ich (37 Jahre) hoffe ihr könnt mich mit ein paar Denkanstößen auf den richtigen Weg bringen.
Das Thema Geldanlagen habe ich lange vor mir hergeschoben und als ich mich, nach mehreren abgewimmelten Anrufen meines Spk-Beraters, schließlich auf einen Termin bei der Sparkasse einließ, kam es so wie es kommen musste... nach zwei Stunden Gerede und "zu-gemülle" mit diversen Statistiken habe ich mich wohl über den Tisch ziehen lassen.
Leider ist man oft erst später klüger - jedoch hat das ganze das Gute, dass ich mich nun überwunden habe und etwas tiefer in das Thema eingetaucht bin.
Folgendes Problem liegt nun an:
Ich habe leider 50k in den DEKA Immobilien Europe investiert - welcher überall im Internet zerrissen wird. Wohl aus gutem Grund.. denn die Kosten sind geradezu lächerlich hoch und die "Zwangshaltezeit" von zwei Jahren eigentlich nicht akzeptabel. Hab mich leider um den Finger wickeln lassen. Es klang alles so schön und toll.
Der Fond wird von mir zum nächst möglichen Zeitraum gekündigt werden. Den Verlust verbuch ich unter Lehrgeld. Verkaufen des Fonds über die Börse möchte ich eigentlich nicht.. ich denke dadurch wird der Verlust nur noch größer. Oder was meint ihr?
Weiterhin läuft mein Festgeld von ca. 60k bald ab, welches für weitere, sinnvollere Anlagen zur Verfügung steht (Notgroschen ausreichend vorhanden). Das Geld aus dem Immo-Fond sehe ich wohl erst 09.2026 wieder. Ich möchte gerne weg von der Sparkasse - zumindest mit dem Depot - das Girokonto bleibt dort bestehen.
Der grobe Plan ist von den 60k 30k in einen ETF zu investieren und 30k in Tagesgeld. Die Zinsen möchte ich in den ETF fließen lassen + zusätzlich später das Geld aus dem Immo-Fond.
Trade Republic wurde mir empfohlen - jedoch muss ich gestehen das mir der Laden zu suspekt ist und ich schon Wert auf einen funktionierenden Support lege.
So nun die eigentlichen Fragen:
- Wie würdet ihr den unsäglichen Immo Fond abwickeln? (eingestiegen 09/2024) Warten und schnellstmöglich kündigen? Oder an der Börse verkaufen?
- Welchen seriösen Broker für ein Depot würdet ihr mir empfehlen? Dabei ist mir Seriosität wichtiger als maximal niedrige Kosten oder maximal hohe Zinsen.
- Welchen ETF soll ich wählen? Mir geht es nicht um maximal gute Rendite sondern um Sicherheit und kontinuierliches Sparen für die Zukunft. Was man ließt wäre der sogenannte "heilige Gral" Vanguard FTSE, welcher sehr breit über die Welt gefächert ist, der ETF der Wahl. Oder was meint ihr? Ich würde gerne noch einen zweiten ETF besparen, quasi als alternative und um noch breiter aufgestellt zu sein. Welche guten Kombis fallen euch denn so ein? ich hab, als Ergänzung, mit dem Gedanken an einen DAX ETF gespielt, da der Vanguard ja doch sehr US lastig ist. Oder wäre dort die Überschneidung zu groß?
Ich hoffe ich bin mit meinen Gedankengängen auf dem richtigen Weg.
Falls nicht, bitte ich um Anstöße um auf eben jenen Weg zu kommen
Den Immo Fonds (Fond benutzt man zum kochen) sobald möglich zurück an die Fondsgesellschaft zurück geben. Es beweist leider nur, das es in Deutschland an einer gescheiten Finanzbildung mangelt und sich Sparkassen nach wie vor eine goldene Nase verdienen.
Was soll deine Strategie hinter dem ETF Depot sein ? Mit einem DAX ETF kannst du den US Anteil eines All World nicht ausgleichen ausser du gewichtest den DAX so hoch, das es zur "Home Bias" wird und das ist einer der Grundfehler bei ETF´s. Mit dem DAX kauft man sich 40 Unternehmen, die alle auch im All World vorhanden sind, man gewichtet also VW, BMW, Bayer etc. über.... Das ist dann eine Länderwette bzw. eine Wette auf die DAX Konzerne.
