Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

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  1. Avatar von Andreas-H
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    Standard Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Ich verstehe es nicht. Da krieg ich ne platte Stirn, von soviel davorschlagen.

    Auch in meinem Umkreis (Familie/Bekannte/Beruf) gibt es ein haufen Leute die nicht in der Lage sind Beispiel: bei einem Familieneinkommen von ca. 3500, 3 Personen und umgerechnet 1500,-€ Fixkosten (Miete, Strom, Heizung, Wasser, Auto) Geld zurückzulegen falls mal die Wama kaputtgeht (neue Wama kostet maximal um die 600-1000)

    Aber immer mit dem neuesten Handy rumlaufen, immer Essen gehen, die belegten Brötchen für die Arbeit morgens auf dem Weg dahin für 10,-@ das Stück beim Bäcker kaufen, Teure Hobbies etc. Wenn man sich was nettes anschaffen will, wird nicht gespart sondern Kredite auf komm Teufel komm raus aufgenommen.

    So läuft das Jahrelang und wenn dann das Kartenhaus irgendwann zusammenfällt fängt das Geheule an, man hätte kein Geld und alle anderen sind schuld ausser man selbst. Dann bettelt man die Leute an die genug Geld haben weil sie eben verantwortungsbewusst mit ihren Mitteln umgehen, damit sie diese gefälligst dafür verwenden die selbstverschuldete malaise anderer auszubügeln :-)

    Das hat in den letzten Jahrzehnten echt überhand genommen. Können die Leut garnicht mehr mit Geld umgehen oder könnten sie es, aber machen es trotzdem weil man kann ja so einfach den Finger heben und das Spielchen von vorn beginnen lassen ?

  2. Avatar von Andreas-H
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Zitat Zitat von Zapp73
    Dann wird der Staat das tun müssen, also durch mehr Staats-Verschuldung den Konsum anfeuern. Ganz ohne privaten Verschuldungsanteil wird es aber nie gehen, es sei denn, man kauft sich ein Haus nur dann, wenn man Cash bezahlen kann.
    Allein der Gedanke. Wenn ich 2014 als ich gekauft habe stattdessen weiter gespart hätte würde mir jetzt sogar noch mehr geld fehlen als wie mir damals gefehlt hat um es bar zu kaufen. Okay, die letzten 10 Jahre waren auch extrem was das angeht. Das würde für die meisten ein eigenes zuhause in das reich der legenden schicken. mal ab davon das die miete weiterläuft.

  3. Avatar von wary
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Zitat Zitat von Andreas-H

    Kann es sein das es tatsächlich sogar notwendig ist, zum Weiterbewegen des aktuellen schuldenfinanzierten Rades, das immer eine Mindestmenge an Bürgern dran gefesselt bleiben muss ?
    Wir haben ein System, das auf ständigem Wachstum basiert.

    Das ständiger Wachstum mit begrenzten planetaren Ressourcen nicht funktioniert, führt uns zunehmend der Klimawandel vor Augen. Aber auch rein wirtschaftlich kann bei gleich großer Bevölkerung Wachstum nur durch Steigerung der Produktivität und Steigerung des Konsums funktionieren. (wobei der Konsum natürlich nicht vollständig im Inland stattfinden muss).

    Die Produktivität hat sich bislang durch Technik steigern lassen, gleichwohl braucht es immer noch billige Arbeitskräfte. Diese durch Konsumschulden auch an den Lohnerwerb zu fesseln ist eine win win Situation für Produktivität und Konsum, da sie damit beides gleichermaßen steigern.

    Für den Konsumenten fühlt es sich ein wenig so an, als würde er durch seinen Konsum am Wohlstand partizipieren. Mitunter mag man dies bezweifeln.

    Zitat Zitat von Andreas-H
    was passiert wenn niemand mehr ins rad steigt ?
    Und diese Frage finde ich viel spannender als die bloße Frage "Warum tut es der Einzelne". Denn diese Frage ist eben schnell und unspektakulär beantwortet.

    Interessant ist doch, dass eigentlich jeder versteht, das ständiger Überkonsum sowohl für den Einzelnen als auch für unsere Umwelt eine Katastrophe ist. Und das wir es trotzdem insgesamt nicht einmal ansatzweise in den Griff bekommen.

