mein Vermieter hat mir telefonisch mitgeteilt, dass er die Miete erhöhen möchte. Die Mieterhöhung würde 7,85% entsprechen. Seine Begründung ist die Wohnung sei ja günstig, der Mietspiegel würde das hergeben und er müsse auch schauen wo er bleibt.
Nach gerade mal 2,5 Jahren finde ich das etwas unverschämt, zumal ich vor der Mietvertragsunterzeichnung zwei mal nachgefragt habe ob die Miete stabil bleibt und dies wurde bejaht. Lediglich auf die Nebenkosten könne er natürlich keinen Einfluss nehmen. Er wollte damals von uns noch wissen ob wir auch die Absicht haben lange zu bleiben, da wir seit Erstbezug nach 4 Jahren bereits die dritten Mieter sind.
Abgesehen davon weiß ich, dass es sein gutes Recht ist die Miete dementsprechend zu erhöhen. Es gäbe sogar noch ein wenig mehr Spielraum.
Nach dem Telefonat sendete er mir eine E-Mail, dass die Mieterhöhung schriftlich zugesendet wird und ich soll bitte innerhalb einer Woche zustimmen.
Das zeigt mir schon, dass da höchstwahrscheinlich Formfehler vorliegen werden.
Nun stellt sich mir die Frage ob ich das Aussitzen und verzögern soll oder nicht. Ich habe ohnehin kein gutes Verhältnis zum Vermieter, weil ich letztes Jahr auf einen Mangel hingewiesen habe und darauf bekam ich zu hören warum ich das nicht früher bemerkt habe und die Wohnung sei wohl zu günstig, ich soll mich nach etwas anderem umschauen usw. Hab ich alles schriftlich per E-Mail. Der Vermieter hatte zu der Zeit wohl private Probleme und hatte sich nicht im Griff. Eine anständige Entschuldigung kam aber auch nicht.
Ich wäre auch nicht abgeneigt die Wohnung zu kaufen. Jedoch weiß ich bislang nicht ob der Vermieter daran Interesse hat. Er ist in hohem Alter, alleinstehend und hat keine Kinder.
Was würdet ihr mir taktisch/strategisch empfehlen?
Also gegen eine Mieterhöhung, wenn der Mietspiegel, Kappungsgrenzen eingehalten sind und der Vertrag formell richtig ist, haste wenig Chancen.
Interessant wäre natürlich das Angebot mit dem Kauf, da müsste man sehen, ob das vielleicht doch für euch rentabel ist.
Wenn die Situation so ist wie du beschreibst, dann doch mal mit dem Vermieter ins Gespräch kommen.
Also grundsätzlich, wie schon zuvor gesagt, wenn alles passt (mietspiegel etc.), dann kannst du die Mieterhöhung nicht ablehnen. Aber für die Mieterhöhun ggilt die 3 Monatsfrist, deshalb kannst du natürlich kündigen (ebenfalls 3 Monatsfrist) und bist von der Mieterhöhung nicht betroffen....
Was du machen kannst, wobei das deinen Vermieter extrem gegen dich aufbringen wird. Eine telefonische Ankündigugn ist unwirksam, die Mieterhöhung muss er schriftlich ankündigen. Du könntest also gar nichts tun und einfach deine bisherige Miete weiter bezahlen. Spätentens wenn der Vermieter die Mieterhöhung erwartet wird er wahrscheinlich zum RA gehen und dieser wird ihm sagen, dass er diese schriftlich ankündigen muss. Dies wird er dann tun d.h. du sparst halt 3 Monate bei der Mieterhöhung, aber hast einen extrem verärgerten Vermieter...
Hat jemand einen Tipp für eine seriöse Immobilienbewertung? Hier im Südwesten werden immer noch, mMn, unrealistische Preise verlangt. Das sehen ich daran, dass die Wohnungen schon monatelang inseriert sind. Vor wenigen Jahren waren solche Immobilien nach nicht mal einem Monat weg.
Mit der Ablehnung sehe ich das ähnlich. Ich könnte es nur rauszögern und ein paar Monate sparen. Wollte nur wissen, ob andere das auch so sehen
Die Preise die verlangt werden sehe ich als realistisch an. Die Mieten steigen immer mit Verzug zu den Immobilien. Das Problem ist eher dass sich Käufer zurück halten weil keiner weiß wohin die Reise geht. Ich würde nicht davon ausgehen, dass die Preise beim Kaufen noch groß nach geben, sondern die Mieten eher wie jetzt bei dir nachziehen. Der Bedarf ist da nur kann sich keiner 20€/m² auf dem Land leisten.... denn das müsste man für einen Neubau nehmen wenn er kostendeckend neu gebaut werden soll, weil die Baukosten massiv gestiegen sind. Somit wird das was da ist sich im Preis anpassen wenn jetzt nicht mehr neu nach gebaut wird. Denn es werden in der nächsten Zeit immer mehr Menschen nach Deutschland kommen und erst einmal staatlich mieten wollen und es werden dann immer mehr Vermieter Wohnungen zu einem gesunden Nachfrage / Angebot Prinzip vermieten. Das wird den Mietindex zeitverzögert auch immer weiter nach oben treiben.... und somit für alle die Mieten ob sie wollen oder nicht. Spätestens dann werden die Mieten so sein, dass sich bauen für Investoren oder Eigenheimbesitzer lohnt. Der Soziale Wohnungsbau über den Staat wird das nicht hinbekommen.
Du kannst ja deiner Meinung nach realistische Angebote für Häuser und Wohnungen machen, braucht der Besitzer das Geld und es gibt kein anderen Interessenten der mehr bietet wirst du damit durchkommen. Wenn nicht dann geht es an den der den Preis bezahlt oder halt das beste Angebot macht.