Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich (32) jetzt einen Riester-Vertrag abschließen, der so ähnlich funktioniert wie ein Bausparvertrag. Wenn ich jetzt in den nächsten Jahren beabsichtigen sollte, mir Eigentum zuzulegen, kann ich diesen Riester-Vertrag dann als Eigenkapital einsetzen?
Auszahlen lassen kann ich ihn mir aber doch erst, wenn ich Rente bekomme, oder ist das bei Wohn-Riester anders als bei den herkömmlichen Riester-Verträgen?
Würde dieses Geld dann zu diesem Zeitpunkt auf die Eigenheimfinanzierung eingezahlt?
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Hallo Ulf07,
wenn du einen Wohnriester bei einer Bausparkasse abschließt, steht das erworbene Bauspardarlehen prämienunschädlich vor Rentenbeginn zur Verfügung, nicht aber das Guthaben. Wird dieses in Anspruch genommen, wird die verwendete Summe ( also das Guthaben ) mit 2 % auf einem fiktiven Wohngeldkonto bis zur Rente verzinst. Ab Rentenbeginn musst du dann diese aufgelaufene, fiktive Summe monatlich bis zum 85. Lebensjahr oder bei Rentenbeginn abgezinst einmalig zurück zahlen!
Also müsstest du das Guthaben in ein riestergefördertes Produkt einzahlen/umswitchen und dürftest lediglich das Bauspardarlehen prämienunschädlich verwenden. Somit bildest du kein tatsächlich zur Verfügung stehendes Eigenkapital ohne Einbußen. Wenn du das zu erwerbende Bausparguthaben als sinnvoll erachtest, kann diese Variante in Betracht gezogen werden, wie sinnvoll das ist, sei dahin gestellt! Bedenke dabei aber zusätzlich, dass das Darlehen inenrhalb von 80 % liegen muss, da es sonst nur erschwert gewährt wird und das bedeutet, du benötigst weiteres - durch mtl. anzusparendes - Kapital, neben den Riesterbeiträgen, was die Lücke zu den Gesamtkosten später schließt. In wie weit dann die Bausparkasse in den Nachrang hinter der Erstrangbank geht, bzw. zu welchen Bedingungen, bleibt zu dem zu hinterfragen. Ich glaube kaum, dass du dich in Bezug auf die Gesamtfinanzierungon von der Bausparkasse - für die du dich heute für Wohnriester entschließt - abhängig machen wills, denn diese müsste dir das gesamte zu benötigende Kapital finanzieren, willst du keine Erstrangbankdiskussionen bekommen.
Ich denke es wird ersichtlich, wie kompliziert, aber auch wie teuer diese Variante ist, denn alles verteuert sich effektiv um den Rückzahlungsbetrag nach Rentenbeginn, solltest du auch das Guthaben plus Zulagen verweden wollen.
Lass dich da vernünftig und professionell, vor allem unabhängig beraten und wege alle kommenden Eventualitäten - soweit dies möglich ist - untereinander, bezogen auf deine persönlichen Bedürfnisse, genau ab.
Ich denke Wohnriester - verdeutlicht man dir dies sachlich und professionell belegt mit tatsächlichen Fakten, Daten und Zahlen - wird dann aus meiner Sicht nicht das Ergbnis sein!!
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Hallo Ulf,
ich habe mich vor einiger Zeit auch mit diesem Thema beschäftigt und viel recherchiert und mich umgehört. Ich habe dazu einen interesanten Artikel gefunden (Förderung durch Wohn-Riester | immobilo Ratgeber) vielleicht hilft dir das auch. Auf jeden Fall lass dich aber gut beraten!
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Der Artikel ist schon etwas merkwürdig. 50.000€ Zulagen und Steuerersparnis. Das klingt schon gewaltig. 3 Jahre eher mit tilgen fertig? Wenn ich mir die Rechnung ansehe, komme ich selbst bei einer Laufzeit von 33 Jahren, dann sind die Musterkunden 68, und den günstgsten Voraussetzungen, für die Kinder 300 € Förderung, auf 21.000 € Förderung. Dazu noch 30.000 € Steuererstattung? Wo das herkommen soll, hat man nicht erklärt. O.K. Wenn jeder der beiden Ehepartner 4000 € Brutto im Monat verdient, dann kommt es hin.
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Zitat von Ulf07
Ich grüße alle hier im Forum!
Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ich (32) jetzt einen Riester-Vertrag abschließen, der so ähnlich funktioniert wie ein Bausparvertrag. Wenn ich jetzt in den nächsten Jahren beabsichtigen sollte, mir Eigentum zuzulegen, kann ich diesen Riester-Vertrag dann als Eigenkapital einsetzen?
