Startlöcher 2006

Hallo Karat

... alle warten auf die 10-15 %ige Korrektur der Aktienmärkte. Ueberall wird darüber geschrieben. Wie verhält sich denn der kluge Investor (die kluge Investorin)? Wann hat er(sie) gekauft, wann verkauft? Wer kauft denn heute noch Titel - dies müssten ja alle die Dummen sein - niemand will ja in die Korrektur hineinlaufen.

Eine echt "philosophische" Frage!!!

Gruss Felice

Hallo Felice
Dank der unterschiedlichen Meinungen der Teilnehmer an den Börsen, funktioniert dies überhaupt erst.

Für einen langfristig denkenden Anleger spielt es nicht so eine grosse Rolle ob er noch bis zu einer Korrektur zu warten soll oder nicht. Klar wäre es schöner wenn man immer den genauen Punkt treffen würde. Aber das gelingt wohl niemandem oder dann nur aus Zufall.

Ich mache mir einfach folgende Überlegungen:

Grundsätzlich brauche ich diese Anlagen eigentlich gar nicht unbedingt.
Vorallem auch deshalb weil die guten Titel bereits kräftig gestiegen sind und eine Konsolidierung immer wahrscheinlicher wird. Das dürfte im ersten Halbjahr 2006 noch passieren. Vielleicht schon in den nächsten 2 Wochen, vielleicht auch erst in 2 Monaten.

Wenn man davon ausgeht, dass die Börsen in diesem Jahr vielleicht 10 % zulegen soll, stellt sich die Frage ob diese 10 % vom jetztigen Stand aus erzielt werden können oder erst wenn eine Korrektur von 5 % bis 10 %
eingetroffen ist.

Auf jeden Fall will ich jetzt nicht um jeden Preis Aktien ins PF nehmen
wenn sie nahe von Höchstständen sind sondern werde die Geduld haben eine Korrektur abzuwarten um dann einzusteigen, als jetzt einzusteigen und dann die Delle durchzustehen.

Diese Delle überbrücke ich mit meinen Barrier der Bank Leu und Richard
mit seinen GOAL's.

In einem halben Jahr wissen wir wieder alle mehr.

Gruss
Karat

Felice schreibt: "Wer kauft denn heute noch Titel - dies müssten ja alle die Dummen sein - niemand will ja in die Korrektur hineinlaufen."

Gute Frage z.B. wer würde Nestle bei Sfr. 400 kaufen? Fonds wahrscheinlich. Sie müssen etwas kaufen.

Das heisst alle Anleger, die Fonds kaufen, laufen in die Korrektur hinein, wenn eine kommt. Es gibt viele Anleger, die gerne Aktienfonds kaufen. Dumm sind sie nicht, sie wollen einfach keine einzelne Titel halten. Die Aktienfonds verstehen, dass wenn sie Geld bekommen, sollten sie Aktien kaufen.

Andererseits geht es auch um verkaufen. Wenn man nicht verkauft, läuft man auch in eine eventuelle Korrektur hinein. Für mich ist dies das grössere Risiko.

Lancelot

Rich schreibt: "Auch die Kleinanleger müssen kaufen.
Auch die werden langsam nervös. Ewig kann man ja nicht auf Cash sitzen"

Ich schon. Bis 9/11 bin ich mehrere Jahren auf Cash sitzen geblieben.

Aber go ahead! Wie gesagt, habe ich ziemlich noch zu verkaufen.

Hast Du Geld um noch einige Ciba zu kaufen, damit sie auf mein Sfr.90-Ziel kommen?

Lancelot

Rich schreibt: "Mag mich auch noch gut erinnern wie CIBN die 200Fr. Grenze übersprangen"

Those were the days .... Dollar bei 1.70 bis 1.80. Der Dollar ist mittlerweile 30% gefallen, die Verkaufspreise haben sich aber nicht kompensiert.

Was ist passiert? Steigende kosten in Dollar in Europa und fallende Kosten im Dollarraum, wegen chinesischer Konkurrenz und drastischen Sparmassnahmen in der amerikanischen Industrie.

Es kann schlimmer werden!

Lancelot

Rich schreibt: "ein Pensionskassen Verwalter der Monat für Monat aus den Pensionsbeiträgen neues Cash generiert. Der kann doch nicht immer in Cash bleiben. Der muss anlegen, anlegen und nochmalls anlegen. Obligatioenrendite unter 2%. Der muss wohl oder übel in Aktien rein. "

Ich weiss es. Dann gibt es die Unterdeckung und zwar von meiner Rente.

Es gibt andere Beispiele: die private Vermögen, die von den Banken verwaltet werden. Es liegt in der Regel praktisch kein Cash drin. Es wurde vereinbart das Vermögen zu investieren und zwar auf lange Sicht.

Ich glaube, das ist der Punkt. Wer langfristig investiert achtet auf die Marktphasen nicht.

Lancelot

Zitat von richard100

Der muss anlegen, anlegen und nochmalls anlegen.

Yep, und jetzt ersetze "Pensionskassenvertreter" durch "Staatsbank von China" (oder Japan, Taiwan, Indien) undwir sehen die Zwickmühle in der diese Staatsbanken stecken.

Wo in Dreiteufelsnamen lassen sich schon 2 Mrd. Dollar pro Tag einigermassen vernünftig anlegen? Dabei geht es nicht um Ausweitung des Vermögens sondern lediglich um Werterhalt.

Marcusfabian schreibt: "Wo in Dreiteufelsnamen lassen sich schon 2 Mrd. Dollar pro Tag einigermassen vernünftig anlegen?"

In Amerika.

Meinst Du, wenn der Dollar fällt, die amerikanische Börsen werden boomen?

In dem Fall gibt es eine starke Teuerung bei US-Aktien.

Lancelot