dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum und ich hoffe, von einigen erfahrenen Nutzern hilfreiche Anregungen zu bekommen!
Folgendes Problem:
Ich bin 25 Jahre alt plane ein Haus zu kaufen. Diese Entscheidung ist wohl überlegt und mir sind natürlich auch die Verpflichtungen, die damit einhergehen, bewusst.
Das Projekt Hauskauf habe ich im Frühjahr letzten Jahres begonnen, indem ich meinen alten Bausparer, die ich als Jugendlicher abgeschlossen habe, herausgekramt hatte. Auf diesem war kaum Geld und er war bis zu einer Summe von 30.000€ angedacht.
Der Makler des Vertrags war dann mein erster Ansprechpartner, weshalb ich einen persönlichen Termin gemacht habe.
Beim Termin habe ich zuerst erklärt, dass der Hauskauf frühestens im Oktober kommen sollte, da ich erst ab dann Beamter auf Lebenszeit bin und ich vorher dieses Risiko nicht eingehen möchte.
Eigentlich war ich dann vor Ort, um mich mal zu erkundigen, wie groß mein Budget ist, mit dem ich planen kann.
Dieses wurde dann auf einen Betrag geschätzt, bzw. durchgerechnet. (Insgesamt 200.000€)
Da ich leider, auf Grund von vielen finanziellen Fehlentscheidungen in der Vergangenheit, keine großen Geldreserven hatte, wollten wir das dann auch in Angriff nehmen. Aus diesem Grund riet mir mein Berater alles was ich zurücklegen kann auf meinen Bausparvertrag zu packen.
Zudem riet er dazu diesen aufzustocken auf 120.000€. Das haben wir auch getan, wofür ich schmerzhafte 990€ Gebühren bezahlt habe.
Nun läuft der Bausparer und ich konnte binnen 6 Monaten 10.000€ darauf einzahlen. Zudem habe ich von meiner Familie die Zusage bekommen, bis zu 20.000€ Eigenkapital zinsfrei zum Hauskauf geliehen zu bekommen.
Soweit so gut. Ein passendes Haus habe ich bisher nicht gefunden. Aus diesem Grund hatte ich viel Zeit mich mit weiteren Kreditgebern zu beschäftigen. Der Konsens bei den anderen Institutionen ist, dass ich eher eine Summe von 350.000€ finanziert bekomme.
Zudem konnte ich mich auch weiter belesen, was den Aufbau von Vermögen angeht. Hier wird in der Regel von Bausparverträgen abgeraten.
Nun läuft mein Bausparer zwar und ich habe dort eine feste monatliche Rate von 500€ + allem was geht, jedoch weiß ich nicht, was mir das Geld bringt.
Kann ich die eingezahlte Summe des Bausparvertrags bei einem Hauskauf, beispielsweise im April diesen Jahres, als Eigenkapital nutzen? Auf meinen Unterlagen der Vertrags steht, dass der neue bauspartechnische Vertragsbeginn der 01.07.2020 ist.
Leider habe ich in meinen Unterlagen keine weiteren Vertragsdaten gefunden.
Wie würdet ihr mir Raten weiter vorzugehen?
Sollte ich auf meinem Tagesgeldkonto weitersparen und so versuchen eine möglichst große Summe anzusparen und den Bausparer nur noch mit den VWL füttern, oder bringt mir der Bausparvertrag doch etwas?
Ich danke euch schon Mal für's Lesen und wünsche ein schönes Wochenende!
Muss hierfür der BSV nicht zuteilungsreif sein? Wenn er jetzt erhöht wurde dann dauert es ja noch x Jahre oder steh ich auf dem Schlauch? Warum überhaupt über BSV finanzieren? Allein schon die Aussage: 990 EUR Gebühren...
Als u.a. Beamter sollte doch auch eine "normale" Baufi möglich sein...
Muss hierfür der BSV nicht zuteilungsreif sein? Wenn er jetzt erhöht wurde dann dauert es ja noch x Jahre oder steh ich auf dem Schlauch? Warum überhaupt über BSV finanzieren? Allein schon die Aussage: 990 EUR Gebühren...
Genau das war auch mein Gedanke und der Grund, warum ich mich hier melde. Ich will sichergehen, dass es kein Fehler ist wenn ich jetzt weiterhin alles was ich kann in den Bausparer stecke, dass mir das Geld dann auch etwas bringt.
Es kann sich generell lohnen, wenn man in einem Bausparvertrag viele staatliche Zulagen sammelt - VWL/ArbeitnehmerSparzulage/Wohnungsbauprämie - u.U. auch Riester - hängt vom Einzelfall ab und man muss sich VORHER gut informieren, welche Vor- und NACHteile es hat - man kann Bausparverträge auch wieder teilen und dann z.B. 30t€ ohne Grundschuldeintrag bekommen - hängt natürlich immer auch vom Zinssatz des BSV und des Marktes ab - ist halt ein Rechenbeispiel.
Man sollte sich aber auch bewußt sein, dass ein Bausparberater kein Berater sondern ein Verkäufer ist, der auch Provisionen bekommt.
Man kann natürlich das eingezahlte Kapital zur Baufinanzierung nutzen - dafür müsste man natürlich u.U. den Vertrag kündigen und hätte dann die Gebühren als Verlust, wenn die Bewertungszahl zur Zurteilung noch nicht erreicht hat.
Gibt es ein Beratungsprotokoll zum Abschluß des BSV? Vielleicht kann man das wegen Falschberatung ja noch rückgängig machen?
