Weiterversicherung in der gesetzlichen Pflichtversicherung
Hallo liebe Finanz-Profis!
Ich bin Angestellter in einem großen Unternehmen und verdiene zur Zeit ca. 47.000 € im Jahr. Das heißt, ich bin in einer gesetzlichen Krankenkasse über meinen Arbeitgeber pflichtversichert. Im Gegensatz zu vielen anderen hier im Forum möchte ich an dieser Situation auch eigentlich gar nichts ändern. Wenn ich mich privat versichern muss, wird das doch alles wesentlich teurer für mich.
Da ja hier viele Leute fragen, ab wann sie sich privat versichern können, möchte ich jetzt gerne mal wissen, ab wann ich mich denn privat versichern muss (!). Ich würde gerne bei meiner Krankenkasse bleiben und auch meine Kinder kostenlos mitversichern können.
Was kann eine Gehaltserhöhung im nächsten Jahr in Höhe von ca. 3000 € im Jahr für mich bedeuten?
Welche Möglichkeiten habe ich, weiterhin pflichtversichert zu bleiben?
AW: Weiterversicherung in der gesetzlichen Pflichtversicherung
Hallo Loriotfan,
wieder einmal zeigt sich, dass unter der Bevölkerung großes Unwissen herrscht.
Die Versicherungspflichtgrenze / Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt zur Zeit bei 49.950 Euro oder 4162,50 Euro um sich privat versichern zu können, nicht müssen! Dieses Einkommen müssen Sie heute über 3 Jahre nachweisen um "versicherungsfrei" zu werden.
Aber auch das gelingt immer weniger Personen im Angestelltenverhältnis, da der Gesetzgeber diese Grenze mit Regelmäßigkeit erhöht, um die Besserverdiener in die gesetzliche Krankenversicherung zu zwingen.
Sie können also auch weiterhin, selbst wenn Sie o.g. Voraussetzungen in den nächsten 3 Jahren erfüllen würden, freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben! Auch Ihre Kinder bleiben dabei weiterhin beitragsfrei mitversichert. Alles was sich ändern würde ist lediglich Ihr Status, von versicherungspflichtig zu versicherungsfrei.
Übrigens ist die Aussage, dass alles wesentlich teurer wird auch nicht als Pauschalaussage zulässig.
Dies mag vielleicht in Ihrem Fall zutreffen, ist aber je nach Alter und Familiensituation genauso gut anders herum möglich. Bin ich jung und gesund, habe vielleicht auch nur ein Kind, kann die private Krankenversicherung durchaus auch billiger sein. Der Arbeitgeber beteiligt sich an den Kosten bei einem Angestellten ja ebensfalls hälftig bis zur durchschn. Höchstgrenze der GKV.
Mal ganz abgesehen davon, dass die Leistungen in der PKV in aller Regel besser sind als in der GKV. Rechnen Sie jetzt nochmal die zusätzlichen Beteiligungen ein, wie Praxisgebühr, Rezeptezuzahlungen, Heilmittel, Massagen, Zahnersatz etc., bei denen Sie heute, als GKV-Patient, Zuzahlungen in teilweise beträchtlicher Höhe leisten müssen, kann die PKV unterm Strich manchmal doch die bessere Lösung sein.
Aber wie gesagt, dies hängt eben von vielen Faktoren ab, die hier nicht näher benannt wurden.