Hallo alle hier zusammen und danke im Voraus für die Aufmerksamkeit und eventuelle Hilfe, Tipps und Rat.
Vorab, ich bin kein Finanzgenie und tu mich bei Finanzen allgemein etwas schwer und glaube und vertraue da auch denjenigen, die "Ahnung" davon haben oder haben sollten, sprich also damaligen Finanzberater bzw. Versicherungsvertreter. ;-)
Ich habe mir 1998 eine Eigentummswohnung gekauft die Vollfinanziert wurde.
Eigenkapital habe ich gehabt, aber das wurde für Einrichtung, Nebenkosten usw. genutzt.
Die Wohnung hat 140.000 Euro gekostet, Neubau, 3 Zimmer.
Finanziert wurde damals wie folgt:
75.000 Euro Kredit
25.000 Euro breits vorhandener Bausparvertrag
40.000 Euro vorfinanzierter Bausparvertrag
Ich habe also den 40.000 Euro BV angespart und Zinsen gezahlt.
Kredit von 75.000 Euro wurde mit 1% getilgt.
Und der 25.000 Euro BV wurde schnell oder mit Rest angespart, so das er bald zugeteilt wurde.
Hier erstmal die Frage ob diese Finanzierung richtig oder gut war/ist ?
Oder die Sparkasse es so gedreht hat, damit sie durch mich einfach nur gut verdient, oder einfach neutral eine mögliche Finanzierung aufgestellt hat, die für mich bezahlbar war ?
Wenn es relevant ist, was ich damals für die einzelnen Positionen gezahlt habe, kann ich es mal nachsehen.
Eventuell ist es auch ausreichend wie die Beträge aktuelle sind.
Heute aktuell sieht es so aus:
Der 25.000 Euro BV ist schon seit einigen Jahren abgezahlt ( monatliche Belastung ist dann gesunken ) und es wurde mir danach empfohlen einen 50.000 BV neu abzuschließen.
Dann ging es einige Zeit so weiter mit abzahlen/tilgen/ansparen und kurz bevor die 10 Jahre festgeschriebenen Zins für den Kredit rum waren, wurde ich nochmals beraten.
Nach 10 Jahren habe ich beim Kredit immer noch eine Restschuld von 67.000 Euro ( es wurde keine Sondertilgung gemacht ), der 40.000 Euro BV ist bereits zugeteilt und ich muß hier noch 24.000 Euro abzahlen.
Der 50.000 Euro BV wurde auf 62.000 Euro aufgestockt und hier sind zur Zeit 14.000 Euro angespart.
Die Beratung ging in die Richtung, das wenn der jetzt 62.000 Euro BV zugeteilt wird, er dann die Restschuld/Kredit von dann noch 62.000 Euro tilgt und ich den teuren Kredit ( 5,25%) weg habe und dann günstiger den BV abzahlen kann.
Zur Zeit zahle ich monatlich für den Kredit 414 Euro, für den 62.000 BV 252 Euro ( 212,50 plus 40 Euro VWL ) und den 40.000 Euro BV zahle ich mit 264 Euro ab.
Gesamtbelastung ohne VWL ist also 890 Euro zur Zeit !
Was ist von dieser "neuen" Beratung/Strategie der Bank zu halten ?
Als Laie finde ich es nicht schlecht, das in 3 Jahren der große BV den Kredit ablöst und ich dann anstatt 414 Euro plus 252 Euro, nur noch 370 Euro für die Abzahlung des großen BV leisten muß, plus 264 Euro kleiner BV ( theoretisch ), wären dann also ab 2013 "nur" noch 634 Euro, anstatt 890 Euro jetzt.
Da mir aber die Belastung von jetzt 890 Euro zu hoch ist und ich in absehbarer Zeit etwas weniger Netto verdienen werde, muß ich zwangsweise meine Finanzen durchsehen und zusehen wo ich sparen kann.
Mein Vorhaben ist jetzt kurzfristig den schon zugeteilten 40.000 Euro BV los zu werden, also komplett zu tilgen.
Dazu brauche ich 24.000 Euro, von denen ich 9000 Euro habe, den Rest könnte ich mir von meinen Eltern leihen, aber meine Idee ist mir von meiner großen Lebensversicherung 15.000 Euro vorab auszahlen zu lassen !
So, das wenn alles klappt, ich in den nächsten 2 Monaten nur noch den Kredit und den großen BV habe und dann eine Belastung um 264 Euro weniger, also nur noch 626 Euro anstatt wie jetzt 890 Euro.
Somit würde ich wenn in 3 jahren der große BV den Kredit ablöst nur noch ca. 370 Euro auf den BV abzahlen und könnte diesen sogar noch schneller Sonder-Tilgen.
Die Frage ist jetzt hätte ich etwas besser machen können, oder kann ich noch etwas besser machen ???
Wie ist die Beratung und die Aufstellung des Kredits/BV der Sparkasse zu bewerten, ok so, könnte besser sein, oder wurde ich schlecht beraten ???
Würde mir eine Sondertilgung auf den Kredit viel bringen, wenn ich z.B. nach den 10 jahren 5000 oder 10.000 Euro getilgt hätte, wäre ein höherer Tilgungszins besser z.B. 2 oder 3% ?
