. In Summe bedeutet dies bei Männern ca. 4.800€, bei Frauen ca. 5.200€. Hier sind auch bei kurzen Laufzeiten von zum Teil lediglich 3 Jahren Renditen im zweistelligen Bereich (realisiert durch die Förderungen) durchaus machbar.
Stimmt soweit. Nur die Renditen im zweistelligen Bereich bei diesen kurzen Laufzeiten dürfen bezweifelt werden. Der andere Unsicherheitsfaktor ist aber, was wird tatsächlich ausgezahlt. Das kann niemand vorher sagen. Liege ich nur einen Euro über der Grenze gibt es eine Rente. Die Frage ist ob sich da dann noch rechnet. Der Fragesteller nennt hier auch nur das Alter der Eltern. Erst wenn man auch das Einkommen weiß, kann man eien seriöse Aussage machen. Alles andere ist Kaffeesatzleserei.
sicher sind konkrete Empfehlungen Wahrsagerei. Zweistellige Renditen sind soger eher die Regel als die Ausnahme bei solchen "Kurzläufern", hier kann aus Kostensicht sogar der Riesterbausparer wieder Sinn machen. Aber wie üblich gilt: Pauschal ist hier nix zu sagen. Jeder Fall bedarf einer persönlichen Einzelbetrachtung.