über eine private Altersvorsorge verfüge ich bereits, aber jetzt möchte ich auch noch einen Teil meines Geldes für Anschaffungen in der nächsten Zukunft anlegen. Als Jugendliche hat mein Vater einmal für mich einen bis zu meinem 18. Geburtstag gesparten Betrag in einen Investmentfonds von Deka angelegt, die Kurse sanken und sanken, und schließlich habe ich einen großen Teil des Geldes verloren. Andere Bekannte haben mit anderen Fonds jedoch beträchtliche Gewinne erwirtschaftet.
Jetzt bin ich hin und her gerissen: Soll ich von Fonds künftig besser die Finger lassen oder gibt es durchaus vielversprechende Angebote momentan? Sol man Aktienfonds kaufen ? Bin im Bereich Fonds/ Wertpapiere nicht wirklich fit wie ihr merkt...
Es gibt gute und schlechte Fonds. Viele Deka-Fonds sind in der Tat nicht die Renditebringer. Etwas Vorbereitung z.B. durch Lesen einschlägiger Fachzeitschriften ist ratsam.
Ein hilfreicher Ansatz sind auch die Top-Seller Listen bei den Direktbanken. Denn wer dort einkauft, hat sich in der Regel vorher selbst informiert.
Warum soll es denn unbedingt ein Aktienfonds sein? Aktien rauschen rauf und runter und sind in unsicheren Zeiten nicht gerade stabil. Man will ja auch ruhig schlafen.
Besser finde ich flexible Mischfonds (Anleihen, Aktien, Cash) oder langweilige aber wenig volatile Rentenfonds.
Wenn man an der Stelle Fonds unsicher ist, sollte man nicht gleich mit Aktienfonds beginnen. Für Einsteiger denke ich sind Dachfonds das Richtige. Man sollte sich allerdings ein wenig mit der Materie befassen. Die Seite www.fondsweb.de ist eine gute Hilfestellung. hier kann man verschieden Fonds miteinander vergleichen und hat die Entwicklung jedes einzelnen Fonds taggenau.
Als Beginn würde ich vorschlagen mal die bereits gemachten Erfahrungen mit Deka zu analysieren, also wann der Fonds warum runter gegangen war und auch wann er wieder gestiegen ist und wann man verkauft hat, wenn man verkauft hat. Damit kann man vielleicht schon mal den einen oder anderen Fehler in der Zukunft vermeiden. Zum Beispiel grundsätzlich eine andere Fondsgesellschaft wählen.
Ansonsten ist es nie verkehrt sein Risiko zu streuen und nicht nur in Aktienfonds zu investieren, sondern auch andere Varianten (z.B. Mischfonds) in Betracht zu ziehen.
Außerdem sollte man sich langfristig überlegen, ob man die Hilfe eines Experten in Anspruch nehmen will oder lieber sich selbst zum Profi ausbildet...ein Experte nimmt in der Regel dafür den Ausgabeaufschlag, wenn Du es selbst machst, kannst Du diesen ganz oder teilweise einsparen.
eins mal vorweg:
Der Fonds an sich ist niemals gut oder schelcht. Er ist nur eine bestimmte Rechtsform, um in verschiedene Bereiche auch mit kleinen Beträgen investieren zu können.
Entscheidend für den Anlagerfolg ist immer, was drin ist. So gesehen müsste die Überschift eher heißen:
Investieren in Aktien (Renten, Immobilien) zu risikoreich?
Grundsätzlich sollte man in keine Anlageform als einzige investieren. Die Antwort muss also lauten: Ja, einen Teil in Aktien(fonds) aber niemals alles!
Zitat von Graufell
Es gibt gute und schlechte Fonds. Viele Deka-Fonds sind in der Tat nicht die Renditebringer. Etwas Vorbereitung z.B. durch Lesen einschlägiger Fachzeitschriften ist ratsam.
Es gibt wohl keinen Dekafonds, der nicht durch einen besseren zu ersetzen wäre. Und von einem Sparkassenmitarbeiter Fachkenntnis zu erwarten wäre ungefähr so, wie die Aldikassiererin nach einem Ernährungsphysiologischen Gutachten zur Aldi-Tiefkühlpizza zu fragen.
Zitat von Graufell
Ein hilfreicher Ansatz sind auch die Top-Seller Listen bei den Direktbanken. Denn wer dort einkauft, hat sich in der Regel vorher selbst informiert.
Hier wäre ich vorsichtig. Diese Klientel kauft leider auch meistens nur die Fonds, die in der letzten Zeit gerade schon toll gelaufen sind. Also voll zyklisch! Teuer kaufen, billig verkaufen.
