Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

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  1. Avatar von DukeWellin
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    Standard Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

    "Bei den Eigenkapitalkosten handelt es sich im Gegensatz zu den Fremdkapitalkosten nicht um tatsächliche Kosten, sondern um die erwartete Verteilung von Unternehmensgewinnen an die Eigenkapitalgeber, also etwa die Aktionäre einer Aktiengesellschaft."

    So die Definition. Aber warum ist die Aktienrendite, darum geht es hier ja, die eine Person einfährt, eine Verteilung von Unternehmensgewinnen? Eine Rendite entsteht dadurch, dass der Aktienkurs nach dem Kaufzeitpunkt ansteigt, aber was hat das mit Unternehmensgewinnen zu tun? Der Aktienkurs ist doch von der Nachfrage abhängig und nicht von Unternehmensgewinnen. Es gab ja auch schon Aktien, wo kein substanzieller Wert dahinter stand, aber der Kurs trotzdem gestiegen ist.

    "Im Finanzwesen sind die Eigenkapitalkosten die Rendite, die ein Unternehmen theoretisch an seine Eigenkapitalgeber, d. h. Aktionäre, zahlt, um das Risiko zu kompensieren, das sie durch die Anlage ihres Kapitals eingehen."

    Eine weitere Erklärung. Aber warum soll die Rendite eine Risikokompensation sein? Man kauft doch gerade wegen der Rendite die Aktien. Außerdem kann ich ja auch eine negative Rendite haben, inwiefern handelt es sich dabei also um eine Risikokompensation? Ist es nicht eher so, dass man Aktien kauft, in Erwartung einer Rendite, wobei man auch das Risiko einer negativen Rendite eingeht?

  2. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

    Leider ist dies nicht richtig, DukeWellin,

    Denn diese Berechnung führt in den Betrug für die Aktionäre.

    Denn wie Bio-Data, ein Laden mit einer Bewertung von 1 Mrd., obwohl dies nur ein Kuhstall war.

    Oder Tesla ein Laden werden Mitarbeiter
    Anzahl der Beschäftigten: 140.473 (2023)
    Umsatz: 81,46 Milliarden USD (2022)
    Marktkap.578,94 Mrd. USD
    Der Bruttogewinn von Tesla lag im Jahr 2023 bei rund 17,7 Milliarden US-Dollar und ging damit um etwa 15,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Beim Nettoergebnis von Tesla konnte hingegen ein Anstieg verzeichnet werden.
    Rechne mal um Wert der Firma 578,940.000.000 $ / 140.473 Mitarbeiter = 4.121.361 €. Das bedeutet, dass jeder Tesla-Mitarbeiter über 4,1 Mill $ wert ist.
    Also vergleichen sie mal WV, Benz, und Co dazu!

    Rechnet man dem Marktkap. von 578,94 Mrd. durch die 17.7 Mrd. $ Gewinn haben wir allenfalls 3,11 % Brutto-Rendite pro Jahr, davon müssen die Kosten der Nachrangkredite und Verbindlichkeiten aus der Vergangenheit für die Zukunft noch bezahlt werden. Die Aktienpakete für die Mitarbeiter und Vorstände.

    - Enron lässt grüßen

    Und noch etwas versuchen Sie Puts-Optionen ISIN: US88160R1014 zu kaufen! Wenn ich keine Puts finden, bedeutet dies für mich: "Dass die gewerblichen Optionen-Händler in den nächsten 2 bis 5 Jahren erwarten, dass der Aktienkurs von Tesla in den Keller fällt."

    Und wer hat mehr Informationen und Fachwissen als ein Vollprofi aus der Börsenbranche? Keiner!

    Und wenn die Bilanzen den Branchenvergleich nicht standhalten, schauen sie mal, ob es Put-Optionen gibt! Wenn nicht, rechnen die gewerblichen Börsen-Händler einen Kursabsacker!
    Falls Sie wirklich Bilanzen von Firmen verstehen wollen, da sollten Sie sich nicht nur den "Technischen Fachwirt", sondern den "Technischen Betriebswirt" abschließen.
    Damit sie auch nur ansatzweise verstehen, was produziert und daraus ableiten kann, ob die Firmenzahlen im Branchenvergleich standhalten.

    bruno68

  3. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

    Duke,

    also um das zu erklären, du würfest da einfach unterschiedliche Begriffe durcheinander:

    Du kennst vielleicht die Sendung "die Höhle der Löwen". Du hast z.B. eine GmbH oder AG und bietest einem Investor x Anteile zum Kauf an. Der Investor kauft, das Kapital fließt in das Unternehmen und im Gegenzug besitzt der Investor nun z.B. 10% deines Unternehmen. Bei einer AG, wenn diese vorher in deinen alleinigen Besitz war hälst du 90% der Aktien, der Investor 10%. Wenn es nun (sehr vereinfacht) 100 Aktien gibt, dass du also 90 Stück, der Investor 10 Stück.

