Hallo Zusammen,
Ich komme mit einem Problem in dieses Forum dass mir seit einigen Tagen Sorgen bereitet.
Ich bin seit Anfang 2017 (knapp 6 Jahre also) privat krankenversichert. Damals habe ich den Vertrag bei einem Makler angeschlossen der für den Versicherungsanbieter direkt gearbeitet hat, einige Monate danach jedoch gekündigt wurde. Die Details weiß ich leider nicht allerdings schien es einige Probleme gegeben zu haben wie ich von meinem neuen Berater erfahren habe.
Nun zum Problem.
In meiner damaligen jugendlichen Leichtsinnigkeit habe ich, wie ich jetzt rausgefunden habe, die Gesundheitsfragen nicht korrekt ausgefüllt. Auf die Frage ob ich jeden Arztbesuch der letzten 5 Jahre angeben soll, das heißt auch einmalige Artzbesuche bei denen nach eingehender Untersuchung nichts gefunden wurde, hieß es von meinem damaligen Berater "Nein, musst du nicht. Nur konkrete "wichtige" Diagnosen bzw. Erkrankungen die jetzt auch noch bestehen". Daraufhin habe ich nicht weiter darüber nachgedacht und eine persistente Erkrankung die einige Jahre zuvor diagnostiziert wurde angegeben die auch zu einem Risikozuschlag geführt hat. "Bagatellbesuche" bei denen mir mal irgendwas wehtat oder Leiden die einmalig vor Jahren mal vorkamen und seit dem nie wieder aufgetreten sind habe ich dann einfach nicht angegeben. An die meisten habe ich mich auch garnicht mehr erninnert weil ich das alles aus dem Gedächnis ausgefüllt habe.
Jetzt sind wir im Jahr 2022 und ich habe mich wegen dem Interesse an einer BU eingehend mit dem Thema
Gesundheitsfragen beschäftigt und mir fällt auf dass ich so ziemlich alles falsch gemacht habe was man falsch machen kann. Ich habe leichtgläubig dem Makler vertraut, ich habe mir meine Krankenakte nicht zukommen lassen und jetzt stehen in meinem alten Vertrag falsche Sachen drinnen.
Ich habe mir zwischenzeitlich meine Krankenakte von meinem alten Hausarzt zukommen lassen und sehe jetzt Dinge die ich nicht angegeben habe:
- Schmerzen (Entzündung) im Handgelenk. Ausschluss von Rheuma und anderen Krankheiten. War nach paar Wochen wieder weg. - Keine Krankschreibung
- Anfang 2012 beim Arzt wegen "Schlafstörungen" und einer "Somatoformen Störung" (meine ich hatte damals das gefühl schwerer Atmen zukönnen, schwer zu erklären aber das Gefühl was ganz leicht da.). Arzt hat mir hier "Citalopram" (das Rezept wurde nicht eingelöst weil das Gefühl recht schnell von selbst wieder wegging und ich deswegen keine Psychopharmaka nehme) verschrieben und eine Überweisung zum Psychotherapeuten. War damals nur bei zwei oder drei Sitzungen und es ging auch hauptsächlich um eine toxische Beziehung in der ich damals war, was auch Auslöser für den Stress war - Keine Krankschreibung
- Besuch beim Arzt in 2016 wegen "Einige Wochen Stress auf der Arbeit". Verschreibung von "Opipramol" (was ich am Ende auch nicht genommen habe ) - Keine Krankschreibung
- Einige weitere Arztbesuche gab es auch da ich zu der Sorte von Menschen gehöre die lieber einmal mehr zum Arzt gehen als einmal zu wenig. Jedoch dedesmal nichts ernstzunehmendes.
Die Krankenversicherung weiß bisher nichts davon allerdings habe ich schon die Sorge, dass falls in den nächsten Jahren doch mal etwas "teueres" anstehen sollte die Versicherung von Ihrem Recht gebraucht macht mal genauer nachzufragen und mir nur alles auf die Füße fällt. Meine größte Sorge ist deswegen in einem teuren Basistarif zu müssen.
Ich weiß dass der Tatbestand der groben Fahlässigkeit nach 3 Jahren verjährt aber ich habe oft gelesen dass Versicherungen meist direkt Arglist bzw. Vorsatz annehmen. Und hier wäre die Verjährung erst nach 10 jahren gegeben.
Gibt es jemanden der sich mit diesem Thema auskennt und Ratschläge geben kann was ich nun tun sollte? Auf der einen Seite möchte ich keine schlafenden Hunde wecken, jedoch möchte ich nicht die nächsten Jahre darauf hoffen dass ja "schon alles gut geht". Kann man bei sowas auf "Kulanz" des Versicheres hoffen wenn man proaktiv auf Ihn zugeht?