Rürup-Rente eine gute Alternative für Selbstständige?
Früher dachte ich immer, ich sichere mich und meine Familie ab, indem ich eine Lebensversicherung abschließe. Außerdem hoffe ich ja, dass ich bei Eintritt in den Ruhestand meine Krankengymnastikpraxis noch möglichst effektiv weitergeben kann. Aber inzwischen kann man ja gar nicht mehr sicher sein, dass man gut vorgesorgt hat.
Darum würde ich gerne wissen, ob für jeden Selbstständigen die Rürup-Rente eine gute zusätzliche Altersvorsorge ist, oder ob sie sich nur für diejenigen lohnt, die sich frühzeitig zur Ruhe setzen können. Zu denen werde ich nämlich nicht gehören.
Gibt es sonst noch andere Alternativen, die für meinen Berufsstand in Frage kämen?
AW: Rürup-Rente eine gute Alternative für Selbstständige?
Hallo
Erst einmal zu dem Irrtum, seine Familie mit einer Lebensversicherung abzusichern. Wie hoch ist denn die Todesfallsumme?
Rürup ist o.k. 20.000 € Jahresbeitrag sind 2010 70% steuerlich absetzbar. Jedes weitere Jahr steigt die Absetzbarkeit um 2%. Im Rentenalter muß die Rente aus Rürup allerdings voll versteuert werden. Darüber sollte man jedoch heute nicht nachdenken, denn auch die gesetzliche Rente muß in Zukunft voll versteuert werden. Haben Sie die Möglichkeit geprüft, sich von der Zahlung in die GKV befreien zu lassen? Alternativen gibt es für Sie keine.
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Hallo,
Rürup ist in deiner Situation bestimmt eine Überlegung wert. Du musst Dir das ganze so vorstellen, wie die gesetzliche Rente von den Spielregeln her.
Deine Vorteile wären:
- Hohe Steuerliche Absetzbarkeit
- Hartz IV sicher
- Lebenslange Rentenzahlung ab dem 60. Lebensjahr
- Hinterbliebenenrente möglich, analog zur Witwenrente
- Jederzeit Zuzahlungen möglich
Interessant finde ich die Konstellation immer vor Jahresschluß, da Du bei einer Sonderzahlung von z.B. 10.000 Euro in 2010 70%, also 7.000 Euro als Aufwendungen verbuchen kannst. Dies vermindert jetzt dein zu versteuerndes Einkommen. Leider ist es in der Rentenphase umgekehrt, dann musst Du eine Erträge versteuern.
Von der Anlage steht Dir alles offen:
- Rürup klassisch ohne Aktien
- Rürup mit Fonds
Um Dir einen ersten Überblick zu ermöglichen, kannst Du hier über die Online-Rechner einen ersten Überblick verschaffen.
Sinnvoll ist ein Vergleich, wenn Du deine Anlagementalität (klassisch oder mit Fonds) geklärt hast. Beim Vergleich über einen Versicherungsmakler, stehen durch die Vergleichssoftware Morgen & Morgen, über 70 Gesellschaften im direkten Vergleich gegenüber.
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Hallo Mike_1,
wenn man ehrlich Dir antworten soll, dann müßte ich zugeben, dass ich Dir Deine Frage so einfach nicht abschließend beantworten kann.
Grundsätzlich können auch Selbständige mindesten 2 verschiedene Formen der Altersvorsorge nutzen, einmal die Rürüprente und einmal die flexible Privatrente (vom Prinzip her vergleichbar mit der alten Kapitallebensversicherung, nur ist die Versteuerung jetzt etwas ungünstiger).
Darüber hinaus kann sogar eine Riesterrente oder eine betriebliche Altersvorsorge (BAV) abgeschlossen werden, wenn die Vorraussetzungen gegeben sind. Bei Riester einen Ehepartner mit vorhandenem Riestervertrag und bei der BAV das Unternehmen in der Rechtsform einer GmbH.
Interessant ist auch die Frage, wann und wie das Kapital zur Verfügung stehen soll. Und außerdem ist dann noch Ihr Status in der Krankenversicherung wichtig, da die Auszahlungen auch davon unterschiedlich belastet werden.
