Hallo Suogan,
Ihre Situation ist mir nicht neu. Der Fall ist geradezu typisch.
Mit Beginn Ihres Berufslebens wurden Sie von Ihrem Bankberater auf das Thema Altersvorsorge angesprochen und haben Verträge bei Ihm gemacht.
Jahre später wurden Sie aus Ihrem Bekanntenkreis von einem sogenannten Vermögensberater oder Finanzberater angesprochen, der Ihnen dann eröffnette, wie schlecht Sie beraten wurden und alles besser machte. Sie haben Ihre Verträge bei der Bank gekündigt und neue bei Ihm gemacht.
Die meisten merken erst jetzt, dass jemand gut an Ihnen verdient hat, aber sie selbst vieleicht nicht unbedingt von der Umstellung profitiert haben.
Spektakulärer Weise passiert es einigen dann trotzdem noch, dass der nächste Vermögensberater wieder alles kündigt und neu macht.
Dieses Spiel kann man wirklich lange spielen. Ungefähr alle 5 Jahre ist optimal, da jetzt die Verträge die Phase der Abschlusskosten verlassen und Ihre Leistung entfalten können.
Aber Genug Verwirrung. Der Reihenfolge nach:"Riester" Fondsparplan 163,- €
"Riester" Rentenversicherung 25,- €
"Riester" Rentenversicherung 25,- €
Fondsgebundene Rentenversicherung 210,- €
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Macht unter dem Strich 423,- €
Die Höhe der notwendigen Altersvorsorge richtet sich nach dem Einkommen und der zu erwartenden Rentenlücke. Bei 423,- € muss man schon ganz ordentlich verdienen, um so eine Rentenlücke darzustellen.
Da ich dein Einkommen nicht kenne, und die Leistungszusagen der Produkte ebenfalls nicht, kann ich dazu leider nichts sagen.
Wozu ich mit Sicherheit etwas sagen kann, ist dass 3 Riesterverträge unsinnig sind. Man kann seine Riesterzulagen und den Steuervorteil auf maximal 2 Verträge verteilen. Dass zwei identische Verträge dabei sind, ist unsinnig, zumindest wenn es um Zulagen und Steuervorteile in der Ansparphase geht.
Nun zu deinem Finanzberater:
Er hat alle Riester Vertäge übertragen in einen DWS-Riester. Dabei ist folgendes passiert.
1. Alle Riester Verträge sind in den ersten 5 Jahren mit Abschlusskosten belegt gewesen, die für die volle Laufzeit kalkuliert wurden.
-> Du hast in allen Verträgen warscheinlich einen Verlust gemacht.
2. Die Übertragung eines Riester Guthabens auf einen anderen Anbieter kostet eine Gebühr. In deinem Fall 3 Mal, da du 3 Verträge hattest.
3. Der DWS Riester Rente Premium Vertrag (grundsätzlich ein gutes Produkt) kostet dich wiederum auf die volle Laufzeit kalkulierte Abschlusskosten, die du in den ersten 5 Jahren tilgst.
Bei Riester bisher also 5 mal verloren.
Bei der Rentenversicherung das gleiche Spiel.
Also 6 mal verloren.
Muss auf die gesammte Lausfzeit betrachtet nicht bedeuten, dass ein wesentlich besseres Produkt deine Verluste nicht wieder rausholt.
Was auf jeden Fall hätte passiern müssen, ist die Gegenüberstellung der Verluste durch die Wechsel und die zu erwarteten (garantierten !) Mehrgewinne durch die besseren Produkte.
Wobei ich mir das bei 9 Jahren Laufzeit im Union Investment Vertrag nicht vorstellen kann. (Hast du seit dem 17ten Lebensjahr einen Riester Vertag?)
Übrigens: Der maximale steuerlich zu berücksichtigende Beitrag einer "Riester"Rente ist 175,- € pro Monat, nicht 163,- €.
Fazit: Die alte Weisheit "Hin und Her macht Taschen leer" kommt hier wieder einmal zur Geltung.
Ich appeliere dringend die Finger von sogenannten Vermögensberatern oder Finanzberatern zu lassen und einen Versicherungsmakler mit der Wahrnehmung seiner Interessen zu beauftragen. Denn nur der Makler arbeitet im Auftrag des Mandanten.
Zur Frage sei gesagt: Ich missbillige das Vorgehen des Beraters nach dem, was du über die Beratung geschrieben hast. Er war wohl mehr an seinem eigenem Wohlergehen interessiert, als an deinem. Wobei ich zu Berücksichtigen bitte, dass mir längst nicht alle Einzelheiten bekannt sind und meine Einschätzung daher nicht annähernd ausreichend belegt ist.