ich stehe vor der Entscheidung, meine (abbezahlte) Doppelhaushälfte aus 1983 zu verkaufen oder zu vermieten. Das Haus liegt in einer attraktiven Lage, ließe sich sowohl gut verkaufen als auch vermieten.
möglicher Erlös bei Verkauf: ca. 500.000
Mögliche Mieteinnahmen: ca. 1.300
Wie ist die Meinung hier vor dem Hintergrund der aktuellen Finanzkrise und der anstehenden Energiewende?
Das ist so ähnlich, wie die Frage, welches Auto soll ich mir kaufen?
Einen Kombi oder einen Sportwagen?
Das hängt jeweils von den eigenen Bedürfnissen und Annahmen ab und natürlich von den sonstigen Voraussetzungen.
Man sollte bedenken: Spekulationssteuer/einkommenssteuerpflicht bei Mieteinnahmen/was soll alternativ mit dem Geld gemacht werden?
Wie sind die Annahmen bzgl. Inflation/Energiepreisentwicklung etc. und Ausstattung des Hauses mit Heizung/PV-Anlage etc. - möchte man sich mit der Bürokratie einer Immobilie beschäftigen und Instandhaltungen selber machen oder beauftragen etc. - oder ist einem z.B. ein "wartungsarmes" ETF-Depot lieber?
vielen Dank für die schnelle Antwort. Vom Grundsatz her möchte ich lieber verkaufen, damit ich die „Last“ einer Immobilie nicht mehr zu tragen habe, insbesondere vor dem Hintergrund der politischen energetischen Pläne.
Ich habe allerdings aufgrund der aktuellen Lage hinsichtlich Inflation, Krise und Co. große Sorge, wie das Geld angelegt werden soll. Ich habe Angst, das Geld zu verlieren.
Wenn ein neues Objekt gefunden worden ist Haus oder ETW oder...... dann lieber verkaufen. Aber sicher ist nicht das das neue in eine noch bessere Lage liegen könnte , die man nicht so genau kennt.
Nur wegen einer Kriese was auch immer würde ich es nicht machen.
Ich glaube sowas was du hast, bekommst du nicht mehr so schnell für das Geld. Was heute angeboten wird ist fast schon unverschämt Preis Leistung.
der wichtigste und entscheidende Punkt bei jeder Geldanlage ist: Du musst gut schlafen können...
Den perfekten Tipp wird dir niemand geben können, da niemand die Zukunft kennt. Wenn du Ängste/Sorgen bei der Immobilie hast, dann ist die bete Möglichkeit immer das Kapital zu diversifizieren....
Bedeutet: Du verkaufst die Immobilie und investierst das Geld in möglichst viele Anlagen. Einen Teil in den Aktienmarkt über ETF, einen Teil in Edelmetalle wie Gold und z.B. einen Teil in schweizer Franken.
Damit kannst du möglichst viele Risiken abdecken. Was du aber eben nicht tun solltest: Die Immobilie verkaufen und das Geld auf der Bank lassen. Bei der aktuellen Inflation verliert dein Geld jedes Jahr aktuell ca. 7% an Wert in Kaufkraft.
Vielen Dank für die Nachricht. Da ich in dem Haus nicht wohnen bleiben möchte, werde ich es dann wohl verkaufen. Der Hinweis der Risikostreuung ist super. Du gabst den Tipp zu ETFs, Gold und Schweizer Franken. Ich habe keinerlei Ahnung von Geldanlagen. Kannst Du mir oder jemand anderes hier einen guten Finanzberater empfehlen?
Das mit den Finanzberatern ist halt so eine Sache bzw. diese sind nur so gut, wie du ihnen "guten Input" geben kannst. Ohne deinen Imput wird dieser dir seine Standradanlagen empfehlen, also so grob: 10% bis 20% in Gold, den größten Teil in weltweite ETFs und am Ende wird er dich fragen, ob du breit bist auch ein höheres Risiko bei einem kleinen Anteil einzugehen, dann wird es Richtung Schwerpunkt Emerging Markets gehen, ebenfalls per ETF.
Ich kann dir mal versuchen zu erklären, warum wir Geld auf bestimmte Arten anlegen:
1. Wir haben ein Konto in der Schweiz eröffnet und dort einen Betrag in Franken angelegt, weil die EZB durch dei Inflation zu Zinserhöhungen gezwungen wird. Dies wird aber ein Risiko für die Refinanzierugsfähigkeit der hochverschuldeten Südländer beinhalten und somit die Notwendigkeit von Rettungsaktionen durch die EZB. Deshalb sehen wir ein Risiko, dass der Euro zu den wichtigsten Währungen, insbesondere zur sehr stabilen Schweiz, abwertet. Deshalb haben wir einen Betrag in der Schweiz angelegt.
