Lohnt sich eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge bei Gutverdiener?
Ich mache mal wieder Job-Rotation und muss einen neuen Antrag auf eine betriebliche Altersvorsorge stellen, wenn ich denn will.
Ich verdiene Brutto rund 75.000 € im Jahr und mein Arbeitgeber zahlt von sich aus schon 6,5% in eine Pflicht-Zusatzversicherung.
Bei einer zusätzlichen freiwilligen Bruttoumwandlung würde er 15% zuschießen, obwohl ich freiwillig in der GKV versichert bin.
https://www.finanztip.de/betrieblich...eltumwandlung/
Laut dieser Seite sollte es sich ja nicht unbedingt rechnen oder doch?
Es gibt da ja die 8% Regel, in dem Artikel steht ja noch etwas von 302 € Sozialversicherungsfreiheit und 604 € Steuerfreiheit.
Oder muss ich mich wegen der Pflicht-Zusatzversicherung hier als Spitzenverdiener ansehen, sodass es sich wegen den 15% Zuschuss doch lohnt?
Kann mir hier jemand helfen oder wer könnte das machen?
PS: Unsere Tarifentwicklung orientiert sich wegen der vielen Kindertagesstätten, die die evangelische Kirche betreibt am TVöD VKA. 2026 und 2028 komme ich jeweils eine Gehaltsstufe höher und verdiene dann einmal rund 5,8% mehr und einmal rund 8,3%. Laut Karriereplan des aktuellen Arbeitsplatzes, steige ich in 3-5 Jahren auch noch eine Gruppe hoch, sodass ich wiederum rund 10% mehr Gehalt erhalte.
PPS: Wegen Altersarmut brauche ich mir keine großen Gedanken machen. Habe neben einer gut laufenden und vermieteten Eigentumswohnung auch noch zusätzliche Rentenversicherungen, Depotvermögen und Festgeldanlagen.
AW: Lohnt sich eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge bei Gutverdiener?
Du kannst doch am besten entscheiden ob du noch mehr AV benötigst oder nicht. Vorallem AV die dein Langlebigkeits Risiko abdecken würde. Wölfe viel du da schon hast und möchtest ist ja auch unbekannt.
Mein Arbeitgeber zahlt für jeden € von mir 2€ ein und verzinst mit mind 3% über dem Rechnungszins. Das bedeutet ich bekomme mehr Rente aus der BAV wie aus der GKV.
AW: Lohnt sich eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge bei Gutverdiener?
Mir geht es nicht um genug haben oder nicht. Nehmen wir mal an, dass ich das Geld, was ich jetzt nicht in den bAV stecke, privat sparen würde oder in Form einer Nettoentgeltumwandlung.
Natürlich weiß man auch nicht, wie die Gesetze in 2 Jahren aussehen - oder in 30 Jahren wenn ich in Ruhestand gehe, aber lohnt sich unter der aktuellem Gesetz bei 75.000 € (mit der Tendenz deutlich steigend) und 15% Arbeitgeberzuschuss und eben schon 6,5% AG-bAV eine Einzahlung oder ist das von vornherein ein Minusgeschäft für mich.
Nehmen wir mal an, dass die Verzinsung bei mir genauso hoch ist, wie wenn es die Zusatzversorgungskasse anlegt.
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titan1981
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AW: Lohnt sich eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge bei Gutverdiener?
Nehmen wir mal an wenn du alles in einen ETF anlegen würdest dann sind es ~7%/a Zugewinn auf den Inhalt des Depots, dies müsstest du dann irgendwann versteuern da du nachdem du deinen Freibetrag ausgeschöpft hast in einen Thesaurierenden anlegen würdest. Wenn du schlau bist wechselt du dann alle 10 Jahre den Fonds und lässt ihn stehen und du verkaufst dann später in umgekehrter Reihenfolge. dann müsstest du ~27% aktuell an Steuern zahlen. Du könntest dir jedes Jahr dann stück für Stück auszahlen lassen und das dann aufbrauchen...
Im gegenzug würdest du bei einer BAV jetzt etwas Steuern sparen weil dein Brutto geringer wird. Deine Rendite von deiner Form deines Arbeitgeber kenne ich nicht. das müsstest du deinen Steuerberater fragen was sich mehr lohnen würde.
Mein Aspekt bei der BAV war, dass ich nicht nur die normale Säule der GRV nutze, sondern alle Säulen und ich wenn zwei der Säulen ausfallen immer noch genug Rente hätte um gut über die Runden zu kommen.....