Das können relativ gute Fonds sein, man kauft sie nur besser dann, wenn sie auf den Verkaufslisten (Anleger verkaufen die Anteile) ganz oben stehen... . Aber wer macht das schon?
Zitat von Gerd
Wenn man an der Stelle Fonds unsicher ist, sollte man nicht gleich mit Aktienfonds beginnen. Für Einsteiger denke ich sind Dachfonds das Richtige.
Sorry, aber das ist ein Missverständis. Dachfonds heißt nicht, dass hier eine sinnvolle Verwaltung (mit Risikobegrenzung usw.) stattfindet. Das heißt nur, dass der Fonds nicht selbst in Aktien, sondern wieder in andere Fonds investiert. Ein reiner Aktien-Dachfonds ist genauso riskant wie ein "normaler" Aktienfonds. Nur eines ist er sicher: Deutlich teurer!
Viele Gesellschaften nutzen dieses mit Absicht verbreitete falsche Bild von den Dachfonds, um mehrfach abzukassieren.... .
Was Gerd mit dieser Empfehlung beabsichtigen will, erfüllen eher vermögensverwaltende Fonds.
Da muss man sich aber vorher auch gründlich schlau machen, damit man das Richtige für sich findet.
Zitat von MaklerHH
Außerdem sollte man sich langfristig überlegen, ob man die Hilfe eines Experten in Anspruch nehmen will oder lieber sich selbst zum Profi ausbildet...ein Experte nimmt in der Regel dafür den Ausgabeaufschlag, wenn Du es selbst machst, kannst Du diesen ganz oder teilweise einsparen.
Auch wenn man sich einem Experten anvertraut, muss man sich unbedingt vorher selbst ein Mindestmaß an Wissen aneignen. Sonst kann man die wenigen wirklichen Experten nicht von den vielen ahnungs- und planlosen Dummschwätzern unterscheiden, die draußen scharenweise rumlaufen!
Meine Empfehlung:
Die wichtigste Investition wäre erstmal viel Zeit für lernen, um nicht gänzlich von Anderen abhängig zu sein und Schluß mit der Opferrolle zu machen...
...aber jetzt möchte ich auch noch einen Teil meines Geldes für Anschaffungen in der nächsten Zukunft anlegen.
Hast du konkrete Vorstellung, zu wann du das Geld wieder brauchst? Dies solltest du bei deiner Investition beachten. Gerade eine Investition in Aktienfonds sollte genügend Zeit mitbringen, um etwas unabhängiger von Kursschwankungen zu sein. Ansonsten ist natürlich immernoch eine kleine Beimischung oder auch ein Mischfonds geeignet.
Einen Experten hinzuziehen ist sinnvoll, eine gute Frage wäre, wie die Fonds ausgewählt wurden und warum gerade diese. Ein Chart kann als Begründung nicht ausreichen. Entscheidend für dich ist nicht die Entwicklung in der Vergangenheit, sondern gerade die Argumente für die Zukunft sollten gut sein.
du schreibst ganz zu beginn deiner Frage, dass du das Geld für die "nächste Zukunft" benötigst.
An dieser Stelle erübrigt sich für mich bereits die Frage welchen Fonds man nehmen soll.
Mein Rat: Gar keinen. Wenn dein Zeithorizont die "nächste Zukunft" ist ( nach meiner Deutung reden wir hier von ein paar Monaten bis 3 Jahren), wirst du aufgrund des Ausgabeaufschlags mit Fonds voraussichtlich keinen Gewinn erzielen - außer natürlich mit riskanten Fonds.
Mein Rat 2: Tagesgeld. Die Zinsen sind aktuell nicht berauschend (dafür gibt es auch sogut wie keine Inflation), aber dafür gibt es bei guten Anbietern keinerlei Kosten und dein Geld ist sicher, aber vor allem jederzeit (Tag und Nacht) sofort verfügbar.
Mein Rat: Gar keinen. Wenn dein Zeithorizont die "nächste Zukunft" ist ( nach meiner Deutung reden wir hier von ein paar Monaten bis 3 Jahren), wirst du aufgrund des Ausgabeaufschlags mit Fonds voraussichtlich keinen Gewinn erzielen - außer natürlich mit riskanten Fonds.
wer keine Beratung braucht und Fonds ohne Ausgabeaufschlag kaufen möchte, der kann einfach mal nach "Fondsdiscount" googeln.
Das Angebot ist mannigfaltig...
Ansonsten hat Jakob Cyll recht. Für kurzfristige Anlagen ist Tagesgeld derzeit wahrscheinlich die bessere Wahl.