"Die Party" scheint vorbei!

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  1. Avatar von noelmaxim
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    Standard "Die Party" scheint vorbei!

    "Innerhalb weniger Monate ist der Traum vom Eigenheim unerreichbar geworden. Selbst wer es sich noch leisten kann, wird nicht unbedingt glücklich.

    Die Party am Immobilienmarkt ist vorbei. Während Banken vor einem Jahr noch mit Geld um sich geschmissen haben und mit Kusshand Häuser und Wohnungen weit über der Grenze der halben Million selbst zu 110 Prozent finanziert haben, herrscht nun Zurückhaltung. "Dieses Jahr dominiert das Gefühl: Ich habe den Zug verpasst"

    Für nicht wenige Deutsche ist der Traum vom Eigenheim in den vergangenen zwölf Monaten geplatzt. Waren es im Vorjahr noch 72 Prozent, die eine eigene Immobilie besitzen wollten, sind es in diesem Jahr nur noch 68 Prozent. Und selbst, wer es sich wünscht, kann sich den Traum oft nicht mehr erfüllen.

    Die Zinsen sind so rasant gestiegen, dass selbst für Menschen, die im vergangenen Jahr ohne Probleme den Immobilienkauf hätten stemmen können, dieser nun völlig außer Reichweite ist. So haben sich die Zinsen von knapp 1 Prozent im Jahr 2021 auf aktuell etwa 3 bis 4 Prozent erhöht. Damit steigt die Kreditlast um das Drei- bis Vierfache, während die Immobilienpreise noch immer auf dem Niedrigzinsniveau verweilen.

    Ein Beispiel:

    Hätten Sie 2021 in Berlin eine Eigentumswohnung im Wert von 560.000 Euro zusätzlich der gängigen Nebenkosten kaufen wollen und ein Eigenkapital von 100.000 eingebracht, hätten Sie – bei einem Sollzins von 1 Prozent mit zehnjähriger Bindung einer Tilgungsrate von 2 Prozent – eine monatliche Belastung von 1.311 Euro gehabt. Das ist verglichen mit den Mieten in der Hauptstadt selbst mit monatlichen Rücklagen für Reparaturen sehr konkurrenzfähig – mit dem Unterschied, dass Sie dabei Eigentum erwerben.

    2022 sieht diese Rechnung allerdings schon ganz anders aus. Bei einem Zinssatz von 3 Prozent müssten Sie für dieselbe Wohnung mit denselben Parametern bereits 2.186 Euro monatlich tilgen, bei 4 Prozent wären es sogar 2.623 Euro monatlich. Für viele Familien ist das bereits nicht mehr zu stemmen. "Dieses böse Erwachen, das spüren ganz viele Menschen in Deutschland", sagt Mohr.

    Selbst wer es sich also leisten kann, eine Immobilie zu kaufen, muss oft aufs Land ausweichen – mit dem Effekt, dass die Preise im jeweiligen Umland Berlins, Frankfurts und Hamburgs im ersten Quartal noch sehr viel stärker gestiegen sind als in der eigentlichen Stadt. Als ein Beispiel dient Berlin. Im Berliner Umland sind demnach im ersten Quartal die Preise um über 12 Prozent in die Höhe geschossen, in der Stadt dagegen um lediglich vier Prozent.
    Immobilienbesitzer vermissen oft die Möglichkeiten der Stadt

    Dabei ziehen viele nur notgedrungen aus ihrer Stadt weg und haben gar nicht die große Sehnsucht nach dem Landleben. "Stadtflüchtende sind vor allem zu Beginn nicht so glücklich, werden aber mit der Zeit zufriedener", sagt Mohr. Viele Stadtflüchtende vermissten die Vorzüge ihres alten Lebens: die Freunde vor Ort, das Kulturangebot und Konsummöglichkeiten. 42 Prozent der neuen Landbewohner können sich den Umzug zurück in die Stadt zumindest vorstellen, 6 Prozent bereuen es sogar ganz, den Schritt aufs Land gewagt zu haben.

    Doch bei den steigenden Preisen müsste doch auf kurz oder lang auch eine Korrektur der Preise kommen, oder? Dieser tröstlichen Vorstellung widerspricht Mohr. Einen generellen deutschlandweiten Preisrückgang bei Wohneigentum erwartet sie nicht. "Wir gehen davon aus, dass die Preise langsamer steigen werden",

    In einigen Regionen könne es durchaus Preisrückgänge geben, aber nicht flächendeckend. Das Institut der deutschen Wirtschaft und der Branchenverband ZIA kommen dagegen bei einer Umfrage unter Immobilienspezialisten zu einem anderen Ergebnis. "Allen Anzeichen nach sind leicht fallende Preise zu erwarten", erklärt IW-Experte Ralph Henger die Ergebnisse der Umfrage dem "Handelsblatt". Der Boom am Immobilienmarkt könnte vorbei sein, Grund seien vor allem die gestiegenen Finanzierungskosten in Kombination mit deutlich höheren Preisen für Baumaterialien.

