lange Rede kurzer Sinn. Ich hab neulich meinen Deka Renten Vetrag gekündigt, Riester Rente Ähnlich. Hab weder Steuervorteil oder sonstiges in Anspruch genommen. Laut meiner Bank muss ich nun den gesamten Gewinn mit meinen persönlichen Steuersatz versteuern. Richtig cool ….
Naja, jedenfalls hab ich nun ca 15.000 EUR zur Verfügung die ich wieder gerne investieren möchte, auf lange Sicht, ohne irgendwelche Verträge abzuschließen die mir am Ende des Tages die Taschen leeren.
Ich habe bereits bei Scalable Capital ein Depot mit 2 ETF Sparlplänen am laufen. Ist es sinnvoll die oben genannten Summe ebenfalls in das Depot zu stecken, oder gibt es vielleicht bessere Möglichkeiten.
Die Sparkasse hat mir auch vorgeschlagen, über Sie in ETF zu investieren, bzw. macht das dann die BAYER VERSICHERUNG. Man zahlt hier auch bis zur Rente einen monatlichen Beitrag auf bestimmte ETFs die man selbst wählen kann. Bei Renten eintritt kann man sich dann entscheiden wie man das Geld ausgezahlt bekommen will. Laut meinem Bank Berater werden hier 50% des Gewinnes „normal“ versteuert und die anderen 50% mit dem letzten persönlichen Steuersatz.
Ist so etwas rentabel oder kann ich gleich selber über den Broker in meinen Sparplan investieren?
Ob es rentabel ist hängt meistens mit den Kosten zusammen. Was bringt es,.wenn man am Ende zwar Steuern spart, einem vorher aber tausende € an die Bank verloren gehen.
Genau da setzen die Filialbanken momentan auch sehr gerne an und versuchen die Kosten so gut es geht zu verschleiern.
Wie rentabel etwas ist hängt vom Risiko ab, nicht von der Anlageform. Filialbanken bieten meistens hohe Sicherheit und das lässt sich eine Bank bezahlen.
Steck das Geld in dein Depot, so hälst du es einfach. Wenn noch nicht getan, in einen MSC World oder ACWI.
Ich glaube die Kosten halten sich sogar ziemlich in Grenzen, da deutlich betont wurde, dass es keine „Garantie“ gibt. Müsste ich aber im Info Blatt nachschauen. Grundlegend bin ich auch eher für das vorhandene Depot, da ich hier immer Zugriff und auch Einsicht habe, welchen ich bei dem mit der Sparkasse nicht hätte.
In meinem Depot befindet sich der MSCI World und der MSCI Emerging Markets.
Wenn ich mich für mein vorhandenes Depot entscheide, gleich alles auf einen Schlag einzahlen?
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ZehWeh
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ZehWeh
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AW: Geld anlegen für die Zukunft
Darüber kann man streiten.
Zahlt man alles auf einmal ein und der Kurs schmiert danach ab hat man erst einmal Verluste. Zahlt man es verteilt über 1 Jahr ein hat man zwar einen Cost Average Effekt aber einem entgehen evtl. auch starke Kurssteigerungen.
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titan1981
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AW: Geld anlegen für die Zukunft
Wenn du dir Sicher bist, dass du das Geld nicht brauchen wirst in den nächsten 10 Jahren und du vermutest, dass die Börsen in 2025 nicht abschmieren, dann einmal Einzahlung. Wenn du vermutest dass das passiert dann stückeln. In die Zukunft kann man nicht sehen nur in die Vergangenheit. Somit letztendlich deine Entscheidung was deiner Meinung nach eher eintrifft 2026 weißt du dann ob es richtig war.
Alles klar, dann mach ich mir mal Gedanken hierzu.