    Insofern ist der Vergleich mit Drogensüchtigen nicht ganz verkehrt. Ergänzt damit, dass wir alle gleichzeitig irgendwie am Vertriebssystem wirtschaftlich beteiligt sind, also gleichzeitig Konsument und Dealer. Und das es uns allen an Fantasie für bzw. positiven Erfahrungen mit anderen Erwerbsmodellen mangelt.

  4. Avatar von Andreas-H
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Zitat Zitat von wary
    Die Produktivität hat sich bislang durch Technik steigern lassen, gleichwohl braucht es immer noch billige Arbeitskräfte. Diese durch Konsumschulden zu fesseln ist eine win win Situation für Produktivität und Konsum, da sie damit beides gleichermaßen steigern.
    Das ist keine Schöne Perspektive, vor allem für diejenigen die gefesselt sind.

  5. Avatar von wary
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Nun... deswegen ist es ja auch nur eine win-win und keine win-win-win Situation.

    Andererseits lebt selbst der überschuldete Mindestlohnangestellte hierzulande auf einem sowohl historisch als auch im Weltvergleich gesehen sehr hohen Niveau. Also ein Hauch von "win" lässt sich auf dieser Seite nicht ganz leugnen, wobei natürlich immer die Frage bleibt, ob in einem anderen System nicht mehr bei diesem Menschen ankäme.

    Deswegen ist es zwar sehr leicht offenkundige Missstände anzuprangern, konkrete und global funktionierende Lösungen lassen sich aber nicht so leicht anbieten.

  6. Avatar von EgonO
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Zitat Zitat von Bankkaufmann
    Konsumschulden sind ein super Geschäft für Banken.
    Doch viele haben einfach zu hohe Ansprüche an das Leben, verzocken sich an der Börse, beim Pokern, gibt ja 1000 Gründe.

    Aktuell haben wir im Rahmen einer Schuldenzusammenfassung einen Kunden der 60 (sechzig) Konsumkredite hat.
    Der nierdigste sind EUR 137 mit einer Rate von 7 EUR.

    Da fällt mir nichts mehr ein...
    Dieser Mensch hat sich eindeutig verzettelt. Seine Gesamtschuld wird vielleicht nicht extrem hoch sein. Ich denke aber, dass ihm die Summe der 60 Raten das Genick gebrochen hat. Hoffentlich lernt er daraus.

  7. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Man braucht nur mit offenen Augen einkaufen gehen!

    Da werden Sachen gekauft, für weniger als 1,50 € kosten und bezahlt mit Karte?

    Da verliert man die Kontrolle über sein Geld, denn wenn man Pech hat, kommt noch 0,50 € je Buchung hinzu!

    Zwar kann die Kontoführung kostenfrei sein, nicht aber die Buchungen! Beim Bäcker, im Getränkemarkt, Lebensmittel überall, die Karte eingesetzt und "zugeblecht". Und am Ende des Monats die 100 € Buchungsgebühr zuzahlen!

    Natürlich mit der Debitkarte monatlich abgerechnet, mit 16 bis 20 % p.a. eingezogen vom Konto im Folgemonat, deren Zinsen weitere 12 bis 16 % p.a. bis zu vollen Tilgung belastet wird.
    Was natürlich bei monatlichen 2.000 € runde 30 € Debitkosten verursacht und weil von laufenden Monat ja die Kosten des Vormonats bezahlt werden, fallen weitere Kosten bis zu 30 € auf das Gehaltskonto an,
    so rundet sich das Bild der Verschuldung ab.

    Genauso mit dem Warenkauf, mit 0 % Finanzierung! Da muss man ernsthaft sich selber mal fragen, wie machen die das?
    Könnte es sein, dass die Finanzierungskosten nicht in den Verkaufspreis eingepreist sind?
    Sodass man den Warennettoverkaufspreis ohne die Zinskosten ohne weiteres bis 20 % Zuschlag geben könnte? Weitere 333,33 € monatlich?

