Ich habe eine hypothetische Frage:
Person X möchte beim Verkauf einer Immobilie Steuersparpotentiale voll ausnutzen.
Hierfür beschließt sie eine Immobilie innerhalb einer GmbH (A) zu bauen und anstatt der Immobilie die GmbH (A) selber zu veräußern.
Dafür hat sie zuvor eine Holding GmbH (B) gegründet. Bei dem Verkauf der GmbH (A) muss Holding (B) nur noch etwa 1.5% Steuern anstatt 30% - beim Verkauf der Immobilie selber - zahlen.
Nun meine Frage: Welche Zielgruppe ist bereit Immobilien über diesen Weg zu kaufen? Ich nehme an Privatpersonen würden so einen Deal nicht eingehen. Gibt es größere Firmen die an so etwas Interesse hätten? Beispiele wären super!
Nur andere Unternehmen. Privatpersonen idR nicht, weil diese natürlich auf den steuerfreien Gewinn beim Verkauf spekulieren...
Grundsätzlich halte ich diese Kontruktion sowieso für Privatpersonen für wenig sinnvoll. Das Problem kommt halt immer, wenn das Geld entnommen werden soll d.h. diese Privatentnahme muss dann voll versteuert werden.
So etwas macht halt dann Sinn, wenn das Kapital in dem Unternehmen verbleibt und es reinvestiert wird....
Der Vorteil ist nur solange existent so lange es "Firmengeld" bleibt. Wenn es "Privatgeld" wird, dann kommt die Steuer.
Das ist aus meiner Sicht immer noch ein interessantes Konstrukt, aber nicht für ein EFH oder kleines MFH, sondern für einen großen Immobilienbestand oder für ein sehr großes Einzelobjekt (z.B. Hochhaus/Einkaufscenter etc.).
Das kann man auch noch weiter treiben, indem man sich teilweise die Grunderwerbsteuer spart (Stichwort Share Deal), auch wenn das der Gesetzgeber eingedämmt hat.
Dazu wird meines Wissens aber meist zusätzlich noch eine Personengesellschaft zwischengeschaltet (z.B. GmbH & Co KG)
Der Vorteil, die Erträge unterliegen beim Vermieter dann erstmal nur einer 15%ige Körperschaftsteuer, in der Regel sind die Gewinne dazu gewerbesteuerfrei.
Erst bei Ausschüttung kommt nochmal die Einkommensteuerbelastung dazu aktuell 25%.
Nur muß man halt auch den Aufwand sehen. Es muß eine Bilanz erstellt werden, Körperschaftsteuererklärung und Gewerbesteuererklärung abgegeben werden usw. Weitere Stichworte sind e-Bilanz, HR Veröffentlichung usw. Dazu ist die Darlehensaufnahme ggf. komplexer.
Das lohnt sich nicht bei einem kleinen Objekt.
Also ist das fiktive Geschäftsmodell: Immobilien bauen und dann sofort mit Gewinn verkaufen?
Als Privatperson könntest du bei Eigennutzung ja nach 3 Kalenderjahren (Ende von KJ 1 + volles KJ 2 + Anfang von KJ 3) theoretisch nach knapp über einem Jahr komplett steuerfrei verkaufen ... natürlich auch nur, wenn du die 3 Objekte-Regel einhältst. Und hättest kein Overhead für x GMbHs etc.