Auszahlen lassen kann ich ihn mir aber doch erst, wenn ich Rente bekomme, oder ist das bei Wohn-Riester anders als bei den herkömmlichen Riester-Verträgen?
Würde dieses Geld dann zu diesem Zeitpunkt auf die Eigenheimfinanzierung eingezahlt?
Hallo Ulf,
ich singe das Lied meiner Vorredner nicht mit. Bausparen mit Wohn-Riester ist eine sichere Entscheidung:
Durch Wohn-Riester hast Du die Möglichkeit schon weit vor dem Rentenalter von der staatlichen Riester-Förderung zu profitieren und gleichzeitig für die Rente in Form von Wohneigentum vorzusorgen
d.h.:
Einzahlung der Riester Förderung in den Bausparvertrag.
Riester Zulagen reduzieren die monatlichen Tilgungsraten
Sonderausgabenabzug für die Steuererklärung
Die Zulagen und Steuervorteile sind aber noch nicht alles. Wer gefördertes Kapital als Eigenmittel in die Finanzierung einbringt, braucht weniger Kredit und tilgt Schulden schneller. Baufinanzierer, die „Riestern“, sind schneller schuldenfrei als Baufinanzierer ohne Wohn-Riester und sparen so mehrere zehntausend Euro.
"Auszahlen lassen kann ich ihn mir aber doch erst, wenn ich Rente bekomme, oder ist das bei Wohn-Riester anders als bei den herkömmlichen Riester-Verträgen? "
Die Zuteilungsreife bestimmst Du mit deinem Bauvorhaben, sprich der Zeitpunkt in x Jahren. Von Prinzip funktioniert das ganze dann wie ein normaler Bausparvertrag.
Beispiel: Bausparsumme 40.000, in 10 Jahren Zuteilungsreif.
Du willst jetzt aber in 6 Jahren bauen und benötigst dein Bausparkonto.
D.h. Ermäßigung der Bausparsumme auf z.B. 25.000 Euro. Jetzt funktioniert das Spiel umgekehrt, Du sparst nicht mehr, sondern Du tilgst jetzt mit Hilfe der Zulagen und der Steuerersparnis (Sonderausgabenabzug) und bist somit schneller schuldenfrei als in einem "normalen" Darlehen.
Der Hacken an der Sache liegt in der fiktiven Verzinsung jeder Ein- wie Auszahlung mit 2% zum frühsten 60. Lebensjahre. Ab dann hast Du eine Steuerlast von z.B. 30.000 Euro welche Du jetzt zwischen 60 und 85 abtragen musst. 30.000 durch 25 Jahre durch 12 Monate ergibt 100,- Euro mehr an "Rente" auf dem Papier. Jetzt kommt es auf deinen persönlichen Steuersatz in der Rente an.
"Würde dieses Geld dann zu diesem Zeitpunkt auf die Eigenheimfinanzierung eingezahlt?"
- Ja, deine in Anspruch genommene Bausparsumme oder nur das Guthaben.
Praktisch kann man mit Bausparen auch ganz sicher Riestern und Guthaben anfüllen. Es gibt Gesellschaften, die bieten einem garantierte 4% Rendite, ohne Darlehensanspruch. Das kann kein Versicherer garantieren.
Ich finde Wohn-Riester gut, weil es die einzige Riesterförderung ist, die man jetzt schon erleben kann und nicht erst mit 65.
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Lieber C.Andreas,
ich kann dich wirklich nicht verstehen!
Zahlt mir der Bausparvertrag mit Rentenbeginn auch eine lebenslange Rente????
Wohnriester Bausparen ohne direkte Einbringung in den Erwerb von Wohneigentum oder der Absicherung von auslaufenden Zinsfestschreibungen, also zur Umschuldung macht noch weniger Sinn als mit Einbringung! Was soll zu dem der Darlehensverzicht???? Gerade die Verwendung von geförderten Guthaben macht die Sache kompliziert ( fiktives Wohngeldkonto ) und dann soll man auf das Bauspardarlehen verzichten???
Nein, Bausparen hat dann erst Recht überhaupt keine Berechtigung bei Riester aus meiner Sicht mehr!!
Ist denn mal zur Sprache gekommen, was mit der Förderung passiert, wenn ich die Immobilie verkaufen oder vermieten will? Dann wird es noch komplizierter, als es ohnehin schon ist, vor allem hat mir das Riestern nichts aber auch gar nichts gebracht, da die Zulagen zurück zu zahlen sind, wenn ich die geförderten Beiträge nicht förderungsgerecht anderweitig wieder einsetze!!