    Wie hieß es früher in der Werbung nicht? Katalogpreise sind Teilzahlungspreise? Für 3 bis 6 Raten? Da bedeutete doch Schulden haben ohne Rücksicht auf die Leistungsfähigkeiten der Rückzahlbarkeit, also direkt in den dauerhaften Schuldensumpf.

    Rechnet man zusammen, sind dies monatlich nur 400 € Kosten, die vermeidbar wären und das bei nur 2.000 €, weil man eine Person von Welt sein will!

    bruno68

  8. Avatar von tneub
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Zitat Zitat von bruno68
    Man braucht nur mit offenen Augen einkaufen gehen!

    Da werden Sachen gekauft, für weniger als 1,50 € kosten und bezahlt mit Karte?
    Ej Opi, du hängst immer noch im letzten Jahrtausend ab. Schau dich mal in anderen Ländern um, da wird kein Bargeld mehr genutzt und es sind trotzdem nicht alle Pleite.
    Nur weil du bei der Spasskasse noch Kohle pro Buchung zahlst, ist nicht jeder andere so blöd.

    Ich kann übers Konto meine Ausgaben viel besser nachvollziehen, als wenn das Geld im Portemonnaie alle ist. Wenn das Bargeld alle ist, dann frag ich mich recht häufig, für was haste das wieder alles ausgegeben. Es ist die Einstellung zum Geld und nicht die Bezahlart, die entscheidet ob am Ende des Monats was übrig bleibt.

    Zitat Zitat von bruno68
    Zwar kann die Kontoführung kostenfrei sein, nicht aber die Buchungen! Beim Bäcker, im Getränkemarkt, Lebensmittel überall, die Karte eingesetzt und "zugeblecht". Und am Ende des Monats die 100 € Buchungsgebühr zuzahlen!
    Und die Kosten fürs tägliche Geldzählen und zu Bank bringen ist kostenlos? Es wäre deutlich günstiger das Bargeld abzuschaffen und nur noch die Kartengebühren zu zahlen. Aber Personalkosten sind für die meisten Unternehmer ja Eeh-Da Kosten.


    Zitat Zitat von bruno68
    Genauso mit dem Warenkauf, mit 0 % Finanzierung! Da muss man ernsthaft sich selber mal fragen, wie machen die das?
    Könnte es sein, dass die Finanzierungskosten nicht in den Verkaufspreis eingepreist sind?
    Klar sind die das. Und wenn du dort einkaufen gehst, dann zahlst du als Barzahler definitiv zu viel, weil du nicht mal die Zinsvergünstigung mitnimmst.

    Wobei man relativierend dazu sagen muß, dass das nicht immer vom Händler kommt, sondern oftmals vom Großhändler oder vom Hersteller.
    Das hatten wir sowohl im Autohandel, als auch im stationären Handel, dass wir gar keinen Einfluss darauf hatten und es für uns als Händler margentechnisch komplett egal war, ob finanziert oder bar bezahlt wird. Insofern hilft da als Barzahler nichtmal nachverhandeln.

  9. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Ja, ja teub,

    andere Länder bedeutet auch andere Sitten! Und was bringt das für uns? Nichts, denn schaut man auf die Lohnhöhe der einzelnen Länder an, so ist das deutsche Gehalt eher nur noch Mittelmaß.
    Zudem muss auch die Struktur der Länder eingehen, und wer sagt denn nicht das in den nächsten Jahre, bei denen jede Buchung nicht mit einer Gebühr belegt wird!

    Denn nichts ist unendlich, insbesondere wenn es um das Geldverdienen von Banken geht!

    Schulden sind nicht immer von der Bank aus, die Debitkarten haben auch saftige Gebühren, man braucht nur in die ABG's schauen
    "Debitkarte" ist der Überbegriff für Karten, bei denen das Geld zeitnah vom Konto abgebucht wird. Darunter fällt die Girocard (früher EC-Karte genannt), aber auch Karten von Visa und Mastercard.
    Ja, die beiden Firmen haben zusammen 50.000 Mitarbeiter, kannst mal mir erklären wie diese 50.000 Mitarbeiter in den USA bezahlt werden? Bei 0 € oder $ Umsatz!

