US $

+ Antworten
163Antworten
  1. Avatar von pascal
    pascal

    Standard US $

    Wie geht es weiter mit dem Dollar? Heute wurden kurz die 1.28 angetastet ( vergleich zum €/$ auf fast 1.2 runter). Die frage ist auch, was die aktuelle Dollar Rally überhaupt stoppen könnte, weil auch EU grosse probleme hat.

  2. Avatar von Karat
    Karat ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    22.02.2005
    Beiträge
    819
    Danke
    0

    Standard USD/$

    Hallo Pascal
    Wohin der Doller geht möchte ich auch gerne wissen. Warten wir mal bis Marcus F. von seiner Geschäftsreise zurück ist. Er weiss ja warum der
    US-$ eigentlich nach unten sollte! Darauf warten auch meine Puts.
    Karat

  3. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard CHF Long, Dollar Short. Aber wann?

    Schön, Pascal, dass Du einen eigenen Thread für Dollar-Diskussionen eröffnet hast.

    Ich zügle zunächst mal mein Posting vom 17.6. hierher:





    Wenn die Commercials (blaue Kurve) mit 20000 Kontrakten oder mehr im CHF long gingen, kam kurz darauf ein massiver Anstieg des CHF gg. USD.

    Derzeit sind sie so long, wie nie in den letzten zwei Jahren. Die Chancen stehen also gut, mit Dollar-Puts und Laufzeit 3-6 Monate gute Gewinne zu machen.

    Doch ist jetzt der richtige Einstiegspunkt???



    Charttechnisch steht der Ausbruch unmittelbar bevor.
    Aktuell steht der CHF bei $0.7855 oder der Dollar bei Fr. 1.2727

    Morgen also USD-Puts in CHF kaufen?

    Nein, denn noch kommt die Logik ins Spiel (die Edi so gerne abstreitet): Morgen gibt's evtl Entscheid über Zinserhöhung in den USA. Werden die Zinsen erhöht, wird der CHF noch etwas an Wert gg. dem USD verlieren.

    Abgesehen davon ist morgen Hexensabbat. Da handelt man am besten gar nicht.

    Also: über's Wochenende einen schönen Put mit LZ Dezember aussuchen und CHFUSD auf die Watchlist nehmen.

    Nach jetzigem Kenntnisstand könnte man bei etwa 1.2850 Stop-Loss setzen.

    Wer auf Nummer Sicher gehen will (so Sicher man bei Börsen überhaupt sein kann) wartet, bis Parabolic SAR (das sind die Grünen Pünktchen über und unter dem Kursverlauf) auf Buy gedreht haben.

    Kursziel für den Trade sind die 1.15. Dort ist eine grosse Widerstandszone.

    Werden die 1.15 erreicht, zieht man Stop-Loss einfach um jeweils 1-2 Rappen nach bis man von einer Gegenbewegung ausgestoppt wird.

  4. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard

    Gucken wir mal heute, am 1. Juli, was daraus geworden ist.

    Zunächst der aktuelle Chart mit den Notizen von vor zwei Wochen:



    Wie wir sehen, gab es nur am darauffolgenden Tag, dem Hexensabbat ein kurzes Buy. Aber das war's auch schon. Wer am 20. Juni auf die Long-Signale geachtet hat und ein Dollar-Puts eingestiegen ist, wurde letzte Woche bei 1.2850 mit kleinem Verlust ausgestoppt.

    Wie sieht's heute aus?

    MACD ist immer noch ganz unten, aber im Moment wieder auf Sell. Slow gurkt auch noch unbeständig umher und wechselt praktisch täglich die Signarrichtung.

    Das heisst: Erst mal weiterhin abwarten. die Dollar-Puts laufen uns nicht davon.
    Von der Saisonalität her hätte es mich ohnehin erstaunt, eine Franken-Rally vor Mitte Juli / Anfang August zu sehen. Aber das nur nebenbei.

    Zu den COT-Daten (diesmal ohne Grafik): Die comms sind weiter im Franken long gegangen und stehen per 28.6. auf 63541 Kontrakten.

    Was bedeutet das nun alles?

    Während die Welt weiterhin in Dollar-Euphorie schwelgt, kaufen die Big-Player seelenruhig weiter Long-Kontrakte auf den CHF.
    Sie decken sich jetzt bis unters Dach mit Long-Positionen auf den Franken und Shorts auf den Dollar ein. Im Wissen, dass die Trendwende im nächsten Monat beginnt.

