Hallo zusammen,
habe leider im Forum keine Antwort auf meine Frage gefunden, deswegen mache ich ein neues Thema auf.
Ich habe Rentenversicherung (als Direktversicherung) abgeschlossen. Alles soll 100% risikofrei sein und am Ende eines langes Sparerlebens kommt eine nette Summe heraus.
heute habe ich das Schreiben mit allen Infos erhalten, worüber mich mein Berater nicht aufgeklärt hatte, sind die Gebühren, was mich echt aus den Socken gehauen hat.
In den ersten 5 Jahren fallen nahezu 5.000€ an die nächsten 3 Jahre noch einmal knapp 3.500 €.
Ich bin hier völlig im Neuland. Von daher meine Frage: Sind diese Kosten "normal" oder gibt es hier wesentlich bessere Möglichkeiten?
Freue mich auf Antworten. vielen Dank vorab und schöne Ostern
Pete
Ps: Die monatliche Summe, die mir abgezogen wird, beträgt knapp 300 €.
Ach, wieder mal. Doch, es gibt genug threads, die dieses Thema behandeln.
Zitat von pete
Ich habe Rentenversicherung (als Direktversicherung) abgeschlossen. Alles soll 100% risikofrei sein und am Ende eines langes Sparerlebens kommt eine nette Summe heraus.
Es muss heissen: Soll eine nette Summe herauskommen. Aber Spaß beiseite: Bei diesen Rentenversicherungen startest du tief im Minus und brauchst Jahre, bis endlich mal ein Ertrag sichtbar wird. Dir werden alle Kosten aufgebürdet, die durch diesen Vertrag entstehen. Das sind die Abschlusskosten, die sich u.a. so zusammensetzen: (fette) Provision für den Verkäufer, anteilige Bürokosten, anteilige Personalkosten (schließlich musste dein Vertrag von irgendjemand ausgedruckt werden) und... und ... und.
Wahrscheinlich ist in deinen Abschlusskosten auch noch der Bürokaffee enthalten.
Leider ist es in den meisten Fällen so, dass die Abschlussgebühren vom Verkäufer verschwiegen werden. Wer würde sonst so einen Vertrag unterschreiben?
Drei von vier 30 - jährigen Verträgen werden übrigens vorzeitig gekündigt. (Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg). Irgendwie braucht man doch plötzlich und unvorhergesehen etwas Geld. Und dann bist du noch bestürzter, als du es jetzt schon bist. Du bekommst nämlich nicht das, was du tatsächlich angespart hast, sondern nur den Rückkaufswert deines Vertrages.
Um direkt auf deine Frage zu antworten: Ja, diese Kosten sind üblich.
Wie lange soll denn dieser Vertrag laufen und wann hast du ihn abgeschlossen?
Vielen Dank für die schnelle Antowrt.
Habe den Vertrag vor ca. 3 wochen abgeschlossen und vorgestern die Papiere erhalten.
Kann 30 Tage vom Vertrag zurücktreten.
Ich meine, am eigentlichen Vertrag ist nichts auszusetzen, aber diese unheimlich hohen Kosten beschäftigen mich schon sehr.
Der Vertrag soll 35 Jahre laufen. Als tatsächlichen Vorteil empfinde ich, dass die Beiträge sozialversicherungs- und steuerfrei sind. von daher, wenn die Gebühren immer so hoch sind, werde ich wohl in den sauren Apfel beißen.
Vielen Dank für die schnelle Antowrt.
Habe den Vertrag vor ca. 3 wochen abgeschlossen und vorgestern die Papiere erhalten.
Kann 30 Tage vom Vertrag zurücktreten.
Ich meine, am eigentlichen Vertrag ist nichts auszusetzen, aber diese unheimlich hohen Kosten beschäftigen mich schon sehr.
Am Vertrag ist nichts auszusetzen? Du willst Provisionsjägern und Versicherungsgesellschaften dein sauer verdientes Geld in den Rachen schmeissen? Und dich zudem 35 Jahre lang binden? Und was ist, wenn du plötzlich unvorhergesehen in 5 oder 10 Jahren dieses angesparte Geld brauchst? Dann wird dir der Rückkaufswert berechnet und du bekommst einen Bruchteil dessen, was du einbezahlt hast, zurück.