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Hallo
Riester ? O.K. Nur ein Mitnahmeeffekt. Bei Null € Beitrag 154 € Förderdermittel im Jahr, gibt eine phantastische Rente, aber auch nur wenn Sie verheiratet sind und die Frau einen Riestervertrag hat. Die flexible Privatrente, ist nichts weiter wie eine entweder klassische oder fondsgebundene Rente mit verschiedenen Möglichkeiten der Besparung und Auszahlung. Dabei muß man beachten, das sie nicht steuerlich absetzbar ist und nicht als Betriebsausgabe anerkannt wird. Der Kapitalertrag ist bei Auszahlungen vor dem 60. Lebensjahr zu 100% zu versteuern und bei Auszahlungen nach dem 60. Lebensjahr zu 50 % zu versteuern. Einziger Vorteil dieser Anlageform, ist die Wählbarkeit zwischen Rente und Kapitalauszahlung.
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Moin, moin,
Riester kann der geneigte Verbraucher in dem Zusammenhang auch anders einsetzen. Anstatt nur eine Minirente aus den 154 Euro Zulage zu generieren, kann man genauso auch den Höchstbeitrag von 2100 Euro im Jahr inkl. dem Förderbeitrag investieren. Interessant ist dabei die 100% Absetzbarkeit des Beitrages von der Steuer. Bei Rürüp sind es dagegen wie schon erwähnt nur 70%. Sollen also keine Riesensummen in die Altersvorsorge fliessen, dann hat die Riesterrente noch die kommenden 15 Jahre einen Vorteil gegenüber der Rürüprente, was die steuerliche Absetzbarkeit angeht.
Die flexible Privatrente hat noch einen entscheidenen Vorteil bei Wahl der Verrentung, nämlich die Versteuerung nach dem Ertragsanteilverfahren. Dieser ist abhängig vom tatsächlichen Renteneintrittsanter und beträgt beispielsweise für einen 65 Jährigen 18%. Das bedeutet nur 18% der tatsächlich gezahlten Rente werden als Bemessungsgrundlage für die Steuerzahlung herangezogen. Somit schrumpft die steuerlich Belastung der Rente auf 5,4% bei einem Alterssteuersatz von z.B. 30%. Obwohl man zwar auch eine Einmalauszahlung wählen kann, macht aus steuerlicher Sicht die Rentenauszahlung deutlich mehr Sinn.
AW: Rürup-Rente eine gute Alternative für Selbstständige?
Eine Rürup-Rente kommt eigentlich immer nur für Selbständige in Betracht, wenn auch ein hohes Einkommen erzielt wird. Seit 2013 lassen sich 76 Prozent der Beiträge bei der Steuer absetzen. Geplant sind im Jahre 2025 sogar 100 Prozent. Die Rendite ist allerdings, wie bei jeder privaten Altersvororge, auch hier das große Problem. Laut Stiftung Warentest bietet einzig die Debeka eine Rendite von noch immer fünf Prozent. Selbständige können über die mittelbare Begünstigung allerdings auch (über den Ehepartner, der selbst eine Riester Rente abgeschlossen) die Riester Förderung nutzen.
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Selbständige können über die mittelbare Begünstigung allerdings auch (über den Ehepartner, der selbst eine Riester Rente abgeschlossen) die Riester Förderung nutzen.
Pssssst,Holger,ich verrate Dir mal was:Hier geht es schon seit 3 Jahren um nichts mehr.Schon gar nicht um Riester...
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Hallo Mike,
die Basisrente wird häufig bei Selbstständigen als einzige Möglichkeit angeboten, steuergefördert für die Altersvorsorge zu sparen. Das ist auch grundsätzlich nicht zu beanstanden.
In der Beratungspraxis stelle ich jedoch fest, dass bei den wenigsten Kunden die Vorteile durch die steuerlichen Förderungen, die Nachteile in Flexibilität und Verfügbarkeit ausgleichen. Gerade das ist jedoch bei vielen Selbstständigen sehr wichtig.
Sinnvoll einzusetzen ist sie meist nur bei hohem Einkommen und damit Steuersatz oder bei Einmalzahlungen, um Steuern im Einzahlungsjahr zu vermeiden.
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Mittlerweile (Stand 2013) lassen sich schon 76 Prozent bei der Steuer absetzen. Wirklich gut ist die Altervorsorge auf Grund der sinkenden Renditen allerdings noch immer nicht.
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