    Prognose für die nächsten Tage und Wochen:

    Die Zinserhöhung gibt dem Dollar neuen Auftrieb. Wir werden in den nächsten Tagen vielleicht noch Übertreibungen bis 1.30 sehen.
    Spätestens dann dürfte sich der Dollar todgelaufen haben und das Big-Money der Big-Boys wird zum tragen kommen.

    Wir kaufen aber unsere Dollar-Shorts nicht bei 1.30 oder gar 1.31 sondern warten, bis sich eine Gegentrend im Verhältnis CHF/USD ausgebildet hat. Das dürfte auf dem Rückweg bei vielleicht 1.29 der Fall sein.
    Wer in Dollar puts schon investiert ist und sich bei 1.2850 nicht ausstoppen liess, bleibt am besten drin und kauft nach, wenn der Kurs die Trendwende bestätigt hat.

    Also schön geduldig beliben und nichts überstürzen. Es kann August werden, bis der Trend sich definitiv wendet.

  5. Avatar von pascal
    pascal

    Standard

    Danke Marcus

  6. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard Kaufsignal

    Gestern haben wir ein Kaufsignal für CHF erhalten. MACD uns SlowStoch haben nach oben gedreht und das bei recht starkem Momentum.



    Gut möglich, dass dieser Anstieg nochmals heute kurz konsolidiert (schliesslich wurde gestern ein Gap eröffnet) aber der Einstiegspunkt für Dollar-Shorts sieht lecker aus

    Stop-Loss beim bisherigen Low um 76.50

    Marcus

  7. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    23.02.2005
    Beiträge
    1.878
    Danke
    1

    Standard

    Der US$ macht z.Zt leicht Sprünge nach oben und nach unten.
    Grundtendenz wird wohl nach oben sein. Noch liegen 3 Zinserhöhungen in der Luft. Das wird dem $ weiter Auftrieb geben.
    Die 1.33 werden wohl bald geknackt.
    Gruss Rich

  8. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    23.02.2005
    Beiträge
    1.878
    Danke
    1

    Standard

    Evtl. doch keine nächste Zinserhöhung? Kaum wird dies in Fragegestellt, und schon fällt der $
    Gruss Rich

    https://quote.bloomberg.com/apps/news?pid=10000006&sid=a593BNG4m3Vk&refer=home

  9. Avatar von beta
    beta ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    22.02.2005
    Beiträge
    955
    Danke
    0

    Standard

    Cash schreibt unter Berufung aud "Die Welt" irgendwas von Stagflation.....ich musste zuerst nachschauen was das Wort bedeutet:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Stagflation

    Zum Abschluss meiner morgentlichen Surfübungen hab ich dann diesen lesenswerten Bericht gefunden:
    https://www.welt.de/data/2005/11/24/807977.html

    Gruss

  10. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    23.02.2005
    Beiträge
    1.878
    Danke
    1

    Standard

    Hallo Beta,
    Denke wohl, wenn niemand weiss wohin die Reise geht, Inflation oder Deflation, dann spricht man von Stagflation. Etwas "Zwüschedure" :lol:
    Trichet sprach noch vor kurzem über eine Zinserhlöhung um die Inflation

    zu bekämpfen, und heute dies....


    https://quote.bloomberg.com/apps/news?pid=10000006&sid=a.ka6.J2D.lc&refer=home




    Denke es ist schwierig abzuschätzen wohin die Reise geht für Europa.
    Gruss Rich

  11. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    23.02.2005
    Beiträge
    1.878
    Danke
    1

    Standard

    Heute fällt der $.
    Morgen wird er wohl wieder steigen? Zinsererhlöhung von 0.25Pkte... :lol:
    Gruss Rich

  12. Avatar von Lancelot
    Lancelot

    Standard

    Marcusfabian schreibt:
    "Was den Dollar noch stärker belasten wird, ist - sofern sie zustande kommt - die Eröffnung der Öl-Börse in Teheran im März 2006. Diese Öl-Börse wird Öl nämlich in Euro handeln und nicht mehr in Dollar. Je mehr Golf-Staaten sich dieser Börse anschliessen umso stärker der Druck auf den Dollar. Denn nun können die Europäer ihren Erdölbedarf direkt in Euro decken und müssen keine Dollars mehr als Zwischenwährung kaufen. Die Nachfrage nach Dollars dürfte entsprechend abnehmen und der Wert des Dollars sinken."

    Von dieser neuen Börse habe ich noch nie gehört.
    Ist sie während meiner Sommerpause entstanden?

    Lancelot

  13. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard

    Zitat Zitat von Lancelot
    Ist sie während meiner Sommerpause entstanden?
    Sie ist noch gar nicht entstanden sondern noch in Planung: Per März 2006.