Als ich gelesen habe, dass Du Dich von dem Makler nochmal hats beraten lassen, da war ich mir sicher, dass weiter unten ein neuer Bausparvertrag oder eine Aufstockung kommen wird.....
Hallo Jonas, Sie haben es ja erkannt. Welchen Sinn ergibt eine Bausparerhöhung auf EUR 120.000 und Einzahlung EUR 10.000 wenn der Bausparvertrag nicht zuteilungsreif wird?
Welcher Bauspardarlehenszins steckt hier dahinter?
Wenn Sie von anderer Seite EUR 350.000 als Finanzierungssumme mitgeteilt bekommen ist das hier ja eine Aussage oder? Ist diese Größenordnung auch Ihre Preisklasse der Immobilie?
Dann brauchen Sie ja gar keinen Bausparvertrag sondern eher als "Absicherung" von immens steigenden Zinsen in 10 Jahren oder so. Doch wohin die Zinsen gehen weiß niemand.
Wenn Sie jetzt planen ein Haus zu kaufen sollten Sie jetzt die Zinsen für ein langfristiges Darlehen 10,15,20 Jahre prüfen lassen.
Und sich das Beratungsprotokoll aushändigen lassen um ggfalls die Bausparerhöhung rückgängig machen zu lassen.
Kann hier Herrmueller nur beipflichten!
Schönen Gruß an den Makler für die üppige Provision des Bausparers.
Ist auch völlig normal in der heutigen Zeit, dass man überwiegend als Verbraucher vom Gegenüber abgezockt wird.
Wenn man sich nicht vorher mal schlau gemacht hat, dann werden einem gleich solche Schwachsinnigen BSV´s angedreht.
Naja noch ist anscheinend nicht alles verloren.
Als Beamter bekommste doch auch ein gutes Annuitätendarlehn plus eventuell Zinsgünstiges Arbeitergeberdarlehn, um den Beleihungsauslauf später zu senken.
Kann nur empfehlen, dass du dir da einen erfahren Finanzmakler suchst, der dir den richtigen Weg zeigt.
Hallo Jonas,
um in das Projekt Hauskauf zu starten ist es sinnvoll, erstmal die Kaufnebenkosten (zwischen 9 und 12% vom Kaufpreis) als Eigenkapital zu haben - also in deinem Fall rund 35.000 €.
Dann geht es bei vielen Banken in 5%-Schritte mit den Zinsen runter. Also wenn du zusätzlich zu den Kaufnebenkosten 10% des Kaufpreises aufbringen kannst (insgesamt also 70.000 €) ist es auf die Dauer gesehen deutlich günstiger, wie wenn du nur die 35.000 € hättest.
Mal ein Beispiel, wenn du 350.000 € zu 2% Zinsen aufnehmen würdest und jeden Monat eine Zahlungsrate (Annuität) von 1.000 € hättest, wärst du nach 44 Jahren fertig mit der Tilgung.
Wenn du aber nur 315.000 € aufnehmen müsstest und 1,5% Zinsen hättest, 1.000 € zahlst, dann wärst du nach 33 Jahren fertig.
Kannst gerne selbst etwas mit den Zahlen spielen https://www.zinsen-berechnen.de/kreditrechner.php.
Die Aufstockung und Einzahlung von weiteren Geld war in der Tat nicht die klügste Idee, da du vertragsgemäß erst in einigen Jahren an dein Geld kommst. Ich würde deinen "ersten Ansprechpartner" auf den Mond schießen, dass ihm und deinen Bekanntenkreis auch mitteilen. Es gibt sicherlich noch mehr Kaufinteressierte in den kommenden Jahren.
Der Kerl hat genau das ungünstigste gemacht, was dir zu einem Haus hilft. Den alten Bausparvertrag hättest du wunderbar dafür einsetzen können, dein Eigenkapital zu hebeln, also 30.000 € einzusetzen, obwohl du nur 15.000 € Guthaben hast. Natürlich wäre der Zinssatz für das Bauspardarlehen nicht so gut, aber die Tilgung eines Bauspardarlehen ist auch relativ schnell, im Vergleich zur großen Summe des Hauptdarlehens, sodass dort eine kleine Zinsverbesserung im Laufe der Jahre deutlich mehr bringt.
Also mache doch mal einen Kassensturz:
- wie viel Geld (dein eigenes und das deiner Familie) könntest du jetzt aufbringen?
- wie hoch ist dein Nettoeinkommen abzgl. PKV?
- wie hoch sind deine aktuellen monatlichen Belastungen?
Mit diesen Infos können wir (das gesamte Forum), dir eine grobe Zahl nennen, was möglich, aber auch was sinnvoll ist zu investieren.
Welche Bausparkasse ist es denn und welcher Tarif?
Wie BenniG schon richtig schreibt und beschreibt wäre in deiner Situation der 30.000 Euro Vertrag vollkommen ausreichend gewesen, da Du durch Annahme der Zuteilung (falls diese erreicht wäre) die 30.000 Euro als reines Eigenkapital ersehen könntest.
Theoretisch kannst Du das aber immer noch erreichen, wenn Du die Bausparsumme teilst oder ermäßigst. Hierzu hilft ein Anruf bei der Bausparkasse um zu erfragen: "Wenn ich die Bausparsumme auf 50.000 Euro ermäßige (40.000,30.000....) wann erhalte ich dann die Zuteilung?"