Momentan sind wir auf der Haussuche und wollen dies Zwischenfinanzieren. Wir haben auch einiges an Eigenkapital, jedoch ist vieles in einem Depot gebunden, was wir nur ungern aufösen würden aufgrund der dann anfallenden Abgeltungssteuer.
Eine gute Freundin würde uns falls nötig bis zu 40.000€ leihen, da diese eh nur auf dem Tagesgeldkonto rumliegen. Entweder zur Eigenkapitalsteigerung oder um sofort Modernisierungen durchzuführen.
Wie kann man das rechtlich sauber halten ohne das Steuern an das Finanzamt fällig werden ? Zinsen würde sie nicht verlangen, bei 40.000€ wäre der Freibetrag für eine Schenkung jedoch deutlich überschritten. Auch die Banken verlangen mittlerweile ja bereits ab 10.000€ einen Nachweis für das Geld !
Meine Idee, das sie jedem von uns jeweils 20.000€ "schenkt" aber dann wäre bei der Rückzahlung der Freibetrag einer Schenkung überschritten. Ausnahme, einer von uns schenkt 20.000€ ihrer Mutter und diese gibt es dann an die Tochter weiter !
Eine Schenkung hat halt grundsätzlich das Problem, dass die Freundin keinen Anspruch auf eine Rückzahlung hat. Ob sie das bei 40.000 Euro rein auf "Vertrauen" macht? Sorry, würde ich nicht, außer innerhlab der Familie...
Rechtlich sauber ist ein Privatkredit mit "normalen" Verzinsung. Ebenso wie sie heute über dem Freibetrag Steuern auf Zinsgewinne auf ihrem Tagesgeld bezahlt, müsste sie die Zinsgewinne aus dem Privatkredit versteuern. Kredit mit Nullzinsen oder extrem marktunüblichen geringen Zinsen wird das Finanzamt nicht akzeptieren... Letztlich musst du ihr doch auf jeden Fall die entgangenen Zinsen für ihr Tagesgeld ersetzen, oder? Aktuell mit 40.000 Euro mit 3% Zins bekommt sie ja irgendwie ca. 1200 Euro Zinsen auf die sie verzichtet, wenn sie das Geld dir als Kredit geben würde...
Bei Schenkungen bin ich mit nicht 100%, aber mM kommt es nicht darauf, weiviel jemand erhält, sondern ob der Schenkende den Freibetrag einhält. 2 Elternteile dürfen z.B. je 400.000 Euro an ein Kind verschenken, also das Kind 800.000 Euro bekommen. Aber wie gesagt, nicht 100%, da hilft ein Steuerberater....
Ich würde davon ausgehen, dass so etwas nicht funktionieren wird.... natürlich schon, aber das Finanzamt wird dies als zinsloses Darlehen und damit den Betrag insgesamt als Schenkung ansehen. Zumindest wenn kein Geld zwischen euch für die Zinsen fließt. Wenn es fließt (du zahlst Zinsen und sie schenkt den Betrag zurück) müsstest du quasi in Schritt 1 Zinsen auf den Kredit bezahlen und irgendwann später (am besten mit großem zeitlichen Abstand, dass das Finanzamt keinen Zusammenhang ableitet), dann Schritt 2: Freundin überweist dir als Schenkung Zinsbetrag zurück.
Nur bleibt dann das Problem bestehen: Die Freundin hat Zinseinnahmen, die sie versteuern muss.
Was mir generell nicht klar ist: Deine Freundin bekommt doch heute diesen Betrag auf dem Tagesgeld verzinst. Diese entgangenen Zinsen willst du ihr auch nicht irgendwie erstatten?
Sorry, ich hätte dabei schon ein schlechtes Gewissen, weil das ist für mich dann schon Richtung, den anderen "übers Ohr hauen" geht. Es ist schon außergewöhnlich, dass eine Person außerhalb der Familie dir so einen Betrag als Kredit gibt, aber dann dieser Person nicht mal den Zinsschaden ersetzen, den diese erleidet? Das ist für mich grenzwertig, so vom moralischen Standpunkt gesehen.... aber ist natürlich deine Sache....