    Wie Syracus so eloquent festgestellt hat, ist dies auch der Zeitpunkt für den sich Israel auf einen Militärschlag gegen den Iran vorbereitet.

    Ein Schelm, der schlechtes dabei denkt

  14. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    23.02.2005
    Beiträge
    1.878
    Danke
    1

    Standard

    $ scheint leichte Schwächephase überwunden zu haben. Die 1.30 Marke wurde übersprungen. Wirtschaft läuft gut, Inflation scheint im Griff.
    Gruss Rich

  15. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard

    Zitat Zitat von richard100
    $ scheint leichte Schwächephase überwunden zu haben. Die 1.30 Marke wurde übersprungen. Wirtschaft läuft gut, Inflation scheint im Griff.
    Gruss Rich
    Du musst nicht alles glauben, was Dubya so von sich gibt Was soll er als Präsident auch anders sagen als Friede Freude Eierkuchen zu verkünden? Im Irak läuft ja auch alles nach Plan und die Iraker sind absolut happy über die Besatzung. Vor allem wohl jene, die mit einem der 80'000 getöteten Irakern verwandt sind.

    Ok, zurück zur Sache:

    Der Dollar hat 2005 eine Rally erlebt. Der Trend zeigt nun nach oben. Es stellt sich nun die Frage, ob dieser Aufwärtstrend weitergehen wird oder ob es nur eine einjährige Bärenmarktrally war im langfristigen (seit 2001) Abwärtstrend.

    Dies führt zu einer anderen Frage, die da lautet: Was hat dem Dollar 2005 eine Rally beschert?

    Die meiner Ansicht nach wichtigste Antwort lautet: Die Zinserhöhungen in diesem Jahr, die zu höheren Renditen in den USA geführt haben als in Europa.
    Wird die Zinsrunde nun weitergehen? Wohl kaum. Schon sind die US-Hypotheken vom Tief von 5.15% auf etwas über 8% gestiegen. Mehr kann man dem US-Konsumenten nicht zumuten, der bereits unter den hohen Energie- und Lebensmittelpreisen leidet.

    Wenn nun diese wichtigste Stütze der Dollar-Rally wegfällt, was stützt den Dollar dann noch???

    Dass man vorläufig noch Dollars braucht, um Erdöl zu kaufen, mag die Nachfrage nach Dollars stabil halten. Sicherlich nicht steigern. Führt der Iran im März eine Euro-basierte Ölbörse ein, wird der Bedarf an Dollars sinken.

    Als der Irak im November 2000 seine Erdölfakturierung von Dollar auf Euro umgestellt hat, hat dies dem Euro zur Trendwende verholfen. Damals kostete ein Euro $0.82. Heute rund 50% mehr.

    Die US-Wirtschaft läuft gut? Nun ja, Ansichtssache: Die US-Wirtschaft benötigt im Schnitt Kredite von $7-$8, um Waren im Wert von $1 zu produzieren. Ob das eine gesunde Entwicklung ist?
    Solange die Kredite aus dem Rest der Welt (jenen Ländern, die mehr produzieren als sie verbrauchen) in die USA fliessen, wird es weitergehen. Aber mit steigenden Schulden - sprich: Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit - wird sich das Unbehagen der Geldgeber verschärfen, die Zinsen steigen.

    Die Inflation im Griff? Wohl kaum. Im Schnitt vielleicht, wenn man die billiger gewordene Elektronik aus China mit den gestiegenen Preisen für Lebensmittel (+13%) und Energie (+22%) verrechnet. Aber wer braucht schon Lebensmittel und Energie!

    Die Zahlen des Core-CPI sind ebenfalls mit Vorsicht zu geniessen. Dort werden "housing costs" mit nur 13% gewichtet. Viel zuwenig, wie Kritiker meinen, denn die Kosten für's Wohnen - inklusive Heizkosten - liegen bei etwa 40% in den USA.

    Genug der Zahlenreigen. Nur noch soviel: Ein kleiner Wal-Mart Angestellter musste vor 10 Jahren 15 Minuten arbeiten, um eine Gallone Benzin kaufen zu können. Heute sind es 30 Minuten.

    Amerika verbraucht mehr als es produziert. Die Differenz ist das Leistungsbilanzdefizit. Wäre die USA eine Bananenrepublik (oder würde als solche erkannt) und hätte ihre Schulden nicht in einer Währung, die sie selbst drucken kann, wäre der IMF bereits vorstellig geworden und hätte eine wirtschaftliche Radikalkur angeordnet.