Werde einen Teil des Geldes auf einem Tagesgeldkonto lassen, um im Notfall „flüssig“ zu sein. Bin aktuell bei der C24 und hab noch 2 % im Monat. Hab gesehen bei Trade Republic gibt’s über 3 % Zinsen. Da würde sich ein Konto schon lohnen oder.
du hast einen Jährlich einen Freibetrag an Zinsen und Dividenden von mind. ~1.000€ die sollte man jedes Jahr ausschöpfen, denn die Verfallen sonst jedes Jahr und nimmt man einen ETF Fonds der ausschüttet kann man den Freibetrag auch ausnutzen. Wenn man das dann jedes Jahr macht kann man mit den nächsten Sparraten einen zweiten Thesaurierenden ETF nutzen der dann die Ausschüttungen nicht auszahlt sondern gleich wieder anlegt. Dann spart man sich jährlich die Arbeit am Ende des Jahres durch Verkauf den Freibetrag auszuschöpfen und muss auch nicht rechnen ob man genug verkauft oder zu wenig oder sich dadurch noch kosten aufsackt für die Wiederanlage....
und gute Depots legen bei ausschüttenden Fonds automatisch kostenlos wieder an somit hat man auch hier keine Arbeit mit....
Achso okay verstehe. Aber meine ETF im Depot sind bereits thesaurierende… Also ich dachte daran den gesamten Betrag einfach per einmal Zahlung in das Depot zu übertragen.
Bei Finanzerträgen hast du, wie beim Einkommen auch, einen Freibetrag, auf den du keine Steuern zahlen musst.
Wenn du über dem Freibetrag verdienst, musst du Steuern bezahlen, beim Lohn die Lohnsteuer und bei Finanzerträgen die Kapitalertragssteuer.
Den Freibetrag kannst du nicht von einem Jahr auf das andere schieben oder auch keine Reste des Freibetrags ansammeln, sondern ihn gibt es jedes Jahr komplett neu.
Du solltest also dafür sorgen, dass du jedes Jahr den Freibetrag ausnutzt und nicht ein Jahr nur die Hälfte und dann im Folgejahr, oder eben bei Renteneintritt einen Kapitalertrag deutlich über dem Freibetrag.
Mal so als Rechenbeispiele:
Bis 1.000 Euro sind Steuerfrei, auf jeden weiteren Euro Kapitalertrag musst du 25% Kapitalertragsteuer und 5,5% Solidaritätszuschlag zahlen.
Also wenn du 1.100 Euro Zinsen in einem Jahr bekommst, greift der Fiskus 30,50 Euro ab. Demnach hättest du nur 1.069,50 € am Ende des Tages.
Wenn du sogar 2.000 Euro Zinsen in einem Jahr bekommst, greift der Fiskus 305,00 Euro ab. Demnach hättest du nur 1.695,00 € am Ende des Tages.
Somit wird die Rendite nachträglich geschmälert.
Hallo, das verstehe ich. Aber wie genau soll ich das bei meinem Anliegen anwenden? Ich hab 15.000 EUR „netto“ zur Verfügung von denen ich 10.000 EUR in mein ETF Depot übertragen möchte, den anderen Betrag als Rücklage auf dem Tagesgeldkonto.
Mach ich dann grundlegend was falsch wenn ich nur thesaurierende ETFs habe? Ich dachte ich kann diese einfach 20 - 30 Jahre laufen lassen.
So lang deine jährlichen Kapitalerträge unter 1.000 € sind, solltest du sie jährlich auszahlen lassen, also ein ausschüttendes ETF wählen. Denn diese Erträge sind Steuerfrei. Alternativ kannst du die ganzen ETFs verkaufen und somit den Kursgewinn realisieren, das ist aber teurer.
Danach kannst du die Ausschüttung, bzw. bei der Alternative den kompletten Betrag wieder anlegen.
Wenn du in den 20 Jahren z.B. 10.000 € Gewinn mit deinen ETF gemacht hast und diesen dann in einem Jahr realisierst, dann musst du eben 2.745 € Steuern zahlen (nach aktueller Gesetzeslage und wenn du sonst keine Kapitalerträge hast).
