Bisher hatte ich mit Aktien nichts am Hut. Ich würde nun jedoch gerne auf den Zug aufspringen und lese seit ein paar Tagen immer wieder mal etwas zu dem Thema.
Da ich aktuell nicht viel "freies" Einkommen zur Verfügung habe, würde ich gerne 25-50€ pro Monat in einen ETF investieren und die Sparrate ggf später erhöhen, wenn ich mehr Einkommen und Wissen über das Thema habe. Es wird immer wieder der MSCI World empfohlen, da dieser weit gestreut ist. Diesen würde ich aus diesem Grund auch gerne besparen.
Bisher stellen sich mir folgende Fragen:
1)
Sollte ich über eine Bank oder einen Neobroker sparen? Generell finde ich es über eine Bank besser, da ich es subjektiv irgendwie sicherer finde. Hier scheint mir die ING gut zu sein, da ETF-Sparpläne kostenlos ausgeführt werden. Sind für dieses Vorhaben (ETF-Sparplan mit kleiner Sparrate) trotzdem eine andere Bank oder einen Neobroker empfehlen? Wichtig wäre mir, dass die Kosten möglichst jahrelang niedrig bleiben.
2)
Angenommen man würde sich für einen ausschüttenden ETF entscheiden. Kann man die Ausschüttung bei der ING dann direkt gebührenfrei in weitere Anteile investieren oder ist nur die wiederkehrende Sparrate kostenfrei? Das wäre dann quasi eine "einmalige" Investition in diesen ETF.
3)
Den MSCI World gibt es von verschiedenen Anbietern. Worin liegen hier die Unterschiede? Wie findet man hier den passenden ETF?
4)
Worin besteht der Unterschied, ob man in einen Großen oder kleinen MSCI-World-Fond investiert? Wenn ich es richtig verstanden habe, investieren diese das Geld doch in die selben Aktien.
5)
Welche praktischen Auswirkungen hat das Domizil des Fonds?
6)
Macht das Besparen mit so kleinen Raten überhaupt Sinn? Reich wird man damit sicher nicht. Evtl spart man dadurch ein kleines Sümmchen an, welches einem im Alter dann ggf den Zugang zu Sozialleistungen verwehrt.
AW: Depot für kleine ETF-Sparraten (+einige Fragen)
Zitat von ZehWeh
ist die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde, zählt aber dennoch zu den EM.
Ist der Anteil am ACWI/all world nicht viel zu klein, um den Unterschied zu machen? Es sind meine ich 3-4% China... Abgesehen davon gibt es in vielen EM-Staaten keinen Rechtsstaat. In dem verlinkten Beitrag schreibt einer, dass ihm EM zu unübersichtlich ist. Dem würde ich so zustimmen.
AW: Depot für kleine ETF-Sparraten (+einige Fragen)
Wenn es nach den Anteilen geht und 3-4% "wenig" sind dann kann man sich auch direkt nur einen S&P 500 ins Depot legen. Beim MSCI World hat man 70% USA und ausser Japan (6,xx%) ist jedes Land mit 4% oder weniger vertreten !
Beim World fehlen übrigens auch Länder wie Südkorea oder Taiwan, beides Länder mit Hochtechnologie und Demokratien.
Am Ende musst du natürlich selbst entscheiden was du möchtest und deine eigene Strategie entwickeln. Wenn du meinst ein MSCI World reicht dir, dann mach es so. Wie gesagt, die normale Strategie beim passiven investieren ist es eine möglichst hohe Diversifikation zu schaffen, die Gewichtung der Regionen kann dabei variieren (z.b. weniger USA) und viele sagen halt "MSCI World mit 70% USA ist nicht breit genug" und nehmen dann EM oder einen Europa ETF dazu !
Demokratie kann eigentlich kein Anlagekriterium sein. Als Beispiel : Volkswagen. Ist ein deutsches Unternehmen. Was ist laut Aussage von VW neben Deutschland der wichtigste Markt ? China und da ist VW sehr aktiv ! Die Aktien in einem World ETF mögen in demokratischen Ländern gelistet sein, nahezu alle dieser Unternehmen sind aber weltweit aktiv, auch in Diktaturen !
