ich möchte hier fragen, ob sich jemand von euch mit My life invest auskennt?
Ich habe von meinen Eltern Geld geerbt, dass ich gerne anlegen möchte und da ich mich mit der Entscheidung wie, überfordert fühle, habe ich einen unabhängigen Honorarberater beauftragt.
Fakten: ich bin 62 Jahre, möchte den Betrag langfristig anlegen und wollte das über ETFs machen.
Nun hat er mir vorgeschlagen, das ganze bei der my life invest anzulegen.
Aber irgendwie kommt mir das spanisch vor, dass ich nun eine Lebensversicherung? abschließe. Jährliche Kosten sind 0,75% vom eingelegten Kapital.
Der Vorteil soll sein, dass ich keine Abgeltungssteuer beim nötigen Verkauf von Anteilen fürs Rebalancen zahlen muss. Oder wenn ich Geld entnehmen müsste.
Stimmt das so?
Oder soll ich lieber über ein klassisches Bankdepot ETFs anlegen und dann die Abgeltungssteuern zahlen?
Vielleicht kann jemand Licht in mein Dunkel bringen?
es ist vielen abhängig! So die Krankenversicherung!
Zudem schreiben sie hier folgendes:
".... überfordert fühle, habe ich einen unabhängigen Honorarberater beauftragt."
Nun hat er mir vorgeschlagen, das ganze bei der my life invest anzulegen.
Zwar kann ein Honorarberater vorschlagen, aber darf von der Versicherung kein Geld empfangen, bekommt dieser doch Geld von der Versicherung so ist die Summe an sie auszukehren.
Auch verlangt ein echter Berater, einen Stundensatz von ca. 200 € pro Stunde!
So wie Sie geschildert haben, ist es richtig, das der Versicherungsmantel, die jährliche Versteuerung vermeidet. Gerade bei Summen über 50.000 €, sogenannte Einmalzahlung geht die Versteuerung jährlich zur Sache.
Auch bekommen sie eine Rentengarantie von evtl. 30 € je 10.000 € für 10/15/20 Jahre.
Sie sage ihnen nochmal: "Seinen sie vorsichtig, halten Sie alle Wege ein, bezahlen sie ihn persönlich nach erhalt der Rechnung, per Banküberweisung."
Lassen Sie sich nicht täuschen, nur der gesetzliche richtige Weg sichert ihnen ihren Anspruch auf die garantierte Rente. Weichen Sie von dem Rechtsweg ab, ist der Vertrag für die Versicherung null und nichtig!
Der Versicherer ist gesetzlich gezwungen, den gesamten Rechtsweg einzuhalten, so droht dem Versicherer erhebliche Sanktionen bis hin zum Vertriebsverbot des Versicherungsproduktes.
Lassen Sie sich auf keine Lügen auftischen, Sie bezahlen ihnen direkt und er kehrt ihnen die ausgezahlten Courtagen der Versicherungen inkl. die Stornoreserven an Sie, per Banküberweisung aus.
Das ist der gesetzliche vorgeschriebene ordnungsgemäße Vertragsweg!
Was ist dein Anlagehorizont ? Wofür soll das Geld angelegt werden ? Rente aufbessern ? Passives Einkommen ? Erbe für die Kinder/Enkelkinder ? Weltreise in x Jahren ?
Bin zwar jetzt nicht so der Versichertungsexperte aber meines Wissens muss eine Lebensversicherung mindestens 12 Jahre laufen damit sie am Ende auch Steuervorteile bringt, was bei dir mit 62 Jahren ja schon problematisch sein könnte. Das mit der Abgeltungssteuer gilt auch nur während der Laufzeit. Am Vertragsende bei der Auszahlung muss der Gewinn genauso versteuert werden. meistens kann man das in einem eigenen Depot recht gut mit dem Freistellungsauftrag regeln, sofern es nicht um eine 6stellige Summe geht. Ausnahme ist, wenn der Vertrag vererbt wird.
Je nachdem um welche Summen es geht hat man mit einem eigenen Depot deutlich niedrigere Kosten und ist noch etwas flexibler. Ein Rebalancing ist heutzutage kaum noch nötig, da es ACWI bzw. All-World ETF gibt. Das sind ETF, die mehr als 95% der globalen Marktkapitalisierung abdecken, quasi ein All in one ETF. Die Verwaltungskosten liegen hier bei etwa 0,2%, Depot gibt es kostenlose Anbieter wie ING oder Scalable Capital. Je nachdem wie flexibel du sein willst würde ich das Geld aufteilen auf einen All World ETF und Tagesgeld/Festgeld bzw. Geldmarkt-ETF.
Wenn man das selbst in die Hand nimmt sollte man sich aber schon etwas in die Thematik einlesen damit man auch versteht was man macht !
Sorry, aber mit 62 braucht man keine LV mehr. Das ist der Zeitraum, wo die meisten Käufer einer LV drauf hingespart haben, um es sich dann auszahlen und an der Strandbar zu verjubeln. Du sollst jetzt mit 62 in eine LV investieren, die wann ausgezahlt werden soll? Mit welcher Netto-Verzinsung? Allein die Idee ist einigermaßen absurd.
Die Nummer des "Beraters" also sperren und 60% in ETF's anlegen. Dazu 20% Cash auf dem TG-Konto und 20% gibst Du einfach aus.
Wenn Kinder/Enkel vorhanden sind, kannst Du auch denen was geben und den Rest legst Du auf jeden Fall so an, dass Du spätestens binnen einer Woche vollen Zugriff auf das Kapital hast.