    Währungen sind - wie jede Ware - dem System von Angebot und Nachfrage unterworfen. Gibt es eine Knappheit an Dollars, die einen Kursanstieg rechtfertigen würde? Wohl kaum. Die Welt ersäuft förmlich in Dollars.
    Gibt es demgegenüber eine Knappheit in Gold? Doch wohl eher, denn zur Zeit sind nur 3% der Anleger in Gold investiert. Zu Zeiten der Hausse von 1982 waren es über 30%.

    Weshalb Du bullisch für die massenhaften grün bedruckten Papierscheinchen aber bärisch gegenüber Gold bist, ist mir nach wie vor schleierhaft.

    8)

  16. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    23.02.2005
    Beiträge
    1.878
    Danke
    1

    Standard

    Weshalb Du bullisch für die massenhaften grün bedruckten Papierscheinchen aber bärisch gegenüber Gold bist, ist mir nach wie vor schleierhaft.

    Ich glaube einfach an Amerika, an das Land, an das Volk an dessen politischen Institutionen. Im Vergleich haben da noch viele Länder einen riesen Nachholbedarf. Und ich invstiere nur dort wo ich Zukunft sehe. :wink: Auch in Demokratischer Hinsicht. China ist für mich deshalb kein Thema.
    Gold ist für mich durchwegs ein Anlageinstrument. Für den worst case.
    5-max.10% des Kapitals kann investiert werden. Vreneli oder Krüger Rand, muss sich aber bewusst sein, dass da totes Kapital liegt. Kein Zins, Depotgebühren, Risiko von Diebstahl.
    Gruss Rich

  17. Avatar von Lancelot
    Lancelot

    Standard

    Richard schreibt: "Gold ist für mich durchwegs ein Anlageinstrument. Für den worst case."

    Im Worst-Case hast Du kein Geld um Gold zu kaufen.

    Ich kann mich einfach nicht bringen Metal zu kaufen.

    Es ist ein "Anlageinstrument" aber kein Investieren.

    Lancelot

  18. Avatar von richard100
    richard100 ist offline

    Title
    Erfahrener Benutzer
    seit
    23.02.2005
    Beiträge
    1.878
    Danke
    1

    Standard

    Hallo Lancelot
    Mit Worse Case meine ich einfach, wenn das Geld nicht mehr zu gebrachen ist, so kann man wenigstens noch ein Schüssel Reis kaufen mit einem Goldvreneli. Aber soweit wirds kaum kommen, :lol:
    Bin auch keine Freund von Gold, aber ein paar Vreneli im Safe kann beruhigen.
    Gruss Rich

  19. Avatar von Lancelot
    Lancelot

    Standard

    Habe vor einem Jahr meine Frau beraten, ihre Vreneli zu verkaufen.
    Sie hat's nicht gemacht - die Mutter war dagegen.
    Die Vreneli wurden ursprünglich als Sicherheit vor möglichem Krieg gekauft.

    Jetzt diskutieren wir Gold nicht mehr.
    Aber sie fragt mich immer noch wegen Aktien. Bei diesen habe ich noch die Nase vorne.

    Lancelot

  20. Avatar von mfabian
    mfabian

    Standard

    ... wenn das Geld nicht mehr zu gebrachen ist ...

    Genau das ist der springende Punkt. Geld ist sicher mal ein Zahlungsmittel, ein Werkzeug, das den Tauschhandel ersetzt.
    Geld ist aber auch - vor allem jetzt, in Zeiten niedriger Inflation - ein Mittel, den erschaffenen Wert zu erhalten.

    Dazu muss aber sichergestellt sein, dass sich das Verhältnis der Geldmenge zur Wirtschaftsleistung einigermassen die Waage hält. Genau hier herrscht aber - nicht nur in den USA - ein Missverhältnis. Wird einfach Papiergeld gedruckt und mit der grossen Kelle verteilt, fühlen sich die Menschen reicher aber nach einiger Zeit stellen sie fest, dass sie sich mit Geld nicht mehr so viel leisten können. Sie müssen immer mehr bedruckte Papierscheinchen aufwenden, um denselben Liter Benzin oder ein kg Kartoffeln zu kaufen. Das nennt man dann "Teuerung" oder fälschlicher Weise auch "Inflation" und schimpft über die bösen Erdöl- oder Kartoffelproduzenten.

    Dabei übersieht man allerdings, dass es nicht die bösen Produzenten sind, die mehr Geld für ihre Waren verlangen sondern einfach, dass das Geld in bezug auf die Waren an Wert verloren hat. Schliesslich ist die Gütermenge gleich geblieben. Nur die Geldmenge hat sich vermehrt.

