Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Ich habe ein Grundstück mit 1260m² in einer Kleinstadt in NRW und frage mich, welche Optionen ich habe damit Geld zu verdienen ohne es zu verkaufen.
Das Grundstück liegt jetzt schon Jahrzehnte dort rum und jetzt, wo sich die Grundsteuer mal eben verdreifacht hat, möchte ich mal meine Optionen prüfen.
Ich hatte an Erbpacht gedacht, aber macht das aktuell noch jemand?
Da das Grundstück mitten in einem Wohngebiet mit recht dichter Bebauung liegt, hatte auch schon an Garagen gedacht und Kontakt zu einer Firma aufgenommen die Garagenhöfe baut. Denen ist es aber zu klein, und selbst investieren möchte ich nicht.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Zitat von brainy
Da Corona Testcenter nicht mehr geht, vielleicht als Stellplatz für Wohnmobile mit Herz?
Ich dachte ehr an etwas langfristigeres.
Zitat von ZehWeh
Ist dort eine gewerbliche Bebauung überhaupt erlaubt ?
Es gibt ein Bebauungsplan aus den 70ern der sieht 2-3 EFH vor.
Da sich das mit den Garagen zerschlagen hat, habe ich da nicht weiter nachgeforscht ob das ggf. genehmigt würde.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Das Problem würde sich relativ schnell in Luft auflösen, wenn solchen Bodenspekulationen - und um nichts anderes handelt es sich hier - die Wirtschaftlichkeit entzogen werden würde bzw. Städte und Gemeinden viel härtere Mittel an die Hand gegeben würden.
Ein fairer Deal wäre, nach drei Jahren Haltedauer die - ich weiß, ich weiß ... jetzt schon "verdreifachte" Grundsteuer - um 5€ pro qm anzuheben. Und zwar jährlich. Oder aber Städte und Gemeinden dürfen nach 3 Jahren ohne Baubeginn das Grundstück zu 75% eines Verkehrswertgutachtens enteignen. Das Verfahren dürfte insgesamt nicht länger als 6 Monate dauern.
Dann ... würden da sehr schnell die 2-3 EFH's errichtet, für die der Staat vor Jahrzehnten mal die (etwaig anteiligen) Erschließungskosten investiert hat, ohne dass der geplante Nutzen, nämlich 2-3 Familien in die eigenen 4 Wände zu bringen, bislang erbracht wurde. Die eingenommene Grundsteuer wiegt das in keinem Fall auf.
Diese Untätigkeit kostet uns als Gesellschaft richtig Geld.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Zitat von Zapp73
Wie wär’s mit bebauen?!
Das ist ja der Plan. Nur das ich nicht selbst bebauen will. Ich habe schon ein Haus.
Zitat von ZehWeh
Wenn der Bebauungsplan 2-3 EFH ausweist kannst du da nicht einfach etwas gewerbliches draufsetzen
Wie ich schon sagte, ist das Thema mit den Garagen hinfällig.
Zitat von Zapp73
Das Problem würde sich relativ schnell in Luft auflösen, wenn solchen Bodenspekulationen - und um nichts anderes handelt es sich hier - die Wirtschaftlichkeit entzogen werden würde bzw. Städte und Gemeinden viel härtere Mittel an die Hand gegeben würden.
LOL Bodenspekulation. Bei dem Grundstück handelt es sich um ein Teilgrundstück des Gartens meiner Großmutter.
Es hat also niemand bewusst gekauft um zu Spekulieren. Genaugenommen hat die Stadt in den 1970er Jahren einen Teil des wirklich sehr großen Grundstücks quasi Enteignet und in dem Zuge wurde der Restgarten mit den 3 EFH geplant.
Das Grundstück ist seit 1937 in Familienbesitz und ist ein Gartenstück und wird derzeit auch als solches genutzt.
Aufgeteilt in Garten und Haus und Restgarten wurde es beim ersten Erbfall Ende der 1990er. Im zweiten Erbfall ist es mir nun zugefallen.
Dass es keine schlechte Geldanlage war kann ich jedoch nicht bestreiten, der Bodenwert ist derzeit bei 340.000 EUR.