    Das führt dazu, dass viele Interessenten den Traum vom Eigenheim aufgeben und sich vom Markt zurückziehen. Eine mangelnde Nachfrage drückt allerdings wieder die Preise. Dennoch dürften die Preise kaum so weit sinken, dass es die steigende Zinsbelastung ausgleicht. Experten gehen von weiter steigenden Bauzinsen im Laufe des Jahres aus. Schon jetzt sind die Zinsen so hoch wie zuletzt vor zehn Jahren. 2011 mussten Interessenten in Berlin durchschnittlich 1.757 Euro pro Quadratmeter für eine Wohnung in Berlin ausgeben, 2021 lag der Angebotspreis laut dem Immobilienmakler Engel und Völkers dagegen durchschnittlich bereits bei 5.365 in Berlin. Die hohen Immobilienpreise bleiben also eine Belastung für Interessenten."

  2. Avatar von tneub
    tneub ist offline

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    Standard AW: "Die Party" scheint vorbei!

    Zitat Zitat von noelmaxim
    ........oder Verbraucher, die sich mittels Anwalt aus bestehenden Verträgen geschlichen haben, was Sie nicht getan hätten, wenn die Zinsen bei 10 % gestanden hätten, eben indirekt gegen Treu und Glauben verstoßen haben
    Geb ich dir Recht.

  3. Avatar von StGe1973
    StGe1973 ist offline

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    Standard AW: "Die Party" scheint vorbei!

    Um jetzt mal bei der Praxis zu bleiben:

    Ich kenne dieses "Verschlechterung von Einkommens- oder Vermögensverhältnissen" in diesem Zusammenhang:

    Wenn ein DN zwar niemals 2 Raten im Rückstand ist, aber niemals pünktlich seine Raten bezahlt (immer 1 Rate im Rückstand ist usw.). Ist in etwa das Äuquivalent zur fristlosen Kündigung wegen ständig schleppender Mietzahlungen im Mietrecht. In diesen Fällen wenden Banken dies an bzw. mir ist ein Fall bekannt, in dem eine Bank eine Prüfung der Einkommens- und Vermögensverhältnisse aus diesem Grund eingeleitet hat.

    Es ist der Joker für Vermieter und Banken, wenn jemand denkt besonders clever sien zu müssen und zwar immer die 2 Monatsraten Rückstand vermeidet, aber niemals pünktlich lt. Vertrag bezahlt.

  4. Avatar von StGe1973
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    Standard AW: "Die Party" scheint vorbei!

    Zitat Zitat von hausbauwest
    Wenn ein Mensch so denkt, wie Du es beschereibst, dann ist das eher Krankhaft. Was wir hier machen ist eine Beurteilung der bestehenden Risiken. Und wir alle haben in den letzten 3 Jahren Dinge gesehen, die gab es in den letzten 50-100 Jahren so nicht. Und das in Kürze aufgrund von Gas Mangel diverse Betriebe Ihre Arbeit einstellen Müssen und damit Angestellten in Kurzarbeit gehen, die Firmen und deren Mitarbeiter Dalehen nich tmehr bedienen können.... usw , das sollte auch Dir StGe nicht entgangen sein. Der Markt verhält sich derzeit noch recht entspannt, ich persönlich habe einen großteil meiner Anlagen ( ETF ) aus der "Schusslinie" gezogen.
    Zunächst glaube ich nicht an so ein Szenario, weil Gas sehr viel schwieriger zu "umzuleiten" ist als Öl d.h. es ist für Russland extrem schwierig viele Monate auf diese Einnahmen zu verzichten. Aber wenn dies passieren sollte, ja, dann wird es schlimm werden.

    Aber glaubst du ernsthaft, dass dann das größe Problem der Banken private Immobilienkredite sind? Dann werden zunächst viele Gewerbeimmobilien und Firmenkredite "notleidend"... Die Banken werden kollabieren, weil dann letztlich unsere ganze Wirtschaft zum Stillstand kommen würde, zumindest wenn dies einen längeren Zeitraum andauern würde, dass Industrie kein Gas mehr bekommt. Es würde (fast) keine funktionierende Lieferkette mehr geben und auch alle Firmen ohne Gasverbrauch müssten Produktion einstellen.

    Kann das theoretisch passieren? Ja, aber dann die privaten Immobilienkredite wirklich das kleinste Problem.

    Nur mal zu deinen ETF:
    Wenn das in D passieren würde, dann würden über die Vernetzung in Europa zunächst alle europäischen Banken zusammenbrechen und über die globale Vernetzung die Schweiz, UK, USA, Japan, China usw. direkt hinterher. Die Kurse deiner ETFs würden ins Bodenlose sinken... dann sind wir eben wieder bei dem abgelegenen Bauernhof mit Selbstversorgung.

    Gegen solche Extremszenarien gibt es keine Absicherung außer mit "extremen Handlungen" (wie der besagte Bauernhof).

    Deshalb macht es mM keinen Sinn darüber zu diskutieren oder zu spekulieren. Solche extremen Handlungen (wie den Bauernhof) wird kein vernünftiger Mensch tun, da das Risiko solcher Extremszenarien sehr, sehr gering ist. Aber wenn man dazu nicht bereit ist, dann gibt es keine Absicherung... weder für Immobilien, noch ETFs und nicht mal Edelmetalle wie Gold, weil dann der Staat wahrscheinlich beim Reset eine goldgedeckte Währung einführen würde und damit privaten Goldbesitz verbieten müsste.

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