Ob wir ihr etwas als Dank zahlen würden wir ja dann im Detail besprechen, wenn es soweit ist. Sie besucht uns im Jahr auch mehrmals und wohnt dann unentgeltlich oft mehrere Wochen bei uns.
Es wäre ja ohnehin nur für wenige Monate bis wir unsere beiden Immobilien dann verkauft haben. 40.000€ bei 3% wären bei 3 Monaten 300€. Ob sie uns die 300€ dann in Bar im Rahmen einer Schenkung zurück gibt kann das Finanzamt doch unmöglich herausfinden.
Bin irgendwie implizit davon ausgegangen, dass es um einen längeren Zeitraum geht, da du von Zinsen, Schenkungen usw. gesprochen hast....
Bis 12 Monate hast du sowieso kein Problem, zumindest meines Wissens nach. Da kannst du auch "offiziell" ein zinslosen Darlehen haben.... aber frag emal sicherheitshalber bei einem Steuerberater nach.... problematisch ist nur alles über 1 Jahr.
Nein, es ist für den Fall, das der Hauskauf unser Budget evtl. ausschöpft oder überschreitet und wir die Zwischenfinanzierung nicht noch höher setzen wollen bzw. wir dann auch unser Eigenkapital einsetzen müssten, welches in Depots gebunden ist und bei Verkauf direkt Abgeltungssteuern anfallen. Oder falls z.b. kostspielige Modernisierungen anstehen müssten wir dann nicht warten bis unsere 2 Objekte verkauft sind, sondern könnten direkt loslegen ! Sobald unsere Objekte dann verkauft sind erhält sie das Geld sofort zurück.
Ich würde davon ausgehen, dass so etwas nicht funktionieren wird.... natürlich schon, aber das Finanzamt wird dies als zinsloses Darlehen und damit den Betrag insgesamt als Schenkung ansehen.
Bei einem zinslosen Darlehen sind natürlich nur die ersparten Zinsen das "Geschenk". Der Darlehensbetrag ist ja zurückzuzahlen.
Bei einem Betrag in Höhe von 40.000 € würde man bei Annahme eines üblichen Zinses von 5 Prozent in 10 Jahren ziemlich genau auf 20.000 € kommen, die noch steuerfrei sind.
Zitat von ZehWeh
Sobald unsere Objekte dann verkauft sind erhält sie das Geld sofort zurück.
Dann sollte es gar keine Probleme geben, da die Darlehensdauer ja vermutlich nur wenige Monate bis maximal 2 Jahre betragen wird. In der Zeit werden erwartbare Zinsen von mehr als 20.000 € wohl kaum anfallen.
Ich hätte es als die Freundin so gemacht: Die 40.000 Euro in kleinere Beträge aufgeteilt (z.B. 10 x 4.000 Euro) und in Etappen an euch weiter gegeben. Also schon jetzt, bevor ihr euch für ein Haus entschieden habt (das dauert ja schließlich auch eine Weile von der Besichtigung bis zum Kaufvertrag). Das ganze natürlich alles schriftlich festhalten und noch viel wichtiger: Pünktlich zurück zahlen!
Gerade sowas könnte aber ganz schnell die Geldwäsche Algorithmen der Bank auslösen, sofern die Zahlungen nicht über Monate verteilt sind.
Das ganze hat sich aber eh erledigt. Wir haben ein passendes Haus gefunden, wofür wir kein zusätzliches EK benötigen.
Im Notfall würden wir es einfach mit einem ganz normalen Kreditvertrag machen und die endfälligen Zinsen als Schenkung auslegen. So würde die Freundin in ihrem Freibetrag bleiben und alles wäre steuerlich sauber. Aber aller Voraussicht nach benötigen wir das gar nicht !