Lebensversicherungen noch sinnvoll als Altersvorsorge?
Tag zusammen
unsere Kinder sind jetzt 20 und 23 und stecken mitten in der Ausbildung bzw. im Studium. Wir würden ihnen gerne eine Grundlage bieten für eine spätere Altersvorsorge. Wir hatten Lebensversicherungen, weil es ja bei uns auch gar nicht viel anderes gab.
Aber ist heutzutage eine Lebensversicherung wirklich noch sinnvoll?
Soweit ich weiß, müssten dafür jetzt Steuern gezahlt werden und die Ausschüttung ist auch nicht mehr so hoch wie zu unserer Zeit. Sollen wir trotzdem dieses Modell wählen oder gibt es für junge Menschen noch weitere Alternativen?
AW: Lebensversicherungen noch sinnvoll als Altersvorsorge?
Hallo Hasenfuß,
es gibt noch eine Vielzahl unterschidlichster Möglichkeiten zu sparen. Der üblichen Schwarz-Weiß-Malerei hier schließe ich mich nicht an. Eine Rentenversicherung kann durchaus Sinn machen, genauso wie auch andere Varianten. Sie müssen sich selber im klaren sein, was Sie von dem Sparvertrag erwarten (Flexibilität, Besteuerung, was passiert im Falle der Berufsunfähigkeit).
Wichtiger als eine Altersvorsorge ist für Ihre Kinder eine BU-Absicherung, denn was nützt mir die schönste Rentenzahlung wenn ich vorher nix zum beißen habe!
AW: Lebensversicherungen noch sinnvoll als Altersvorsorge?
Hallo,
die Lebensversicherung hat zwei Bestandteile:
1. Absicherung von anderen Menschen im Todesfall
Dieser Versicherungsschutz ist natürlich nicht umsonst zu bekommen. Deswegen ist zu prüfen, ob er benötigt wird. Ansonsten vielleicht eher eine Rentenversicherung.
2. Die Kapitalanlage
Hier handelt es sich um konservative Anlagen, hauptsächlich im Bereich festverzinsliche Wertpapiere und Immobilien. Die Renditen sind im Vergleich zu anderen Anlageformen noch genauso, wie sie früher waren. Das Zinsniveau insgesamt ist halt in den letzten 20 Jahren deutlich runter gekommen.
Wenn man so anlegen will, sind die Versicherer gar kein so schlechtes Instrument. Natürlich müssen die Abschlusskosten berücksichtigt werden (Wenn Ihr keine "Beratung" braucht, dann vielleicht einen Direktversicherer wie Cosmos Direkt oder Hannoversche Leben nehmen. Die Kosten sind bei einer Versicherung leider immer etwas intransparent.
Alternativen im konservativen Bereich wären Kombinantionen aus Renten- und Immobilienfonds. Aber da muss man sich auch drum kümmern und damit beschäftigen. Sonst wirds nix.
AW: Lebensversicherungen noch sinnvoll als Altersvorsorge?
Zitat von emilia91
[..] "klassische Lebens- und Rentenversicherung hat ausgedient trust"
Eben. Wie gut, dass es unzählige weitere Möglichkeiten gibt, für's Alter vorzusorgen.
Aber ganz davon abgesehen hat "PI112" schon den richtigen Tenor angeschlagen: "was nützt mir die schönste Rentenzahlung wenn ich vorher nix zum beißen habe!".
AW: Lebensversicherungen noch sinnvoll als Altersvorsorge?
Meiner Meinung nach ist sie nur bedingt zur Altersvorsorge geeignet.
es gibt deutlich bessere Altersvorsorgemodelle mit deutlich besseren Renditenchancen. Ich bin eh der Überzeugung, dass Lebensversicherungen nur den Versicherungen dienen.
AW: Lebensversicherungen noch sinnvoll als Altersvorsorge?
Hallo,
die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Lebensversicherung zur Altersvorsorge lässt sich nicht so pauschal beantworten.
Zur Klarstellung noch vorab:Eine kapitalbildende LV ist als Altersvorsorgeprodukt nicht mehr adäquat. Die füher möglicherweise sinnvolle Verbindung zwischen Todesfallschutz und Sparen wird neute besser in jedem Fall getrennt. Wenn es also um Altersvorsorgesparen als Versicherung gehen soll, setzt man eine reine Rentenversicherung ein und sichert, falls nötig den Todesfall über eine Risiko-LV ab.
Die Sinnhaftigkeit von reinen Rentenversicherungen in der Ansparphase ist ebenfalls von einigen Bedingungen und Wünschen abhängig. Man sollte sich schon im Klaren darüber sein, welche Vor- und Nachteile die unterschiedlichen Produktgattungen haben.
Wenn ich so einige Antworten lese, dann wird hier i. d. R. von der klassischen Form der LV/RV gesprochen. Es gibt aber auch noch andere Formen. siehe auch hier.
Generell ist das Problem dieser Produktart leider die Kostenbelastung, die auch noch asymetrisch (zu Beginn deutlich höher als im späteren Verlauf) ist. Das mindert den eigentlich so positiven ZinsesZinsEffekt erheblich.
Gerade bei den niedrigen Zinsen schlagen die Kosten besonders stark durch und führen mitunter zu negativen Realrenditen.
Bei den Fondsvarianten ist leider die Kostenbelastung zusätzlich erhöht, durch die Kosten die auf Investmentfondsebene anfallen.
Es sind durchaus in der Ansparphase einer Rentenversicherung Vorteile da. Leider kommen diese häufig gar nicht zum Tragen, bzw. werden durch viele Nachteile aufgefressen.
Es ist im Einzelfall zu entscheiden, ob eine Rentenversicherung (für die Ansparphase) Sinn macht und dann genau zu prüfen, welche man auswählt. Man sollte bedenken, dass die wenigsten (Ausnahme die Beamten) heute sicher sagen können über einen langen Zeitraum eine vertragliche Bindung einer Rentenversicherung einhalten können. Ist man jedoch im Laufe der Zeit mal gezwungen eine RV beitragsfrei stellen oder temporär reduzieren zu müssen, geht die Rechnung meist nach hinten los.