ich habe vor einiger Zeit einen Kontoauszug zum Vertragsstand von meiner Versicherung, bei der ich eine fondsgebundene Rentenversicherung abgeschlossen habe, erhalten. Dort wird mir ein Vertragsvermögen inkl. Überschüsse von 402,64 € bescheinigt (s.u.). Die Versicherung läuft allerdings bereits seit 03/2007 und ich habe bereits ein vielfaches der 402,64 € an Beiträgen gezahlt (~1600€). Muss ich mir Sorgen machen? Habe mich leider nicht genügend informiert damals, als ich die Versicherung abgeschlossen habe und verstehe nicht wirklich was da jetzt genau passiert. Hatte einem damaligen Zivildienst-Arbeitskollegen vertraut.
Habe ich da Mist abgeschlossen? Spielt vielleicht die Finanzkrise eine Rolle?
Wäre nett, wenn mir mal jemand auf die Sprünge helfen können.
ich denke so langsam führt das hier etwas zu weit. Die Analyse eines bestehenden Versicherungsvertrages sollte vor Ort und mit Dir persönlich in einem Gespräch mit einem Experten passieren. So wie Du es jetzt machst wirst Du viele verschiedene Meinungen unterschiedlicher Qualität hier hören, ob dann zufällig eine Lösung dabei ist, wage ich zu bezweifeln.
Noch mal grundsätzlich: Wichtig ist bei so einer Police eine gute Fondsauswahl, optimaler Weise auch mit konzernfremden Fonds, die Kosten sollten im Rahmen bleiben und ein automatisches Ablaufmanagement wäre von Vorteil, wenn man keinen Betreuer (mehr) zum Ablauf der Police hat.
Ob das Produkt zu Deiner Situation paßt, kann ich aus der Entfernung nicht sagen, aber aufgrund der Wertentwicklung des Vertragsvermögens scheinen die Vertriebskosten nun so ziemlich durch zu sein.
Entscheident ist auch was du mit dem Sparvertrag überhaupt bezweckst. Gekündigt ist schnell, (Ja ich weiß, das hatte ich auch erst favorisiert) aber hinterher ist das Geschrei groß. Wenn man sich wirklich nicht sicher ist, hilft auch eine vorübergehende Beitragsfreistellung.
Dateneingabe deiner neuen Hochrechnung in einen Renditerechner wie folgt:
Ablauf März 2050
nächste Beitragsfälligkeit März 2010
Restlaufzeit 39 Jahre und 11 Monate
Beitragshöhe 56€ mtl.
aktuelles Vertragsguthaben 750€
prognostizierte Ablaufleistung bei 6% 121.490€
Du wirst staunen, aber ab März 2010 berechnet dir deine Versicherung keinerlei Kosten. Es kommt noch besser. Die Renditeberechnung besagt nämlich, dass aufgrund der Daten eine Rendite von 6,2% erwirtschaftet wird, und das bei einer angenommenen Rendite (siehe Hochrechnung) von nur 6% (Und bitte, bevor die Rechnung jemand kritisieren möchte, erst selber nachrechnen).
Das die Versicherungen keine caritativen Einrichtungen sind, darüber sind wir uns doch hoffentlich einig.
Somit kannst du diese Hochrechnung und den Versuch, Kosten und Ablaufleistungen zu bestimmen, vergessen.
Problem ist die weiter oben von mir geäusserte (und von manchen für nicht korrekt erachtete) Aussage, dass Kosten in den Kapitalanlagekosten verschwinden, da diese nicht ausgewiesen werden müssen.
Bedeutet, dass eine wesentlich höhere Rendite erwirtschaftet werden muss, um die 6% (bei dieser Berechnung) so darstellen zu können.
Hier nützt dir auch der beste Berater der Welt nicht, da nur die Gesellschaft selber sagen kann (macht sie aber nicht), welche Rendite als Rechnungsgrundlage genommen wurde. Aus der Erfahrung heraus kann man von durchschnittlich 2,5% Renditeverlust ausgehen, die durch laufende Kosten verzehrt werden. Somit würde die Darstellung einer Nachkostenrendite von 6% einer zugrunde gelegten (Brutto)-Rendite von 8,5% entsprechen.
Fakt 2:
Vergeich Daten aus 1. und 2. Hochrechnung
Guthaben aus 1. Hochrechnung 403€
Guthaben aus 2. Hochrechnung 750€
eingezahlte Beiträge zwischen 1. und 2. Hochrechnung 448€
Nach 1. Hochrechnung müsste zum Zeitpunkt der 2. Hochrechnung (falls ja doch keine Kosten in dem Vertrag versteckt sind)
403€+448€=851€ an Guthaben vorhanden sein. Und wenn man die Wertentwicklung des Fonds in dieser Zeit berücksichtigt, kommen nochmals ca. 30€ hinzu, so dass für einen Zeitraum von 8 Monaten ca. 180€ an Kosten angefallen ist.