Eigenkapital bilden meine jungen Kunden, die noch nicht wissen was sie wollen, bei mir auch. Ganz sicher aber nicht in ein gefördertes Produkt, wo die Einbringung des Eigenkapitals für den Erwerb von Eigenkapital fiktiv Zinsen auflaufen lässt, zu Mal ja auch die Tatsache im Laufe der Jahre entstehen könnte, dass ein Erwerb nie ansteht! Was wenn das Geld jetzt für andere Dinge wie Wohnungseinrichtung, Studium oder einfach nur zum Verprassen zur Verfügung stehen soll????
Den der heute kauft und expliziet dafür Wohnriester Bausparen abschließt kannst du ja mit dem Satz " Wer gefördertes Kapital als Eigenmittel in die Finanzierung einbringt, braucht weniger Kredit und tilgt Schulden schneller" nicht meinen, denn der fängt ja gerade erst an und hat nicht einen Cent Eigenkapital durch Riester mehr!!!
Warum denn dann nicht das Riesterdarlehen als klassische Annuität mit z.B. 20 Jahren Zinsfestschreibung?????? Da gehen die Zulagen und die Beiträge direkt in die Entschuldung, teils als akzeptierte feste Sondertilgung, teils aber auch als Reduzierung der Rate!!! Aber auch das macht keinen Sinn.
Riester gehört für mich dahin, wozu es mal gedacht war, nämlich in die direkte Altersorsorge. 30 % wähle ich als Kapitalabfindung, tilge bei Rentenbeginn u.a. meine evtl. Restschuld ( was mir vorher evtl. erlaubt eine geringere Tilgung für die Hypothek zu wählen ) und 70 % lasse ich mir bis ans Lebensende verrenten, um die Versorgungslücke weiter zu schließen. Hier kommt ja gerne das Argument, der Wegfall der Miete schließt ja schon einen Teil, aber man sollte bedenken, was ich als Hauseigentümer an Nebenkosten habe und vor allem was ich beiseite packen muss für die Instandhaltung der Immobilie. Fakt ist, von einer bezahlten Immobilie bekomme ich meinen Kühlschrank nicht unbedingt voll. Es besteht die Notwendigkeit, im Alter auch Geldzahlungen in angemessener Höhe zu erhalten. Dazu trägt die bezahlte Immobilie nicht bei!!!!!
Ich komme dir aber gerne entgegen. Viele meiner Kunden bekommen neben den Zulagen noch jährlich Steuererstattungen aus der Riesterrente. Insbesondere Ledige ohne Kinder, dies im Spitzenfall bei mir bis zu 900 Euro! Diese Steuerrückerstattung, die legt mein Kunde jährlich auch mal in seinen "Krankenschein fürs Haus" an, das ist dann der Bausparvertrag, der unter anderem auch ein evtl. Zinsrisiko absichern kann und ungefördert so flexibel seinen Zweck erfüllt!!!
Komischerweise zeichnen viele ( fast alle ???) meiner Kunden die herkömmliche Riesterrente ( allerdings im Fondsbereich ) und leisten sich nebenher die Zins-, und Tilgungsleistungen. Weitere kapitalbildende Lebensversicherungen haben die nicht oder dann nicht mehr. Da kommt eine Risiko LV von der Europ, Hannoverschen oder Cosmos für 10 Euro dazu, eine günstige BU und dann passt dass!!!
Warum dann diese ganzen komplizierten Vermischungen????? Riester ist Riester, die Finanzierung die Finanzierung und die günstige Absicherung die Absicherung!!!! Ich komme damit wunderbar klar, ohne großen Erklärungsbedarf zu haben.
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Hallo noelmaxim,
sorry, aber da hast Du dich noch nicht richtig eingearbeitet. Wohn-Riester ist die einzige Rentenförderung die Du vorziehen kannst und es rechnet sich auch mathematisch.
Bitte antworte nicht wieder mit einem "Brief", denn Ich gebe Dir soweit recht, dass "Wohn-Riester" Auslegungssache ist, mancher mags, mancher nicht. Ich kenne mich recht gut aus im Markt und kenne auch die div. Tarife der Bausparkasse. Es gibt hierzu für den Kunden der Stufe - "höchste Sicherheit"- sehr gute Möglichkeiten.
Ein anderes Beispiel:
Kunde 45 will 150,- Euro sparen, keine Fonds und höchste Garantie.
