Britische Finanzaufsicht bringt Influencer vor Gericht
Die britische Finanzaufsicht FCA greift erstmals gegen Social-Media-Influencer durch, die für hochriskante Derivategeschäfte werben. Neun bekannte Influencer müssen sich vor Gericht verantworten.
Die britische Finanzaufsicht (FCA) hat nach Meldungen britischer Medien ein Verfahren gegen neun Reality-TV-Stars und Social-Media-Influencer angestrengt, denen auf Instagram mehr als 4,5 Millionen Menschen folgen.
• Es ist die erste Strafanzeige, die die FCA gegen Influencer wegen angeblicher Verstöße gegen die Finanzwerbung stellt.
Unerlaubte Werbung für hochriskante Finanzwetten
Zweien der Influencer wird vorgeworfen, einen Instagram-Account für Beratung zum Handel mit Differenzkontrakten (Contracts for Difference, CFDs) genutzt zu haben, ohne dafür autorisiert zu sein.
Die anderen hätten Geld dafür erhalten, den Account unter ihren Anhängern zu bewerben.
Bei CFDs handelt sich um hochriskante Derivate.
Wer CFDs erwirbt, hat damit nicht das zugrunde liegende Asset
• – etwa eine Aktie oder Währung – gekauft,
sondern wettet mit hohem Leverage auf dessen Wertentwicklung.
Auf diese Weise können Anleger mit extremem Hebel auf Kursbewegungen setzen und viel Geld verdienen, aber auch verlieren.
Die FCA hat strenge Vorgaben dazu gemacht,
• wie CFD und CFD-artige Optionen an Kleinanleger verkauft und vermarktet werden dürfen.
Die Aufsichtsbehörde hatte bereits zuvor angekündigt, dass sie gegen sogenannte "Finfluencer" vorgehen würde, wenn sie der Meinung ist, dass die Beiträge irreführend sind.
Auch in der Europäischen Union (EU) und Deutschland beschäftigen sich Aufseher und Politik zunehmend mit der Vorgabe von Regeln für "Finfluencer".