    Am besten kann man das am Extrembeispiel der Hyperinflation um 1923 in Deutschland erklären: EIn Brot kostete vielleicht eine Milliarde Reichsmark. War Brot teuer? Nein, man hätte jederzeit 6 Eier gegen ein kg Brot eintauschen können. Vor, während und nach der Hyperinflation.

    Du, Rich, hättest vor der Inflation Dein Haus für 100'000 RM verkaufen und in 10% Bonds anlegen können. Dann hättest Du nach Ablauf der 10 Jahre mit Zins und Zinseszins über 250'000 RM erhalten. Du nennst das Werterhalt.
    Fein. Nominal sicherlich richtig. Aber was hättest Du Dir für 250'000 RM dann noch kaufen können, wenn ein Brot eine Milliarde kostet?

    Hättest Du vor der Inflation Gold gekauft, hättest Du den Wert des Vermögens zumindest halten, wahrscheinlich sogar steigern können.

    Man sagte schon vor über 100 Jahren: Der Anzug eines feinen Herren kostet eine Unze Gold. Das stimmt eigentlich heute noch, denn für $500 kriegt man einen schönen Anzug.

    Der Anzug kostete damals also $20.- War der Anzug billig? Nein, denn er kostete eine Unze Gold.
    Heute kostet ein Anzug $500.-, also 25 mal mehr. Ist ein Anzug heute teuer? Nein, denn er kostet immer noch genau gleich viel nämlich eine Unze Gold.
    Nicht der Anzug ist im Preis gestiegen und ebensowenig das Gold. Nur die Währung, in der wir die Dinge bemessen, ist um Faktor 25 gesunken.

    In den letzten 100 Jahren hat der Dollar 95% seiner Kaufkraft verloren. Die letzten 5% schaffen wir auch noch. :twisted:

    Dass ich Deinen Glauben an Amerika nicht mehr teile (auch ich war mal Amerika-Fan) ist wohl bekannt. Amerika war nach dem 2. Wk. ein hochproduktives Land, das einen enormen Überschuss produzierte und damit sogar den Wiederaufbau Westeuropas finanzieren konnte.

    Heute ist aus dem grössten Gläubiger der grösste Schuldner geworden. Amerika blickt herab auf die Araber und Chinesen, ist aber auf deren Geld angewiesen, um zu überleben.

    Amerika war ein Land, das noch bis vor ein paar Jahren Demokratie und Freiheit nicht nur predigte sondern auch vorlebte. Und jetzt? Die Predigten sind geblieben aber die moralische Glaubwürdigkeit ist seit Guantanamo, Abu Ghraib und den CIA-Gefangenentransporten zu ausländischen Folter-Camps im besten Fall "angekratzt".

    Amerika ist kein gefallener Riese. Noch nicht. Aber die Situation erinnert an das Spanische Weltreich kurz vor seinem Verfall. Spanien ist durch die Kolonien reich geworden, hat dann über seine Verhältnisse gelebt, sich im Ausland (bei den Fuggern in Augsburg) hoch verschuldet und hat in der Endphase seine militärische Überlegenheit dazu eingesetzt, sich natürliche Ressourcen (damals Gold) zu erobern.

    Statt des gelben ist heute das schwarze Gold das Objekt der Begierde. Ansonsten sind die Parallelen zu Spanien frappant. Was Amerika heute noch zur Supermacht macht ist nicht mehr die wirtschaftliche Stärke, denn die Wirtschaft überlebt nur dank Gelddruckerei und Schuldenaufbau. Es mag sein, dass Amerika seine militärische Überlegenheit noch 10 oder 20 Jahre lang erfolgreich im "Endkampf ums Öl" ausspielen kann und die Chinesen weiterhin den wachsenden Schuldenberg der USA finanzieren. Aber darauf wetten möchte ich lieber nicht!

    Mit wachsenden Schulden gerät Amerika mehr und mehr in Abhängigkeit des derzeit grössten Konkurrenten China. Die Amis mögen mit ihren 7 Flugzeugträgern vor der Küste Taiwans mit dem Säbel rasseln. Die Chinesen müssen als Antwort nicht einen einzigen Schuss abfeuern. Es genügt, einfach keine Schuldscheine (T-Bonds) mehr zu kaufen und den Amis fehlen pro Tag $2 Mrd. an dringend benötigten Krediten.

    Der Gedanke ist irgendwie ****: Die Chinesen können mit einer einzigen Unterschrift die Amis in die Knie zwingen und denen nützen all ihre Bomben nichts mehr.

    Die Feder ist stärker als das Schwert

+ Antworten

Benutzer, die dieses Thema gelesen haben: 0

Derzeit gibt es keine Benutzer zum Anzeigen.