VTB Bank: Aufsicht will Schlag für die Einlagensicherung vermeiden
Die Bundesbank, die Finanzaufsicht Bafin und die Einlagensicherung der Banken ringen offenbar gemeinsam um eine Lösung für die deutsche Tochter der russischen VTB Bank. Diese soll verhindern, dass anderen Instituten erneut hohe Kosten entstehen, weil die Einlagensicherung einspringen muss.
Die deutsche Bankenaufsicht sucht nach informierten Kreisen zufolge, nach einer Lösung für die deutsche Tochter der russischen VTB Bank, die einen milliardenschweren Schlag für die hiesige Einlagensicherung verhindert. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Demnach wollen die Bundesbank, die Finanzaufsicht Bafin und die Einlagensicherung der deutschen Banken der in Frankfurt ansässigen VTB Bank Europe Zeit verschaffen und damit vermeiden, dass anderen Kreditinstituten erneut immense Kosten entstehen.
Die deutschen Geldhäuser leiden noch immer unter dem Zusammenbruch der Greensill Bank im vergangenen Jahr. Dieser hatte die Reserven der Einlagensicherung deutlich abschmelzen lassen und Nachzahlungen der Mitgliedsinstitute – vor allem der Deutschen Bank und der Commerzbank – erforderlich gemacht.
Einlagen von rund 4,4 Milliarden Euro
Die VTB Europe hatte per Ende September 2021 eine Bilanzsumme von rund acht Milliarden Euro.
Etwa 4,4 Milliarden Euro an Einlagen stehen 1,6 Milliarden Euro an Bargeldbeständen und kurzfristig verfügbaren Mitteln gegenüber.
Das Europageschäft der russischen Sberbank steht bereits vor der Insolvenz. Ihre Töchter in Ex-Jugoslawien werden von lokalen Kreditinstituten übernommen. In Österreich, Deutschland, Tschechien und Ungarn wird der Betrieb eingestellt. Die zahlreichen deutschen Privatkunden der Sberbank werden von der österreichischen Einlagensicherung entschädigt.
Kunden können über Einlagen verfügen
Eine Bafin-Sprecherin habe mitgeteilt, die Aufsicht sei in engem Kontakt mit der VTB Bank Europe, schreibt Bloomberg. Die Bank nehme keinen neuen Kunden mehr an. Bestandskunden könnten jedoch über ihre Einlagen verfügen. Eine Sprecherin der VTB sagte Bloomberg zufolge, die Europa-Sparte setze den Geschäftsbetrieb fort, wolle ihre Aktivitäten aber verschlanken. (am)