Hallo, ich bin noch Student und habe derzeit einen kfW Kredit laufen, den ich aber nicht mehr benötige. Aktuell werden ja vom Staat die monatlichen Zinsen des kfW Studienkredits übernommen. Seit ein paar Monaten investiere ich deshalb jeden Cent der Summe in Aktien & ETFs, da ich wahrscheinlich in Zukunft niemals einen besseren Kredit mit 0%-Zinsen erhalten werde.
Mein Portfolio läuft super, schön diversifiziert, weniger Spekulation (z.B. weil CocaCola & MSCI World ETF) Jahreskursgewinn aktuell bei 13,9%. Ich investiere und spare, um spätestens in 2-3 Jahren meine erste Wohnung zur Vermietung zu kaufen. Ich lese auch jede Woche ein Buch zum Thema. Neben der Uni arbeite ich im Bundestag und habe bereits ein abgeschlossenes Bachelorstudium.
Ist es sinnvoll, die Zinsüberbahme des Staats derzeit zu nutzen, um das Geld zu investieren oder ist es nicht sinnvoll, weil ich durch die daraus resultierenden Verbindlichkeiten in 2-3 Jahren keinen Darlehenskredit erhalte, obwohl ich das nötige Eigenkapital habe? Wird dann eher gesagt: Ja, ihr Eigenkapital müssen sie vollständig zur Tilgung verwenden oder kann ich trotzdem eine Annuität von circa 120€ nach der Karenzphase festlegen und das restliche Vermögen als Eigenkapitalanteil nutzen?
Oder mache ich wider Erwarten einen hirnrissigen Fehler und sollte den Kredit direkt beenden?
U. a. Schulden sind immer Scheiße, weil Schulden immer bedient werden müssen. Auch wenn sie ein Darlehn aufnehmen wollen, dann fehlt das Geld zur Tilgung, wegen der KfW Tilgung.
Viel wichtiger ist es jetzt, trotz des billigen KfW vollständig zu tilgen! Um dann zu sparen.
Ob sie in 2 bis 3 Jahren ihr EK Quote von 20 % plus NK vom Objektpreis angespart haben, halte ich für sehr stramm! Zumal was in 2 bis 3 Jahren gilt, ist ehe heute vollkommenen unbekannt.
Das sehe ich etwas anders, weil die Antwort viel zu pauschal ist.
Bruno geht einfach davon aus, dass das monatliche Geld für den Kredit fehlt, ohne nachzufragen, welcher Verdienst in 2-3 Jahren zu erwarten ist?
Es wird auch nicht hinterfragt, um welche Summen es sich überhaupt dreht. Ich finde es ist ein großer Unterschied, ob ich 50T€ Kredit und 50T€ Depotwert bei 6000€ oder bei 2000€ monatlichem Einkommen habe. Bei 2000€ arbeitet man deutlich länger, um 50% Verlust wieder ausgleichen zu können.
Auch die persönliche Risikofreude spielt eine große Rolle.
Wofür soll denn die Wohnung erworben werden- Eigennutz oder Vermietung?
Wenn man damit leben kann, dass in 2-3 Jahren nur die Hälfte des Kapitals noch übrig ist und man deshalb die Wohnung nicht kaufen kann... Why not.
Dann muß man halt notfalls 5 weitere Jahre warten bis die Aktien wieder oben sind.
Umgekehrt kann es aber auch sein, dass man das KFW Darlehen zurückzahlt und dann nicht genug EK für den Immobilienerwerb hat.
Es ist ja auch gar nicht sicher, dass in 2-3 Jahren wirklich vernünftige Objekte auf dem Markt sind. Wenn ich mir so manches vermarktete Objekt anschaue, dann bringt das keine Mitrendite, sondern es wird nur auf den Verkaufsgewinn spekuliert. Ob das bei steigenden Zinsen so weitergeht, ist fraglich.
Die Rückzahlung ist doch sicher auch kurzfristig möglich. Wenn du risikofreudig bist und damit leben kannst, dass dein Depot auch mal um 50% nach unten sackt, dann warte doch einfach ab, bis zu den ersten Finanzierungsgesprächen. Dann kannst du immer noch entscheiden, ob das Mehr an EK das weniger an monatlicher Rate ausgleicht oder nicht.