Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Hallo,
bevor ich hier jetzt wild loslege zu schreiben, möchte ich mich hier einmal genauer Vorstellen, damit ihr ein kleines Bild über mich bekommt.
Mein Name ist "Malzzi", bin aktuell 20 Jahre jung und gehe Vollzeit in einem Gastronomiebetrieb arbeiten. An Geld bekomme ich ca. 1300 Netto raus + Nachtschichtzuschläge, da ich mich bereit erklärt habe, in diesem Betrieb nur in der Nacht zu arbeiten. Derzeit Wohne ich zur Miete, habe einen Autokredit laufen und habe mein Geld für mich alleine. Am Ende des Moanats bleiben mir ca. 50 - 150€ über. Mal mehr, aber auch mal weniger. Zum sparen bin ich aber in den letzten 2 Jahren leider nicht gekommen. Nicht, dass ich es nicht wollte, sondern weil ich es aus Finanzieller Sicht schlicht weg nicht konnte.
Ich habe mich dazu entschlossen, für das Alter jetzt schon vorzusorgen. Nur leider stellt sich mir die Frage: Wie? Ich habe in der Beziehung was sparen, anlegen, etc. angeht, keinerlei Erfahrung und kenne sonst auch niemanden, der mir da "mal eben" helfen könnte.
Da ihr sicherlich schon rausgelesen habt, habe ich am Ende des Monats nicht mehr viel Geld zur Verfügung. Jedoch erhoffe ich mir, jetzt durch die Lohnerhöhung im Oktober, ein bisschen mehr Geld zur Verfügung zu haben.
Mein Ziel ist es jetzt hier nicht, von heute auf morgen viel Geld durch Wertanlagen und der gleichen zu generieren. Zumal dies mit meinem Einsatz sowieso ein bisschen schwerer sein sollte,
Also: Wie gehe ich dies am besten an? Wie kann ich mein Geld (mehr oder weniger) sicher anlegen, welches sich über die Monate/Jahre vermehrt? Wie viel Einsatz ist dafür nötig? Was gibt es für Möglichkeiten? Ich habe viel über Aktien, ins besondere Cryptowährung gehört... doch "Blind" die billigste zu kaufen und hoffen das sie an Wert steigt, ist denke ich der falsche Ansatz... oder?
Ich habe auch schon überlegt, z.B. mit sogenannten "Livestreams" auf Twitch mein Glück zu versuchen. PC technisch bin ich relativ Fit. Jedoch habe ich die Befürchtung, nicht genügend Zeit zu haben...
Was könnt ihr mehr empfehlen?
Vielen dank im Voraus für Antworten und eure Hilfe!
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Hallo. Würd jetzt mal die nächste Nebenkostenrechnung abwarten. 50-150 EUR ist der absolute Notgroschen. Keine Sparfähigkeit vorhanden imho. Wenn der Autokredit abbezahlt und die Gehaltserhöhung da ist, kann es besser aussehen. Gastro wird durch die Krise nicht gut durchkommen. Gruss Marc
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Sehe ich grundsätzlich ähnlich, wie Marc, wobei wir nicht wissen, was du an Reserven noch verfügbar hast.
Das Gastgewerbe wird aus meiner Sicht die nächsten Jahre massiv leiden. Auf der einen Seite steigende Kosten durch höhere Einkaufs-und Energiepreise, dazu noch Mindestlohnerhöhung auf der anderen Seite Kunden, die genau an Luxusausgaben wie Essengehen sparen werden. Da sind Kostensteigerungen schwer durchzusetzen.
Dazu kommt, dass die Reserven durch Corona schon aufgezehrt sind.
Das wird zu einer Bereinigung im Gastgewerbe kommen.
Wenn man nicht auf der Strecke bleiben will, ist es aus meiner Sicht wichtig, sich dann von anderen abzusetzen. Seit es durch Weiterbildung oder besondere Fähigkeiten.
Überlege als erstes, ob du in dem Bereich weiterkommen möchstest oder ob es sinnvoll ist sich nochmal anderweitig umzusehen. Jetzt sind Nachtschichten kein Problem. Wenn du mal Familie haben möchstest, dann ist das deutlich schwieriger und die Zuschläge fallen weg.
Ich hab mich in deinem Alter aufgrund meiner Fähigkeiten in meinem vorhergehenden Job nebenbei um die EDV gekümmert. Damit hab ich mich auch auf gewisse Weise unersätzlich gemacht. Zusätzlich hab ich mich nach dem Job noch in meinem Bereich weitergebildet und habe danach den Job gewechselt.
Noch werden Fachkräfte überall gesucht. Mach dir das zu Nutze.
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Wenn Du Geld für den Notfall beiseite gepackt hast und dann noch Geld übrig ist, kannst Du überlegen, ob Du in einen ETF-Sparplan investierst. Wie man vorgehen könnte, ist hier erklärt: https://www.test.de/Anlagestrategie-...ase-5179990-0/
Schnell reich wirst Du dabei nicht, aber Du hast langfristig etwas getan für die Altersvorsorge.
