Ich (m, 41, Schreiner) suche eine neue Stelle. Sie muss auch nicht in meinem erlernten Beruf sein, würde fast alles nehmen. Mir ist dabei allerdings wichtig, dass es sich um einen „richtigen“ Arbeitgeber handelt, und nicht um eine Zeitarbeitsfirma. Wenn ich die Zeitung aufschlage, finde ich jedoch kaum noch andere Angebote.
Woran liegt das?
Ist diese Art von Personalpolitik für die Firmen wirklich so lohnenswert? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Einsparungen auf der einen Seite das fehlende Engagement auf der anderen Seite wettmachen.
Zeitarbeitsfirmen schöpfen aus einem großen Pool von Bewerbern und sind immer wieder auf der Suche nach neuen Leuten. Ein Stellengesuch kann zwei Dinge für ein Unternehmen bedeuten:
Man ist wirklich auf der Suche nach neuen Leuten
Man will nur mal den Markt sondieren
Ich tippe darauf, dass derzeit rund die Hälfte der Stellenanzeigen, vor allem die Anzeigen von Zeitarbeitsfirmen, darauf hinauslaufen. Eine Zeitarbeitsfirma würde Sie auch nur einstellen, wenn sie tatsächlich Bedarf hat.
Viele Firmen versuchen durch den Einsatz von Zeitarbeitern Lücken flexibel zu füllen. Statt eine jemanden fest einzustellen, wird jemand von der Zeitarbeitsfirma eingesetzt. Die Alternative wäre, die Stelle gar nicht zu besetzen, vor allem dann, wenn es um die Überbrückung von kurzfristigen Engpässen geht. Zudem sind Zeitarbeitsfirmen oft die letzte Chance für Geringqualifizierte. Ich möchte hier keine Werbung dafür machen, aber ich habe auch nichts gegen Zeitarbeitsfirmen. Ich halte das Instrument für gut und, in gewissem Maße, auch zeitgemäß.