Wettbewerbsfähigkeit von Banken mit Kontoführungsgebühren
Hallo
ich habe letztens einen Artikel im Internet gelesen, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Nachdem das Preisdumping in Sachen gebührenfreie Girokonten und Kreditkarten bei Online-Banken immer spektakulärer wird, hat sich die Kreditkartenorganisation MasterCard jetzt entschieden, den Banken, die noch Kontoführungsgebühren erheben, ihre Unterstützung anzubieten, indem sie die Gebühren für Barabhebungen ihrer Kunden an Geldautomaten erhöhen.
Was mich seitdem beschäftigt: ist es wirklich sinnvoll, als Kunde immer nach dem zu greifen, was kostenlos ist? In Wirklichkeit entstehen ja Kosten, die irgendjemand zu tragen hat. Leben wir in einer Gesellschaft, in der wir als Verbraucher keine Verantwortung mehr für Kosten und die Stabilität der Marktwirtschaft generell übernehmen wollen? Wie seht ihr das hier?
AW: Wettbewerbsfähigkeit von Banken mit Kontoführungsgebühren
Viele Menschen sind eben so geworden... sie sehen nicht mehr Preis/Leistung sondern nur noch Preis... das so was auf Dauer nicht Funktioniert und Dinge dadurch teilweise am Ende teurer werden und jeder Automatisch von betroffen ist... sehen die meisten nicht.
Ich habe meine Girokonto ganz normal bei der Sparkasse und auch für meine Kreditkarte zahle ich Jährlich etwas
Ps.: Ich finde es gut, dass die Banken jetzt Unterstützt werden und diese "Ich will alles kostenlos aber auch nichts dafür tun" abgebremst wird.
AW: Wettbewerbsfähigkeit von Banken mit Kontoführungsgebühren
Guten Tag,
in der Tat kann ein an sich kostenloses Konto innerhalb eines Jahres schnell mehr Kosten aufwerfen, als ein Konto mit der unbeliebten Kontoführungsgebühr.
Niemand im Bankengewerbe hat Geld zu verschenken und die Kostenrechnungen und Kalkulationen lassen wenig Spielraum.
D.h. was man sich an Kontoführungsgebühr spart, wird an anderer Stelle wieder abzeweigt:
Grundsätzlich sollte man mehrere Konten in die engere Wahl ziehen, eine Kontoführungsgebühr natürlich als Kriterium miteinbeziehen, jedoch nicht als das Alleinentscheidende.
AW: Wettbewerbsfähigkeit von Banken mit Kontoführungsgebühren
Denkt ihr ernsthaft Banken machen mit ihren kostenlosen Girokonten Riesen Verluste?
Auf den Girokonten liegt Geld rum, das anderweitig genutzt werden kann (Kredite, Wiederanlage). Auch überziehen viele Leute ihre Girokonto/Kreditkarte und zahlen dafür ordentlich Zinsen. Weiterhin kann man den Girokonten-Kunden weitere Produkte schmackhaft machen. Das sieht man gut bei der ING-Diba die alle paar Monate Werbebriefe verschickt und dort z.B. ihr Depot anpreist. Wir reden hier auch nicht von 100 Girokonten, wir reden vom absoluten Massengeschäft von Millionen von Konten die fast komplett automatisch betreutet werden.
Die Direktbanken haben eine ganz andere Kostenstruktur als die klassische Sparkasse. Banken haben allgemein NICHTS zu verschenken, auch Direktbanken nicht. Wenn ihr Geld zu verschenken habt bitte, bleibt bei der Sparkasse und zahlt euren Obolus. Ich werds guten Gewissens nicht machen
Weiterhin möchte ich nochmal anmerken das die reelen Kosten pro Abhebung am Geldautomat bei ~60 Cent liegen. Das mit der Mastercard hat also nix mit Nettigkeit zu tun. Da geht es schlicht um mehr Einnahmen und letztlich Politik.
AW: Wettbewerbsfähigkeit von Banken mit Kontoführungsgebühren
Moin,
ich will mich eigentlich gar nicht groß in die Diskussion einschalten, sondern nur ein konkretes Fall-Beispiel geben:
Ich bin Student, über 27 Jahre alt und hab kein festes Einkommen.
Bei der örtlichen Sparkasse müsste ich monatlich 2 Euro Kontoführungsgebühren zahlen für ein Online geführtes Girokonto und ne Kreditkarte würd ich entweder gar net bekommen oder müsste im Jahr dafür ca. 20 Euro zahlen, weil ich unter dem Mindestjahresumsatz (bis 1.500 Euro Jahresumsatz) bleibe, da ich normalerweise nur gelegentlich Online damit was kaufe.
Jahreskosten sind also 20 Euro + 24 Euro = 44 Euro.
Beim DKB Cash Konto zahl ich beim selben Einsatz Keine Jahresgebühr, keine Kontoführungsgebühr, dafür halt beim bargeldlosen Einsatz in Nicht-Euro Online-Shops (z.B. US-Dollar) 1,75% des Umsatzes.
Wenn ich also mit der VISA-Karte der DKB einen Jahresumsatz in US-Dollar im Wert von 1499,99 Euro hätte (in Wahrheit lieg ich weit darunter, eher so bei 200-300 Euro), würden dafür 26,25 Euro an Gebühren anfallen.
44 Euro - 26,25 Euro = 17,75 Euro, die die DKB also billiger wäre als die örtliche Sparkasse hier.
Effektiv in meinem speziellen Fall deutlich mehr.
AW: Wettbewerbsfähigkeit von Banken mit Kontoführungsgebühren
Das mag gut sein das die Sparkasse dir keine Kreditkarte gegeben hätte... nur wenn die Sparkasse dir keine gibt... würde dir auch die DKB keine geben... die schauen nur nicht was auf ihren Konten abgeht was bei der Sparkasse eher mal passiert ;-)
AW: Wettbewerbsfähigkeit von Banken mit Kontoführungsgebühren
Zitat von Escorpio
Das mag gut sein das die Sparkasse dir keine Kreditkarte gegeben hätte... nur wenn die Sparkasse dir keine gibt... würde dir auch die DKB keine geben... die schauen nur nicht was auf ihren Konten abgeht was bei der Sparkasse eher mal passiert ;-)
Lass mich das nochma probieren
Ich hab bei der örtlichen Sparkasse nur mal angefragt, wie es mit einer Kreditkarte wäre, also ob ich auch ohne monatlichen Gehaltseingang eine Kreditkarte bekommen könnte.
Da hieß es, dass das von Fall zu Fall in der zuständigen Abteilung entschieden wird (Worte der Mitarbeiterin der Sparkasse, nicht meine), aber die Jahresgebühr auf jeden Fall fällig wird, wenn ich unter dem Jahresumsatz bleibe.
Da stand für mich fest, dass ich bei der Sparkasse keine Kreditkarte holen werde, solange ich noch studiere bzw. die Kreditkarte so wenig einsetze wie bisher. Da war die DKB für mich die Bessere Wahl