wir möchten uns ein Grundstück kaufen um auf diesem
ein Eigenheim zu bauen oder bauen zu lassen.
Das Grundstück haben wir bereits gefunden.
Die Frage ist nun, kauft man erst das Grundstück und
macht man sich später um die Finanzierung Gedanken
oder sollte man alles in einem Schwung komplett
finanzieren(Grundstück + Hausbau)
Zu bedenken ist auch, dass wir das Grundstück deutlich
unter dem Bodenrichtwert bekommen könnten.
Als nächstes würde ich gern wissen, ob man dafür
Eigenkapital verwenden sollte, oder lieber einen
vorhandenen zuteilungsfähigen Bausparvertrag nimmt.
Die Konditionen des BV scheinen mir als Leihe nicht
so günstig:
Rückzahlung über 11 Jahre
Zinssatz 4,75(eff.5,21)
Sondertilgung möglich
Sollte man das Darlehnen in Anspruch nehmen?
Oder einfach nur die angesparte Summe entnehmen
und zusammen mit dem Eigenkapital erstmal das
Grundstück kaufen.
ich kann nur empfehlen, die Finanzierung komplett zu beantragen, da die Finanzierungssumme für den Grundstückskauf kleiner sein wird als die Gesamtsumme. Damit wird es auf die anfängliche, kleinere Darlehenssumme einen Summenaufschlag für Darlehen unter 100.000 Euro oder 150.000 Euro geben. Zu dem werden die KfW Mittel nicht voll ausgeschöpft werden können, denn diese Mittel sind 30 % der Gesamtkosten, das heisst, es gibt auf die Gesamtkosten mehr KfW Mittel. Unter Umständen werden die KfW Mittel für den Kauf eines Grundstücks nicht bewilligt. Da mit dem Kauf des Grundstücks das Finanzierungsvorhaben schon begonnen hat, wird es im Nachgang keine weitere KfW Auffüllung geben, da bei Beantragung das Investitionsvorhaben noch nicht begonnen sein darf und das hat es mit dem Kauf des Grundstückes aber.
Zu dem gibt es nur wenige Banken, die ein Grundstückskauf alleine finanzieren. Die Top Banken auf dem Hypothekensektor finanzieren Grundstückskäufe alleine nicht, damit schließt man die günstigsten Angebote aus, denn die Bank die das Grundstück finanziert hat, muss aus Beleihungswertgründen auch die Hausbaufinanzierung machen, da keine Bank einen Vorranggläubger gerne zulässt! Die Topbanken tun dies jedenfalls nicht und um deren Angebote beraube ich mich dann!
Hier bin ich dann abhängig von den Banken, die Grundstückskäufe alleine finanzieren und damit verringere ich die Auswahl wesentlich bzw. deutlich!
Das Bausparguthaben würde ich aus dem Aspekt Zinsen nicht in Anspruch nehmen, wenn man aber die Gesamtsituation ihrer Finanzierung kennt bzw. betrachtet, kann es durchaus Sinn machen, aus Beleihungsauslaufgründen - die ja für die Konditionsfindung entscheidend ist und das Bauspardarlehen kann den Auslauf ja u.U. senken, das Bauspardarlehen etwas teurer in Anspruch zu nehmen, um damit die Hauptdarlehen günstiger zu gestalten. Fakt ist, dass die Hauptdarlehen deutlich günstiger sein werden!
Für eine Empfehlung müsste man die Gesamtsituation bestehend aus Gesamtkosten des Vorhabens/Eigenkapital/Eigenleistung/daraus resultierender Finanzierungsbedarf betrachten, dann steht schnell fest, wie man sich die einzelnen Bausteine zusammen setzt und ob das Bauspardarlehen Sinn macht!
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Wenn sie mögen, können sie sich gerne an meine E-Mailadresse wenden, ich stelle ihnen die Bausteine dann gerne mal zusammen.
wie mein Vorredner schon sagte, ist es sinnvoll, den Bau und den Grundstückskauf zu verbinden.
Ob es sinnvoll ist, das Bauspardarlehen in die Finanzierung einzubinden, würde ich von folgenden Faktoren abhängig machen:
Besteht die Möglichkeit der Inanspruchnahme eines Förderdarlehens des Landes, welches im Nachrang ins Grundbuch eingetragen werden kann?
Falls ja, so müsste der Beleihungsauslauf ausreichen, um bei guten Banken auch gute Konditionen zu erhalten, da im Regelfall eine nicht unerhebliche Summe über ein zinsvergünstigtes Darlehen finanziert werden kann (abhängig vom Bundesland). Somit brauche ich das teure "nachrangige" Bauspardarlehen nicht.
Falld keine Inanspruchnahme von Förderdarlehen:
Hier ist es eine Optimierungsrechnung, in welcher Höhe ein Bauspardarlehen in die Finanzierung einzubinden ist, d.h. welche Vorteile die Einbindung des BS-Darlehen (welches im Nachrang eingetragen wird und somit bei dem Beleihungsauslauf des Bankdarlehens keine Rolle spielt) bei der Zinsfeststellung des Bankdarlehens bringt.
Habe gerade eine Anfrage bzgl. Förderdarlehen Hessen gestartet. Selbst ohne Kinder werden heutzutage diese Darlehen bewilligt. Das war vor einigen Jahren nicht so. Es besteht also, falls man einigermassen die Kriterien einhält bzgl. Einkommen etc. eine relativ grosse Wahrscheinlichkeit, diese subventionierten Darlehen bewilligt zu bekommen
Falls doch der Wunsch besteht, heute "nur" das Grundstück zu finanzieren, so empfehle ich ein variabel verzinsliches Darlehen, welches im Regelfall jederzeit kündbar ist. Somit hält man sich für die Zukunft alle Optionen offen, geht natürlich auch ein entsprechendes Zinsänderungsrisiko für diesen Finanzierungsteil ein.