aufgrund einer unerwarteten Geldzuwendung möchten wir uns ein Eigenheim anschaffen und überlegen derzeit, was möglich ist. Bisher waren wir noch bei keiner Bank sondern haben uns online die Konditionen angesehen. Wir sind nicht zwingend an eine Bank vor Ort gebunden sondern könnten uns auch vorstellen, über einen der größeren Kreditvermittler zu gehen.
Eckdaten: Wir sind 29 und 33, verheiratet und planen keine Kinder.
Unser Einkommen liegt bei 5600 netto, 2700 davon kommen von einem Beamten auf Lebenszeit (PKV schon abgezogen), hier ist im nächsten Jahr aufgrund von Beförderung und Altersstufen mit einem Plus von ca. 300 € netto zu rechnen, Umsetzung der aktuellen Tarifrunde noch nicht eingerechnet. Kredite bestehen nicht, beide Autos sind bezahlt. Schufa sieht gut aber auch ziemlich leer aus, da es bisher, von Handyverträgen abgesehen, keine Kredite o.Ä. gab.
Eigenkapital, das wir einsetzen möchten: 200.000 €. Weitere Rücklagen bestehen in Höhe von ca. 70.000 €. Diese möchten wir nicht zur Finanzierung einsetzen sondern für eventuelle Sanierungsarbeiten.
Mangels großer handwerklicher Kenntnisse suchen wir nach einer Immobilie die schon recht gut dasteht. Streichen oder ein neues Laminat bekommen wir hin, auch eine undichte Silikonfuge ist kein Thema. Neues Bad in Eigenregie übersteigt aber unser handwerklichen Know-How.
Entsprechende Immobilien sind hier in der Umgebung ab ca. 550k zu haben, etwas verliebt haben wir uns in ein Häuschen für 700k.
Wir könnten uns vorstellen mit der Rate bis an die "magischen 40%" des Einkommens zu gehen, da wir beide mit Einkommenssteigerungen in den nächsten Jahren rechnen und die Familie schon signalisiert hat, auszuhelfen, wenn es mal knapp wird.
Das Immobilienportal selbst sieht die Finanzierung als machbar an, allerdings natürlich mit einer geringen Tilgung von 1% und demnach einer langen Laufzeit.
Da wir bisher noch nichts finanziert haben und auch Neulinge im Immobilienbereich sind, sind wir uns da unsicher. Mit Gehaltssteigerungen wäre mit einem flexiblen Vertrag auch eine Erhöhung der Tilgung in den nächsten Jahren möglich. Abbezahlt hätten wir gerne bis zur Rente.
Moin,
das würde irgendwo auf eine Rate von 2.000 EUR rauslaufen und das wäre mit eurem jetzigen Einkommen normalerweise kein Problem.
Wie ist das eigentlich jetzt in Deutschland mit diesem Heizungsgesetz? Müsst Ihr da was beachten vor dem Kauf, was da auf Euch zukommen kann an Kosten?
Beamter, 5.600 (5.900) Nettoeinkommen, wohl keine Kredite und 200.000 Eigenkapital sehe ich als erst mal als eine gute Ausgangslage an.
1) Sollte ermittelt werden können, was - so das im Zuge des Kaufs geschehen soll - modernisiert/saniert werden soll/muss, sind diese Kosten unter Berücksichtigung des weiteren EK von 70.000 Euro in dem Finanzierungsplan zu integrieren.
2) In welcher Region/Stadt - wegen Berücksichtigung evtl. Landesfördermittel und regionaler Banken - soll gekauft werden?
3) Sind Kinder schon vorhanden und/oder geplant?
@Hermueller
Erst mal ist man zu nichts verpflichtet, sehr wohl aber ist zu beachten, in welchem Zustand die Heizung ist. Eine laufende und mal zu reparierende Heizung ist dabei anders zu bewerten, als eine alte Heizung, die die beste Zeit hinter sich hat und in naher Zukunft ersetzt werden sollte oder gar ersetzt werden muss!