2. Die FED in den USA wird schnell die Zinsen erhöhen. Für die Schwellenländer (Emerging Markets) ist das im Normalfall schlecht. Wegen zu schwachen eigenen Währungen müssen sich diese gegenüber internationalen Investoren idR in US Dollar verschulden d.h. Zinserhöhungen der FED treffen Schwellenländer. Deshalb haben wir aktuell dort nichts investiert. ETF weitweit ist immer eine Basisanlage. Wenn es mehr Risiko sein soll, dann würde ich eher auf die kommenden Trends setzen, Stichworte: KI, Metauniversum (deshalb hat sich Facebook in Meta umbenannt, weil Zuckerberg dort den nächsten Boom erwartet) etc.
3. Gold: Kommt eben auch darauf an. Wenn du dich gegen den großen Crash absichern willst, dann hift nur physisches Gold zu kaufen. Wenn es eine reine Anlage zur Absicherung ist, dann kannst auch einen ETF nehmen.
Was ich dir sagen will, ist folgendes:
Zu einem Anlageberater zu egehen und sagen: mach mal, das wird dir wenig bringen, das könntest du auch selbst tun. Da gibt es im Internet zig Standardmodelle und genau das wird dir ein Berater empfehlen. Dann lieber das Geld für den Berater sparen und selbst nach einem Standardmodell anlegen.
Einen guten Berater benötigst du dann, wenn du vorher genau sagen kannst, gegen was du dich absichern willst und wie du anlegen willst:
Also beispielsweise:
1.Gold ja, aber vor einem großen Crash hast du keine Angst, sondern als eine reine Diversifizierung der Anlage = Gold ETF oder das Gegenteil Gold ja, aber aus Angst vor einem großen Crash wirklich als Goldbarren, Münzen in unterschiedlicher Stückelung für den Safe oder das Bankschließfach.
2. Kleinen Anteil mehr Risiko ja, aber nach Branchen, KI oder Metauniversum oder eben nach Wirtschaftsräumen wie Schwellenländer.
3. Absicherung gegen Euroabwertung durch Fremdwährungen? Ja oder nein.
Wenn du das alles genau sagen kannst, dann kann dir ein guter Berater dein "persönliches Sicherheits- und Anlagepaket" entwickeln.
Ist halt auch die Frage, was du an Einkommen hast und wie lange du noch arbeiten musst - oder ob du vielleicht schon in Rente bist.
Brauchst du das Geld in gewisser Zeit wieder um bestimmte Sachen damit zu zahlen? Soll es die Rente erhöhen?
Wohnst du dann zur Miete, wenn das Haus verkauft ist? Wie sieht es mit Kindern/Verwandten etc. aus? Soll das Geld in der Rente ausgegeben werden - oder soll damit gegebenenfalls ein Pflegeheit/Altenheim bezahlt werden? Oder soll es vererbt werden?
Immer daran denken: Die "Berater" von Banken und/oder Versicherungen sind nur Verkäufer die selber eine hohe Provision erhalten möchten und für den Arbeitgeber günstige Produkte verkaufen möchten - die wollen nur "dein Bestes" -> dein Geld.
Ach, ihr macht es mir aber auch nicht leicht Ich hatte gehofft, dass es einen Tipp gibt, an welchen uneigennützigen Berater ich mich wenden kann, der dann mein Geld vernünftig anlegt. Ich brauche das Geld - zum Glück - heute nicht. Ich habe ein sehr gutes Einkommen, von dem ich gut leben und auch die anstehende Miete bezahlen kann. Schön wäre es allerdings wenn das Geld mehr und nicht weniger wird Und es mir dann in der Rente in 15 Jahren für ein angenehmes Leben zur Verfügung stünde.
Um den Verkaufspreis zu erhalten, müsstest du ja ca. 32 Jahre Mieteinnahmen (brutto!) kassieren - wenn dann noch nichtumlagefähige Nebenkosten anfallen wird es noch unwirtschaftlicher.
Oder anders ausgedrückt hast du ca. 3% Rendite - vor Steuern und Instandhaltung/Investitionen ...
Vielleicht auch mal mit dem Steuerberater o.ä. sprechen ... dann kann man vielleicht besser abschätzen, ob sich das Vermieten lohnt.
(Und wie weit man vom Haus wegziehen möchte um dem Mieter bei Problemen helfen zu können - oder ob man einen Mieterservice einer Hausverwaltung in Anspruch nehmen möchte.)
