Ich verfolge dieses Forum schon seit einiger Zeit und hoffe, ihr könnt auch mir weiterhelfen.
Zur aktuellen Gesamtsituation:
Wir befinden uns seit Ende letzten Jahres im Hausbau und konnten die aktuellen Preissteigerungen usw. durch viel Eigenleistung und großzügiger Kalkulation - bisher - relativ gut wegstecken.
Aufgrund der steigenden Zinsen möchten wir gerne jetzt schon für die Anschlussfinanzierungen vorsorgen. Wir überlegen daher, einen eher unlukrativen alten Bausparer (50.000 €, davon ca. 25% angespart, 1% Guthabenszins, 3,5% Darlehenszins) auf ein neuen Tarif umzustellen. Die Tarifumstellung wäre kostenfrei, ebenso würden die bisher erzielten Zinsgewinne erhalten bleiben. Lediglich bei einer Aufstockung des Bausparers müssten 1,6% der Bausumme über 50.000€ bezahlt werden (also z.B. 800€ bei 100.000 €). Der neue Sollzins würde aktuell noch 0,70% betragen, das Agio liegt bei 2%. Effektiv wäre man dann immer bei ca. 1,55%
Unsere Finanz-Eckpunkte:
Haushaltsnetto ca. 5250 € (2750 m, 2500 w)
Aktuelle Sparrate rein fürs Haus ca. 3000 €
Alter: 30 / 28
Kinder: keine, jedoch für die nächsten 1-2 Jahre geplant.
Kredit 1:
Volumen: 200.000 €
Rate: ca. 700 €
Zinssatz: 0,56%
Zinsbindung: 10 Jahre (9,5 Jahre werden wir abzahlen)
Restschuld Ende 2031: ca. 130.000€
Kredit 2:
Volumen: 160.000 €
Rate: ca. 600 €
Zinssatz: 0,82%
Zinsbindung: 16 Jahre (voraussichtlich 15 Jahre davon abzahlen)
Restschuld Ende 2037: ca. 65.000€
Eigenkapital für Hausbau: maximal 300.000 € (inkl. Küche, BNK, …)
So wie es aktuell aussieht werden gut 60.000 € übrig bleiben.
Wie würdet ihr die Restschuld des 10-jährigen Darlehens angehen:
A) „ganz normal“ Finanzieren mit ungewissem Zinssatz (mit/ohne Sondertilgungen?)
B) 50.000 € durch Bausparer absichern (100 €/m ansparen, anschließend 250 €/m für knapp 10 Jahre abbezahlen, Gesamtkosten ca. 1600 €), Rest möglichst durch Sondertilgungen?
C) 100.000 € durch Bausparer absichern (315 €/m ansparen, anschließend 500 €/m für knapp 10 Jahre abbezahlen, Gesamtkosten ca. 4100 €), Rest durch Sondertilgungen. Restliche Sondertilgungen für Kredit 2 verfügbar.
D) Gibt es noch andere/bessere Alternativen?
Falls ich noch Infos ergänzen sollte, bitte Bescheid geben, ansonsten schon einmal vielen Dank im Voraus ;-)
AW: Anschlussfinanzierung durch Bausparer absichern
Hallo Stefan,
es geht Euch ja jetzt nicht um die Existenzabsicherung, sondern um die Wette auf steigende oder fallende Zinsen.
In der jetzigen Zeit würde ich persönlich möglichst viel sondertilgen.
AW: Anschlussfinanzierung durch Bausparer absichern
Ihr bekommt ja beim Bausparer mit 1% Guthabenzins mehr, als der Kredit kostet.
Ich persönlich würde kein zusätzliches Geld für eine Erhöhung des Bausparvertrages ausgeben - nur dafür sorgen, dass er zum Ende der Zinsbindung ausgezahlt werden kann - zwischenzeitlich evtl. VWL/Arbeitnehmersparzulage/Wohnungsbauförderung sammeln, soweit möglich.
(Möglichst kein Wohn-Riester.)
Man könnte bei 10 Jahren auch darüber nachdenken (zeitweise/teilweise) in einen World-ETF anzulegen und hier evtl. höhere Rendite zu erhalten - natürlich mit entsprechendem Schwankungsrisiko.
Zum Ende der Zinsbindung kann man dann ja soviel tilgen, wie man möchte - durch den höheren Guthabenzins macht (rein rechnerisch) eine zwischenzeitliche Sondertilgung keinen Sinn - oder ist der Guthabenzins nach Umstellung des BSV niedriger als 1%?