Ich bin neu im Forum und habe mich aus purer Verzweiflung registriert, um eure geschätzte Meinung zu erfragen. (Habe bereits viele Einträge gelesen und freue mich schon auf unseren Austausch!)
Wie im Titel zu lesen, wurden bereits zwei Anfragen zur Immobilienfinanzierung abgelehnt.
Jedoch erst einmal zu unserem Hintergrund:
Mein Mann (M,30) und ich (W,30) und unsere kleine Tochter suchen schon länger nach einem Eigenheim. Letztes Jahr im November sind wir auf ein gutes Objekt gestoßen:
* KP 350.000€
* PLZ 61194
* Bj 1990
* 133 qm WF (ZFH)
* 560 qm GF
Da einige Bekannte bereits gute Erfahrung mit Interhyp gemacht hatten, sind auch wir direkt zur Interhyp. Super nette und bemühte Beraterin, jedoch wurden wir bei der ING abgelehnt. Begründung: ich bin bis November 2025 in Elternzeit und habe bis dahin kein Einkommen (haben jedoch Erspartes zur Überbrückung).
Wir waren sehr geknickt aber weiter geht’s zur Hausbank (Sparkasse). Auch dort abgelehnt, es fehlt an Einnahmen.
Momentan sind wir im Gespräch mit einem BHW (Postbank) Berater, aber irgendwie scheint uns alles dubios und auch Online Bewertungen machen uns Angst. Ich würde gerne abspringen und einen neuen Weg finden.
Zu unserer finanziellen Situation:
EK: ca. 75.000€
Gehalt 1: 2.350€ netto
Gehalt 2: 0€, vor Elternzeit 3.250€ netto
Kindergeld: 255€
Keine weiteren Kredite für Auto o. Ä.
Miete zur Zeit (warm): 1.050€
(Fehlen noch Angaben dann bitte Bescheid geben)
Wie seht ihr das? Ist mein fehlendes Einkommen für nur noch 8 Monate ein Hindernis für eine Immobilienfinanzierung?
Wir sind echt am verzweifeln und fragen uns, ob die Suche nach einem weiteren Berater/ Bank noch sinnvoll ist.
Ich weiß auch nicht so genau was ich mir hier erhoffe, vielleicht redet ihr mir das aus, oder macht mir Mut, ich denke ich brauche Ratschläge was wir nun tun sollen.
Ich freue mich auf unseren Austausch und Glückwunsch dass du es bis hier geschafft hast auszuhalten und mitzulesen
LG
EDIT:
Über die erhaltenen Angebote (ING und BHW) kann ich ebenfalls berichten, wollte aber nicht den Rahmen sprengen.
- das Haus wird sogar auf 400.000-420.000€ eingestuft, im Grunde machen wir ein Schnäppchen. Denke nicht, dass es daran liegt?
- inwiefern kann der Arbeitgeber ein Hindernis sein?
- ist im Speckgürtel von Frankfurt, gehört das zur strukturschwachen Gegend?
Billiger sicherlich, jedoch mit 65qm und nur 2 Zimmer nicht sehr geräumig und nicht auf Dauer für eine kleine Familie
Hallo Millenial, vom Einkommen her passt es wenn Sie beide arbeiten.
Mit dem Eigenkapital können die Kaufpreisnebenkosten bezahlt werden und sogar ein anteiliger Kaufpreis.
Es ist verwunderlich dass Banken hier ablehnen.
Sicherlich haben Sie doch schriftlich von Ihrem Arbeitgeber dass Sie nach Ende der Elternzeit wieder bei dem bisherigen Arbeitgeber tätig sind oder?
der ING und Sparkasse habe ich „nur“ den Bescheid über das Ende der Elternzeit überreicht. Für die BHW wollte der Berater ein extra Schreiben, darin steht im Grunde nur, dass ich unbefristet angestellt bin, mein Jahresgehalt und das Ende der Elternzeit.
Was meint ihr zur BHW, sollen wir da weitermachen? Ich habe vorab den Antrag erhalten und darin enthalten ist eine Risikolebensversicherung für uns beide. Die hatte er bisher nicht mit uns kommuniziert. Was haltet ihr davon?
a) Einen Antrag mit einer Risikolebensversicherung ODER
b) Den Darlehensvertrag wo Auszahlungsvoraussetzung der Abschluss einer Risikolebensversicherung ist?
Bei Variante b) kann man es verstehen und nachvollziehen da es von der Bank so gewollt ist.
Hier bei Variante a) was vermutlich eher vorliegt, was ist der Grund für eine RLV?
A) KK 350.000 € durch Restguthaben 17.000 € ergibt weniger als 4,859 %, was einer Beleihung bis 100 % bedeutet.