Übrigens sehe ich die Nachverdichtung die vielen Gemeinden treiben als sehr kritisch an und bin der Meinung das dies städtebaulich keinen Vorteil bringt.
Die Grundsteuer C ist in der Stadt nicht eingeführt und ich kenne auch ein einfaches Mittel das auszuhebeln.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Dann bleibt eigentlich nur Erbpacht. Du könntest das Grundstück in 2 oder 3 Teile aufteilen und dann als Baugrundstück zur Erbpacht anbieten. Für private junge Familien kann das durchaus interessant sein, da Baugrund gerade in NRW bekanntlich rar ist.
Andere Möglichkeit das Grundstück zur Pacht einem Investor anbieten, der dort Mietshäuser errichtet.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Zitat von Erbe
Das ist ja der Plan. Nur das ich nicht selbst bebauen will. Ich habe schon ein Haus.
Örtlichen Architekten oder GU/BauU kontaktieren, ggflls. einen Öffentlich bestellten Vermessungsingenieur, der die Kosten für eine etwaige Teilung aufstellt.
Hinweis in eigener Sache: eine kurze PN an mich mit grober Ortsangabe reicht und ich kann Dir diese Kontakte vollständig besorgen, in jeder gewünschten Konstellation ...
LOL Bodenspekulation.
Deine Reaktion war mir vorher klar, ich wollte nur sicher gehen, dass es auch tatsächlich so wahrgenommen wird. Ich werde allerdings kein Wort meiner vorherigen Argumentation zurücknehmen, weil sie vollständig stimmt. Die Gemeinde hat in den 70ern das Gartenland zu Bauland umgewidmet, natürlich mit dem Hintergrund, dass das bebaut wird. Prinzipiell ein 6er im Lotto für Deine Vorfahren, die sich aber entschieden haben, jahrzehntelang Bauland als Gartenland zu nutzen.
Übrigens sehe ich die Nachverdichtung die vielen Gemeinden treiben als sehr kritisch an und bin der Meinung das dies städtebaulich keinen Vorteil bringt.
Allein die Begründung fehlt. Immer mehr Boden zu versiegeln und immer neu auszuweisen, nur weil bestehende Bauplätze nicht zur Bebauung freigegeben/genutzt werden, ist gesellschaftlich völliger Nonsense.
Die Grundsteuer C ist in der Stadt nicht eingeführt und ich kenne auch ein einfaches Mittel das auszuhebeln.
Es gibt ein ganz einfaches Mittel der Gemeinde, das Problem zu lösen und dagegen kannst Du Nullkommanull unternehmen, weil es eine interne Entscheidung der Gemeinde/Stadt ist: die nehmen den B-Plan zurück bzw. die jahrzehntelang ungenutzten Baugrundstücke raus.
Geht nicht? Hat eine Gemeinde in meinem direkten Umfeld gemacht bzw. damit gedroht ... und schwupps ... entsteht jetzt ein komplettes Baugebiet. 15 Jahre lang wurde seitens der Eigentümer gelabert und taktiert, bis es der Gemeinde zu bunt wurde.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Zitat von Zapp73
Allein die Begründung fehlt. Immer mehr Boden zu versiegeln und immer neu auszuweisen, nur weil bestehende Bauplätze nicht zur Bebauung freigegeben/genutzt werden, ist gesellschaftlich völliger Nonsense.
Ist eigentlich in einen Finanzforum OT darum möchte ich es nicht weiter ausführen, aber ich denke an das Stadtklima und die Aufenthaltsqualität. Nachverdichtung ist auch nichts anderes als Bodenversiegelung. Mir gefallen darüberhinaus eng bebaute Wohnsiedlungen einfach nicht.
Das mit der Grundsteuer C ist so schlecht gemacht, das man es umgehen könnte. Aber es scheint ja in deinen Nachbarort trotzdem zu funktionieren.
Wie gesagt verkaufen will ich es nicht, aber Erbpacht wäre eine Lösung für mich.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Zitat von Erbe
Ist eigentlich in einen Finanzforum OT darum möchte ich es nicht weiter ausführen, aber ich denke an das Stadtklima und die Aufenthaltsqualität. Nachverdichtung ist auch nichts anderes als Bodenversiegelung. Mir gefallen darüberhinaus eng bebaute Wohnsiedlungen einfach nicht.