Es gibt 1001 bessere und vor allem verbraucherfreundlichere Möglichkeiten, sein Geld anzulegen.
Nutze dein Widerrufsrecht und steige aus, bevor es zu spät ist.
Argumente meines Beraters:
Sollte ich in Zahlungsschwierigkeiten kommen (z.B. durch Arbeitslosigkeit), kann man bei den Zahlungen jederzeit eine Pause einlagen.
Außerdem ist das ersparte Geld zu 100% sicher vor Hartz 4, d.h. bleibt unangetastet.
Die Links habe ich mir angeschaut: Vor allem bei dem dritten Link wird ja hauptsächlich auch Fondssparpläne eingegangen. Das ich hier eine höhere Rendite erwarten kann, ist mir bewusst, aber ich habe ja auch ein höheres Risiko. Aber hier fallen doch auch Gebühren an, oder?
Von daher habe ich mich bewusst für diese sichere Form entschieden (einen Fondssparplan hätte er mir auch angeboten).
Meine abschließende Frage lautet:
Gibt es eine deutlich günstigere Alternative (d.h. ohne hohe Kosten für Versicherung/Berater etc), bei der ich die Steuervorteile einer Direktversicherung habe? Das haben mir die drei Links nicht beantworten können...
Vielen Dank für die schnelle Antowrt.
Habe den Vertrag vor ca. 3 wochen abgeschlossen und vorgestern die Papiere erhalten.
Kann 30 Tage vom Vertrag zurücktreten.
Ich meine, am eigentlichen Vertrag ist nichts auszusetzen, aber diese unheimlich hohen Kosten beschäftigen mich schon sehr.
Der Vertrag soll 35 Jahre laufen. Als tatsächlichen Vorteil empfinde ich, dass die Beiträge sozialversicherungs- und steuerfrei sind. von daher, wenn die Gebühren immer so hoch sind, werde ich wohl in den sauren Apfel beißen.
Hallo Pete,
ich verstehe, dass Du erstmal mit Mißverständnis auf die ausgeführten Kosten reagierst. Allerdings sind diese Kosten auch die Gesamtkosten und somit ist dein Vertrag transparent, was Du bei einem Autokauf z.B. nicht hast.
Die Kosten sind aber trotzdem zu vernachlässigen, da im Endeffekt nur die Ablaufleistung zu betrachten ist und somit der eff. Zins der Gesamtinvestition.
- Betragen die Kosten 2000,- Euro und der eff. Zins der Ablaufleistung ist 4,50%
- Oder die Kosten sind 10.000 Euro und die Ablaufleistung ist jetzt bei 4,66%
Die Kosten sind insofern irrelevant und bereits in der Kalkulation verankert.
Traurig wird es leider, wenn man nach z.B. 10 Jahren den Vertrag kündigt und "nur" noch den Rückkaufswert erhält. Das muss und sollte man dann aber einkalkulieren wenn man vorzeitig aussteigt aus seinem Sparvertrag.
Da Du eine Direktversicherung abgeschlossen hast, gehe ich mal davon aus dass Du mit den über 70 Gesellschaften am Markt verglichen hast, welche Gesellschaft Dir am Meisten bietet für dein Geld. Falls nicht, solltest Du das
schleunigst nachholen, da die Unterschiede von Gesellschaft zu Gesellschaft varrieren und in die Zehntausende gehen was die Ablaufleistung (und damit auch indirekt die Kosten) betrifft.
Ob diese Kosten ok sind oder nicht hängt natürlich vom Gegenwert ab, den man dafür bekommt. Wenn der Vermittler im Gegenzug diesen Vertrag die nächsten 35 Jahre betreut, dann finde ich den Preis angemessen. Wenn nicht (was leider sehr oft passiert, besonders bei Nebenberuflern), dann ist der Preis total überteuert.
Sollte es sich um eine Direktversicherung handeln, die über den Arbeitgeber angeboten wird, so ist ab einer gewissen Größe ein Gruppenrabatt auf jeden Fall drin. Bei größeren Betrieben mit mehr als 50 Verträgen sind Nachlässe bis 50% üblich. Wenn es nur Einzelverträge sind, dann sind diese in der Regel wie Ihrer auch voll verprovisioniert.
