Meine Frau (34) und ich (32) erwarten in diesem Jahr unser 2. Kind. Unsere Wohnsituation ist momentan relativ einfach wir leben bei Ihren Eltern im Haus in der Obersten Etage quasi Mietfrei mit (Zahlen nur einen kleinen Betrag an Strom und Heizkosten).
Durch die Geburt unseres zweiten Kindes wird es Mittelfristig (2-3 Jahre) bei uns oben etwas "eng" vom Platz her.
Natürlich können wir das Haus momentan soweit es geht frei mit nutzen also auch den Garten und halten uns auch oft unten auf bei Oma und Opa der Kinder aber auf Dauer ist das kein Zustand.
Nur überlegen wir momentan was für uns das richtige ist und was wir uns im Endeffekt wirklich auch leisten können.
Zum Finanziellen:
Ich arbeite im öffentlichen Dienst (kein Beamter) und komme auf meine 2.500 € Netto...dies steigt anhand einer Entgeldtabelle über die Jahre (11 Jahre bis zur Endstufe) auf mindestens 3.200 € falls ich in dieser Lohngruppe bleiben werde...sollte ich die nächste Stufe erklimmen können wäre ich kurzfristig Netto bei 2.800€ und über die Jahre (11 Jahre bis zur Endstufe) am Ende bei mindestens 3.500 €.
Meine Frau verdient in Teilzeit (wenn nicht gerade Elternzeit ansteht) um die 1.600 € Netto.
Daraus ergibt sich ein Haushaltsnettoeinkommen von stand heute:
4.100 € (Gerechnet Ohne Elternzeit)
Perspektivisch aufgrund meines Steigenden Lohns = "schlechtester Fall: 4.800 € oder bester Fall 5.100 €.
Würden den in diesem Fall zum Haushaltsnettoeinkommen auch die 500 € an Kindergeld mit einbezogen werden?
Eigenkapital besitzen wir um die 115 K.
Nun ist es halt so das wir Handwerklich relativ "Limitiert" sind in unseren Fähigkeiten und somit auch kein sehr altes Haus uns kaufen wollen um es komplett neu und schön "zu machen"...Häuser in unseren Vorstellungen drehen sich hier um die 400-500 K..
Nun die Frage ist dies den zu finanzieren?
Falls noch offene Fragen bestehen könnt Ihr gerne nachfragen
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Hallo Hulapalu, vom Papier her ist eine Finanzierung darstellbar.
Doch was wenn Ihre Frau nach dem zweiten Kind nicht mehr arbeiten kann?
Dann fällt das Einkommen Ihrer Frau weg und das Kartenhaus wackelt.
Nehmen wir einen Kaufpreis von EUR 400.000 an und mit Nebenkosten Grunderwerbsteuer Makler Notar haben wir EUR 450.000.
Bei Darlehen von EUR 350.000 (Eigenkapital EUR 100.000 der EUR 115.000 angesetzt) haben Sie dann bei 1,5% Tilgung einen Zinssatz unter 4.
Je nach Laufzeit von 10 oder 20 Jahren Sollzinsbindung ist dann die Rate im Bereich EUR 1.450 bis 1.500 als grober Anhaltspunkt.
Sie sehen mit Ihrem Einkommen von aktuell EUR 2.500 ist eine Finanzierung dann schwer darstellbar.
Sie "könnten" pokern und davon ausgehen dass Ihre Frau nach der Elternzeit wieder arbeiten geht, doch wollen Sie das wirklich?
Sie können ja auch "warten" und wenn das zweite Kind da ist und es ist alles in Ordnung auch wieder mit der Arbeit Ihrer Frau können Sie neu überlegen oder?
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Vielen Dank für Ihre erstes Feedback! Natürlich ist warten auch eine Option und wir tun sicher auch nichts was verrückt wäre...
wie Verhält es sich eigentlich auch mit dem Haus der Eltern wo wir gerade drin leben das wird auch nochmal durch die Geschwister geteilt wo uns auch noch einmal um die 100 k zustehen würde...wertet das die Bank als etwas Positives? Sollte man das selbst als etwas Positives werten?