Ich würde auch verkaufen, aber einen Teil des Geldes zur breiten Streuung wieder in eine Immobilie investieren. Vielleicht auch eine in der du erst später leben möchtest (!?). Bei Baujahr 83 werden in absehbarer Zeit einige Renovierungen anstehen. Neben dem Geld das zu investieren ist, kommt ja auch immer der Aufwand und Ärger mit dazu. Der Aufwand für die Vermietung ist natürlich ähnlich, die Hausverwaltung bei einer Wohnanlage stellt aber wenigstens die nötigen Abrechnungen zur Verfügung.
Den Rest würde ich auch aufteilen. Ich bin kein Freund hoher Risiken, eine klassische Anlage in Wertpapierfonds (oder ETF) mit unterschiedlichen Risikoprofilen (weltweit, emerging-markets, Technologie oder was auch immer) bietet eine gute Chancenverteilung. Mittlerweile hat sich dahingehend bei den Banken die ich kenne auch die Beratungsqualität verbessert. Der erste Weg ist deshalb für mich die Hausbank. Alternativ freie Finanzberater. Wie alles Geschmackssache ;-)
Ich kann über unseren Bankberater auch nichts Schlechtes sagen.
Nur und das ist das Problem, das ich vorher ansprechen wollte: Wenn du einfach sagst, ich habe keine Ahnung, ich will möglichst sichere Anlagen und jetzt mach du mal, dann wird folgendes passieren: Der Bankberater wird aus der Kategorie sehr sichere Anlagen natürlich die mit der höchsten Provision für ihn auswählen.
Deshalb ist entscheidend, dass du dir vorher Gedanken machst und dem Berater sagen kannst: Ja, ich will Geld anlegen, aber in Anlageformen, die mich auch vor Risiken x,y und z schützen. Dann wird dir auch der Bankberater die richtigen Anlagen empfehlen.
Wir haben z.B. beim letzten Edelmetalkauf Silber statt Gold gekauft und da wir über unsere Bank kaufen, musste ich automatisch zum Anlageberater. Der fragte auch kurz warum Silber statt Gold und nach der Erklärung, sagte er nur: Ja, wenn man das will, würde er das ebenso machen.
Aber denke bei der Beratung immer an das Wichtigste:
Du musst verstehen, was mit deinem Geld apssiert und dich damit wohlfühlen. Wenn dein individuelles Sicherheitsbedürfnis sagt: 30% in physisches Gold, 40% in Gold-ETF und 30% Aktien-Welt-ETF, dann mache genau das. Das wird dir kein Berater und niemand hier im Forum so empfehlen, aber weder hier im Forum noch ein Berater "muss" mit deiner Anlage "leben", sondern nur du allein. Und nur darauf kommt es letztlich an....
Danke, dass ihr Euch so viel Zeit nehmt zu antworten. Ich habe verstanden, dass ich mich wohl selbst mit dem Thema beschäftigen muss, um nicht bei irgendwelchen Beratern die Provision zu maximieren.
Ich muss gestehen, dass ich mich - wie ihr merkt - bisher nicht mit dem Thema beschäftigt habe…. Könnt ihr mir denn evtl. ein Finanzzeitung, ein Buch oder Internetseiten empfehlen, damit ich zumindest ein paar Grundkenntnisse erwerbe?
Unabhängig davon: Was haltet ihr von Kryptowährung?
Ich glaube eher nicht, dass es Sinn macht dich mit Grundlagen zu möglichst vielen Anlageformen zu beschäftigen, wenn du gar nicht weiß, was dir dein Berater dann vorschlägt. Wenn du dich damit nicht sehr intensiv beschäftigen willst, dann wird as wenig helfen. Sinnvoller ist mM dein anderer Weg:
Überlege dir Ziele deiner Anlagen, deine Risikobereitschaft, dein Sicherheitsbedürfnis und gegen welche Risiken du dich absichern willst. Wenn dein Berater dir dann x, y und z vorschlägt, dann sage ihm, dass du dir erst darüber Gedanken machen willst, was er so vorgeschlagen und hoffentlich auch erklärt hat. Dann beschäftige dich genau mit den vorgeschlagenen Anlageformen, ob du diese verstehst und ob diese deiner Meinung nach deinen Vorgaben entsprechen. Dann kannst du beim nächsten Termin mit deinem Berater sagen: Ja, x und y passt zu mir, aber bei z habe ich noch Fragen, will ich eine Alternative o.ä. weil das deiner Meinung nach nicht zu 100% zu dir passt.
Dann bekommst du auch in einem Forum wie hier bessere oder spezifischere Anworten, wenn du sagen kannst: 70% der Anlagesumme habe ich entscheiden, wird in a und b angelegt. Bei den restlichen 30% schlägt mein Berater c vor, da bin ich mir aber unsicher, weil ich das nicht ganz verstehe oder das deiner Meinung nach nicht zu deinen Zielen passt. Dann kann man dir die eine Anlageform besser oder anders erklären als dein Berater oder dir alternative Anlageformen aufzeigen, die vielleicht besser zu dir passen.