    Nun ändert sich die Bewertung der AG (steigende oder fallende Kurse oder steigende oder sinkende Angebote anderer Investoren für deinen 10% Anteil), aber das hat für die AG zunächst keinerlei Auswirkungen. Egal wie der Kurs sich ändert, der Investor (ode rein anderer beim Verkauf) besitzt immer 10%, nur dass diese 10% eben mehr oder weniger "wert" werden, aber aus AG Sicht bleiben es immer 10%. Der Investor geht mit dieser Investition natürlich auch ein Risiko ein, denn die AG könnte insolvent werden. Also entschädigt die AG alle Anteilseigner mit einem Teil des Gewinns der ausgeschüttet wird. Egal ob es ein gutes Jahr mit hohem Gewinn oder geringem Gewinn war, du bekommst immer 10% des ausgeschütteten Gewinns.

    Das sind Eigenkapitalkosten, wobei Kosten streng gemommen ein falsches Wort ist. Kosten bezeichnen eigentlich in einem Unternehmen Ausgaben denen eine Gegenleistung gegenübersteht, also z.B. Dienstleistungen, Waren usw. die ein Unternehmen kauft.


    Aus deiner Sicht Investor:

    Du hast einerseits eine jährliche Eigenkapitalrendite (Dividende) von (dein Anteil am) ausgeschütteter Gewinn/Kaufpreis entweder bezogen aus deine prozentuale Gesamtbeteiligung oder eben auf eine Aktie. Dich interessiert natürlich auch die Bewertung des Unternehmens (steigende und fallende Kurse). Im Idealfall hast du im Jahr des Verkaufs dann eine andere und viel höhere Eigenkatipalrendite, nämlich Gewinn aus dem Verlauf / Investition + möglicherweise die Dividene, je nachdem ob du vor oder nach dem Ausschüttungstermin verkaufst.

    Ich hoffe, es ist einigermaßen verständlich erklärt....

  4. Avatar von DukeWellin
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    Standard AW: Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

    Deine Ausführungen sind verständlich und nachvollziehbar. Du sagst, die jährlich ausgeschüttete Dividende entspricht den Eigenkapitalkosten. Nun entnehme ich allerdings meiner Fachliteratur, dass "die Rendite eines Investments in Aktien (=Eigenkapitalinvestment) den Eigenkapitalkosten der Firma entspricht".

    1. Nun ist hier von "Rendite" die Rede, also die theoretischen Gewinne durch Kurssteigerung und nicht von Dividende, daher meine Verwirrung.

    2. "Der Investor geht mit dieser Investition natürlich auch ein Risiko ein, denn die AG könnte insolvent werden. Also entschädigt die AG alle Anteilseigner mit einem Teil des Gewinns der ausgeschüttet wird", daraus folgere ich: Dividende als Risikokompensation. Wenn nun die Dividende aber eine Risikokompensation ist, was ist denn dann überhaupt der urtümliche Grund des Investors, zu investieren? Die Dividende wird als Risikokompensation ausgeschüttet, aber wofür geht der Investor im Kern das Risiko überhaupt ein?

  5. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

    Versuches zu verstehen

    1. Nun ist hier von "Rendite" die Rede, also die theoretischen Gewinne durch Kurssteigerung und nicht von Dividende, daher meine Verwirrung.
    Dass es Gewinne gibt, die durch Kurssteigerung gibt, weil die Aktie unterbewertet ist!
    Eine Value-Aktie ist eine Aktie, die zu einem Preis gehandelt wird, der unter ihrem intrinsischen oder Buchwert liegt. Investoren identifizieren solche Aktien durch die Analyse von Fundamentaldaten, wie z.B. dem Kurs-Gewinn-Verhältnis, der Dividendenrendite und der Bilanzstärke des Unternehmens.
    Aber "Verdienen" kann man nur, wenn man Aktieninhaber ist, also wenn man vor dem Börsengang (IPO) den Zugriff auf Aktien hat!

    wie StGe1973 es beschreibt: '"Du kennst vielleicht die Sendung "die Höhle der Löwen." Die Geldgeber kaufen Firmenanteile, z. B. Eine AG mit 50.000 € für 20 % (10.000 €) für 100.000 €, daraus ergibt sich ein nicht öffentlicher Kurswert von 500.000 € für alle Aktien! Da steht der AG ein Vermögen von weiteren 450.000 € zu.

