Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es doch fast das Gleiche, ob ich nun Aktien oder so genannte Derivate kaufe. Der Wert der Derivate hängt doch ganz stark vom Wert der Aktien ab. Wo genau liegt denn da jetzt eigentlich der Unterschied?
Ein Freund hat mir erklärt, dass man bei Derivaten die Möglichkeit erwirbt, eine Aktie zu einem bestimmten Zeitpunkt zu kaufen. Aber wieso soll ich das denn vorher schon entscheiden?
Das wäre doch eher ein Nachteil, weil ich nicht im Voraus wissen kann, wie die Aktie sich entwickeln wird. Wo ist also der Unterschied und vor allem: wo ist der Vorteil beim Kauf von Derivaten?
AW: Unterschied beim Kauf von Derivaten und Aktien
Interssant ist nicht der eigentliche Aktienkauf, sondern der Handel mit dem Derivat, also einer Option. Diese wird bis zum Verfall gehandelt und erzielt ein sogenanntes Leverage. Zum einen kann das Derivat bei Verfall (oder kurz) davor 0 werden oder aber ein Vielfaches des Kaufpreises.
Der Leverage ist eine Kennzahl zur Beurteilung der Hebelleistung von Optionen resp. Warrants. Er gibt an, um wie viel Prozent sich der Preis eines Call (Put) erhöht (verringert), wenn der Kurs des Basiswerts um 1% steigt.
Das heisst: Kaufe ich eine Aktie für 200.- und der Kurs steigt um 1%, habe ich einen Kursgewinn (ohne Berücksichtigung der Abgaben für den Wertschriftenhandel) von 2.-. Bei einem Leverage (Omega) von 13.5 habe ich beim Kauf von Optionen für 200.- einen Kursgewinn(wiederum ohne Berücksichtigung der Abgaben für den Wertschriftenhandel) von 27.-.
Wenn jemand risikobereiter ist, bringt der Handel mit Derivaten schlussendlich mehr. In den wenigsten Fällen wird das Bezugsrecht ausgeübt.