Kryptos:
Kannst du machen, wenn du bewußt eine keine Summe als "Spielgeld" siehst und die Volatilität handeln willst. Kryptos schwanken sehr stark und können in kurzer Zeit 1000ende von Dollar oder Euro steigen oder fallen. Das kannst du mit Spielgeld versuchen zu handeln und damit Gewinne zu machen.
Als Langfristanlage meiner Meinung nach definitiv nicht geeignet. China hat Kryptos schon reguliert und will nur eigene Digitalwärung einführen. Unkontrollierte Kryptos haben wegen der Anynomität (Banken werden bei Zahlung ausgeschaltet) natürlich eine hohe Attraktivität für alles, was mit kriminellen Dingen zu tun hat. Das werden die Staaten nicht auf Dauer akzeptieren und wie China eigene Digitalwährungen einführen, die dann gesetzliche Zahlungsmittel werden.
Das wird sehr wahrscheinlich die heutigen Kryptos zur Bedeutungslosigkeit verurteilen bzw quasi wertlos machen. Deshalb wenn du kurzfristig (ein paar Jahre) mit Spielgeld die Schwankungen handeln willst, ja. Als Langfristanlage sehr hohes Risiko.
Deine Tipps sind super - danke! Dann werde ich mir jetzt erstmal einen Berater suchen, der mir Vorschläge macht. Ziel: überschaubares Risiko insgesamt, Risikostreuung im Einzelnen, 75 Prozent langfristige Anlage, 25 Prozent kurzfristige Verfügbarkeit. Meinst Du, dass das reicht an Zielen?
Lass dich aber auf keinen Fall zu einer unüberlegten Unterschrift drängen - wenn "es nur noch heute geht" ist es im Zweifel nicht das richtige.
Wäre im Allgemeinen auch sehr vorsichtig bei Versicherungen / Bausparverträgen / Nicht-ETF-Fonds ...
kann im Einzelfall durchaus sinnvoll sein, sollte man aber vorher komplett verstanden haben und sich die Kosten sehr genau angeschaut haben.
Derzeit ist es natürlich fast unmöglich die Inflation mit nur geringem Risiko zu schlagen.
Mach dir Gedanken, wieviel Auf- und Abbewegung bei einer Geldanlage akzeptabel ist - wenn du z.B. 100t€ in einen Aktien-ETF anlegst, kann dieser durchaus 20/30/50% schwanken - das geht nach oben aber auch nach unten - bei einem Aktien-EFT kann man das natürlich viel besser jeden Tag online verfolgen - bei einer Immobilie ist das etwas undurchsichtiger - sollte man sich Gedanken darüber machen, ob man mit soetwas weiterhin gut schlafen kann.
Ja, mit diesen Zielvorgaben einfach mal abwarten, was der Berater dir anbietet. Zusätzlich solltest du ihm noch mitteilen, wenn du z.B. aus ethischen Gründen und deinen persönlichen Überzeugungen einen Anteil des Geldes speziell in grüne Energien o.ä. investieren willst oder wenn du in etwas (aus deinen persönlichen Gründen) genau nicht investieren willst. Bei jeder langfristigen Investition sollte es (zumindest meiner Meinung nach) natürlich immer zuerst um Sicherheit und Rendite gehen, aber man sollte sich auch "wohl fühlen" in was man investiert d.h. die Investition sollte auch den eigenen Überzeugungen entsprechen bzw. nicht komplett gegenläufig dazu sein.
Kurzfristige Verfügbarkeit: Hier gilt einfach in der aktuellen Situation, weil du wegen der Inflation Kaufkraft verlieren wirst: So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig.
Das ist eben von deinem Einkommen, Lebensstandard, Sicherheit deines Arbeitsplatzes usw. abhängig. Spontanurlaub, Autoreparatur, längere Krankheit usw. alles was an "nicht planbaren" Ausgaben so auf dich zukommen könnte, da sollte kein Kredit nötig sein. Wie viel das bei dir genau ist, das kannst du Du selbst entscheiden... Wenn du ein gutes Einkommen hast, dann werden da 10.000 oder 20.000 Euro sicher absolut ausreichend sein. Dazu kommt noch eine Summe, wenn du planbare kurz- bis mittelfristige größere Ausgaben planst. Diese Summe "unplanbare Zusatzausgaben" und "kurz- und mittelfristig geplante größere Anschaffungen" muss eben ohne (zwischenzeitliches) Verlustrisiko (zum jeweiligen Zeitpunkt) verfügbar sein. Da gibt es leider nur die Alternative (fast) unverzinste Tagesgeldkonten (für ungeplante Sonderausgaben) oder Festgeldanlagen (für planbare Ausgaben).