Wie berechne ich die ungefähre Höhe eines Freistellungsauftrags für ein Depot?
Hallo,
bei Festgeld oder Sparbriefen, bei denen ich den festgelegten Zinssatz kenne und die keine Kosten/Gebühren verursachen, ist es recht einfach, im Voraus die ungefähre Höhe eines Freistellungsauftrags auszurechnen, der ausreichend hoch ist, um keine Kapitalertragssteuer auf die Zinsen zahlen zu müssen. Bei Tagesgeldkonten ist es etwas schwieriger, weil sich hier die Zinsen oft ändern können, aber das Prinzip ist immer noch das Gleiche.
Wie ist das bei Depots? Wie berechne ich hier die ungefähre Höhe eines ausreichend hohen Freistellungsauftrags für ein Depot? Spielen Kosten/Gebühren des Depots eine Rolle? Bei Aktienfonds gibt es ja zudem mehrere Arten von Erträgen. Natürlich muss man hier irgendwie in die Glaskugel schauen, vermute ich, denn sicher vorhersagen kann ja niemand die Wertentwicklung eines Fonds. Der Freistellungsauftrag sollte hoch genug sein, aber nicht viel höher als nötig, damit noch genügend vom Freibetrag für andere Anlagen/Konten vorhanden ist.
AW: Wie berechne ich die ungefähre Höhe eines Freistellungsauftrags für ein Depot?
Bei ausschüttenden Fonds kann man sich die Höhe der Ausschüttungen der Vergangenheit anschauen. Ansonsten muss man noch bei thesaurienden Fonds im Dezember darauf achten wie hoch die Vorabpauschale ausfällt. Die Wertentwicklung ist erstmal nebensächlich, denn erst wenn du die Kurssteigerungen auch realisiert, sprich Anteile verkaufst, werden darauf Steuern fällig.
Kosten/Gebühren sind wie der Name schon sagt Kosten, Steuern müssen aber nur auf realisierte Gewinne gezahlt werden.
Da es so bei Tagesgeld Konten sehr einfach ausrechnen lässt wie viel vom Freistellungsauftrag dort nötig ist, die Zinsen ändern sich ja meist Quartalsweisen oder monatlich, würde ich dort so viel wie nötig drauf packen und den Rest aufs Depot legen.
AW: Wie berechne ich die ungefähre Höhe eines Freistellungsauftrags für ein Depot?
Aha, OK, also sind die Wertsteigerungen eines Fonds erst einmal völlig irrelevant für ein Depot in Bezug auf den Freistellungsauftrag, solange man die Anteile nicht verkauft. Die sonstigen Erträge waren bei meinen Fonds bisher eigentlich immer sehr gering.
Und die Kapitalertragssteuer beim Verkauf von Fondsanteilen wird immer direkt abgeführt, nicht erst im Rahmen der Steuererklärung - ist das korrekt?
AW: Wie berechne ich die ungefähre Höhe eines Freistellungsauftrags für ein Depot?
Die Wertsteigerungen spielen nur bei der Berechnung der Vorabpauschale etwas mit rein aber ansonsten musst du keine Abgeltungssteuer (auf Kurssteigerungen) bezahlen, solange du Gewinne noch nicht realisiert hast.
Inländische Banken führen bei einem Verkauf von Anteilen automatisch die Abgeltungssteuer auf Gewinne ab bzw. verrechnen dies mit dem Freistellungsauftrag.
Kleine Anmerkung : Das ist Börsen Basic-Wissen und sollte jeder wissen, bevor man in etwas investiert. Lies dich daher unbedingt in die Basics ein um in der Zukunft unangenehme Überraschungen zu vermeiden.