Das Ende einer Start-up-Hoffnung? Stand: 10.08.2022, 18:22 Uhr
Die Berliner Nuri-Bank ist insolvent. Rund eine halbe Million Kunden haben ein Konto bei dem Fintech, das auf Kryptowährungen spezialisiert ist. Was der Fall über die Probleme der Branche aussagt.Von Bianca von der Au, tagesschau.de
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"Garantierter Zugriff auf Dein Geld"
Die Nuri-Bank bezeichnet die Insolvenz als notwendigen Schritt, um den Weiterbetrieb der App und die Erfüllung der Verbindlichkeiten sicherzustellen. Alle Einlagen und Investitionen auf einem Nuri-Konto seien durch die Partnerschaft mit der Solarisbank AG sicher. Nuri selbst hat keine Banklizenz, sondern arbeitet seit 2018 mit Solaris aus Berlin zusammen. Solaris wiederum ist Teil des Einlagensicherungsfonds, der Kundeneinlagen bis 100.000 Euro gesetzlich schützt. Die von Nuri verwalteten Einlagen liegen nach Angaben des Instituts bei 325 Millionen Euro. Nuri-Kunden wird auf der Homepage versprochen: "Du hast weiterhin garantierten Zugriff auf Dein Geld und kannst es jederzeit ein- und auszahlen." Alle Beträge in den sogenannten Wallets und Vaults, in denen Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether gespeichert werden, könnten jederzeit abgehoben oder gehandelt werden, heißt es von Nuri.
Gesperrt ist laut Nuri Kryptogeld auf sogenannten Bitcoin-Ertragskonten. "Der Auszahlungsstopp von Celsius bleibt unverändert bestehen, und die Auszahlfunktion bleibt inaktiv", so das Institut. Celsius ist ein US-Partnerunternehmen der Nuri-Bank, das vor wenigen Wochen ebenfalls Insolvenz anmeldete.
Nuri hatte im Rahmen der Bitcoin-Ertragskonten Kunden an die Amerikaner vermittelt. Diese hatten ihre Coins an Celsius verliehen, die es wiederum an andere Anleger weiterverliehen - gegen einen jährlichen Zins von drei Prozent. ..