Bausparkasse X bietet ihm jetzt 4% Rendite auf seine Einzahlungen plus Zulagen bis zum Endalter 65. Versicherung y bietet ihm 2,25 % Garantie.
Ab 65 kann der Kunde 30% entnehmen und den Rest zu einem Anbieter seiner Wahl transferieren als lebenslange Rente.
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Lieber C.Andreas,
bei diesem komplexen Thema kann man gar nicht "ohne Brief" antworten, will man seinen Standpunkt vertreten. Zugegeben, dafür ist das Forum hier wohl auch nicht geeignet, aber irgendwie juckt es immer in den Fingern, meinen Standpunkt zu verdeutlichen!
Ich habe mich aus eigenen Interessen mit der Thematik ausführlich auseinandergesetzt, eben weil ich auch Eigentümer bin und die Riesterförderung für mich und meine Frau in Anspruch nehmen wollte. Ich glaube kaum, dass ich mich benachteiligen wollte, zu mal ich mit den Finanzzahlen aufgrund 20 jähriger Berufserfahrung auf dem Sektor Baufinanzierung gut umgehen können sollte.
Es hat sich dafinitiv nicht gerechnet, es war zu kompliziert, zu unflexibel und zu unübersichtlich. Überall wurde man reglementiert und wenn sich an der persönlichen Situation was verändert würde, was man heute nicht vorhersehen kann, dann wurde es mächtig teuer und noch komplizierter!
Selbst ich habe lange gebraucht, um das alles zu verstehen und dann belaste ich damit meine Baufinanzierungskunden, die schon mit der normalen Finanzierung überfordert sind, da sie nicht tagtäglich damit zu tun haben?
Ich muss komplexe Zusammenhänge wie Bausparen, steuerliche Komponenten, Finanzierungsmathematik und Zinsrisiken in einem Themengebiet zusammen fassen, wie soll der Kunde das verstehen, wenn es teilweise die Vermittler nicht verstehen? Der Kunde wird überfordert, viel mehr noch, er wird häufig mit falschen Tatsachen konfrontiert.
Wie soll der nach 10 Jahren noch wissen, was er da für eine Finanzierung gezeichnet hat? warum nur so kompliziert und gemaßregelt???
Finanzierung bleibt Finanzierung, Altervorsorge bleibt Altersvorsorge ( wenn gleich die bezahlte Immobilie ja auch eine Teil der Altersvorsorge ist ) und Absicherung bleibt Absicherung! Schön getrennt und unabhängig voneinander!
Stiftung Warentest betrachte ich als Hilfsmittel, nicht aber als den Heilsbringer. Gerne wiederlege ich mit einem einfachen, verständlichen, flexiblen und übersichtlichen Annuitätendarlehen im Vergleich zum Bausparkassenmodell Inhalte des Beitrages, den sie publiziert haben, sehr gerne sogar und die Riesterförderung enthalte ich meinen Kunden auch nicht vor! Vor allem präsentiere ich ebenso viele Kontra Berichte über das Wohnriester!!!
Mal ein kleines Geheimnis, ich war 10 Jahre Verkaufsleiter der 2. größten privaten Bausparkasse nach meiner Zeit bei einer großen deutschen Bank, ich weiß was bei Wohnriester abgeht!!
Meine Kunden sind nicht ausschließlich Bank oder Stiftung Warentestmitarbeiter Kunden, als dass sie das alles was es zu einer Wohnriesterfinanzierung alles zu verdeutlichen und zu beachten gilt, nachhaltig verstehen und nachvollziehen können!!! Ganz sicher nicht!
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Hallo alle miteinander,
die Diskussionen um und über Wohnriester werden uns wahrscheinlich noch Jahrzehnte begleiten.
Es werden noch zig Tausend Vergleiche von Verbraucherorganisationen und Warentestern folgen.
Das grösste Problem dabei ist, dass sich mit solchen Tests relativ wenige Berater konkret auseinandersetzen. Gleichfalls wird dem Kunden durch sollche Tests eine Vorteilhaftigkeit vorgegaugelt, die mit seinem "konkreten Angebot" nichts zu tun hat und auf seine perönlichen Verhältnisse überhaupt nicht 1:1 übertragbar ist.
Beispiel: In der Antwort von ISA79 (3.Beitrag) wird auf einen Link verwiesen, der ein Wohnriesterdarlehen mit ca. 50.000€ vorteilhafter darstellt , als ein ungefördertes Darlen.