    Schau man Internet nach, so ergeben sich folgende Zahlen Mastercard (2022 in Mio. Umsatz 22.237 $ Gewinn 9.930 $ 339,65 Mitarbeiter 29.900)

    Also erzähl mal wie, mit angeblichen 0 € Kosten beim Kunden, jährlich 22,237 Mrd. € Umsatz und davon fast 10 Mrd. $ Gewinn einfährt.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Mastercard

    Es ist unglaublich, wie schlecht ihr Finanzierungsfachwissen aktuell ist und weiterhin sich der Weiterbildung seit Jahren weiterhin verweigern!

    bruno68

  10. Avatar von sparfuchs8
    sparfuchs8 ist offline

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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Es ist echt frustrierend zu sehen, wie wenig Verantwortungsbewusstsein manche haben. Manchmal frage ich mich, ob finanzielle Bildung in der Schule mehr Gewicht bekommen sollte. https://www.verbraucherbildung.de/wi...zielle-bildung

  11. Avatar von wary
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    Zitat Zitat von sparfuchs8
    Es ist echt frustrierend zu sehen, wie wenig Verantwortungsbewusstsein manche haben. Manchmal frage ich mich, ob finanzielle Bildung in der Schule mehr Gewicht bekommen sollte. https://www.verbraucherbildung.de/wi...zielle-bildung
    Und wer zahlt den Schaden für Banken und Unternehmen? Unverantwortlich so ein Vorschlag

  12. Avatar von bruno68
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    Standard AW: Warum haben soviele Menschen ihre Finanzen nicht im Griff ?

    @sparfuchs, beim Verbraucherschutz, da sollte man allenfalls Grundwissen einholen, nicht aber als Ratgeber ansehen!

    Auch
    Finanz-Influencer – Bildungsangebot oder Abzocke?

    Nie gab es mehr Menschen in Deutschland, die in Aktien investiert haben, als 2022 – und nie waren so viele junge Menschen unter ihnen. Das zeigen die aktuellen Aktionärszahlen des Deutschen Aktieninstituts. Von den 12,9 Millionen Anleger:innen waren 2,1 Millionen zwischen 14 und 29 Jahre alt. Tipps zu Finanzprodukten und Hintergrundinformationen rund um den Kapitalmarkt finden sie mittlerweile auch in den sozialen Medien: Finanz-Influencer, kurz Fin-Fluencer, heißen diejenigen, die entsprechende Formate auf Instagram, TikTok oder YouTube anbieten. Das Problem: „Fin-Fluencer oder Finanz-Coach kann sich jeder nennen“ – unabhängig von der eigentlichen Qualifikation, sagt Sabine Reimer, Leiterin des Referats Verbraucheraufklärung und -kompetenz der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Junge Menschen sollten daher in der Lage sein, einzuschätzen, wie verlässlich die online erhaltenen Informationen sind.
    hier hat man
    Achtung, Empfehlung: ESMA warnt Finfluencer und Berater
    Die EU-Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA hat Warnhinweise für alle veröffentlicht, die in den sozialen Medien Anlagetipps geben. Was rechtlich gilt – und was Finanzberater beachten sollten.
    Weil immer mehr Finanzinfluencer, kurz: Finfluencer, munter Anlageempfehlungen ins Netz schicken, hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) auf ihrer Website kürzlich Warnhinweise veröffentlicht. Damit möchte die Behörde das Bewusstsein dafür schärfen, dass jeder, der Anlagetipps verbreitet oder für Finanzthemen wirbt, unbedingt die Vorgaben der Marktmissbrauchsverordnung (MAR) einzuhalten hat.
    Das "Warning" der ESMA ist allerdings nicht nur für Finfluencer relevant. Auch Finanzberater positionieren sich seit einigen Jahren immer stärker in den sozialen Medien. In der Regel geben sie in ihren Videos oder Podcasts zwar keine konkreten Anlagetipps, sondern erklären lediglich wirtschaftliche Zusammenhänge oder die generelle Funktionsweise von Finanzprodukten. Dennoch sollten Vermittler prüfen, ob sie den Vorschriften der Verordnung nachkommen müssen. Dies gilt umso mehr, als natürlichen Personen bei Verstößen gegen die MAR-Vorschriften Geldbußen bis zu einer Höhe von 500.000 Euro drohen können.
    Breit gefasste Definition
    Nun ist die Definition des Begriffs Anlageempfehlung in der MAR sehr breit gefasst. Die ESMA macht daher auch gleich darauf aufmerksam, dass grundsätzlich jede Art öffentlicher Kommunikation eine Anlageempfehlung sein kann. Dies gelte dann, wenn sich darin direkte oder indirekte Ratschläge oder Ideen für den Kauf oder Verkauf eines Finanzinstruments finden. Tipps für die Zusammenstellung eines Finanzportfolios qualifizieren etwa ein Video oder eine Podcast-Folge ebenfalls als Anlageempfehlung.
    Die ESMA unterscheidet verschiedene Typen von Empfehlungsgebern, angefangen bei unabhängigen Analysten, Investmentgesellschaften und Banken über sogenannte Experten bis hin zu Nicht-Profis. "Finanzberater zählen zu den Experten oder sogar zu den sogenannten Professionellen", sagt Sarah Lemke, Syndikusrechtsanwältin und Gruppengeldwäschebeauftragte beim Hamburger Finanzdienstleister Netfonds. Daher haben sie auch umfangreichere Vorgaben zu beachten, wenn sie Anlageempfehlungen verbreiten.
    Falsche Auskunft führt zum Schadensersatz plus Geldstrafe!

