Hier mal ein paar Fakten:
1. Ich bin verheiratet (kein Ehevertrag), keine Kinder (Kinder aber geplant)
2. Einkünfte:
a) Meine Frau ca. 2300 EUR / Monat netto
b) Ich: ca. 3900 EUR + ca. 500 EUR Nebeneinkünfte = 4400 EUR / Monat
= 6700 EUR netto
3. Darlehen:
- Wir haben eine Tilgungsrate von 1.300 EUR / Monat.
- Eine optionale Sondertilgung von 12.000 EUR / Jahr
4. Im Grundbuch und Darlehensvertrag sind wir beide drin
5. Die Tilgungsrate geht von meinem Konto ab. Gehälter laufen alle auf getrennte Konten des jeweiligen. Wir haben ein Gemeinschaftskonto für Einkäufe, Urlaube.
Die Sondertilgung möchte ich weitestgehend auch jedes Jahr ausschöpfen.
Meine eigentliche Frage ist nun, wie man die Abbezahlung der monatlichen Tilgungsrate handhabt.
Meine Frau findet es nicht so toll, wenn wir hier 50:50 machen, aufgrund dem geringeren Gehalt.
Solange meine Frau nicht in Elternzeit / Mutterschutz ist, finde ich persönlich es fair, wenn wir mindestens die monatliche Rate 50:50 bezahlen.
Dass meine Frau durchaus es nicht schafft 6000 EUR für die Sondertilgung aufzubringen, kann durchaus sein.
Sobald meine Frau in Elternzeit ist, stellt sich eine andere Frage bezüglich der Aufteilung.
Die Frage bezieht sich daher erstmal auf den IST - Zustand.
Wie handhaben das andere?
Da wir ein ähnliches Ausgabeverhalten haben, haben wir ein Gemeinschaftskonto, von dem alles bezahlt wird, egal wie das Gehaltsgefüge ist.
Es hat zwar jeder noch sein persönliches Konto, aber darüber werden nur mal Geburtstagsgeschenke o.ä. bezahlt.
Ist zumindest seit 20 Jahren dadurch alles sehr einfach. Dafür problematisch, falls man sich mal trennen sollte oder wenn ungleiche Ausgabeverhalten vorliegen sollten.
Ansonsten ist sicherlich die Lösung von ZehWeh eine Option.
Ist aber dann wieder unfair, sobald einer karrieretechnisch zurücksteckt, wegen der Kinder.
Zitat von ZehWeh
Wir haben es %-Anteilsmäßig gemacht, Frauen verdienen halt trotz gleicher Tätigkeit oft trotzdem weniger.
Ich hab damals in meine Frau "investiert" und vieles gezahlt, als sie noch Studentin war, jetzt verdient sie etwas mehr als ich.
Ich würde mich an das halten wie es im Grundbuch steht, denn wenn es zur Scheidung kommt ist alles andere schwer nachzuweisen und auch anerkannt zu bekommen. Sollte sie zu 50% drin stehen wäre ihr Anteil auch 50%. Bei einer Scheidung wird sie auch 50% bekommen auch wenn sie nur 40% oder gar nur 30% mitgetragen hat. Das führt in der Regel immer zu noch mehr streit.... Die Anwälte freut es, denn sie bekommen beide dann mehr Geld. Zudem besteht dann ein deutlich höheres Risiko, dass das Haus unter den Hammer kommt, weil spätestens dann egal wie es kommt der eine sich die anteiligen Raten nicht mehr leisten kann und der andere es nicht mehr aufgefangen bekommt.
Ein anderes Fazit aus Scheidungen in der Regel muss der Mann ausziehen, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind und nein auch wenn vorher "geregelt" wurde der Fall Scheidung wird sich schwer dran erinnert, dass bei einer hälftigen Aufteilung der Kinderzeiten weniger Geld bei den Anwälten raus springt. Somit werden spätestens dann die Anwälte dafür sorgen auch hier ihre Bezahlung auf Kosten der Kunden zu bekommen.....