Besonders wichtig bei diesen Verträgen (generell bei Entgeltumwandlungen) sind möglichst hohe Rückkaufswerte bzw. Übertragungswerte in den ersten Jahren. 60% bis 65% der Einzahlungen sind hier grob die Richtwerte bei Einzelverträgen. Dies ist so wichtig, da heute selten ein Arbeitnehmer ein Leben lang nur bei einem Arbeitgeber beschäftigt ist. Bei einem Arbeitsplatzwechsel zieht die Entgeltumwandlung ja auch mit um, und wenn der neue Arbeitgeber sich um eine verwaltungsschlanke BAV gekümmert hat, wird nicht der Vertrag sondern der Übertragungswert übertragen, die neue Versicherung heißt dann vielleicht Pfefferminzia. Toll, wenn am Ende des Vertrages viel rauskommen soll, entscheidend ist wieviel zum Zeitpunkt X gerade drin ist. Das sollte man vorher prüfen und auch vergleichen.
Allerdings sind diese Kosten auch die Gesamtkosten und somit ist dein Vertrag transparent, was Du bei einem Autokauf z.B. nicht hast.
Transparenz wäre, wenn der Versicherungsverkäufer den Versicherungsnehmer vor der Unterschrift über die riesigen Kosten aufgeklärt hätte, die seinen Kontostand sofort in das tiefstes Minus katapultieren. Und zwar im voraus.
Diese Kosten hat er aber verschwiegen und Pete ist aus allen Wolken gefallen, als er seine Unterlagen bekam.
Der Garantiezins liegt bei 2,25%. Real durch die hohen Kosten eher noch weniger. Alles was darüber aufgezeigt wird, sind mögliche Hochrechnungen, Vermutungen, Fabeln und Verkäufergeschwätz, um den Interessenten zur Unterschrift zu bewegen. Kann mehr werden, muss aber nicht.
Die 2,25% ist garantiert. Kann aber durch die Überschüsse deutlich mehr werden (je nach Anbieter). Die guten Anbieter lagen die letzten Jahre konstant bei ca. 5 %.
Man kann doch hier diskutieren wie man will. Eine baV ist eine der günstigsten Modelle um fürs Alter vorzusorgen. Von den erwähnten 300 € monatlich zahlst Du bei Steuerklasse I selben ja "nur" ca.150 €. Die Kosten belaufen sich auf knapp 7% der Versicherungssumme. Ob das hoch oder niedrig ist, darüber kann man sich streiten. Bei einer Laufzeit vo 35 Jahren sind das 0,19 % jährlich. Jeder Fondssparplan hat höhere jährliche Gebühren. Der gute Rat sich den Anbieter auszusuchen geht hier in den meißten Fällen nicht. Der Arbeitgeber entscheidet über den Anbieter und das mit gutem Recht. Er haftet ja für die Verträge, bis auf wenige Ausnahmen. Ob hier eine festverzinsliche Variante, mit einem Garantiezins von 2,25 % sinnvoll ist muß jeder für sich entscheiden. Ich betrachte es aber als nicht mehr zeitgemäß. Der Hinweis auf Hartz IV sicher ist in heutigen Zeiten für viele schon wichtig. In bezug auf Fondssparpläne vergleichst Du hier Äpfel mit Birnen. Du hast eine kapitalgedeckte Versicherung und keine Fondsgedeckte. Weiterhin ist die Behauptung, das Fondssparpläne über eine längere Laufzeit höhere Renditen bringen als fondsgedeckte Rentenversicherungen eine durch nichts bewiesene Mähr.
grundsätzlich ist BAV eine gute Sache. das Problem ist allerdings, dass es bei vielen Durchfürungswegen nur über eine Versicherungslösung machbar ist.
Und genau hier liegt das von dir beschriebene Problem.
-intranzparent (variable Verwaltungskosten, keine Offenlegungspflicht von Kapitalanlagekosten...)