Und wo wir gerade dabei sind: Wenn dir Demokratie so wichtig ist, dann dürften Waffenproduzenten doch auch raus sein, denn die liefern mit Sicherheit nicht nur an demokratische Länder. Saudi Arabien lässt sich z.b. gerne von Lockheed beliefern. Ansonsten wäre "Demokratie" halt nur ein Grund das eigene Gewissen etwas aufzuhübschen und sich einzureden "Ich unterstütze keine Diktaturen" (auch wenns gelogen ist)
Wenn man also Wert auf sowas legt sollte man sich ETF´s mit SRI oder ESG Kriterien anschauen. Die schließen nämlich bestimmte Unternehmen aus, bei SRI sind z.b. sämtliche Rüstungshersteller ausgeschlossen !
AW: Depot für kleine ETF-Sparraten (+einige Fragen)
Hey!
Also ich betrachte Diktaturen nicht moralisch. In Diktaturen gibt es keinen Rechtsstaat. Da kann es jeden Moment passieren, dass Firmen grundlos enteignet werden oder sonstige wirtschaftlich unsinnigen Dinge passieren. So wurde nach Kriegausbruch zB. Firmen in Russland gedroht, dass deren Produktionsmittel verstaatlicht werden, wenn sie den Betrieb nicht aufnehmen.
Bzgl China im ACWI meinte ich, dass die Wichtigkeit des Landes den 4% bei weitem nicht entsprechen. Im all-world ist China etwa so stark wie Großbritannien vertreten. Letztlich steht und fällt auch beim All-world alles mit den USA. Sollten die USA abschmieren und China aufblühen, dann würden die 4% wohl keinen großen Unterschied machen. (Obwohl 4% dann immer noch besser als 0% wären.)
Wenn wir die Corona-Pandemie als einen der größten weltwirtschaftlichen Einschnitte seit dem 2. Weltkrieg betrachten, dann hat sich die entwickelte Welt davon augenscheinlich auch besser erholt. Der World ist seitdem besser gewachsen als der all-world. Zu Beginn der Pandemie bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass China besser mit der Pandemie umgehen können wird als Europa. Bis diese völlig wahnsinnige Isolation von ganzen Wohnblöcken, Firmen oder sogar Häfen bei einzelnen Infektionen erfolgt ist.
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Das mit der Verstaatlichung in Diktaturen kann aber mit jedem Unternehmen passieren, das in dem Land aktiv ist. Starbucks in Russland ist doch ein gutes Beispiel.
Russland ist übrigens nach dem Einmarsch aus ganzen Indizes geflogen, also ACWI, All World und auch EM
Das der World besser lief die letzten Jahre lag tatsächlich an den EM's, die haben eher schlecht performed und die Rendite etwas geschmälert.
Das bedeutet aber nicht, das dies auch in Zukunft so sein wird. Von 2016 bis 2020 lief der ACWI z.b. besser und ein ACWI ist weniger volatil. Es hängt halt sehr von den aufstrebenden Ländern wie China, Südkorea etc. ab.
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Also laut einem TV-Interview mit dem Chefvolkswirt der Commerzbank gibt es im ersten Halbjahr 2023 eine Regression in den USA. Daher spekuliere ich Mal auf fallende Kurse und würde dann im kommenden Jahr eine Einmalzahlung in einen World oder all-World tätigen (+Regelmäßigen Sparplan). Bin mal gespannt, ob das wirklich so kommt.
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Markttiming funktioniert nie... zumindest wenn man es drauf anlegt, sei dir das gesagt sein. Es gibt immer Gründe gerade jetzt nicht zu investieren.
Für den Commerzbank Analyst gibt es vermutlich mindestens 10 Analysten, die genau das Gegenteil behaupten und für die gibt es 10 die sagen es geht die nächsten Jahre seitwärts. In 1 Jahr kann einfach unglaublich viel passieren, vorhersagen sind da einfach unmöglich.
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Datenklau,
leider funktioniert Börse so nicht. das wäre schön...
Börse handelt Erwartungen d.h. wenn die Mehrheit der Marktteilnehmer der Meinung ist, dass es zu einer Rezession in den USA (wie der Analyst) kommt, dann wird das schon heute in die Kurse eingepreist. Wenn du in der Rezession kaufst und die Erwartungen des Marktes schon wieder starke Erholung nach der Rezession sind, dann sind die Kurse heute niedriger als in der Rezession.
An der Börse gilt immer: Gegenwart ist bereits Vergangenheit, die Zukunft ist das Thema.
Am besten siehst du das z.B. bei Notenbankentscheidungen oder Bilanzkonferenzen von Unternehmen. Aktuelle Zinssschritte oder Umsatz/Gewinn ist bereits Vergangenheit und interessiert keinen mehr wirklich (außer es wären ganz extreme Überraschungen, die aber an der Börse eigentlich nicht vorkommen, da Unternehmen z.B. Gewinn oder Umsatzwarnungen mitteilen müssen, wenn diese absehbar sind oder Notenbanken auf Zinsschritte vorbereiten).
