Mein Anliegen ist recht kompliziert, zumindest für mich. Vielleicht gibt es ja den ein oder anderen hier der mich in die richtige Richtung weisen könnte.
Status Quo
Ich bin 31 Jahre alt und angestellt in einem Unternehme als Director (Führungsposition).
Mein monatliches Einkommen beträgt 4.600 Brutto (rund 2.900€ netto - Steuerklasse 1).
Ich werde dieses Jahr heiraten und meine (baldige) Frau verdient aktuell 3.415€ Brutto (rund 2.270€ netto - Steuerklasse 1).
Ich bin neben meinem Angestelltenverhältnis auch noch selbständig als Einzelunternehmer, bisher nutze ich es um Büromaterialien und diverse Anschaffungen abzusetzen. Einnahmen im Jahr 2022 lagen hier, bei rund 14.000€ und Ausgaben bei ca. 8.800€.
Planung
Ich würde gerne meinen Job aufgeben, um mich meiner Selbständigkeit voll widmen zu können.
Hierfür entsteht aktuell ein Agenturvertrag mit einem meiner "privaten" Kunden für zwei Jahre in Höhe von 7.500€ zzgl. MwSt..
Weitere Kundenaufträge stehen an.
Um die Versicherungsbeiträge bei Selbständigkeit nicht aus eigener Tasche tragen zu müssen, kann mich in einer geringfügigen Beschäftigung (auf Steuerklasse 6) steuerpflichtig einstellen lassen, somit würde ich Beiträge für RV, AV, PV, KV sparen. Ist der Gedankengang richtig?
Miete im rechtlichen Sinne zahle ich nicht, da wir als Familie ein Mehrfamilienhaus gekauft haben und ich nur meine Kosten für meine Wohnung (ca. 170qm²) trage. Ich stehe nicht im Grundbuch und bin auch offiziell kein Kreditnehmer. Dementsprechend kann ich offiziell keine Miete für mein Büro als Geschäftsausgabe angeben.
Einzelunternehmen (e.K.)
minimum Einkommen (Selbständigkeit) 7.500€ netto
geschätzte monatliche Ausgaben ca. 1.800€
zwei Minijobber (meine Frau und meine Schwester) 1.040€ (je 520€)
Server 120€
Software Lizenzen 100€
Telefon/Internet 100€
Anschaffungen für's Büro 350€
Werbekosten 100€
Meine Fragen
Lohnt sich die Selbständigkeit im Vergleich zur Festanstellung finanziell für mich überhaupt? Bleibt genug Geld übrig?
Hinweis: Ich bin mir bewusst, dass dies unabhängig vom finanziellen auch eine Frage der persönlichen Einstellung ist. Ich riskiere es, denn ich würde im Worst-Case innerhalb weniger Tage wieder einen neuen Job finden.
Wie und wo kann ich Steuern sparen? Auto finanzieren? Kosten in die Höhe treiben? Mini Jobber einstellen?
Kann ich mir einen Steuerberater überhaupt leisten?
Das ist tatsächlich recht kompliziert oder?
Danke schon mal im Voraus.
Aus dem Grund ab zum Steuerberater der berät dich was du machen kannst ohne Ärger zu bekommen. Die sind nicht übermäßig Teuerung man kann auch sie von der Steuer absetzen.
Deine Altersvorsorge gestaltet sich dann wie?
Versicherungen für die eigene Firma?
Andere Versicherungen wie BU?
Als selbstständiger sollte man 20% fürs Alter weg legen und das dauerhaft.
Wobei du beim eigenen (Angestgellten) Brutto noch die 20% AG-Anteil der Sozialversicherung oben drauf rechnen solltest.
-> Dein AG zahl für dich also ca. 5500€ pro Monat
Die Leistungen von ALV/RV hängen von der Beitragshöhe ab - wieviel darf es denn sein?
Generell besteht eine Krankenversicherungspflicht - ob hier ein Minijob als alleiniger Baustein reicht, wage ich mal zu bezweifeln.
Wie sieht es mit der Familienplanung aus? Bei einer Privatversicherung müsste vermutlich jedes Familienmitglied seine eigene Versicherung haben. - Bei der GKV gibt es die Familienversicherung.
Steuern sparen kann man oft nur mit zusätzlichen Ausgaben - diese senken in der Regel die Steuern nur um den persönlichen Steuersatz.
(Wenn ich 1000€ ausgebe (und von der Steuer absetze) und einen Steuersatz von 30% habe, spare ich mir 300€ Steuern - habe aber 700€ mehr ausgegeben als gespart)
Und als Selbstständiger muss man natürlich selber für Weiterbildung/Krankengeld/Urlaubsgeld sorgen - da an solchen Tagen u.U. keine/weniger Einnahmen fließen.
Auch den Arbeitnehmeranteil bei den 520€-Jobs (Schwester/Frau) berücksichtigen.