Sorry, man kann bei solchen Kundeninfos nur im Nachhinein berechnen, welche Kosten wirklich angefallen sind, doch dann ist es Vergangenheit und nicht mehr korrigierbar.
Zugegeben, ich bin ein Zahlenreiter. Aber sachkundig nachgerechnet bringt mehr Erkenntnisse als tausend Argumente.
Noch ein Hinweis: Bei Tod wird das eingezahlte Guthaben ausgezahlt. Welche Verluste hierdurch wann entstehen können, sollte gleichfalls bei der Entscheidung für oder gegen den Vertrag berücksichtigt werden.
Deine Nachkommen werden es dir danken.
Du siehst, es ist ein zu komliziertes Thema um "einfach" darauf zu antworten und solange der Gesetzgeber keine einheitlichen Regeln schafft, damit auch ein Laie seinen vertrag nachvollziehen kann, liegt es an jedem Kunden selbst, ob er dieses System unterstützt oder durch Enthaltsamkeit die Gesellschaften dazu zwingt, etwas zu ändern.
Ich persönlich verkaufe seit langem keine LVs/RVs mehr, und das überwiegend wegen hoher Kosten und Intransparenz.
Und wie hat weiter oben jemand geschrieben: Was du nicht verstehst...
Graufell muß ich unterstützen. Ich habe schon mehrfach in diesem Forum die Selbstdarstellungssucht einiger kritisiert. Aber wo will man hin mit seinem Wissen, wenn sonst keiner zuhört.
Zu Michi. Ehe Du hier große Töne spuckst, solltest Du dich erst einmal über den Unterschied zwischen einer Renten- und einer Lebensversicherung sachkundig machen.
Was glaubst du wohl, woher ich das weiß, wenn ich mich nicht schlau gemacht hätte
Letztendlich ist es egal, ob Lebens- oder Rentenversicherung. Fakt ist: die Versicherungsgesellschaft zieht Geld aus deinem Vertrag ab. Oder wusstest du, dass der Spar- Anteil von dem monatlichem Beitrag, gesetzlich NICHT festgeschrieben ist? D.h. also, wenn es dem Versicherungsunternehmen nicht gut geht, oder mal wieder eine Weihnachtsfeier ansteht, kann der Kostenanteil des monatlichen Beitrages auch schon mal bei 100% liegen. Wenn du mir nicht glaubst, kannst du gern bei der Versicherung nachfragen
Und ich finde, das tolle Beispiel hier vom Deutschen Ring sagt doch schon wieder alles
Klar, in jedem Fall sollte das Bauchgefühl stimmen. Und irgendwas sollte er Dir schon langfristig verkaufen können, schließlich muß Dein Berater ja auch eine Motivation haben, Dich zu beraten. Von frischer Luft und Liebe allein kann schließlich niemand leben. Alternativ gibt es da ja außerdem die Honorarberater, die wollen Dir kein Produkt verkaufen, nur Ihre Zeit...
Zu guter Letzt macht es natürlich Sinn einen Berater in der Nähe zu suchen, damit man bei Fragen usw. auch mal kurz persönlich vorbei schauen kann.
Schaden kann es nicht? Aber es wird teuer. Die wollen ja auch von etwas leben und nehmen Geld pro "beratenen" Vertrag. Was dabei so heraus kommt kennen wir ja inzwischen.
Schaden kann es nicht? Aber es wird teuer. Die wollen ja auch von etwas leben und nehmen Geld pro "beratenen" Vertrag. Was dabei so heraus kommt kennen wir ja inzwischen.
So? Was kommt denn dabei heraus? Du meinst bestimmt die gewonnenen Klagen gegen zahlreiche Versicherungsgesellschaften oder Banken zu Gunsten der Verbraucher, nicht wahr?
Oder dass jeder die skandalöse Abzocke der Versicherungsgesellschaften auf den Seiten der Verbraucherzentralen nachlesen kann? Ist schon schlimm, dass alles so offengelegt wird.
Der natürliche Feind des Versicherungsverkäufers ist die Verbraucherzentrale. Die Bösen.
Hm, und der Versicherungsvertrag ist dem Chris85 nicht teuer gekommen? Natürlich nimmt die Verbraucherzentrale eine Gebühr für Vertragsberatung. Warum auch nicht? Die Gebühren kann man offen im Internet einsehen. Da wird nichts verschwiegen. Von dieser Gebühr hat man wenigstens etwas.
Ja was hat man denn davon? Nichts, außer dem Wissen, das die Verbraucherschützer auch nur mit Wasser kochen. Hab neulich einen Beitrag im Fernsehen mit der Cheffin der dortigen Verbraucherschutzzentrale gesehen. Na prost Mahlzeit. Was die so abgelassen hat. Von soliden Grundkentnissen keine Spur. Ja o.K. was will man auch von Leuten verlangen, die eine Briefmarkensammlung als gute Altersvorsorge empfehlen.