Ich meine das mit dem Kredit ist ja jetzt eh schon rum, die 10 jahre sind vorbei und ich konnte oder habe nicht Sonder getilgt.
Wäre es sinnvoll gewesen, mit meinen angesparten 9000 Euro und vielleicht noch die 15.000 Euro von der Lebensversicherung ( die ich mir jetzt auszahlen lassen will ) den Kredit Sonder zu tilgen ?
Oder ist die Idee jetzt so besser, zu versuchen den 40.000 Euro BV wegzubekommen durch einmal Tilgung ?
Also wenn ich eine Sondertilgung auf den Kredit gemacht hätte, wäre dieser erstens trotzdem nicht abgezahlt und ich hätte keine Chance den kleineren BV jetzt abzuzahlen, also es wäre tortzdem bei einer Belastung von 890 Euro geblieben ! Klar, die Zins/Tilgung hätte sich günstiger veschoben, weil der Kredit dann vielleicht nur noch einen Rest von 43.000 Euro hätte, aber wäre das Vorteilhafter für meine Situation ?
ich habe damals bei meiner Baufinanzierung unbedingt darauf bestanden,
Sondertilgungen zu berücksichtigen. Dies hat den Zinssatz leider
2-3 Zehntel nach oben gedrückt.
Im nachhinein bereue ich diese Maßnahme. Denn: Bis jetzt habe ich
noch keine einzige Sondertilgung in Anspruch genommen, obwohl
ich dafür noch etwas Geld gehabt hätte.
7 Jahre bezahle ich schon die Darlehensraten. 2013 endet die
Finanzierung.
Meine Erfahrung hat gezeigt:
Es ist besser, von Anfang an eine höhere Tilgung zu nehmen.
Wenn man dann noch Geld übrig hat, sollte man das Geld
vernünftig anlegen.
Es gibt bestimmt noch Experten hier im Forum, die Dir mehr Tipps
geben können.
Bei Baufinanzierungen möchte jeder die Zinssätze gerne für die längste Laufzeit absichern und natürlich die geringsten Zinsen zahlen. Allerdings kostet die Zinssicherung immer einen Zinsaufschlag.
Nachteil einer Bausparfinanzierung ist, dass bis zur Zuteilung des Bausparvertrages die Hauptfinanzierung nicht mtl. durch Ratenzahlungen getilgt wird. Man zahlt also bis zur Zuteilung die Zinsen für die Hauptfinanzierung ohne Tilgung und zusätzlich die Bausparansparung als Tilgungsersatz. Erst mit der Zuteilung wird die Hauptfinanzierung getilgt und durch das geringere Bauspardarlehen ersetzt. Vorteil ist, dass die Zinssätze über die gesammte Laufzeit gesichert sind.
Bei einer Baufinanzierung ohne Tilgungsersatz kann zwar mtl. die Hauptfinanzierung durch die Ratenzahlung inkl. Tilgung reduziert werden, aber nach Ablauf der Zinsbindungsfrist ist eine neue Finanzierung zu den dann gültigen Konditionen nötig. Eine längere Zinsbindungsfrist bedeutet höhere Kondtionen. Der Tilgungssatz kann frei gewählt werden und wird mtl. direkt mit der Hauptschuld verrechnet.
Individuell sollte man beide Möglichkeiten vergleichen, die mtl. Kosten wie die Gesamtkostenrechnung, und dann entscheiden, welche Variante (zins- oder risikobewußt bzw. eine Mischung) die Richtige ist.
Aber genauso unwichtig ist es, ob man vor Jahren die richtige Finanzierung gezeichnet hat, denn erst mal kann man sie eh nicht mehr ändern.
Möchte aber diesen alten Beitrag schon nutzen um darauf hinzuweisen, dass insbesonders Tilgungsaussetzungmodelle (endfällige Darlehen) und/oder Vorfinanzierungsmodellle mit bzw. über Bausparverträgen verstanden sein sollten, um diese einem Annuitätendarlehen gegenüber vergleichbar zu machen.
Flexibilät, Gesamtkosten und Gestaltungsmöglichkeiten während der Zinsfestschreibungszeit sollten genauestens verglichen werden und eben das tun viele nicht. Der Zins für das Vorausdarlehen - versteht man die Modelle nicht - werden sonst schnell zur "Mogelpackung" und sind keineswegs der Vergleichszins zu dem Zinssatz des Annuitätendarlehens. Ebenso werden diese Modelle auch nur dann vergleichbar, wenn nach Zinsauslauf der Bausparvertrag komplett zugeteilt wird, andernfalls sind die Modelle sehr häufig provisionsoptimierte Modelle, insbesondere dann, wenn die Zinsfestschreibung für 10 Jahre festgelegt wird und in den BSV nur 1 % Tilgung geht, ganz zu schweigen von dem Zinsrisiko nach Ablauf der Zinsfestschreibung.
Genau darum geht es was noelmaxim schreibt..." die Modelle müssen verstanden werden.."
Der Kunde generell muss den Darlehensvertrag aus der Schublade ziehen können und muss einem Dritten - aus der Familie beispielsweise - erklären können was er für ein Finanzierungsmodell hat.