Variante A 100 % Bank 349.000 €
Darlehnshöhe 349.000 € für 10 Jahre fix kosten 4,76 % p.a. sind 16.620 € Zinsen, Tilgung 2 % p. a. 6.900 € = 23.520 € jährliche Beiträge für 10 Jahre Darlehnshöhe 349.000 € für 15 Jahre fix kosten 5,07 % p.a. sind 17.720 € Zinsen, Tilgung 2 % p. a. 6.900 € = 24.600 € jährliche Beiträge für 15 Jahre
Darlehnshöhe 349.000 € für 20 Jahre fix kosten 5,50 % p.a. sind 19.200 € Zinsen .........................................= 26.100 €
Variante B 100 % Bausparen vorfinanzierte Laufzeit max. 10 Jahre, mit Tilgungsphase Bausparen nach Zuteilung max. 27,5 Jahre
Sonderfinanzierung Vorfinanzierungskosten 100 % 4,50 % p.a. max. 120 Monate
Darlehnshöhe 349.000 € für 10 Jahre fix kosten 4,50 % p.a. sind 15.710 € Zinsen p. a.
349.000 € davon 33 % sind 116.000 € / davon 16.000 € gleich 100.000 € durch 110 Monate gleich 910 € Sparrate = 11.000 € p. a. Sparrate sind 26.710 jährliche Beiträge für max. 10 Jahre
Nach max. 119 Monate, Ablöse durch Zuteilung mit 2,38 eff. Zinssatz
349.000 € minus 116.000 € Guthaben = Darlehn 233.000 € zu 2,38 % p.a. sind 5.550 € Zinsen p. a. die Tilgung kann mit 2 % erfolgen und / oder mit einem 2. Bausparvertrag in Höhe von max. 150.000 € mit 2,38 % p.a. abgesichert werden kann, was in Jahre 2053 plus 17,5 Jahre bedeutet.
Variante C 50 % Bank 175.000 €, 67 % Bausparen 233.000 €
davon 175.000 € Bank bis 50 % Beleihung für 15 Jahre eff. 4,02 % p. a. plus 2 % Tilgung = 7.035 € Zinsen p. a. plus 3.500 € Tilgung = 10.600 € Kosten für max. 15 Jahre
Davon 233.000 € Bausparen, ab 50,00 % bis 116,50 % für 17,5 Jahre, davon 33 % Guthaben 77.000 €.
c1) 233.000 € minus Guthaben 77.000 € wären 156.000 € Restschuld zu 2,8 % p. a. = 4.370 € Zinsen p. a. plus 4.400 € sind 8.770 €, zusammen 19.400 € für mindestens 15 Jahre sicher.
Ergebnis I:
Die billigste Variante wäre C mit c1 (50 % Bank 175.000 €, 67 % Bausparen 233.000 € im Zuteilung) mit insgesamt 19.400 € für 15 Jahre, mit Finanzierungsanschlussgarantie.
Eine reine Bankenlösung, die Variante A in gleichen Zeitraum von 15 Jahre kostet 24.600 € jährliche Beiträge für 15 Jahre.
Eine Zinsdifferenz von 5.200 € p.a. auf 15 Jahre hochgerechnet 93.600 € Mehrkosten ohne Zinseszinskosten bedeutet. Was monatlich 466 € an Mehrbetrag erfordert oder 466 € weniger Tilgung bedeutet.
Andere Zwischenfinanzierungsmodelle wie die Variante B scheitern, weil diese schon in der 1.Phase teuer sind, als reine Bankenmodelle!
Auch die Laufzeit hat hier einen Vorteil, da nach 10,5 Jahren und dann jährlich eine Zinskontrolle am Markt durchgeführt werden kann, ein Vergleich am Markt vermindert das Risiko zu teuer weiter zu finanzieren. Ein Wechsel auf eine neues Darlehn mit geringerem Zins ist dann jährlich möglich!
Der Bausparvertrag kann dann weiter als Rückdeckung verwendet werden, ob oder wann die Bankenzinsen wieder unter die Bausparzinsen von 2,8 % p. a. fallen können ist letztlich dann egal.
Ergebnis II:
Eine Finanzierung in dieser Höhe von 350.000 € gibt das aktuelle Einkommen nicht her, jeder weitere Versuch eine Finanzierung zu erhalten, mindert den Versuch in naher Zukunft eine Finanzierung zu bekommen, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass die aktuelle Schufa-Bonität zerstören wird.
Durch die Variante C c1, wäre für die ersten 15 Jahre, die billigste Variante, entweder wäre die Restschuld um mindestens 93.600 € niedriger oder der monatliche Zins- und Tilgungsbeitrag wäre um 466 € geringer!