Wenn dir der US Anteil zu groß ist, kannst du einen Asien oder Europa ETF dazu mischen (ich hatte früher z.b. die Kombi World/EM + Europa Small Caps). Die Frage ist aber warum sollte man das machen ? Die USA sind einfach die Wirtschaftsmacht Nr.1 und der Gedanke, das ein Crash der amerikanischen Wirtschaft durch weniger US Anteil milder ausfällt ist ein Trugschluss. Die Finanzkrise von 2009 hat das gezeigt. Der Einfluss von Apple, IBM, Meta, Tesla etc. ist einfach zu groß und zieht zwangsläufig alle Märkte mit in den Abgrund.
Maximale Rendite erreicht man ohnehin nur mit maximalen Risiko, mit einem Welt Depot will man das aber gar nicht. Maximales Risiko heißt nämlich auch möglicher Totalverlust ! Der FTSE All World von Vanguard (A1JX52) ist aus gutem Grund so beliebt aber es gibt auch alternativen. Manche greifen auch gerne zur klassischen Variante World/EM. Ich selbst bespare nur den FTSE Developed World, da ich von Schwellenländern nicht überzeugt bin und mische im Depot ab und an mal Krypto oder volatile Märkte bei aber nie mehr als 15%. Das muss dann aber jeder für sich selbst entscheiden, wenn man sich etwas in die Materie einliest. Für den Anfang kann man aber sorglos zum FTSE All World greifen. Alles weitere geht dann einfach mehr Richtung Wette !
Trade Republic hat eine Banklizenz und ist absolut seriös, allerdings gefällt mir die Oberfläche auch nicht und nutze es daher nur als Tagesgeld. Ich habe mein Depot bei Finanzen.net Zero, auch keine Telefonsupport aber die paar male, wo ich den Support gebraucht habe wurden die Ticketanfragen recht schnell beantwortet, wobei ich da auch schon anderes gehört habe. Ich selbst bin aber zufrieden.
Depots bei Direktbanken kann ich eigentlich nur die ING empfehlen. Die Sparpläne sind da kostenlos aber bei regulären Orders fallen ordentlich Gebühren an. Wenn du unbedingt Telefonsupport brauchst dann vielleicht mal Scalable Capital oder Smartbroker+ anschauen.
Der Hintergedanke war eine evtl. schwächelnde US Wirtschaft in der Zukunft mit einer hoffentlich starken Deutschen Wirtschaft auffangen zu können, im Fall der Fälle. Wir leben in einer Welt in der Trump zum zweiten mal an der Macht ist und Russland einen Angriffskrieg begonnen hat - ich halte nichts mehr für unmöglich. Aber wie gesagt -> Neuling. Wenn ich alles selber und besser wüsste, wäre ich nicht hier
Ich wäre definitiv auch dafür, dass man in Deutschland in den Schulen mehr Fokus auf Wirtschaftswissen legt. In der heutigen Zeit einfach sehr wichtig. Aber das ist ein anderes Thema.
Deutschland ist ein Export Land geht es der Weltwirtschaft schlecht geht es Deutschland schlecht man würde mit einer Erhöhung des deutschen Anteils das Risiko eher steigern ein sehr volatiles Depot zu haben....
Das Problem an den Schulen ist, dass die Lehrer meist auch keine Finanzbildung haben und somit nichts weiter geben könnten.... Für viele ist das auch ein so trockenes Thema, dass diese Fächer den Status von Latein bekommen würden.... Für die meisten der Schüler wird das in Zukunft eh uninteressant sein, da sie eh eher von der Hand in den Mund leben werden wenn die Tik Tok Blase platzt und die 1.000ende Influencer plötzlich nichts mehr haben was man für überteuertes Geld an die Lemminge verticken könnte...
wenn der Freibetrag sonst verschenkt wird, der ausschüttende Fonds das spart dann auf jeden Fall Arbeit und Kosten am Jahresende...
Erst den Fonds aussuchen, dann das Depot welches diesen Fonds kostengünstig besparen lässt. nicht umgekehrt....
Gute Depots legen Ausschüttungen der Fonds automatisch wieder an ohne nochmals Kosten zu verursachen....
Depot mit einem Fonds sollten nicht mehr als 15€ im Jahr kosten und die Kaufkosten unter 0,5%. als weiteres Kriterium für die Depotauswahl.... Der Fonds sollte dort auch kein Aktionsfonds sein...