    Lese auch das:
    Britische Finanzaufsicht bringt Influencer vor Gericht
    Die britische Finanzaufsicht FCA greift erstmals gegen Social-Media-Influencer durch, die für hochriskante Derivategeschäfte werben. Neun bekannte Influencer müssen sich vor Gericht verantworten.
    Die britische Finanzaufsicht (FCA) hat nach Meldungen britischer Medien ein Verfahren gegen neun Reality-TV-Stars und Social-Media-Influencer angestrengt, denen auf Instagram mehr als 4,5 Millionen Menschen folgen.
    • Es ist die erste Strafanzeige, die die FCA gegen Influencer wegen angeblicher Verstöße gegen die Finanzwerbung stellt.
    Unerlaubte Werbung für hochriskante Finanzwetten
    Zweien der Influencer wird vorgeworfen, einen Instagram-Account für Beratung zum Handel mit Differenzkontrakten (Contracts for Difference, CFDs) genutzt zu haben, ohne dafür autorisiert zu sein.
    Die anderen hätten Geld dafür erhalten, den Account unter ihren Anhängern zu bewerben.
    Bei CFDs handelt sich um hochriskante Derivate.
    Wer CFDs erwirbt, hat damit nicht das zugrunde liegende Asset
    • – etwa eine Aktie oder Währung – gekauft,
    sondern wettet mit hohem Leverage auf dessen Wertentwicklung.
    Auf diese Weise können Anleger mit extremem Hebel auf Kursbewegungen setzen und viel Geld verdienen, aber auch verlieren.
    Die FCA hat strenge Vorgaben dazu gemacht,
    • wie CFD und CFD-artige Optionen an Kleinanleger verkauft und vermarktet werden dürfen.
    Die Aufsichtsbehörde hatte bereits zuvor angekündigt, dass sie gegen sogenannte "Finfluencer" vorgehen würde, wenn sie der Meinung ist, dass die Beiträge irreführend sind.
    Auch in der Europäischen Union (EU) und Deutschland beschäftigen sich Aufseher und Politik zunehmend mit der Vorgabe von Regeln für "Finfluencer".
    Gemäß MAR gleich bis zu 500.000 € Geldstrafe fällig.
    Ob da auch eine Haftstrafe fällig wird, nun, das steht auch noch im Raume, u.a. wegen Betrug an den Kunden, das würde bis zu 15 Jahre, als OK-Bande ergeben!

    Also, warum man mit dem Geld nicht auskommt? Wer sein Gehalt an der Zockerbude "Börse", als Laie grundlos verspielt und nicht versteht, dass es da eine Erfüllungspflicht gibt! Der braucht sich nicht über seine persönliche Pleite zu wundern.
    Analog gilt dies, auch wenn monatlich mehr Geld ausgibt als er verdient, lebt dauerhaft auf großen Fuß, evtl. zu großen Fuß.

    bruno68

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