-kostenintensiv (siehe Abschluss/Vertreibs/Verwaltungskosten, die zwar offengelegt werden müssen, aber nicht der Realität entsprechen)
-garantierter Zins vor Kosten (nach Kosten kann durch "variable Kosten" nicht ausgewiesen werden)
-garantierter Zins kann unter bestimmten Umständen auch reduziert werden (also keine echte Garantie)
-Ablaufleistungsberechnung nach heutiger Überschussbeteiligung (wird sinken, da aktuell künstlich hochgehalten)
-Steuer/SV-Vorteil nach heutiger Regelung
-Steuer/KV/PV-Nachteil in Rentenphase
-hohe fin. Verluste bei vorzeitiger Beitragsfreistellug(keine Kündigung möglich)
-Nachteile bei privater Weiterführung (Steuer, KV, PV)
Diese Aufzählung ist nicht abschliessend. Und wie immer kommt es auf den Einzelfall an.
Im Regelfall wird es auf den individuellen Vergleich ankommen, ob sich BAV gegenüber anderen Anlagemöglichkeiten lohnt.
Jeder Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Somit sucht man sich die Kapitalanlage, die den meisten Nutzen bringt (für den Kunden). Und ob das BAV ist, diesen Beweis sollte ihr Berater erst einmal belegen.
Hallo
So weit so gut, oder auch nicht. Jetzt hast du erst einmal alle "Nachteile" einer bav aufgezählt, ohne eine schlüssige Alternative zu bieten. Ich glaube nicht, das dem Fragesteller damit geholfen ist.
können wir wirklich einen konkreten Vorschlag machen, der dem Fragesteller weiterhilft?
Hierzu fehlen doch die grundlegendsten Informationen.
Aber ich möchte an dieser Stelle doch einmal versuchen aus der Ferne einen Vorschlag zu unterbreiten.
1. 300€ mtl. in eine Direktversicherung ist schon mal ein Problem, da in 2010 max. 220€ mtl. steuer-und SV-frei investiert werden können.
Dahingehend max. 220€ in die BAV. Die restlichen 80€ sind definitiv in einer Risterrente besser aufgehoben (steuerlich wie BAV, zusätzlich Zulagen die auch steuerlich angesetzt werden können, keine KV/PV-Beiträge im Alter, höhere Sicherheit, da Beiträge und Zulagen am Ende garantiert...)
2. 300€ mtl. in einen einzigen Vertrag, der evtl. meine gesamte Altersversorgung darstellen soll? Ist das Sicherheit (selbst bei einer klassischen RV)? Meineserachtens nicht. Ich spreche hier nur das Thema Zinslage auf dem Kapitalmarkt an, oder Inflation.... Da ich den Streuungsgedanken lebe, würde ich neben 80€ Riester(falls ausreichend, aber bitte keine Versicherungslösung!) 120€ in die BAV investieren und 100€ so anlegen, dass ich auch in Notsituationen oder beim Hausbau darauf zugreifen kann.
Wenn das in unterschiedlichen Anlageklassen geschieht(BAV klassisch, Riester auf Aktienfonds und den Rest z.B. Immobilien, Rohstoffe etc.)
habe ich eine entsprechende Sicherheit und vor allem das grösste Risiko, nämlich Kapitalvernichtung durch Inflation begrenzt.
Jedoch wird man diesen Vorschlag nicht von einem Vertreter erhalten, der in einem Unternehmen die Mitarbeiter mit BAV beglücken soll.
Denn wer macht sich schon das eigene Geschäft kaputt
Ich jedenfalls finde 300€ in die BAV, und das in einen Vertrag unverantwortlich (falls es sich um einen "normalen" Verdiener handelt).
Die 2640 € stimmen nur zum Teil. Er kann ja noch 1800 € als Steurfreibetrag nutzen. Aber ich gebe Dir in so fern recht, das man eine Altersvorsorge auf mehrere Beine stellen sollte. Riester ist o.k. Warum aber keine Versicherung, leuchtet mir nicht ein. Riester auf Aktienfonds. In der Ansparung o.k. aber als Rente eine Katastrophe. In der Versicherung kannst Du vor Renteneintritt die Fonds wechseln, bei einem Bankprodukt nicht. Komme mir bitte nicht mit Garantiefonds und aktiv gemanagten Fonds. Du sagst 300 € unverantwortlich? Noch mal zum Verständnis, die zahlt er nicht selber, aber auch 200 € sind viel Geld für ein einzelnes Produkt.