Also wenn nicht absehbar ist, dass du in den nächsten 2 bis 3 Jahren rund 20.000 € in ausschüttende ETFs anlegst, solltest du dir überlegen, jetzt einmalig deine thesaurierenden Anteile zu verkaufen und ausschüttende Anteile zu kaufen.
Erst wenn du dann regelmäßig über den 1.000 € Ertrag bist, dann kannst du wieder auf thesaurierende ETF umsteigen und hast weniger Arbeit/Kosten mit der Neuanlage.
Ah okay, danke für die ausführliche Erklärung. Jetzt hab ich es verstanden. Dann verkaufe ich meine Anteile an thesaurierenden ETF und schichte auf ausschüttend um.
Solange der Ertrag noch in die 1000 EUR steuerfrei fällt, halte ich diese und lege den Ertrag ebenfalls in die ETFs.
Sobald ich über den 1000 EUR jährlich bin, sollte ich auf thesaurierend umsteigen.
Dann kann ich die verfügbaren 10.000 EUR eigentlich direkt in einen ausschüttenden ETFs stecken.
Muss ich bei dem Verkauf der thesaurierenden ETFs auf was achten? Habe bis jetzt ja noch keine Steuern darauf gezahlt. Oder stelle ich meinen Freistellungsauftrag so ein, dass der Ertrag da rein fällt? Sind gerade mal 16 EUR, hab erst im September angefangen mit kleinen Zahlungen die jetzt jeden Monat steigen. Die sparpläne im Depot muss ich wahrscheinlich dann auch auf die ausschüttenden umstellen.
du musst nur verkaufen wenn du mit den Anlagen auch Gewinn gemacht hast. Wahrscheinlich kostet der Verkauf je nach Depot auch Gebühren und der Neukauf eines anderen Fonds wieder gebühren. Das ist Depot abhängig. Das musst du aus deinen Bedingungen raus lesen.
Aus dem Grund ist es ja so Charmant das mit einem ausschüttenden Fonds nicht machen zu müssen.... und wenn man sicher die 1000€ Freibetrag jedes Jahr reist kann man dann auf einen Thesaurierenden ETF umstellen.... Und wenn man es noch besser in der Auszahlungsphase haben möchte wechselt man alle 5 - 10 Jahre den ETF und lässt den ohne weitere Einzahlungen stehen und verkauft dann so, dass die zu Letzt gekauften ETFs wieder als erstes verkauft werden. Auch hier kann man noch mal was machen...... Weil in der Regel die ETF Anteile die als erstes gekauft wurden auch als erstes wieder verkauft werden. so gibt es im Depot Anteile die nur 5 - 10 Jahre gehalten wurden und die werden dann stück für Stück verkauft bis dann zum Schluss der ETF verkauft wird, der als erstes ins Depot kam.
Gut zu wissen. Wie geschrieben habe ich bis jetzt nur knapp 16 EUR Gewinn gemacht bei einem Depotwert von ca. 340 EUR. Ein Trade kostet mich 0,99 EUR. Käufe hingegen sind ab 250 EUR kostenlos bei Prime ETF wie iShares Amundi und Xtrackers. Macht es Sinn die thesaurierenden ETF zu verkaufen und auf ausschüttende zu legen? Oder Sparplan abstellen und einfach auf die neuen quasi umstellen?
rechne doch durch was dich der spaß kostet wenn du es machen würdest und was wenn du den ETF einfach liegen lässt und erst nachdem du die 1.000€ ausgeschöpft hast wieder weiter besparst. ich bin jemand der lässt so was liegen zum einem als mahnendes Beispiel zum anderen nur, dass ich mich erinnern kann warum und wieso ich in der Vergangenheit was gemacht habe. Solange nichts extra kostet würde ich nichts ändern.... bei 340€ Depotwert.... und 16€ Gewinn.... wir kennen deine anderen Anlagen nicht. somit müsstest du entscheiden ob sich der Aufwand lohnt....