Erfahrungen und Fallstricke bei Anteilskauf von Ferienimmobilien?
Guten Tag zusammen,
auf der Suche nach einer kleinen Immobilie in den Alpen bin ich auf Modelle mit Anteilskauf von größeren Häusern/Chalets aufmerksam geworden.
Ein Beispiel wäre "Villacircle"
Für ein Objekt habe ich Berechnungen, Wirtschaftsplan, mögliche Mieteinnahmen bekommen und bin gerade am Durchrechnen ob das Ganze Sinn machen und wie es mit der Rentabilität aussieht.
Ich gehe davon aus, dass natürlich einige Zahlen "schöngerechnet" sind.
Zum Glück sieht man aber in Vermietportalen ein vergleichbares Objekt und dessen Auslastung und Preise und kann das vergleichen.
Deshalb stellt sich mir nun die Frage ob schon jemand Erfahrung mit einem solchen Modell gemacht hat und ob es irgendwelche Fallstricke gibt.
AW: Erfahrungen und Fallstricke bei Anteilskauf von Ferienimmobilien?
Ist das dann eine Art Timesharing, bei dem man eine bestimmte Anzahl von Urlaubswochen pro Jahr kauft?
Problematisch ist es in der Regel, wenn so eine Anlage nicht so läuft, wie erwartet - z.B. weil die Leute sparen müssen und deshalb nicht mehr so oft in Urlaub fahren.
(Pandemie/Arbeitslosigkeit/Wirtschaftskrise/...)
Was passiert, wenn der Betreiber insolvent wird? Muß man u.U. noch Geld zuschießen?
Wie wirken sich höhere Energiepreise/Personalkosten aus?
AW: Erfahrungen und Fallstricke bei Anteilskauf von Ferienimmobilien?
Zitat von utopus
Ist das dann eine Art Timesharing, bei dem man eine bestimmte Anzahl von Urlaubswochen pro Jahr kauft?
Das klingt für mich so. Man kauf 1/8 Haus und bekommt dafür umgerechnet 6 Urlaubswochen.
Wenn ich mir das günstigste Objekt der angebotenen Objekte rausziehe, ist das ein 1/8tel Haus für 154T€. Finanziert man das komplett fremd, sollten bei den steigenden Zinsen zumindest 5% Annuität abgedeckt sein also 7700€. Dazu kommen dann Nebenkosten, Reparaturkosten, Verwaltungskosten, Vermarktung usw. In Summe dürften das ganz locker 10T€ sein, die in 6 Wochen reingeholt werden müssen.Nun hat man aber keine Auslastung von 48 wochen (6 Wochen x 8 Beteiligte) sondern vielleicht nur 2/3 tel. Damit müssen die 10T€ nicht in 6 Wochen, sondern in 4 Wochen erwirtschaftet werden. Also 2000€/Woche.
Das Chalet kostet im übrigen das 3 fache von dem Haus an der Ostsee müsste also 5-6T€/ Woche erwirtschaften.
Da ich jetzt in den Herbstferien gerade im Ötztal im Urlaub war, kann ich berichten, dass in der Zwischensaison im Herbst dort vollkommen tote Hose ist. Mitte September bzw. spätestens Anfang Oktober machen dort die Seilbahnen und der Großteil der Almen zu. Selbst Museen usw. waren dicht. Das macht dann alles erst wieder im Mitte Dezember auf.
AW: Erfahrungen und Fallstricke bei Anteilskauf von Ferienimmobilien?
Hallo Tobi6806,
unter Beachtung aller Gründe rate ich ab im Ausland Geld anzulegen! Weil bei Vermietung eher das gewerbliche Recht gilt, also Rechtsstand: Ausland inkl. Gericht und Fremdsprache
Zum anderen, ist das kein Ratensparplan, sondern ein Ratenkredit, mit der Pflicht zur Erfüllung, selbst bei Insolvenz des Projektes. So wird der Insolvenzverwalter auf Vertragserfüllung gerichtlich bestehen!
Nicht nur Vertragserfüllung der vollen Summe, sondern auch die Kosten der laufende Abwicklung und Verluste müssen bezahlt werden!
Und wird das Haus verkauft, ändert dies nichts an den Schulden, wenn das nur 50 % des Wertes verkauft wird! Denn Rest der Schulden decken bzw. zahlen ja die Ex-Eigentümer ab.
Und wenn Sie selber pleite sind, dürften sie sich freuen, weil es evtl. zu keiner Restschuldbefreiung in Käuferland kommt, weil diese evtl. dort gar nicht vorhanden ist. Bedenken Sie eine Restschuldbefreiung gilt nur bis zur Grenze.