Stadtklima und Aufenthaltsqualität sind kein Argument bei EFH. Nachverdichtung verhindert (!) weitere unnötige Bodenversiegelung. Wenn 2-3 EFH auf 1260m² schon als (zu) eng betrachtet werden, ergibt das allerdings ein schlüssiges Gesamtbild. Das nur leider nicht mehr der Realität entspricht, denn - und da schließt sich dann eben doch der Kreis in einem Finanzforum - die allermeisten Erwerber können sich einen Grundstückskaufpreis (!) von ca. 350m² x 400-500€/m² plus Finanzierung mit 4% eben nicht mehr leisten. Und darauf wird es bei Dir mit Sicherheit hinauslaufen, wenn das extern veräußert wird.
Das mit der Grundsteuer C ist so schlecht gemacht, das man es umgehen könnte.
Dir fehlt die Expertise. Du hast keinen Rechts-Anspruch auf Aufstellung eines B-Plans. Wenn die Gemeinde will, dass er aufgestellt wird, wird er aufgestellt. Wenn die Gemeinde zu der Auffassung kommt, dass er nicht mehr benötigt wird, wird er zurückgenommen. Es sei denn, das Gebiet ist faktisch bebaut. Und dagegen machst Du exakt: gar nichts. Weil das ein rein verwaltungsinternes Instrument ist und auf den Flächennutzungsplänen basiert.
Aber es scheint ja in deinen Nachbarort trotzdem zu funktionieren.
Nicht "trotzdem", sondern einfach nur: es funktioniert. Das haben die Eigentümer auch sehr schnell begriffen und wenn das nicht der Fall gewesen wäre, wären alle (!) leer ausgegangen - trotz rechtskräftigem B-Plan.
Wie gesagt verkaufen will ich es nicht, aber Erbpacht wäre eine Lösung für mich.
Setzt voraus, dass Du zunächst mal die verschiedenen Modelle und Risiken bei Erbpacht kennst und diese dann auch an Investoren oder Bauherren verkaufen kannst.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Zitat von Zapp73
Dir fehlt die Expertise. Du hast keinen Rechts-Anspruch auf Aufstellung eines B-Plans.
Du hast die Expertise und ich die praktischen Erfahrungen. Es reicht aus, dass Grundstück mit einer Baugenehmigungsfreien „Hütte" zu bebauen. Das Grundstück gilt dann als bebaut.
Wenn es auch keine persönlichen, sondern aus dem Bekanntenkreis ist.
Zitat von Zapp73
Setzt voraus, dass Du zunächst mal die verschiedenen Modelle und Risiken bei Erbpacht kennst und diese dann auch an Investoren oder Bauherren verkaufen kannst.
Ich hatte eigentlich gehofft hier im Forum darüber etwas zu erfahren.
Erbpacht ist gleiches Thema. Du erwartest in diesem Forum Expertise, weil Du selbst nur das Konstrukt als solches kennst und für praktikabel/vorteilhaft für Dich … wähnst.
Ich mache mit Dir folgende Wette: Du schickst mir ne PN, wir tauschen Kontakt aus und vereinbaren einen Telefontermin. Den kannst Du nach 5 Minuten abbrechen, ohne Begründung, kannst einfach auflegen.
AW: Wie verdiene ich am besten Geld mit 1260m² Grundstück?
Zitat von ZehWeh
Bezweifel auch, das eine Gartenhütte ausreicht.
Wenn die Stadt/Gemeinde sagt, das bebaut werden muss, dann heißt das eigentlich immer voll erschlossen und mindestens 1 Wohneinheit !
Es ist ja ein Zwitter: die Gemeinde hat vor +50 Jahren Baurecht geschaffen. Da kann man immer diskutieren und auch Lücken finden, wie man das aktuell bebauen will.
Wenn der Eigentümer aber Grundsteuer sparen und/oder Baurecht aushebeln will, in dem er eine - formell - genehmigungsfreie „Hütte“ errichtet, wird das bestehendes Baurecht nicht aushebeln - wie alt und heutzutage zeitlich unpassend es auch sein mag.