Sprich ich habe meine Rente auf die GRV, BAV, Riester, Rürup, PRV, Immobilien, Aktien und Fonds aufgebaut und Frage meinen Steuerbrater jedes Jahr was man optimieren könnte.... aus Steuerlicher Sicht und ich befrage mich was möchte ich als Lebensrente, wette auf langes leben haben und habe dafür Performance Einbußen weil weniger in Aktien, ETFs etc. eingezahlt wird. Die Frage stelle ich mir jedes Jahr neu, wenn ich alle Zahlen zusammengetragen habe und justiere dann nach.... Aktien und ETFs etc. sollen später mal mein Hobby in der Rente finanzieren. und meine Rente habe ich so aufgebaut, dass willkürlich 2 dieser Säulen weg brechen könnten ohne dass ich am Hungertuch nagen würde.... Du siehst es kommt ganz genau auf deine Ziele und Wünsche an.
Wenn ich keine konkreten Wünsche habe würde ich im Moment alles in einen ETF packen, da maximal flexibel. Das wäre bei GRV, Riester, BAV, Rürup, PRV nicht der Fall....
AW: Lohnt sich eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge bei Gutverdiener?
Da ich meine Steuererklärung und den Rest meiner Finanzen selbst mache, würden die Kosten eines regelmäßiges Checks sicherlich die Kosten auffressen. Wir haben bislang zwei Kinder (4,5 Jahre und 8 Monate), sodass wahrscheinlich jedes Jahr komplett von vorne betrachtet werden müsste, welche Investments wie sinnvoll sind.
Laut aktuellen Prognosen (hochgerechnet/garantiert...) würde bei mir die GRV 57%, die Pflicht-BAV 24%, die Privat-BAV 5% und die restlichen Rentenversicherungen 14% ausmachen und liegt für 2023 bei 4.042 €. Die Privat-BAV ist da also nicht so kriegsentscheidend, aber die 15% locken natürlich schon, insbesondere wenn der AG laut Finanztip nur 11% zuschießen müsste.
2023 lag die Einzahlung in die Pflicht-BAV bei 4.543 € und Privat-BAV 1.680 € bei 69.000 € steuerpflichtigen Brutto (zzgl. Inflationsausgleichsprämie). Macht also rund 9% aus.
Damit liege ich deutlich über den sozialversicherungsfreien und leicht über den steuerfreien Höchstbetrag - wie wird das dann z.B. bei der Auszahlung berücksichtigt - wahrscheinlich gar nicht - oder kann ich dann sagen, für beispielsweise 12,7% der eingezahlten Beträge habe ich keinen Steuerfreibetrag mehr gehabt, also muss ich es dann auch nicht mehr versteuern?
Vielleicht wäre es demnach einfach nur sinnvoll, insgesamt 8% in die BAV zu stecken?
AW: Lohnt sich eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge bei Gutverdiener?
bis zu einem gewissen Punkt kann man das sicher selber machen. Hätte ich nur 2 Kinder und keine Scheidung hinter mir und würde auch nicht vermieten und weitere Grundstücke mit verpachtung etc. besitzen, würde ich es auch wieder selber in die Hand nehmen. In den nächsten Jahren, wenn die Rückwirkungen der Scheidung endlich vorüber sind werde ich es wohl auch so hin bekommen....
Aber solange muss mein Nettoeinkommen gering sein und das was ich absetzten kann so hoch wie möglich.... und da jedes Jahr die neuesten Dinge zu finden und am Finanzamt ohne weitere Prüfungen drumherum zu bekommen brauche ich zumindest einen Steuerberater. Natürlich kann man ihn auch nur einmalig nutzen oder bis man das so weit geregelt hat mit der AV mir ging es auch dass ich einfach Luft für andere Dinge habe, da bei mir zumindest meiner Meinung nach etwas aufwendiger ist....
AW: Lohnt sich eine zusätzliche betriebliche Altersvorsorge bei Gutverdiener?
Ok, dein Arbeitgeberangebot für die freiwillige-bAV ist natürlich deutlich besser als bei mir und deine aktuelle Nettogehaltsreduktionsabsicht ist natürlich anders wie bei mir.
Dies liegt sicherlich daran, dass die 6,5% Pflicht-bAV bei mir für den AG schon teuer ist.
Alternativ könnte ich auch eine Riesterrente aus dem Nettoeinkommen abschließen (keine Abschlussgebühr, nur Verwaltungsgebühr), da ich meine aktuell stillgelegt habe (uneinholbares Minus des aktuellen Depotwertes). Allerdings müsste ich dann ja 1.925 € einzahlen, um die volle Zulage zu erhalten, sodass der staatliche Zuschuss eher gering ist. Die Zulagen für unsere Kinder gehen in den Vertrag unserer Frau.