Kredite für Geschäftsführer mit sperrminorität / selbstständige

Einfacher Konsumerkredit, 10.000€ 1 Jahr Laufzeit. Will nur langwierige Prüfungen von BWA/Bilanzen vermeiden für so ne kleine Summe.

Ich bin Geschäftsführer und halte inzwischen 100% der Anteile. Die Gesellschaft zahlt mir einen monatlichen fixen Lohn aus, dadurch bin ich nicht sozialversicherungspflichtig angestellt, aber dennoch angestellt (Arbeitsvertrag, Lohnbescheinigung, Lohnsteuer direkt ans Finanzamt). Je nach Bank werde ich aber auch wie als selbstständiger behandelt was eben wieder aufwändige Prüfungen nach sich zieht. Da sind 3 Lohnbescheinigungen + letzte Einkommenssteuererklärung + Schufa einfach unkomplizierter.

Scheint wohl wirklich so zu sein dass die meisten Banken das so sehen, wirklich Sinn macht es aber in meinen Augen nicht. Gehalt ist Gehalt, und wenn es nachweislich eingeht sehe ich keinen Grund das anders handzuhaben. Bei einem Einzelunternehmen würde es ja noch Sinn machen, aber aus Lohnabrechnung und Einkommenssteuer kommt ja klar raus was monatlich zur verfügung steht.

und wie genau unterscheidet sich das vom Gehalt meiner Frau oder sonstiger angestellter? beides ist ein regelmäßiger Geldeingang

In meiner Firma, gleiches festes Gehalt. Für die Rückzahlung ja kein Unterscheid.

Jetzt fragt man sich, warum soll man als Gesellschafter-Geschäftsführer sein Gehalt nach unten reduzieren. Du könntest ja vor 3 Monaten dein Gehalt nach oben geschraubt haben, obwohl die Firma das Gehalt gar nicht tragen kann, erbringst den Nachweis für die Bank und setzt es dann wieder runter.

Na den Punkt kann man ja anhand der Einkommenssteuerbescheide der Vorjahre leicht widerlegen, genauso wie dass das Gehalt real gar nicht ausgezahlt wurde. Letzterer Punkt wäre ja auch extrem bescheuert, weil man ja Lohnsteuer zahlen müsste auf ein Gehalt, das gar nicht existiert. Ich denke Banken sollten da einfach bei der Kreditvergabe wieder logische Dinge betrachten, anstelle von irgendwelchen starren Formen in die Leute gepresst werden. Was ich 0 kapiere ist warum ich auch locker 30K an Finanzierungen machen kann, bei Kleinsummen muss man dann aber gefühlt mehr Verwaltungsaufwand reinstecken wie die eigentliche Kreditsumme.

Zitat von Martin83

In meiner Firma, gleiches festes Gehalt. Für die Rückzahlung ja kein Unterscheid.

Ein großer Unterschied ist, dass du keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld hast, sofern in der Firma etwas schief läuft. Zudem kann die Firma Verbindlichkeiten haben, die deine persönliche Kreditwürdigkeit beeinflussen. Bin übrigens in einer ähnlichen Situation und kann verstehen, dass Banken da auch in die Fimenbilanzen schauen möchten.

Naja, da könnte man aber auch mutmaßen, dass fest angestellte wegen einer Straftat in den Knast müssen oder eben einfach kündigen mit Sperrzeit. Bei Finanzierungen egal in welcher Höhe gibt es solche Probleme nicht, von daher weiß ich nicht, warum Kredite so anders behandelt werden. Ich habe es mir jetzt von einem befreundeten Unternehmer privat geliehen durch einen Anruf. Ein Glück dass es auch ohne Bürokratie geht.

Das ganze läuft auf Vertrauensbasis die sich einfach über die Jahre ergibt. Das Banken so nicht arbeiten können ist mir klar, trotzdem halte ich eine Prüfung für nicht angebracht wenn die Zahlung mittels Lohnbescheinigung und Einkommenssteuerbescheid der Vorjahre (welche dieses Einkommen eben auch nochmal über einen längeren Zeitraum dokumentieren) für ausreichend. Sehe auch keinen Unterschied ob ich jetzt einen Barkredit aufnehme, oder ein Auto finanziere.

Mag sein, aber dann müsste generell der Arbeitgeber von Angestellten geprüft werden, es könnte ja sein, dass dieser vor der Insolvenz steht. Auch leuchtet es mir nicht ein
warum man problemlos im hohen 4-stelligen Bereich dinge finanzieren kann, aber dann ja selbst bei einem theoretischen 500€ Minikredit das volle Programm gefahren werden muss.
Naja, muss es auch nicht verstehen, war jetzt einfach ein Sondernfall wo es schnell gehen sollte und mit Banken ist es in dem Fall scheinbar nicht möglich.

Zitat von Martin83

Mag sein, aber dann müsste generell der Arbeitgeber von Angestellten geprüft werden, es könnte ja sein, dass dieser vor der Insolvenz steht

In diesem Fall bestehen Ansprüche des Arbeitnehmers an die Sozialversicherung, was bei einem Selbstständigen nicht der Fall ist.