Kann man diese zusätzlichen 115 K sofern die Eltern dann leider nicht mehr leben werden...als eine Art sondertilgung nehmen bei dem Darlehen den man aufgenommen hat?
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Hallo Hulapalu, wir wünschen unseren Eltern alle Gesundheit und ein langes Leben.
Sicherlich fragen Sie nur so und "spekulieren" nicht auf ein kurzfristiges Erbe.
Vom Grundsatz her ist jedoch eine Sondertilgung bankseitig immer möglich. Je nach Vereinbarung im "Normalfall" 5% Sondertilgung im Jahr.
Es geht aber auch mehr, ist alles Verhandlungssache.
Also während der Sollzinsbindungslaufzeit dann die vereinbarte Sondertilgung möglich.
Ansonsten kann man auch klar am Ende der Laufzeit das restliche Darlehen komplett tilgen mit Eigenkapital.
Was man machen könnte - wenn alle Geschwister und die Eltern einverstanden sind - ist das bestehende Haus als weitere Sicherheit zu verwenden um den Zins nochmal zu verbessern.
Doch hier ist ein großes Risiko für die Eltern bei einem Zahlungsausfall Ihrerseits.
Es ist aber möglich so etwas zu prüfen.
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Zitat von Bankkaufmann
Hallo Hulapalu, wir wünschen unseren Eltern alle Gesundheit und ein langes Leben.
Sicherlich fragen Sie nur so und "spekulieren" nicht auf ein kurzfristiges Erbe.
Vom Grundsatz her ist jedoch eine Sondertilgung bankseitig immer möglich. Je nach Vereinbarung im "Normalfall" 5% Sondertilgung im Jahr.
Es geht aber auch mehr, ist alles Verhandlungssache.
Also während der Sollzinsbindungslaufzeit dann die vereinbarte Sondertilgung möglich.
Ansonsten kann man auch klar am Ende der Laufzeit das restliche Darlehen komplett tilgen mit Eigenkapital.
Was man machen könnte - wenn alle Geschwister und die Eltern einverstanden sind - ist das bestehende Haus als weitere Sicherheit zu verwenden um den Zins nochmal zu verbessern.
Doch hier ist ein großes Risiko für die Eltern bei einem Zahlungsausfall Ihrerseits.
Es ist aber möglich so etwas zu prüfen.
Ja mir ging es beim Erben selbstverständlich nur darum zu erfahren wie hier gehandelt wird weil ich mich mit dem Thema zu wenig auskenne...
Am Ende des Tages ist es einfach nur wichtig/gut zu wissen in welchem Rahmen man sich hier bewegen kann und was vertretbar ist finanziel..
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Der Rahmen von 450-500T€ ist bei der Einkommenskonstellation definitv zu hoch.
Das Haus der Eltern kann man beleihen, sollte man aber nicht tun. Fairerweise müsste man dann auch die Geschwister ins Boot holen und ggflls. deren Anteil auszahlen, wenn die das wollen - was nicht funktionieren wird. Selbst wenn die Eltern versterben, ist nicht gesagt, dass es dann einfach(er) wird. Bei zwei oder drei Geschwistern ist es normal, dass unterschiedliche Auffassungen darüber bestehen, was mit dem Haus passieren soll und wenn überhaupt verkauft werden soll, zu welchem Preis. Stimmt eine Partei nicht zu, wird's ungemütlich.
Allenfalls praktikabel wäre, dass die Geschwister - falls Interesse besteht und das von deren Seite finanziell möglich ist - Dir Deinen Anteil im vorweggezogenen Erbe zubilligen und Dich auszahlen. Dann wäre das Kapital frei einsetzbar für den Kredit, die Geschwister würden dann das Haus erben, wenn die Eltern versterben. Auch das wird aber nur funktionieren, wenn das alle verstehen, alle mit den angesetzten Werten einverstanden sind und es dann auch alle unterschreiben. Sobald nur ein Beteiligter keinen eigenen Vorteil oder gar einen Nachteil für sich erkennt (der Nachteil muss dabei objektiv gar nicht vorhanden sein), wird das idR schwierig.
Egal wie, das ist keine Sache, die man mal eben in 4 Wochen erledigt hat.