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Zitat von yosh
Schnell reich wirst Du dabei nicht, aber Du hast langfristig etwas getan für die Altersvorsorge.
Man sollte auch Bedenken, dass man sich durch seine Vorsorge evtl den Zugang zu Sozialleistungen verbaut. Mit dem Bürgergeld scheint diese Grenze wenigstens bei angemessenen 60.000€ (+30.000 für jedes weitere Haushaltsmitglied) zu liegen. Die bisherige Regelung war ja ein Witz. (150€ pro Lebensjahr) Bei der Prozesskostenhilfe ist die Grenze z.B. immer noch extrem niedrig. Gibt vermutlich noch andere Beispiele. Das finde ich dahingehend unfair, dass gerade nicht so betuchte Menschen von einem Notgroschen profitieren könnten. Und denen "verbietet" man dann das Sparen.
Leider kann man den Test-Artikel nicht frei lesen. Für eine Altersvorsorge ist es immer gut, wenn man an das Geld auch nicht vor dem Alter rankommt. Dann zählt es nicht als Vermögen.
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Zitat von Datenklau
Man sollte auch Bedenken, dass man sich durch seine Vorsorge evtl den Zugang zu Sozialleistungen verbaut. Mit dem Bürgergeld scheint diese Grenze wenigstens bei angemessenen 60.000€ (+30.000 für jedes weitere Haushaltsmitglied) zu liegen. Die bisherige Regelung war ja ein Witz. (150€ pro Lebensjahr) Bei der Prozesskostenhilfe ist die Grenze z.B. immer noch extrem niedrig. Gibt vermutlich noch andere Beispiele. Das finde ich dahingehend unfair, dass gerade nicht so betuchte Menschen von einem Notgroschen profitieren könnten. Und denen "verbietet" man dann das Sparen.
Leider kann man den Test-Artikel nicht frei lesen. Für eine Altersvorsorge ist es immer gut, wenn man an das Geld auch nicht vor dem Alter rankommt. Dann zählt es nicht als Vermögen.
Andererseits möchte man natürlich auch nicht "alles" für "reiche" aber arbeitslose Mitbürger zahlen - die entsprechenden Sozialausgaben müssen ja vorher als Steuern eingenommen werden ... Mit H4 konnte man auch schon bisher eine angemessene Wohnung zur Selbstnutzung besitzen - es wurden sogar Immo-Kreditraten ähnlich wie Miete übernommen - wenn jetzt noch Vermögen nicht genutzt werden muss - bei z.B. Eltern+4 Kindern darf man dann 210.000€ auf der hohen Kante haben und bekommt das volle Bürgergeld?
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Von der schnellen Twitch Karriere träumen ja nicht wenige, die meisten haben davon aber offensichtlich keine Ahnung was das bedeutet.
Es ist jedenfalls mehr Arbeit als viele denken. Einfach beim Zocken die Webcam einschalten und dabei Geld verdienen ist nicht. Die meisten erfolgreichen Twitch Streamer haben Arbeitstage von 8-12std und das ist dann auch wirklich Arbeit. Mit erfolgreich meine ich dazu das man davon leben kann. Gab letztes Jahr mal nen Leak wie viel Streamer so verdienen und der wichtigste Punkt ist eigentlich, das nur ein Bruchteil überhaupt davon leben kann, es ist etwa so das nur 100 von 100.000 Streamern mehr als 30.000€ pro Jahr verdienen. Für die restlichen 99.900 ist es maximal ein kleiner monatlicher zuverdienst, neben dem man aber noch einen normalen Job haben muss.
Solange du also keine besonders charismatische und extrovertierte Person bist, den jeder auf Anhieb liebt wird die Twitch Karriere sehr wahrscheinlich nichts als ein Traum bleiben.
In meinem persönlichen Umfeld kenne ich 3 Leute, die es versucht haben und alle sind kläglich gescheitert. Es wurden nicht mal 10 regelmäßige Zuschauer erreicht.
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Zitat von utopus
Andererseits möchte man natürlich auch nicht "alles" für "reiche" aber arbeitslose Mitbürger zahlen - die entsprechenden Sozialausgaben müssen ja vorher als Steuern eingenommen werden ...
Der Staat gibt grundsätzlich immer alles aus. Nur eben meistens für die falschen Sachen... Beim Tankrabatt, der in der Summe den meisten Menschen nichts gebracht hat, sitzen die Milliarden locker. Bei den Sozialausgaben fängt die Politik aber an zu rechnen... DE ist übrigens gar nicht so ein sozialer Sozialstaat, wie es immer suggeriert wird. In Asien (ich glaube in Singapur?) hat der soziale Wohnungsbau z.B. das Konzept, dass der Staat die Wohnungen baut und die sozialen Mieter diese dann per Miete abbezahlen. So werden aus sozialen Mietern irgendwann Eigentümer. Keine Miete zahlen zu müssen, ist quasi die Voraussetzung, um Vermögen anzuhäufen. Wer würde die 800€ monatlich nicht lieber in ETFs als in den Vermieter investieren...