    Denn wer sich auf ein solches Spiel einlässt, hat das Einlage-Geld schon längst nicht mehr! Läuft die Firma beim Umsatz, wird die Kapitalanlage ständig erhöht, von 50.000 € auf 500.000 € dementsprechend, erhöht sich auch der Anteil des ersten Geldgebers, der jetzt Anteile für 100.000 € hält.
    Wenn man dann an die Börse will, weil man Mrd. Umsätze erreicht hat und es Zeit ist, als Firmengründer Kasse zu machen. So werden 50.000.000 Aktien, mit einem Nennwert von 1 €, mit einem "faireren inneren" Wert von 15 € am 1. Börsenplatztag, an die Neu-Aktionären verkauft.
    Dieser Kassentag bedeutet, dass die alten Anteilseigner an diesen Tag für 750.000.000 € Kasse machen, was aber nicht unbedingt die neuen Aktionäre verstanden haben, ist, dass weitere 450.000.000 Aktien für weitere Kapitalsaufnahmen noch bei den Altaktionären bereitliegen!

    Nun rechne mal, was der 1. Geldgeber bekommen wird, bei 100.000 € Stammeinlage, gehören ihn 10.000.000 Aktien zum 1. Handelstag mit einem Kurswert von 150.000.000 €, mit der Option auf weitere 1,35 Mrd. € bei einem gesamten Kapitaleinsatz von nur 100.000 €.

    Allerdings sind ca. 80 % aller Investment eher Totalausfälle, ca. 19,5 % mit geringen, neutralen oder leicht positiven Ergebnissen und die wenigsten Inventionen gelingen, wie oben beschrieben.

    Bei Growth-Aktien liegt der Fokus in der Zukunft der Unternehmen. Besonders wichtig ist die richtige zukunftsträchtige Branche des Unternehmens und das Wachstum. Eine aktuelle sehr hohe Bewertung wird in Kauf genommen, da das Unternehmen noch sehr stark wächst und sich so die Bewertung in wenigen Jahren relativiert.
    bruno68

  6. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

    Für Beteiligungen an Unternehmen gibt es bei privaten Menschen und Unternehmen natürlich sehr viele Gründe:

    Bei Unternehmen geschieht das häufig, wenn es startegische Partnerschaften sind z.B. wenn Autofirmen zusammen Motoren entwickeln. Entwerder gründen diese ein Joint Venture bei denen beide beteiligt sind oder die Unternehmen beteiligen sich direkt (über Aktienkäufe) am anderen Unternehmen. Es kann z.B. auch um wichtige Rohstoffe, Vorprodukte usw. gehen. Das sind dann strategische Beteiligungen, bei denen nicht der (steigende oder fallende) Kurs interessant ist. In der Bilanz stehen diese dann im Anlagevermögen. Wie bei jeder Gedlanlage geht es dann neben dem strategischen Effekt um die Verzinsung der Anlage, sprich Dividende. Ist für den Anlegenden Rendite und den Auszahler= Eigenkapitalkosten.

    Gibt es ebenso bei privaten Menschen, die sich z.B. eine Zusatzrente ausbauen wollen, also gerade nicht auf den Kurs achten, sondern auch hohe Ausschüttungen, sprich Dividende sog. Dividendenperlen oder z.B. dass privaten Menschen Klimaschutz usw. so wichtig ist, dass sich diese an solchen Unternehmen langfristig bezeiligen wollen.

    Natürlich für private Menschen steht meistens die Kursrendite im Vordergrund. Sie kaufen Aktien nicht wegen einen strategischen und langfristigen Interesse an einem Unternehmen, sondern weil sie Kursgewinner erzielen wollen. Gibt es bei Unternehmen ebenso, dann stehen diese Aktien im Umlaufvermögen in der Bilanz.

    Es gibt bei Aktien eben 2 Arten von Rendite:

    1. Die Dividende für Aktionäre, Zins auf die Anlage, Risikoausgleich für Insolvenz, egal wie man es nennt = Eigenkapitalkosten des Unternehmen = Beteiligung der Aktionäre am jährlichen Gewinn (
    bzw. der Quote der Ausschüttung des Gewinns der auf das jeweilige EK (Aktie) entfällt.

    2. Kursgewinne: Ist für das Unternehmen eigentlich absolut egal, verursacht keine Kosten oder Gewinne. Für das Unternehmen nur interessant z.B. bei Kapitalerhöhungen (je höher der Kurs, desto weniger neue Aktien müssen z.B. für eine Kapitalerhöhung von 1 Mrd Euro ausgegeben werden) oder Käufe anderer Unternehmen (wenndie Ag eine Aktien z.B. Aktienrückkäufe besitzt und in Aktien bezahlt wird, d.h. je höher der Kurs, desto weniger eigene Aktien müssen für Aktien des zu übernehmenden Unternehmens bezahlt werden). Für "kurzfristige" Beteiligungen natürlich sehr wichtig, da diese eben Rendite über Kursgewinne erzielen wollen.

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    Standard AW: Eigenkapitalkosten eines Unternehmens?

    Vielen Dank!

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