Genau, weder Kredit noch Leasingverträge. Nur ein Handyvertrag mit Gerät, da kann ich aber nicht sagen, ob das als Kredit im üblichen Sinne gewertet wird.
Zu deinen Fragen:
Wir suchen Häuser die schon halbwegs gut dastehen. Energieeffizienzklasse D oder besser, Heizung schon modernisiert. Macht es Sinn verbleibende "Kleinigkeiten" wie Badsanierung oder neue Küche in den Kredit einzurechnen? Die hätten wir aus dem Puffer von 70k finanziert, um keine Zinsen zahlen zu müssen. Das wären für uns auch Dinge, die über die Jahre gemacht werden können. Einige Jahre hässliche Fliesen oder ähnliches würden uns nicht stören.
Raum ist Bayern/mittelfranken. Aus BayernLabo und der Wohnraumförderung fallen wir raus da wir die Einkommensgrenzen überschreiten und auch eher mindestens 150qm suchen (haben für 2 Personen einen recht großen Platzbedarf wg. Hobbies und brauchen zwingend 2 Büros.)
Hallo Mule
Die Eckdaten Ihrer Finanzierung sind ja hervorragend.
Bei einem Kaufpreis von EUR 550.000 und angenommenen Kaufpreisnebenkosten von 10% = EUR 50.000 hätten wir eine Gesamtsumme von EUR 600.000.
Abzüglich Ihres Eigenkapitals von EUR 200.000 verbleiben eine Darlehenssumme von EUR 400.000.
Diese könnten Sie problemlos mit 20 Jahren Sollzinsbindung festschreiben, dann 2% Tilgung und Rate ist nur knapp bei EUR 1.8xx EUR
Das dürfte doch für Sie passen oder?
Bei einer Darlehensumme für Ihre andere Wunschimmobilie von EUR 700.000 und einem angenommenen Darlehen von EUR 550.000 hätten wir bei 20 Jahren Sollzinsbindung bei 2% Tilgung eine Rate über EUR 2.500 und bei 1% Tilgung von knapp EUR 2.000
1% Tilgung ist in der Tat etwas wenig was die Tilgung angeht.
Wir suchen Häuser die schon halbwegs gut dastehen. Energieeffizienzklasse D oder besser, Heizung schon modernisiert. Macht es Sinn verbleibende "Kleinigkeiten" wie Badsanierung oder neue Küche in den Kredit einzurechnen? Die hätten wir aus dem Puffer von 70k finanziert, um keine Zinsen zahlen zu müssen. Das wären für uns auch Dinge, die über die Jahre gemacht werden können. Einige Jahre hässliche Fliesen oder ähnliches würden uns nicht stören.
Sorry, aber Energieeffizienzklasse „D“ und „halbwegs gut dastehen“ schließt sich meiner Meinung nach aus. D ist die Klasse, die in den letzten 2 Jahren am meisten an Wert verloren hat. Nun könnte man meinen, dass man da günstig zuschlagen kann - hat aber die Sanierungskosten vor der Brust. Und die werden kommen. Bei E und schlechter ist der Drops eh gelutscht, da wird abgewirtschaftet/abgerissen oder kernsaniert, ab C oder besser hat man mind. 10 Jahre Ruhe.
D ist also mMn aktuell die Gebäudeklasse für Zocker und energetisch auch nicht günstig. Wenn man D kauft und nur wenig saniert, bleiben die Energiekosten hoch. D kann/sollte man also nur in Erwägung ziehen, wenn man die Sanierung auf mind. B mit einplant und sich das dann auch rechnet. Dazu gehört aber auch eine Abschätzung, was an einem solchen Haus überhaupt möglich ist.
Danke für den Hinweis Zapp73. Wir suchen ein Haus in Ortsrandlage, Neubaugebiete kommen für uns nicht in Frage. Viel Bestand ist hier im Bereich G/H angesiedelt, da haben wir D als verhältnismäßig "gut" angesehen, wobei besser natürlich immer schön ist.