Es stehen dir sämtlichen Vorteilen als Selbstständiger zu, die nicht auf deine List stehen. Ich finde die Situation etwa komplex. Damit du wissen kannst ob die Selbstständigkeit sich überhaupt lohnt, brauchst du einen guten Business- und Finanzplan (als Angestellter & Selbstständiger). Erst wenn die Pläne bis ins letzten Detail gemacht sind und gegeneinander gestellt sind, kannst du wissen was sich besser lohnt. Eine Liste mit den verschiedenen Benefits (als Angestellter & Selbstständiger) solltest du auch machen und wiederum schauen welcher Konstellation dir mehr Benefits bietet. Ich erstelle Business- und Finanzpläne und begleite Menschen die sich selbstständig machen wollen. Ich unterstütze sie auch damit sie Fördermittel und Zuschüsse bekommen. Melde dich. Die Beratung ist kostenlos. Die Kosten des Businessplanes können sogar unter Umständen übernommen werden. Die Branche ist auch wichtig zu betrachten. Was sind die Skalierungschancen? Was musst du tun um deinen Breakeven zu erreichen? usw. usf. Nachdem du in der Selbstständigkeit gestartet bist, ist es auch wichtig die Betreuung weiterhin in Anspruch zu nehmen da verschiedenen Themen wichtig werden z.B. Cashflow, Rechnungsmanagement, Forderungsmanagement, Bonität Verbesserung, Finanzierung usw. usf. Die Beratung bei mir bleibt über die gesamte Zeit kostenlos.
Schönes Beispiel. Ich würde niemals auf die Idee kommen, jemanden mit solch einer schlechten Rechtschreibung in meinem Businessplan herumpfuschen zu lassen. Erst recht nicht, wenn derjenige eine Beratung kostenlos anbietet. Das stinkt von vorne bis hinten.
@tfh Das musst du nicht tun. Dank Gott Deutschland ist bunt. Nur weil ich nicht perfektes Deutsch kann, heißt nicht dass ich nicht qualifiziert bin. Es gibt genügend Menschen die sich freuen mich als Consultant zu haben weil auf gutes Deutsch kommt es letztendlich nicht an. Wir sind nicht im Deutschkurs.
Bisher kam ja nichts inhaltliches . Es wird nur geschrieben melde dich am besten unerkannt. Keine Möglichkeit die Qualität die man abliefern könnte öffentlich dar zu stellen.
Es scheint eher etwas zu sein was man öffentlich nicht zeigen möchte….
leider verschweigen Sie vieles! Zu einem in welchen Zweig wollen sie sich selbstständig machen?
Denn so einfach ist es nicht mehr, denn es gibt den Meisterzwang oder erlaubnispflichtige Tätigkeiten!
Wie heißt der Beruf?
Sie verwenden nur den Begriff: "Hierfür entsteht aktuell ein Agenturvertrag mit einem meiner "privaten" Kunden für zwei Jahre in Höhe von 7.500 € zzgl. MwSt."
Was für eine Agentur soll das sein?
Zudem stellt sich für mich die Frage, was denn eine Führungsposition ausmacht? Besitzen Sie die ppa., per Prokura, also das einstellen und entlassen, ohne weitere Zustimmung dritter?
Ihr aktuelles Gehalt dazu sagt nämlich nichts aus!
Auch die Wahl als e.K, zeigt schon die Verquickung zwischen Privat und Geschäft, mit Wechselseitiger voller Vermögenshaftung.
Hier wäre auch die Prüfung, ob ihr Arbeitsvertrag eine Nebenbeschäftigung der Zustimmung bedarf oder schon vorab ausgeschlossen ist!
Zum Thema Gehälter
Wer sich so hoch einschätzt! Muss liefern!
"Minimum Einkommen (Selbständigkeit) 7.500 € netto"; das beutet mit Sozialaufwendung weitere 2.000 € Kosten, mit Steuern müssten dann ca. 17.000 € monatlich aus der Firma vertretbar seinen.
Würde man die 2.000 € Sozialaufwendung von den netto abziehen, würde sie keine 1.000 € Nettolohn gegenüber den bisherigen EK mehr haben!
Bei den Sozialabgaben, SBU, Rentenversicherung stellt sich die Frage, ob eine Anrechnung gegen die Steuer überhaupt sinnvoll ist!
Denn sind die Beiträge ausgeschöpft, verfällt der Rest ersatzlos. Aber bei Eintritt Sozialfall werden, die Renten zu 100 % versteuert! Und nicht nur der Ertragsanteil!
Beispiel: SBU 4.000 € p.m. plus 30.000 € p.a., mit 40 Jahren Arbeitsunfähig
Jahreseinkommen:
A) 48.000 € aus der SBU plus 30.000 € Hinzuverdienst 78.000 € StKl. 1. Die Lohnsteuer beträgt: 17.810,00 Euro
Besteuerung einer Leibrente aus privater Rentenversicherung
A erhält nach Vollendung seines 40. Lebensjahres ab 2023 eine lebenslange Leibrente aus einer privaten SBU von monatlich 4.000 EUR. Das ergibt eine Jahresrente von 48.000 EUR.
A muss versteuern:
im Jahr 2023: Jahresrente 48.000 EUR
Ertragsanteil: 38 % von 48.000 EUR 18.240 EUR
Werbungskosten-Pauschbetrag ./. 102 EUR
Sonstige Einkünfte 18.138 EUR
B) 48.000 ./. 38 % € aus der SBU 18.138 € plus 30.000 € Hinzuverdienst 48.138 € StKl. 1. Ergebnis der Berechnung der Lohnsteuer für 2023: Die Lohnsteuer beträgt: 7.520,00 Euro
Das bedeutet, dass die Entscheidung ein BUZ oder SBU schon alleine im Störfall (hier ab Lebensjahr 40), bis zum Endalter eine Steuerlast 10.300 € p.a. vermeiden oder erzeugen kann. bei 27 Jahren runde 278.000 € Steuern!
Ihre Fragen zum Steuer sparen wirken für mich seltsam daher!
Deshalb erklären sie ihren zuerst ihren zukünftigen Beruf?