Schauen wir uns einmal die Annahmen der Gegenüberstellung an:
-gefördertes Darlehen ist in diesem Fall ein ganz normales Annuitätendarlehen, wie das ungeförderte auch
-sämtliche Bedingungen sind identisch, bis auf die Zulagen und Steuervorteile, die bei dem geförderten Darlehen als Sondertilgung in die Finanzierung mit einfliessen
Dahingehend muss man nicht einmal den Taschenrechner heraus holen, um zu beweisen, dass sich in diesem Fall Wohnriester lohnt. (Bei diesem Vergleich wird ein gefördertes Annuitätendarlehen mit einem ungeförderten Annuitätendarlehen verglichen, von Bausparen ist hier keine Rede.)
Doch wie sieht die Realität aus. Als "normales Annuitätendarlehen" bekommt man eine Wohnriester-Finanzierung bei "nur" einer überschaubaren Anzahl von Kreditinstituten und der Zinssatz ist im Regelfall (die Praxis beweist es) gegenüber guten, ungeförderten Darlehen, höher. Habe erst kürzlich einen Vergleich für einen Kunden gerechnet, wobei herauskam, dass die höheren Zinsen beim Wohnriester-Darlehen die gesamten Zulagen zunichte gemacht hätten, er sich also gegenüber einem ungeförderten Darlehen keineswegs besser gestellt hätte (hier mit dem Blick auf die gesamten Kosten der Finanzierung).
Beim Verweis von C.Andreas (7.Beitrag) auf einen anderen Vergleich (jetzt mit Bausparer) sieht zumindest bei Betrachtung des Effektivzins die Rechnung nicht mehr so vorteilhaft aus, wie es Vertreter von Bausparprodukten gerne hätten.
Und wenn man sich die Berechnungsgrundlagen des Vergleichs genauer anschaut, würde ich mal denken, dass hier bei der Berechnung alle Zulagen in die Finanzierung mit einbezogen wurden, jedoch bei der Effektivzinsberchung unberücksichtigt blieben, da keine direkte finanzielle Belastung des Kunden (siehe die Aussage im Kleingedrucken unter 1., die da lautet(Zitat):
".....Bei den Riester-Kombikrediten hat Finanztest die Grundzulage (154 Euro pro Jahr) und für 15 Jahre die Kinderzulage für ein Kind (185 Euro) berücksichtigt.
Bei abweichender Höhe der Zulagen ergibt sich eine etwas andere Laufzeit."
Diese Tests und Vergleiche bringen dem Kunden nichts, und werden gerne missbraucht, um einem Produkt eine Daseinsberechtigung zu testieren, dass es in der Realität (ich möchte mich vorsichtig ausdrücken) womöglich/m.E. nicht hat.
Zum Schluss möchte ich noch ein Lob an noelmaxim aussprechen, der mir bei dem Thema Wohnriester aus der Seele spricht.
All seine Beiträge geben m.E. sachgerecht und nachvollziehbar die Realität von Wohnriester wider.
Ob komplizierte/für den Kunden unbegreifliche Steuergegebenheiten, Vernichtung der Altersvorsorge, provisionsmaximierte Finanzierungen, Finanzierungsmodelle, die mich Zeit meines Lebens an die Immobilie binden, wo die Wahrscheinlichkeit gegeben ist, die Zulagen und Steuervorteile zurückzahlen zu müssen und vor allem teure Vorfinanzierungsmodelle:" Der Kunde entscheidet schlussendlich aufgrund der Qualität und Neutralität der Beratung und den daraus gewonnenen Erkenntnissen."
Dahingehend bitte nicht irgend welche Links in den Raum werfen, die mit einer bestimmten Sachlage wenig/überhaupt nichts zu tun haben.
Die Unsicherheit des Kunden wird dadurch nur grösser.
AW: Riester-Vertrag als Eigenkapital für Immobilie
Der Staat mußte anerkennen, das Wohneigentum auch eine Form der Altersvorsorge ist und damit riesterwürdig. Die Folge davon ist Wohnriester. Ein hochkomplexes und hochkompliziertes Konstrukt, das sicher auch nicht alle Mitarbeiter der Banken und Bausparkassen begreifen. Aber wenn der Kund nun schon einmal da ist und sein Haus finazieren will, da verkaufen wir ihm doch glatt eine Wohnriester zum Kredit. Das er hier im Alter hohe Steuern zahlen muß und eine finanzielle Belastung bei Verkauf der Immobilie ensteht, wird gleich gar nicht erklärt. Ich denke, man muß davon ausgehen das 95% der Menschen die Wohnriester abgeschlossen haben gar nicht wissen was Sie da unterschrieben haben.