Der einfachere Weg wird sein, weiter EK anzusparen und beim Anschaffungspreis Abstriche zu machen. Hilfreich ist da auch der Gang zur Hausbank, selbst dann, wenn man am Ende dort gar nicht finanziert. Dazu brauchen die aber ein Objekt, damit man das mal darstellen kann, wie eine Finanzierung überhaupt aussehen kann.
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Zitat von Hulapalu
wie Verhält es sich eigentlich auch mit dem Haus der Eltern wo wir gerade drin leben das wird auch nochmal durch die Geschwister geteilt wo uns auch noch einmal um die 100 k zustehen würde...wertet das die Bank als etwas Positives? Sollte man das selbst als etwas Positives werten?
Kann man diese zusätzlichen 115 K sofern die Eltern dann leider nicht mehr leben werden...als eine Art sondertilgung nehmen bei dem Darlehen den man aufgenommen hat?
Kurzer Gedanke dazu:
Eventuelle Pflegekosten für die Eltern im Alter?
Dann stürzt u.U. auch dieses Kartenhaus zusammen..... In der heutigen Zeit darauf zu spekulieren halte ich für riskant. Das ist später ein "nice to have"-Zubrot.
Wie andere schon geschrieben haben, sind 350tsd EUR Kredit bei Eurer Situation sehr riskant. Ihr seid auf 2 Einkommen auf viele Jahre angewiesen. Reden wir mal von 1.400 EUR Rate fürs Haus + Nebenkosten um die 500 EUR, dann sind das schon mal 1.900 EUR im Monat. Somit bleiben von den 4.100 EUR (heute) 2.200 EUR übrig. Das passt soweit denke ich.
ABER..... wenn mal ein Einkommen kleiner ausfällt (ALG, Krankengeld usw), dann fehlen mal schnell 500 EUR im Monat und dann wird es schnell knapp.....
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Hallöchen Leute,
wie verhält es sich eigentlich bei einem Potentiellen Neubau vs Bestandsimmobilie?
Wie ich nun nach etwas mehr Recherche gelesen habe erhalten ja auch gerade Familien verschiedene Unterstützungen seitens der KFW Förderung oder auch der WI Bank (Hessen) macht es hier nicht vielleicht sogar mehr "Sinn" neu zu bauen statt eine Bestandsimmobilie sich zuzulegen? Einfach auch aufgrund der günstigen Zinsen und der geringeren Summe die man sich dann von der Hausbank mit den höheren Zinsen "leihen" müsste?
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
ein potentieller Neubau der Förderwürdig ist ist deutlich teuer als eine Bestandsimmobilie in der selben Größe. Zudem wird die Immobilie nicht unbedingt in einem gewachsenen Ortsteil sein ggf. findet ihr keinen Bauplatz am Wunschort.
Es ist ein Rechenexempel und ob Lage des Neubaus dann auch passt.
Neubau kann man fast überall mit +3.000€/m² Wohnfläche rechnen. Je nachdem welche Ansprüche man hat...
AW: Hauskauf? Finanzierbar? Oder doch was anderes?
Zitat von Hulapalu
wie verhält es sich eigentlich bei einem Potentiellen Neubau vs Bestandsimmobilie?
Für mich persönlich, der bisher 2 Bestandsimmobilien gekauft hat, liegt der Vorteil darin, dass ich halt sehe, was ich kaufe und sofort einziehen kann. Beim Neubau kann es Stress und Verzögerungen geben, die ohne finanzielles Polster schnell kritisch werden können.
Nachteil: Du wirst nie das optimale bekommen und immer Abstriche machen müssen.
Auf der anderen Seite: Wie planst Du den Neubau? Mit wieviel Zimmern für die Kinder, die dann nach 12-18 Jahren je nachdem, wie die Kinder ausziehen, dann leer stehen?
Wir haben 5 Kinder und hatten in Deutschland ein Haus mit 256 qm, Bestandsimmobilie. Als die 2 Großen ausgezogen sind, wurde es schon lehr, da hatte dann jedes der anderen Kinder 2 Zimmer für sich, die aber nicht wirklich benutzt wurden.