ich bin ein besorgter Sohnemann und es geht um meine Mutter.
Meine Mutter ist 60 Jahre alt, hat jedoch noch keinen Anspruch auf Rente.
Wie bereits im Titel beschrieben nicht mehr in der Lage zu arbeiten.
Sie hat einige Krankheiten und es ist schlichtweg nicht mehr möglich.
Sie hat auch eine Bescheinigung, dass sie nicht mehr arbeiten gehen kann und ist Pflegegrad 3.
So viel zum Vorwort.
Nun zum eigentlichen Problem.
Sie hat zu wenig einkommen, oder zu viele Ausgaben.
Es gibt keine Rücklagen mehr oder Geld auf welches sie zurückgreifen könnte.
Es gibt keine nennenswerten Vermögenswerte oder Ähnliches.
Das gesamte Geld, welches aus der Scheidung resultierte ist bereits aufgebraucht, da sie bis jetzt von diesem Geld gelebt hat.
Beim Sozialamt wurde Ihr mitgeteilt, dass Sie kein Sozialfall ist und deshalb kein Anrecht auf Sozialhilfe hat.
Beim Arbeitsamt wurde Ihr mitgeteilt, dass Sie kein Geld erhalten könne, da sie nicht mehr in der Lage ist zu arbeiten.
Hier eine kleine relativ genaue Auflistung Ihrer Einnahmen und Ausgaben:
Ausgaben: 1060€ Gesamt
550€ Miete
210€ Krankenversicherung, welche selbst getragen werden muss.
130€ Strom und Gas
35€ Autoversicherung
15€ Hundesteuer
20€ Internet und Telefon
100€ Zusatzversicherungen (Zahnarzt, Hausrat, Haftpflicht, weitere Zusatzkrankenversicherungen)
Nicht aufgeführt sind hier Dinge wie z.B. Nahrung für Mensch und Hund, Benzin um etwa zu Ärzten zu fahren oder einkaufen.
Außerdem ist Sie Raucherin, was der Krankheit mit Sicherheit nicht zuträglich ist, Sie kann jedoch auch nicht aufhören.
Nun zu meinen Fragen:
Bin ich in diesem Forum überhaupt Richtig?
An welches Amt muss man sich wenden, um in Ihrem Fall Unterstützung zu bekommen?
Warum bekommt man von keinem Amt gesagt, an wen man sich wenden muss?
Hat jemand hier vielleicht Erfahrungen?
Bitte unterlasst Kommentare zum Thema Rauchen oder abwertende Kommentare.
Abwertung muss nicht sein und beim Thema Rauchen komme ich bei Ihr auch nicht weiter. Das hilft mir also auch nicht.
Vielen Dank für eure Zeit und ich hoffe auf viele hilfreiche Antworten.
Antwort wurde vom Fragesteller als sehr hilfreich bewertet
#2
ZehWeh
Erfahrener Benutzer
28.02.2021
781
1
ZehWeh
Title
Erfahrener Benutzer
seit
28.02.2021
Beiträge
781
Danke
50
1
AW: Krank und nicht mehr Arbeitsfähig
Da ihr monatliches Einkommen oberhalb der Grundsicherung liegt (924€) hat sie tatsächlich keinen Anspruch auf Sozialhilfe. Die Grenze für Unterstützung bei der Pflege liegt bei einem Einkommen von 1004€.
Frührente geht auch nicht. Zwar kann man wegen Erwerbsminderung jederzeit früher in Rente gehen, wenn man weniger als 3std pro Tag arbeiten kann aber man muss insgesamt 5 Jahre in den Rentenkasse eingezahlt haben und in den 3 Jahren vor der Erwerbsminderung in die RV eingezahlt haben, was wohl hier nicht der Fall ist.
Viel Spielraum ist da eigentlich nicht ausser an den laufenden Kosten zu sparen. Wozu braucht sie z.b. mit Pflegestufe 3 ein Auto ? Ansonsten stehen ihr mit Pflegestufe 3 einige Leistungen seitens der Krankenversicherung zu. Hilfe vom Staat/Amt wirst du wohl nicht viel erwarten können, da eben das Einkommen zu hoch ist.
Allgemein würde ich mal sagen, das hier ist das falsche Forum, da hier nur wenig Nutzer unterwegs sind.
Ich würde Dir raten, umgehend einen Sozialvervband (Vdk oder ähnliches) aufzusuchen und mich dort beraten zu lassen. Dieser kann alle individuellen Angaben und Hintergründe besser berücksichtigen, als ein Internetforum das kann.
Von was zahlt sie ihren Lebensbedarf wie Nahrung, Sprit usw. ?
Die Ausgaben sind völlig im Rahmen für mich und auch normal hoch.
Sehe nur die Möglichkeit, das Auto abzuschaffen und andere Verkehrsmittel zu benutzen oder Nachbarn zu fragen, ob sie einen zum Arzt/Tierarzt fahren können.
Wohnungstausch, falls möglich und erlaubt, gegen eine noch günstigere, kleinere, die Leute können im Gegenzug den Umzug machen.
Oder in eine Alters WG mit Haustieren ziehen oder selber eine gründen ?
Kannst nicht Du einen Minijob annehmen und ihr eine Zeitlang aushelfen, bis sie in Rente kommt ? Also nicht leihen, sondern einfach geben und unterstützen.
Müssten zu den Einnahmen nicht noch die aus dem Pflegegrad kommen ?
Gibt es bei euch die Möglichkeit Wohnungen mit Wohnberechtigungsschein zu mieten ?
Kostet bei uns ca. nur die Hälfte der Miete. Laut o.g. Einkommen WBS wohl möglich.
Für Lebensmittel und Tiernahrung Tafel ?
Der hier genannte VDK ist eine gute Idee. Bei uns gibt auch es Sozialarbeiter und Ehrenamtliche in Betreungsvereinen die ev. beratend unterstützen.
Nach obiger Aufstellung scheint die Ausgangsbasis nicht hoffnungslos. Die Lücke scheint nicht unüberbrückbar zu sein.
Miete, NK, KV u.a. abgesichert. Ich habe das schon schlechter gesehen.
Sehr positiv: Dein Wille zu helfen. Wer nicht alleine steht braucht nur die halbe Kraft.
Allerdings dürfte ein etwaiger Bezug Auswirkungen auf den nachehelichen Unterhalt haben.
Abseits von der Rentenversicherung und privater Vorsorge bleibt als Auffangnetz eben die Grundsicherung. Mit Sicherheit kein perfektes Konzept ohne ungerechte Lücken, aber im weltweiten Vergleich nicht ganz schlecht.