Meine Frau und ich sind inzwischen Mitte vierzig und haben jetzt jahrzehntelang Miete gezahlt. Vor zehn Jahren haben wir ein Haus angemietet, das in der gesamten Zeit nicht zum Verkauf stand. Jetzt aber will der inzwischen auch älter gewordene Eigentümer das Haus abgeben und wir überlegen natürlich, ob wir es kaufen.
Wir würden es gerne machen, sind aber ja nicht mehr so ganz jung. Immobilien gelten ja immer als gute Altersvorsorge, aber ist das auch so, wenn man das Haus erst so spät kauft?
wie bei allen Formen der Vorsorge für den Ruhestand gibt es auch bei Immobilien nicht nur gut und schlecht, sondern vieles dazwischen.
Sie schreiben selber, dass Sie im Alter nicht schuldenfrei sein werden.
Hier stellt sich natürlich die Frage nach der monatlichen Belastung durch Miete bzw. Kreditrate.
Allerdings kommen natürlich auch noch die Instandhaltungskosten hinzu. Diese sind bei einem älteren Haus naturgemäß nicht zu vernachlässigen (Heizung etc.).
Außerdem ist doch die Frage wie altersgerecht das Objekt ist.
Durchaus kann ein Umzug in eine Wohnung/Haus vonnöten sein, dass keine Treppen hat usw..
Auch die Gartenarbeit und normale Instandhaltung erfordert ja Arbeit und auch Kraft.
Ich für meinen Teil würde mir Gedanken über folgende Punkte machen:
- Belastung durch Miete/Kredit;
- Zinsverlust des gebundenen Eigenkapitals (niemand kann steigende Immo-Preise garantieren);
- benötigte Rücklagen (die müssen ja auch erstmal angespart werden);
- flexibilität der Wohnsituation;
- laufende Kosten.
Ich für mich persönlich habe mich gegen Wohneigentum entschieden.
Ich möchte flexibel bleiben was meine Wohnung/Haus anbelangt, wenn es mir irgendwann nichtmehr gefällt ziehe ich halt um. Wenn etwas im Argen liegt kann ich meinem Vermieter auf die Füße steigen. Instandhaltung interessiert mich aus finanzieller Sicht nicht.
Aber wie überall kommt es auch hier sehr stark auf den Einzelnen an.
Wie gesagt, es gibt kein schwarz und weiß, jeder muss für sich selbst entscheiden welche Variante ihm gefällt.
Wenn sie überlegen, das Haus zu kaufen ist Ihre Entscheidung zu gunsten des Wohneigentums ja schon gefallen. Bei einer "normale" Finanzierung, mit heute gültigen Zinssätzen, reden wir über einen Zeitraum von ca. 35 Jahren. Bis zu Ihrer Rente sind es aber nur noch 20 Jahre. Eine Finanzierung sollte mit Erreichen des Rentenalters abgeschlossen sein. Entscheident sind hier die Höhe des Eigenkapitals und die Höhe der monatlichen Rate. Sie müssen auch bedenken, das Ihre monatliche Rate über die Laufzeit in etwas gleich bleibt. Ihre Miete wird mit Sicherheit steigen. Selbstverständlich sollte man die Nebenkosten nicht unterschätzen.