Ich und meine Freundin haben es nun so gehandhabt, ich bezahle das Haus und das was sonst ansteht und nur ich stehe im Grundbuch. Dafür kann sie ihre Selbstständigkeit in der Elternzeit aufbauen, damit wenn sie möchte nach der Elternzeit das ganz selbstständig machen kann oder weiterhin als Nebenerwerb zu ihrem normalen Beruf. Sie kann sich somit voll auf die Kinder und damit sie nicht in ein Loch nach der Elternzeit fällt weiterhin das machen was sie möchte ganz ohne Druck jeden Monat soviel auf den Tisch legen zu müssen, damit sie ihren Anteil am Haus finanziert.... Aber wir sind auch nicht verheiratet nach meiner Odyssee der Scheidung und der Erfahrungen hieraus und dass man so gut wie keine Vorteile mehr hat und die dann im Fall einer Scheidung noch zusätzlich deutlich teurer zu stehen kommen als man jemals aus der Heirat mehrnutzen gehabt hätte...... Und da Scheiden lassen gerade für die die weniger verdienen recht einfach ohne großen Aufwand richtig viel Rentenpunkte, Geld etc. abgreifen kann und es eine ganze Scheidungsindustrie gibt die sich an dem Geld derer bedienen können und machen, stehe ich sehr negativ gegenüber einer Heirat.
Denn es verdient nicht nur der Anwalt, der "Schwächere" und der Staat selber an der Scheidung sondern noch viel mehr.... Es gibt Gutachter, Sozialberater alle die wollen nur das Beste von einem, das Geld von dem vermeintlich finanziell stärkerem.
Mich hat alleine die Scheidung damals bis heute mehr als 250.000€ gekostet.... und auch ich hatte viel in meine Ex damals investiert, 6 Jahre Studium, Studiengebühren, Führerschein, Auto.... Da sind noch einmal 100.000€ weg gewesen... Dafür hätte ich ein nettes kleines Haus für kaufen können ganz für mich alleine.....
Und das bei einer Scheidungsquote von fast 50% an aller "neu" Ehen... So ein Risiko gehe ich persönlich nicht mehr ein, da sind riskante Hobbys deutlich risikoärmer..... und bringen mir mehr...
Ich würde mich an das halten wie es im Grundbuch steht,
Entweder so, oder eben akzeptieren, dass Du wirtschaftlich gerade mehr trägst.
Ist denn die Aufteilung im Haushalt und der Alltagsorganisation auch 50 : 50 verteilt?
Am Ende muss es sich für beide halt fair anfühlen.
Zitat von titan1981
Ich würde mich an das halten wie es im Grundbuch steht, denn wenn es zur Scheidung kommt ist alles andere schwer nachzuweisen
Auf den Nachweis kommt es überhaupt nicht an. Zahlt ein Ehepartner in der Ehe auf die beiderseitigen Verbindlichkeiten, begründet das keinen Ausgleichsanspruch. Stell dir vor, wie aufwendig eine Scheidung wäre, wenn plötzlich aufgeklärt werden soll, wer wann welche Darlehensraten bedient und wer im Gegenzug immer die Einkäufe gezahlt hat.
Das gemeinsame Wirtschaften im Rahmen einer Zugewinngemeinschaft (kein Ehevertrag beim TE) wird eben im Kern durch den Zugewinnausgleich auseinandergesetzt. Das ist nicht immer fair, deswegen kann ein Ehevertrag durchaus Sinn ergeben.
Zitat von vished
das natürlich.
Mir geht es aber zunächst darum, wie andere das handhaben.
Ich verstehe den Gedanken, aber Beziehungen sind ein komplexes Geflecht, die man nicht auf eine einzelne (wirtschaftliche) Komponente runterbrechen kann.
Ich persönlich hätte keine Lust, in meine Ehe gegenseitig "abzurechnen". Ich finde das maximal unromantisch.
Funktioniert natürlich nur, wenn die Vorstellungen der Partner in wirtschaftlichen Dingen auch halbwegs kongruent sind.
Natürlich geht es nicht, wenn ein Partner wenig arbeiten und viel ausgeben, der andere Partner hingegen ranklotzen und eisern sparen will. Die Vorstellung über die Lebensgestaltung sollte aber zumindest im Zeitpunkt der Heirat schon mal grob bekannt und abgesteckt sein.
Zitat von tneub
Dafür problematisch, falls man sich mal trennen sollte
Eigentlich gar nicht. Im Falle eine Trennung spielt es nahezu keine Rolle, inwieweit das Geld in der Ehe "fair" ausgegeben wurde.
Problematisch ist das nur, wenn man im Stillen vorhat, das Ausgabeverhalten des Partners im Falle einer Trennung für Rückforderungen zu nutzen (Du mit deinem teuren Golf-Spielen/Auto/Schuhe etc.)... das klappt dann halt nicht. Insofern kann man nur raten, diese Konflikte in der Ehe zu klären, nicht danach. Ich behaupte einfach mal, dass durch das aktive Klären dieser Konflikte die Wahrscheinlichkeit eher steigt, dass es kein danach (in Form einer Scheidung) gibt.