Wichtig ist der Ausblick der Notenbanken oder des Unternehmens in die Zukunft... darauf reagieren die Kurse bzw. wenn der Ausblick in die Zukunft den Markt positiver oder negativer ist, wei der Markt vorher erwartet hat.
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Die allgemein verfügbaren Nachrichten sind schon in den Kursen eingepreist.
Es ist als im Allgemeinen eine Wette, ob es noch schlechter kommt, als allgemein befürchtet oder ob es besser läuft, als erwartet.
Wenn also Herr P aus R ganz böse Sachen ankündigt und er sich dann mit Aktien eindeckt und er danach doch nichts Schlimmes macht, kann er evtl. mit Gewinnen rechnen ... wenn er denn am Zahlungsverkehr teilnehmen darf.
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Hallo!
Was ist bei Scalelable Capital eigentlich der Unterschied zwischen Prime ETFs und den normalen ETFs? Es scheint mir so, als ob die Normalen "bis auf weiteres" kostenlos besparbar wären. Also so lange, wie der Brooker noch Bock drauf hat...
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steht doch in den Bedingungen drin was der unterschied ist und was man für bekommt und was nicht. Was ist denn so schwer daran sich die Seite einmal genau durch zu lesen? Wenn man Anlageberatung möchte rufen einige mehrere hundert € pro Stunde auf... Da bekommt man auch gesagt wo man ein Depot eröffnen muss und sogar wie.
Faustregel wenn man die notwendigen Informationen für eine Entscheidung nicht finden kann soll man die Finger von dem Produkt lassen.
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Zitat von utopus
3€ würde ich sagen - aber da musst du natürlich im P/L-Verzeichnis schauen - ab Seite 64 ...
Also gibt es außer den Kosten der Brooker keinerlei Unterschiede zwischen den Börsen gettex und xetra? Es muss doch einen Grund geben, warum manche Kunden den Handelsplatz xetra trotz höherer Kosten beim Brooker bevorzugen. (Darauf wollte ich hinaus. Das Preisverzeichnis kann ich selbst lesen^^)
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Nun, auf großen Handelsplätzen wie Xetra oder Frankfurter Börse wird mehr gehandelt. Dadurch kann man Wertpapiere fast immer sofort handeln und erhält eventuell etwas bessere Preise.
Auf kleinen Börsen kann es passieren, das die Order über einen Market Maker abgehandelt wird, was nachteilig sein kann. Dazu kann der Spread deutlich schlechter sein, wenn ein Wertpapier nicht liquide ist oder eine Order kann komplett gestrichen werden.
Während der normalen Handelszeiten gilt Xetra allerdings als Referenzmarkt und Gettex bietet in der Zeit weitestgehend die gleichen Kurse/Spreads an. Anders wird es, wenn man außerhalb der xetra-Öffnungszeiten handelt. Dann wird es meist richtig teuer.
AW: Depot für kleine ETF-Sparraten (+einige Fragen)
Demnach wäre es für einen ETF-Sparplan egal, ob xetra oder gettex, oder? Ich nehme mal an, dass Scalable den Sparplan während der Öffnungszeiten der Xetra ausführt.
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Müsste eigentlich irgendwo stehen wann die Sparpläne ausgeführt werden. Bei Zerobroker steht es z.b. in den FAQ, das die Sparpläne zwischen 15:45Uhr und 17:15Uhr ausgeführt werden, weil da die großen Börsen geöffnet haben. Denke bei SC dürfte das ähnlich sein !
Bei einem Sparplan hast du auf den Handelsplatz übrigens keinen Einfluss, das entscheidet dann der Broker selbst. Wenn dir der Handelsplatz wichtig ist, frage vorher beim Broker wo die Sparpläne ausgeführt werden. Es wird auch keine individuelle Order für dich ausgeführt, sondern der Broker fasst alle Sparpläne aller Kunden zusammen und bucht diese nach Ausführung auf die einzelnen Kunden.
AW: Depot für kleine ETF-Sparraten (+einige Fragen)
Danke.
Ich habe noch eine Frage, die ich bisher nicht klären konnte.
Angenommen ich hätte mein Hauptdepot bei der ING. Einzelkäufe würde ich wegen der Gebühren bei Scalable tätigen. Kann ich diese dann Gebührenfrei zur ING rüberschieben oder entstehen Probleme/Kosten?