Hochhhäuser aus den 70*igern, wieso wesentlich günstiger
Hallo zusammen,
Aktuell suche ich nach einer weiteren Immobilie (1-2 Zi) , um etwas "Kosten" zu generieren, bzw meine Steuerlast zu senken, da ich bereits eine abbezahlte Immobilie im Privatbesitz habe.
Bei uns in der Kleinstadt (40-50k) Einwohner gibt es eine handvoll Hochhäuser (8-10 Stockwerke), Baujahr ca. 69-78. Hier sind im Vergleich zu allen anderen Mehrfamilienhäusern die Wohnungen vergleichsweise günstig, grob gesagt ca. ein Abschlag von 30%, so dass man hier durchaus auch einmal einen Kaufpreisfaktor von 16-17 erwischen kann. während sonst eigentlich in der Stadt eher von Faktor 21 aufwärts auszugehen ist.
Seis drum, warum ist dem so? "Niedrigere" Mieten können es wie gesagt ja nicht sein, da der Kaufpreisfaktor stimmt. Ist bei den Bauten damit zu rechnen, dass diese in 20 Jahren dem Erdboden plattgemacht werden? Asbest könnte natürlich ein Thema sein, aber das wäre dann ja auch bei einem Flachbau aus diesem Alter genauso ein Thema.
Kann mich hier mal jemand aufklären bitte? Vielen Dank
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Das geht tatsächlich. Sogar ein Bekannter. Klar, jetzt nicht wirklich die Bestverdiener, aber es ist keine "Ghettobildung", zumal die Bauten an 3 verschiedenen Locations stehen.
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Wie schauts denn mit anstehenden Sanierungen aus?
Was wurde da in den letzten Jahren gemacht, was könnte in den nächsten Jahren auf die Eigentümer zukommen?
Wie hoch ist die Rücklage der Eigentümergemeinschaft?
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Das kann ich bei dem aktuellen Objekt nicht sagen, da ich noch keine Unterlagen angefordert habe. Will diese Woche noch an einem Versteigerungstermin teilnehmen, und erst dann als Fallback mal ansehen/anfordern.
Letztes Jahr, in einem anderen Hochhaus, war ich leider zu langsam/forsch. Da war der Kaufpreis für 55qm mit 69k angegeben, und ich habe in er ersten Woche ein Angebot über 65k abgegeben, den Zuschlag hat aber jemand anderes bekommen. Hier waren die Unterlagen durchwegs soweit in Ordnung. Wobei bei 1-2 Zi im Hochhaus sich das anteilig ja auch halbwegs in Grenzen halten würde, da hätte ich eher Schiss bei einer Wohnung in einem Dreiparteienhaus
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Gut, aber ob man diesen Extremfall nun im Vorfeld ansatzweise irgendwie entdecken hätte können? Abgesehen von den letzten WEG-Protokollen, wie findet man das raus? Ohne sich jetzt auf die Aussagen des maklers zu verlassen
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Oft sind die energetisch nicht auf einem so guten Stand (hohe Nebenkosten) - wenn dann noch Sachen, wie 2. Rettungsweg/Heizung/Aufzug/Fassade/Dach/Tiefgarage zu sanieren sind, kann es sich schnell für ein paar Jahre nicht mehr lohnen.
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Zwischen Komplettsanierung und Abriss ist nicht mal so ein großer Unterschied, kann man aber nicht pauschal beantworten.
Bei uns im Ort wird darüber diskutiert, was mit einer 40 Jahre alten Stadthalle gemacht wird - beides kommt ähnlich teuer.
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Zitat von Merzlinger
Gut, aber ob man diesen Extremfall nun im Vorfeld ansatzweise irgendwie entdecken hätte können? Abgesehen von den letzten WEG-Protokollen, wie findet man das raus? Ohne sich jetzt auf die Aussagen des maklers zu verlassen
Indem man sich die Bauakte ansieht und ggflls. einen Bausachverständigen hinzuzieht. Wenn da aber nur Faktor 17 verlangt wird, obwohl im Mittel 21 angesetzt werden - dann hat das einen Grund. Energie-Effizienzklasse dürfte ein Punkt sein und damit im Zusammenhang die Restnutzungsdauer des Gebäudes. Vermutlich aber auch die relativ exponierte Hochhaus-Lage in einer Kleinstadt. Wenn das Gros im Ein- bis 5-Fam-Haus wohnt, dann ist ein Hochhaus mit 8-10 Stockwerken in einer Kleinstadt eben doch ein bisschen Ghetto. In einer Großstadt ist das normal.
ich finde en Fall psychologisch interessant. Die WEG-Verwalter haben zunehmend die Hosen voll und optimierten sich nur noch selber. Die wirtschaftliche Betrachtung für die Eigentümer ist ihn völlig gleich, Hauptsache keine Haftung. Insofern freut es mich, dass die Verwaltung hier offenbar richtig zahlen muss.
Im Haus eines Freundes haben die Verwalter das Heisswasser auf 66 Grad gestellt wegen Legionellen, obwohl sich viele Bewohner über das heisse Wasser beschwert haben und auch die Kosten nicht tragen wollten. Am Ende hatte sich ein Kleinkind das Bein daran verbrannt und die Verwaltung wurde verklagt. 60 Grad wären ok gewesen, 66 nicht. Gut so.
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Tja, was ist wirtschaftlicher... bei einer Legionellenprüfung durchzufallen oder eben das Wasser 6° zu warm einzustellen?
Wer ist verantwortlich, wenn sich jemand mit Legionellen ansteckt?
Verwalter zu kann eben auch ein Tanz auf des Messers schneide sein...