Oder alternativ, dass eine ohnehin unvermeidbare Scheidung - oder zumindest die wirtschaftliche Trennung - wenigstens zeitnah erfolgt. Wenn man sich über die Form der Lebensführung so gar nicht einig wird, sollte man mindestens die wirtschaftliche Abhängigkeit nicht eingehen oder lösen.
Zitat von vished
Meine Frau findet es nicht so toll, wenn wir hier 50:50 machen, aufgrund dem geringeren Gehalt.
Solange meine Frau nicht in Elternzeit / Mutterschutz ist, finde ich persönlich es fair, wenn wir mindestens die monatliche Rate 50:50 bezahlen.
Diesen Punkt hätte man natürlich optimalerweise vor dem Hauskauf besprochen.
mal 'ne Frage: "Welche Steuerklassen liegt hier vor? Die 3/5, die 5/3 oder die 4/4? Erkläre das mal!
Obwohl, dies ab 2030 keine Rolle spielen wird. Weil diese Steuerklassen 3 und 5 vollständig abgeschafft werden. Aber jetzt beeinflußen Sie noch das Einkommen.
Als mit Absicht Unverheirateter mit Kids kann ich da nur beitragen, dass Kosten in einer Partnerschaft nie gleich verteilt sind und je eher Du Dich an die Kosten gewöhnst, desto besser. Bei uns waren die Kosten früher auch zu Lasten meiner LG verteilt, sie hat schon voll verdient, ich war noch im Studium/Staatsexamen. Jetzt hat sich das komplett gedreht, ich zahle ca. 75-80% der Familienkosten.
Da kommst Du eh nicht drum rum und in einer Ehe mit Eurer Konstellation erst recht nicht, wie wary schon beschrieben hat.
Auf den Nachweis kommt es überhaupt nicht an. Zahlt ein Ehepartner in der Ehe auf die beiderseitigen Verbindlichkeiten, begründet das keinen Ausgleichsanspruch. Stell dir vor, wie aufwendig eine Scheidung wäre, wenn plötzlich aufgeklärt werden soll, wer wann welche Darlehensraten bedient und wer im Gegenzug immer die Einkäufe gezahlt hat.
Das gemeinsame Wirtschaften im Rahmen einer Zugewinngemeinschaft (kein Ehevertrag beim TE) wird eben im Kern durch den Zugewinnausgleich auseinandergesetzt. Das ist nicht immer fair, deswegen kann ein Ehevertrag durchaus Sinn ergeben.
Leider habe ich das leidlich am eigenen Laib erfahren.... und ja ich habe es belegen können, gebracht es es mir nur Teilweise etwas. Ein Ehevertrag ist wenn man es drauf anlegt auch für die Katz, es gibt immer Lücken und Dinge die heute anders gemacht werden als bei Aufsetzung, ich denke die wenigsten aktualisieren so einen Ehevertag an neue Begebenheiten... Das muss man aber leider machen möchte man, dass dieser bestand hat...
Wie gesagt ich bin da ein deutlich gebranntes Kind, ich weiß auch dass sich viele mit vermeintlichen Eheverträgen die damals Stand und rechtens waren, aber nicht aktualisiert wurden alle gekippt wurden.... Ich wünsche jedem, dass es einem besser ergeht als mir damals. Von der Sache hätte ich mich ohne meine lückenlosen Belege bis heute finanziell nicht erholt.
Es wurde da so systematisch vorgegangen. Digitale- und Papier-Belege wurden vorab "entsorgt", hatte ich ja schön nach Jahren sortiert eingelagert.
Dumm nur wenn man auch die Quittungen (sämtliche) aufhebt und an einem anderen Ort schon gelagert hat um im Schadfall (Brand, Wasserschaden etc. noch etwas für Versicherungen in der Hand zu haben).
Das Problem war, dass der anderen Seite die Aussage ohne Beleg vor Gericht geglaubt wurde und man dann mühsam die Wahrheit rekonstruieren konnte. Mir wurde angelastet ich hätte Geld verschwinden lassen konnte aber belegen, dass ich mit dem Geld die teuren Wünsche der EX bedient hatte....
Ja wenn man sein recht haben möchte muss man das Belegen können, sonst hätte ich noch einmal richtig Geld gelassen... Ich war froh dass ich den Kaufvertrag von dem Haus nicht unterschreiben hatte. Sonst würde ich wohl noch heute ein Haus bezahlen welches ich selber nicht nutzen dürfte....
Vielleicht wäre ein gemeinsames Haushaltsbudget hilfreich, bei dem ihr alle gemeinsamen Ausgaben und Tilgungen anteilig zu eurem Einkommen finanziert. Das könnte fairer sein und die finanzielle Last gleichmäßiger verteilen.