Das ist hier aber Off-Topic. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass der Staat das Ansammeln von "Vermögen" für weniger gut betuchte Menschen nicht fördert. Im Gegenteil. Wenn man das selbst in die Hand nimmt, dann werden einem Leistungen verwehrt.
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Zitat von Datenklau
Der Staat gibt grundsätzlich immer alles aus. Nur eben meistens für die falschen Sachen... Beim Tankrabatt, der in der Summe den meisten Menschen nichts gebracht hat, sitzen die Milliarden locker. Bei den Sozialausgaben fängt die Politik aber an zu rechnen... DE ist übrigens gar nicht so ein sozialer Sozialstaat, wie es immer suggeriert wird. In Asien (ich glaube in Singapur?) hat der soziale Wohnungsbau z.B. das Konzept, dass der Staat die Wohnungen baut und die sozialen Mieter diese dann per Miete abbezahlen. So werden aus sozialen Mietern irgendwann Eigentümer. Keine Miete zahlen zu müssen, ist quasi die Voraussetzung, um Vermögen anzuhäufen. Wer würde die 800€ monatlich nicht lieber in ETFs als in den Vermieter investieren...
Wie so oft bei solchen Diskussionen.... Da werden immer schön die Rosinen rausgepickt. Hast du schon mal geschaut, welchen Anteil am Staatshaushalt die Sozialausgaben ausmachen? Darfst du gern mal vergleichen.
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
wenn ich dran denke, dass jeder in Deutschland ein Dach übern Kopf bekommen kann und dafür praktisch 0 machen muss.
Ist das für viele die sich in die soziale Hängematte legen wollen recht verführerisch, mit dem neuen Bürgergeld zum 01.01.23 wird es noch komfortabler für die die nur nehmen aber nicht geben wollen... und was ich monatlich gebe, für die die nur nehmen da kann ich mehrere davon durchfüttern.... es ist halt schade das dies so großzügig ausgenutzt wird und die wenigen die wirklich nicht können etc. dann auch darunter leider müssen....
Für viele wäre Leistung erst mit einer gewissen monatlichen Gegenleistung für den Staat eine immense Hilfe sehr schnell wieder auf den eigenen Beinen zu stehen zu wollen. Es gibt genug Beispiele wie hoch die Motivation von Menschen wird, wenn sie keine Barleistungen mehr erhalten sondern nur noch Sachleistungen die dann vor Ort genutzt werden müssen und nicht nach Hause oder sonst wohin mit genommen werden können.
Deutschland ist der Sozialstaat und das weltweit, aus dem Grund wollen so viele Menschen nach Deutschland und nicht nach Saudi Arabien, Venezuela, Nord Korea um nur ein paar andere Länder zu nennen.
AW: Wie lege ich am besten Geld für die Zukunft an? (Anfänger)
Zitat von Datenklau
Das finde ich dahingehend unfair, dass gerade nicht so betuchte Menschen von einem Notgroschen profitieren könnten. Und denen "verbietet" man dann das Sparen.
Für eine Altersvorsorge ist es immer gut, wenn man an das Geld auch nicht vor dem Alter rankommt. Dann zählt es nicht als Vermögen.
Das man erst einmal in einem entsprechenden Rahmen das eigene Geld aufbrauchen muss, bevor man Geld vom Staat bekommt, ist meiner Meinung nach durchaus in Ordnung.
Bei 150€ / Lebensjahr sind es bei 40 Jahren ja auch schon 6000€ - ein Ehepaar hat also 12000€ - und zusätzlich war ja auch noch etwas pro Lebensjahr für Altersvorsorge möglich - eine eigengenutzte Immobilie ist ja prinzipiell auch nicht verboten - und ein Auto darf man auch fahren ...
Aber wenn man alles nur auf Bügergeld/H4 ausrichtet, kann dabei natürlich nicht ganz soviel bei rumkommen.
Wobei das Amt ja durchaus z.B. die Zinsen/Nebenkosten auch für die eigene Immobilie zahlt.
Und wenn man Geld "sicher" in einer Versicherung "verstecken" möchte, kostet das halt auch entsprechend Geld ...
Ist immer eine Typfrage mit der Altersvorsorge - einige müssen es sicher aus der eigenen Verfügung herausbekommen - bzw. vor sich selber schützen (z.B. Riester/Rürup) - und andere können damit umgehen und es bleibt auch im eigenen Depot unangetastet ... und man erliegt nicht dem Wunsch nach Konsum (Auto/Urlaub/Luxus/...)