Hier fehlt dann aber der Zinseszinseffekt, was weitere (15 hoch 1,028 / 2) mal 5.200 € minus 93.600 € bedeutet.
Ich nehme mal das das Lachen vergangen ist, das das Lachen von heute kostet in den nächsten 15 Jahren etwas mehr als 100.000 €. Ob lachen soviel wert ist, nun denn, das entscheidet der Kunde selber.
Mal sehen, welche Murksangebote der Kunde als Eigenvertreter in Sachen "Immobiliendarlehn" zukünftig bekommt.
Probier es über Bankkaufmann oder noelmaxim, wenn die es nicht hinbekommen, dann kein Seriöser.
Wie lang hat denn der Verkäufer noch Zeit? Könnt ihr einen Mietkaufvertrag aushandeln?
Besondere Risiken für eine Bank sind wahrscheinlich:
- ob du (falls du die 3.250 € in Vollzeit bekommen hast) nach der Elternzeit auch wieder in Vollzeit einsteigst
- wenn ein Kind da ist, ob nicht auch noch ein Geschwisterkind ganz schön wäre
Könnt ihr durch einen Steuerklassenwechsel denn evtl. noch das Nettoeinkommen erhöhen?
Warum nimmst Du eigentlich die vollständige Erziehungszeit? Finanziell sinnvoller wäre es doch für Euch gewesen, wenn Dein Mann zumindest die 2. Hälfte genommen hätte.
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Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
#17
BenniG
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04.11.2015
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BenniG
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AW: 2 abgelehnte BauFi, besteht noch Hoffnung?
Zitat von hausbauwest
Komische Sichtweise..... und weil wir Väter nichts zu bieten haben, gehen wir arbeiten ? Oder was ?
Wo liest du, dass wir Väter nichts zu bieten haben?
Wenn du das so rausliest und bei dir so ist, tut es mir für dich persönlich leid.
Wir Väter haben andere Dinge zu bieten, aber ich kann mein Kind bei mir an die Brust legen und es wird nicht so beruhigt, wie es bei der Mama an der Brust ist - und schon gar nicht satt.
Denn eine 3-Personen Familie kann diese Darlehnsumme nicht durch ein Gehalt finanzieren, da dies zu wenig ist. Denn die Regeln liegen fest und sind unveränderlich im BGB/KWG festgeschrieben.
Und daran halten sich alle Banken, insbesondere die Entscheider für die Darlehnsvergabe.
Auch läuft jetzt schon mit der Entscheidung, ab 2030 die Steuerklassen III und V abzuschaffen. Und bei Doppelverdiener nur noch die IV / IV anzuwenden. Siehe eingereichte Steuererklärung
Unter dieser Berücksichtigungen, wäre eine solche Finanzierung, für den Schuldner heute und zukünftig Existenzvernichten.
Sollte eine Bank diese Familie mit den aktuellen so finanzieren, so Stände am Ende in falle eines Platzen der Finanzierung innerhalb und am Abschluss der Zinsbindung folgende Strafen:
A) Verlust des gesamten Darlehns in Höhe 350.000 €
B) Verlust der gesamten gezahlten Zinsen in ca. 250.000 €
C) Zahlung der Pfandbriefschuld durch die Bank in Höhe 80 % von 350.000 €
D) Eine Haftstrafe von 6 Monaten alternativ 250.000 € Geldstrafe je Fall
Die Bafin ordnet zudem eine Kreditvergabesperre für 6 Monate an
zwecks Prüfung aller vergebenden Kredite auf Kapitaldeckung durch die Bank mit Eigenkapital (Basel I bis IV),
Bei Schieflage der Bank also Unterkapitalisierung, besteht die Pflicht zum Ausgleich durch Ausgabe neuer Aktien. Und zwar im Verhältnis zur Schieflage, beträgt Schieflage 20 % zum Kapital, so werden 20 % neue Aktien ohne Verlustausgleich für Altaktionäre ausgegeben.
Da der Wert der Firma sich nicht erhöht, sondern nur Löcher getilgt werden. Sinkt der Wert jeder Aktie mindestens um diese Erhöhung plus Vertrauensverlust! siehe Deutsche Telekom, Steinhoff.
Und Spielraum bei der Vergabe gibt es für keine Bank in Europa, dafür sind die gesamt Darlehnsgrößen in D. zu hoch und damit die Gefahr das die Inflation völlig aus den Ruder läuft zu groß. Siehe China
Wo liest du, dass wir Väter nichts zu bieten haben?
Wenn du das so rausliest und bei dir so ist, tut es mir für dich persönlich leid.
Wir Väter haben andere Dinge zu bieten, aber ich kann mein Kind bei mir an die Brust legen und es wird nicht so beruhigt, wie es bei der Mama an der Brust ist - und schon gar nicht satt.