Ist dieser Plan zur Umschichtung der Finanzierung sinnvoll?
Hallo,
da ich - leider - geerbt habe überlege ich nun wie ich meine Baufinanzierung aus 2022 am sinnvollsten umschichte, um die monatliche Belastung zu reduzieren und das Geld dabei sinnvoll einzusetzen. Finanziert ist ein Mehrfamilienhaus mit drei Wohnungen in dem wir selbst wohnen und zwei der Wohnungen vermieten. Von dem Erbe möchte ich als Hausnummer ca. 150.000 Euro einsetzen für die Reduzierung meiner monatlichen Belastung bei der Haus Finanzierung.
Gesamtkreditsumme ca. 390.000 Euro
Kredit 1 für den vermieteten Anteil 190.000 Euro zu 2,09%
Kredit 2 für den eigengenutzten Anteil 200.000 Euro zu 1,69%
Die Konditionen für Kredit 1 (vermietet) sind 15 Jahre festgeschrieben, danach abgesichert über einen Bausparer für die restliche Laufzeit.
Die Konditionen für Kredit 2 (eigengenutzt) sind 10 Jahre festgeschrieben, danach abgesichert über einen Bausparer für die restliche Laufzeit.
Die Bank würde mich aus den Krediten ohne Vorfälligkeitsentscheidung heraus lassen, das ist aber nicht sinnvoll wenn ich 1,69% für den Kredit bezahle und aktuell schon für Festgeld über 3% Zinsen bekomme.
Dazu kommt ein separater Kredit für die übernommene PV-Anlage über 20.000 Euro zu 2,75%
Für die PV-Anlage läuft noch ein Einspeisevertrag mit der energis zu 52 Cent/kWh für die nächsten 4 Jahre.
So wie ich das sehe ist es grundlegend erst einmal sinnvoll das neue Eigenkapital nur für den eigengenutzten Anteil aufzuwenden, und den vermieteten Kredit ganz normal weiterlaufen zu lassen.
Der Plan war nun 108.000 Euro bei z.B. 3% Festgeld auf 10 Jahre anzulegen, damit lande ich bei 140.202 Euro nach 10 Jahren und habe hierbei bereits die 26,375% Steuersatz und den jährlichen Freibetrag von 2.000 Euro berücksichtigt. Das reicht um den eigengenutzten Kredit nach 10 Jahren vollständig abzulösen, sofern ich jedes Jahr die jährliche Sonderzahlung von 4.000 Euro leiste.
Alternativ kann ich natürlich auch gleich 140.000 Euro auf 10 Jahre anlegen, dann lande ich auch ohne die jährlichen Sonderzahlungen bei den dann benötigten 180.000 Euro in 10 Jahren. In dem Fall würde ich aber Flexibilität verlieren, und müsste einen Großteil der Summe die ich insgesamt dafür verwenden möchte zu Beginn fest anlegen, weshalb ich die Variante mit den jährlichen Sonderzahlungen aktuell noch favorisiere.
Den 20.000 Euro Kredit für die PV-Anlage kann ich jederzeit ablösen, würde ihn aber noch die 4 Jahre laufen lassen in denen ich die 52 Cent Einspeisevergütung bekomme damit ich hier aus steuerlicher Sicht Kosten habe.
Ist das soweit grundlegend erst einmal ein solider Plan, oder habt ihr weitere Vorschläge und Anregungen wo ich eventuell was verbessern könnte?
AW: Ist dieser Plan zur Umschichtung der Finanzierung sinnvoll?
Zitat von elknipso
Der Plan war nun 108.000 Euro bei z.B. 3% Festgeld auf 10 Jahre anzulegen, damit lande ich bei 140.202 Euro nach 10 Jahren und habe hierbei bereits die 26,375% Steuersatz und den jährlichen Freibetrag von 2.000 Euro berücksichtigt. Das reicht um den eigengenutzten Kredit nach 10 Jahren vollständig abzulösen, sofern ich jedes Jahr die jährliche Sonderzahlung von 4.000 Euro leiste.
Mal grob überschlagen komme ich nach 10 Jahren nur auf ca. 134T€
AW: Ist dieser Plan zur Umschichtung der Finanzierung sinnvoll?
Zitat von utopus
Für 100t€ ohne Steuern?
Oben war die Rede von 108T€. Da die Anbieter unterschiedliche Zinsabrechnungseiträume haben, habe ich ohne unterjährigen Zinseszins gerechnet.
Ich habe aber überlesen, dass der Steuerfreibetrag berücksichtigt wird. Damit passts natürlich, es sei denn es sind noch weitere Kapitalerträge vorhanden.
AW: Ist dieser Plan zur Umschichtung der Finanzierung sinnvoll?
Grundsätzlichist der Plan absolut in Ordnung, wenn du 100% Sicherheit willst. Was du dir überlegen kannst, sind bei Anlagehorizonten von 10 Jahren natürlich Aktien ETF oder z.B. Unternehmensanleihen zu kaufen. Natürlich mit Risko verbunden, aber auch höheren Renditechancen.
Aber das ist deine persönliche Entscheidung. Wenn es 100% Sicherheit dein Wunsch ist, dann mache es auch so....
AW: Ist dieser Plan zur Umschichtung der Finanzierung sinnvoll?
Danke für die Bestätigung, dann habe ich bei meinem Plan schon mal nichts grundlegendes übersehen.
Mit der Optimierung der Rendite hast du im Kern natürlich recht, aber bei der Hausfinanzierung möchte ich da kein Risiko eingehen.
Lieber etwas weniger Rendite beim Festgeld aber dafür absolut kalkulierbar und planbar in der Rückzahlung.
In dem Zusammenhang bin ich aktuell noch am überlegen ob ich den dann ja nicht mehr benötigten LBS Bausparer mit den 1,49 Prozent kündige um an die bereits eingezahlten ca. 15.000 Euro zu kommen oder ob ich den weiterlaufen Kasse und beitragsfrei stelle. Sofern das überhaupt möglich ist hätte ich so ja die Option in 10 Jahren mir günstig einen Kredit für eventuelle Reparaturen am Haus zu holen, sofern notwendig. Ist sowas mit einem Bausparer prinzipiell möglich oder spielt da die LBS in der Regel nicht mit?