@Bankkaufmann, gibt es eigentlich auch Zwischenlösungen wie eine 1,5 %-Tilgung?
wenn ihr wirklich handwerklich nicht so geschickt seid würde ich eher ab Energieeffizienzklasse C und besser schauen und bei einer Besichtigung besser bei der zweiten vor Ort einen Gutachter mitnehmen, der gleich sagen kann welche Kosten auf euch im Nachgang zukommen. Ihr werdet relativ viel über Handwerker machen lassen müssen bei einem Haus der Klasse D und das muss mit bezahlt werden.... zudem müsst ihr nebenbei viel Nebenkosten veranschlagen 3€/(m²*mtl.) für das reine dort dring Wohnen (nicht Sanierung) rechnen. Dann auch noch etwas für die Modernisierung weg legen, je mehr ihr machen lassen müsst und nicht selber machen könnt umso mehr natürlich. Ich investiere im Moment jedes Jahr ~10.000€ für die Sanierungen in Eigenregie, oder was ist sonst vergeben muss.
Mit dem fahre ich recht gut und denke, dass ich dann in ein paar Jahren einmal das Haus auf links gedreht habe.
Verbrauch habe ich so schon deutlich reduzieren können. Das meiste hat aber das einstellen der Heizung, zumindest bei mir gebracht, die wurde kurz vor Verkauf neu gemacht war aber nicht richtig eingetellt... Kein Hydraulischer Abgleich, sollte eigentlich bei einer neuen Heizung mit dabei sein und auch total verstellt und an unserem Bedarf vorbei.
Da würde ich als Hauskäufer als erstes einsteigen und dann den Energieberater kommen lassen für den Fahrplan für die Sanierung. Zudem sollte in eurem Fall keine Kinder das Haus gleich barrierefrei umgebaut werden. Darauf sollte man schon vor dem Kauf drüber nachdenken und planen und auch schauen ob das so möglich ist. Ihr plant keine Kinder somit müsste jemand zu euch kommen der euch im alter ggf. pflegt.... Da müssen die Türen für den Rollstuhl fit gemacht werden etc. In manchen Häusern ist das nicht oder nur sehr teuer möglich.... Nur so nebenbei erwähnt... unsere Nachbarn haben das "selbe" nur kleinere Haus vom geplanten Lebensstil recht ähnlich von euch. Die Zahlen sich jetzt "dumm und dämlich" weil sie handwerklich nicht so fit sind und für alles Handwerker benötigen. Sie hat jetzt ein "Burn Out" und kann nicht mehr arbeiten.....
Jetzt seht von außen ersichtlich.
Garagendach undicht, Plissee in den "alten" Fenstern, jetzt sind neue Fenster notwendig... Keller undicht Wasser drückt in den Keller, Kamin muss saniert werden, Heizung noch aus Baujahr und ist überfällig. Oberste Geschossdecke muss neu isoliert werden, Elektrik ist noch auf Stand des Baujahres, der letzte Sturm hat ein paar Dachziegel beschädigt, bei Starkregen läuft über die Außenkellertreppe Wasser in den Keller weil das Gefälle vor der Treppe nicht mehr passt.. Sie haben jetzt ein paar Sandsäcke vor die Treppe gelegt. Er ist die Treppe schon einmal runtergefallen weil er über die Sandsäcke gestolpert ist........ Die können zu zweit gar nicht so viel Geld erarbeiten, wie sie gerade brauchen um die Dinge zu bezahlen die jetzt anstehen...
Also dann lieber dann C und besser, wenn man sich handwerklich nicht so viel Haus zutraut oder keinen hat der mal hilft. Das verschiebt das was machen müssen aber natürlich auch nur in die Zukunft. Bald ist Energieklasse C das neue F und das ganze beginnt von neuem....
Das ist meine Erfahrung von mir und meinem direktem Umfeld... Ich bin gespannt auf die anderen direkten Nachbarn auf der anderen Seite wie die sich in ihrem neuen Haus einleben werden.
Tilgung würde ich bei hohen Summen eher Richtung 2-3% gehen. Man möchte auch mal fertig mit dem Abzahlen werden. Wobei das bei den Zinsen dann schon sportlich werden wird.